Ein eigenes Restaurant führen, Fische fangen, Steaks grillen oder einen bösen Zauberer besiegen… all dies kann man in vielen verschiedenen Spielen führen. Nun, das stimmt wohl. Allerdings ist Innchanted hier eine Ausnahme: Denn all die aufgezählten Dinge, und noch viel mehr, gibt es gesammelt in diesem wundervollen, durchgedrehten Spiel. Wir haben uns Innchanted, welches von DragonBear Studios entwickelt und von Twin Sails Interactive vor weniger als einer Woche veröffentlicht wurde, genauer angeschaut, damit wir euch in diesem Review darüber berichten können.
Wir sind Abenteurer
In Innchanted übernehmen wir die Rolle von einem der vier Abenteurerschüler namens Florian, Yarrul, Rani oder Celsius, welche Yarruls Onkel einen Besuch abstatten wollen, der passenderweise ein eigenes Inn besitzt. Für die unter euch, die nicht wissen, was ein Inn ist: Dabei handelt es sich um ein Gasthaus, in welchem man sowohl übernachten als logischerweise auch Essen kann. Dies allerdings läuft etwas anders, als sie es sich vorgestellt haben.
Yarruls Onkel scheint auf Reisen zu sein und in seiner Abwesenheit hat sich ein böser Zauberer namens Colin Nisator in der Gaststätte eingenistet und sorgt in der Nähe sowohl bei den Menschen als auch der Tierwelt und den Elementaren für Chaos. Als dieser Taugenichts es auch noch wagt, von unseren Abenteurern den dreifachen Preis zu verlangen, kommt es nach einem hitzigen Wortgefecht zu einer Wette: Wenn wir es schaffen, das Inn in einem Monat zu führen und dabei erfolgreicher zu sein als Colin, gehört das Inn fortan wieder uns.. oder vielmehr unserem Onkel. Gelingt uns dies nicht, gehört es für immer Colin. Wir wären natürlich keine Abenteurer, wenn wir diese erste Quest in unserem Leben nicht annehmen. Also auf ins Abenteuer!
28 anstrengende Tage
Ingesamt warten in Innchanted 28 Tage darauf von uns erlebt zu werden, allerdings gibt es nicht nur 28 Level im Spiel sondern 53, da sich es bei 25 Tagen sowohl einen Vormittag als auch einen Nachmittag zu erleben gilt, in welchem wir das Inn zum Erfolg führen müssen. Natürlich werden die Level von Tag zu Tag schwerer, auch wenn es hin und wieder einige Ausreißer in den leichteren oder enorm schweren Sektor gibt. Allerdings konnten wir mit ein wenig Übung alle Level mit der besten Bewertung abschließen.
Einen separaten Schwierigkeitsgrad gibt es in Innchanted nicht. Dieser ist aber auch definitiv nicht nötig, denn wenn man im Zweifelsfall ein wenig überlegt und plant, schafft man es problemlos in wenigen Versuchen, einen Tag mit der besten Bewertung abzuschließen inklusive dem Bonusstern, welchen man bei einer grandiosen zeitlichen Leistung erhält. Spielen tut sich Innchanted jedoch wie es beispielsweise auch Overcooked oder PlateUp getan haben: Mit einer rasanten Geschwindigkeit, viel Spaß und einer Menge Chaos, aber auch strategischem Denken.
Zusammen macht es mehr Spaß
Natürlich kann man Innchanted allein erleben, allerdings gibt es einige Level, die wirklich schwierig sind. Hierfür gibt einem das Spiel allerdings ein nettes Hilfsmittel. Durch einen simplen Knopfdruck, wie man es im Tutorial erfährt, kann ein NPC beschworen werden, welchem man eine bestimmte Aufgabe zuteilt. Neben den normalen Aufgaben wie Kunden bedienen, Dinge kochen oder Tränkespender auffüllen gibt es noch speziellere Aufgaben, die man aber erst im Menü einschalten muss.
Jedoch macht Innchanted bedeutend mehr Spaß, wenn man es mit bis zu 3 anderen Spielern zusammenspielt, da man sich hier besser absprechen kann und man sich gegenseitig Aufgaben dirigieren kann. Allerdings wird es auch umso chaotischer, je mehr Spieler mitspielen, zumal die Level vom Aufbau immer seltsamer werden. So blockieren Steine den Weg, es gibt Flüsse die die Wege abtrennen oder auch Portale mit abgetrennten Räumen. Man merkt hier schnell: So einfach, wie man denkt, ist es nicht. Auch kann man eine Gruppe jederzeit mit einem NPC auffüllen, insofern mindestens ein Platz in der Gruppe ist. Außerdem ist es möglich, eine öffentliche Gruppe zu erstellen, in welche fremde Spieler beitreten oder aber auch private Lobbys. Dies ist dem Spieler überlassen. Auch ist es möglich, das Spiel im Remote-Play mit Freunden zusammen zu spielen.
Von simplen Steaks und Tränken…
In jedem Level muss man sich zunächst einen Überblick verschaffen, ob und wie man die Gäste am sinnvollsten bedienen kann. Der Eingang ist leicht ersichtlich und die Menge der Gäste ebenfalls. Am oberen Bildschirmrand sieht man, zu welchen Zeitpunkten Gäste eintreffen und wann man eine kurze Verschnaufpause bekommt. Grundsätzlich muss man zu Beginn erst einmal darauf achten, dass man als Spieler genug Steaks auf dem vorhandenen Grill brät, die Krähen davon abhalten das Fleisch zu stehlen und die Gäste damit bedienen.
Nebenbei verlangen einige Gäste aber auch Tränke. Diese müssen aus den vorhandenen Tränkebehältern gezapft werden. Diese jedoch leeren sich Stück für Stück und um sie wieder zu füllen, muss man Nachfüllmittel aus den Lagerbereichen herbeischaffen. Dies kann man selbst erledigen oder vom NPC machen lassen. Im späteren Verlauf kommen weitere Tränke dazu, sowie auch das Grillen von Fisch und das Kombinieren von Speisen mit Tränken. Nachdem die Gäste zufrieden sind, gilt es noch das Geld einzusammeln und ins Sparschwein zu stecken. Am Ende des Tages winkt dann die Bewertung auf den Spieler.
… bis hin zu speziellen Tränken und Wombats
Allerdings bleibt es bei weitem nicht so einfach. Nach einiger Zeit kommen Räuberkatzen vorbei, welche euer Geld klauen möchten. Diese versuchen euch das Geld sowohl aus dem Sparschwein als auch vom Boden oder den Tischen zu stehlen und ihr könnt sie jederzeit durch das Andrücken vertreiben. Die bereits erwähnten Krähen sind inaktiv, solange ihr die Steaks regelmäßig vom Grill nehmt. Außerdem werden nach einiger Zeit Monster erscheinen, die ihr mit Speeren oder Zauberstäben bekämpfen müsst, um sie vom Zaubertrank-Absaugen und Auffressen der Tränke und Speisen abzuhalten. Ferner kommt es noch zu zwei weiteren Problemen, mit welchen ihr euch herumschlagen müsst.
Das erste sind spezielle Gäste. Darunter zählten Wombat-Reiter, deren Tiere ihr mit Futter und Pflege versorgen müsst, sowie spezielle schüchterne Gäste und Besondere Gäste, die mit Vertretern von anderen Stämmen zusammensitzen möchten. Diese müssen an die Tische geführt und in einer bestimmten Zeit versorgt werden, da diese sonst wütend werden und das Inn verlassen oder, wenn man die Feuerelementare als Beispiel nimmt, sogar den Tisch dabei zerstören.
Um das Ganze noch schwerer zu machen, pfuscht euch der Zauberer auch noch ins Handwerk. Dieser sorgt dafür, dass Gäste verflucht werden oder verursacht gewaltige Magiewirbel, die man nur durch Mischtränke auflösen kann. Dafür muss man bestimmte Tränke abzapfen und im Trankkessel mixen. Diese Rezepte lernt man im Verlauf der Zeit, allerdings werden diese am unteren Bildschirmrand dargestellt.
Gebt eure Muscheln aus
Der Warenwolf ist euer Freund und Helfer und steht euch relativ schnell zur Verfügung. Je nachdem, wann man erneut nach dem Erfüllen von Tagen in den Shop des Dingos.. äh Warenwolfs schaut, kann man sich hier neue Verbesserungen und Dekorationsobjekte erwerben, welche natürlich allesamt Muscheln erfordern. Diese erhält man durch das Spielen der verschiedenen Leveln. Unter den Verbesserungen sind beispielsweise die Verbesserte Grillzeit, die höhere Füllmenge an Zaubertränken oder auch die Wirkungsdauer der Tränke zu finden.
Die Dekoration haben in Innchanted keinen praktischen Nutzen, sondern sind wie es der Name schon sagt, reine Dekoration. Diese ist für den Nachtbereich des Inns vorgesehen, zu welchem wir gleich noch kommen werden. Darunter befinden sich Objekte wie Teppiche, Wanddekorationen, Färbungen für Werkzeuge und andere Kleinigkeiten.
Entspannung bei Nacht, Boni am Morgen
Bei Nacht kann man in Innchanted durchaus entspannen und einige Dinge üben. Auch ist es dann möglich, ab einem gewissen Punkt in der Geschichte die bereits erwähnten Dekorationen im Inn anzubringen, die man jedoch nur in der Nacht sehen kann. Hierbei handelt es sich also nur um die Verschönerungen des Inns.
Allerdings wartet auch ein wenig Arbeit und Glücksspiel auf euch. Hier stehen 5 verschiedene Aufgabenbereiche zur Auswahl und jeder Spieler kann eine Aufgabe wählen. Bei dem Start des Levels bekommt man eine Situation erklärt und erhält eine Auswahl von 2 Antworten, aus welchen man wählen kann. Einige Entscheidungen bringen negative Ergebnisse mit sich wie verdreckte Kessel oder kaputte Grills, andere sind neutral und wieder andere Effekte positiv.
Durch das Erledigen von Leveln und Aufgaben erhält man außerdem Kostüme für die verschiedenen Charaktere, welche das Aussehen verändern. Darunter zählen unter anderem Onesies oder auch Cupcake-Varianten.
Niedliche Grafik und witzige Atmosphäre
Die Grafik ist durch die Comic-Art äußerst niedlich gehalten und kann trotz allem mit vielen Details aufwarten, was man von einem Spiel dieser Größe normalerweise nicht erwarten würde. Auch wurden die verschiedenen NPCs und Charaktere, sowie die Tiere einzigartig gestaltet und die Animationen wirken flüssig. Gemixt mit den Soundeffekten kann man hier nicht meckern.
Auch die Atmosphäre passt perfekt in dieses niedliche Spiel. Dies gilt unter anderem auch für die kleinen Cutscene Unterhaltungen zwischen den 4 Charakteren, die Nachts nach einem anstrengenden Tag auftreten können.
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