Wild Hearts – Test / Review (PC)

Nachdem ich viele hunderte Stunden in diverse Monster Hunter Titel oder auch Dauntless investiert habe, war ich natürlich umso begeisterter, als in diversen Präsentationen das neue Spiel von Koei Tecmo und Omega Force vorgestellt wurde. Mit Wild Hearts hat es nun vor einigen Wochen ein neues Jagdspiel auf den Markt geschafft, welches wir uns genauer angeschaut haben, um euch darüber berichten zu können!

 Kemono – gewaltig und gefährlich

Frisch im Spiel landen wir sofort in einer großen Wildnis und ein seltsames Licht führt uns querfeldein zu einem uns noch unbekannten Wanderer, bei welchem wir etwas mehr über die Lande erfahren und schlussendlich unseren Charakter erstellen dürfen. Wie es in Monster Hunter auch der Fall ist, fällt in Wild Hearts die Charaktererstellung sehr detailreich aus und man kann eine Menge Zeit damit verbringen, diesen einzigartig darzustellen.

Nachdem dies erledigt ist, treffen wir auch schon auf unser erstes Kemono, welchem wir bedeutend unterlegen sind. Diverse Cutscenes später sieht man dann auch schon mehr von der Welt. Wild Hearts spielt in einer feudalen japanischen Welt, welche vielerorts von großen Monstern, den sogenannten Kemono bedroht wird. Der Hauptangelpunkt hier ist die Stadt Minato, welche wir nach wenigen Quests bereits besuchen dürfen.  Aber auch im allgemeinen warten hier viele unterschiedliche Biome mit einem wunderschönen Ausblick auf den Spieler, angefangen bei Wiesen und Tälern, Wäldern, Wüsten oder auch Eislandschaften mit vielen kleinen Geheimnissen, welche man beim Erkunden entdecken kann. Die doch sehr interessant gehaltene Geschichte, welche man bei Wild Hearts erlebt, führt einen durch einen Großteil dieser Biome automatisch.

Auf zur Jagd

Durch die Hauptquests und auch die Nebenquests, welche man zumeist in Minato bekommt, geht es dann ans Eingemachte: Kemono jagen. Wie man es aus ähnlichen Spielen bereits kennt, gibt es hierfür diverse Waffenarten und Rüstungen, die einem nach und nach zur Verfügung stehen. In Wild Hearts beginnt man zunächst mit einer Anfänger-Ausrüstung ohne Werte und einem Katana. Allerdings gibt es in Wild Hearts natürlich weitere Waffen, welche ihr euch zum Teil sofort und teilweise auch erst nach einem bestimmten Kapitel erstellen dürft:

  • Katana
  • Nodachi (Zweihandschwert)
  • Bogen
  • Klingen-Wagasa (Schirm)
  • Handkanone
  • Krallenklinge
  • Karakuri-Stab
  • Hammer

Für jeden Gegnertypen gibt es natürlich wie immer bestimmte “Element”-Typen die sinniger sind, um ihnen Schaden zuzufügen. Die ersten drei Kemono beispielsweise, welche beispielsweise eine Art Ratte und ein Wildschwein verkörpern, gelten grundsätzlich als Natur-Element und haben demnach eine dauerhafte Schwäche gegen Feueraffine Waffen, welche man später herstellen kann. Als Rüstung sollte man eher auf die Naturrüstung gehen, da diese eben einen natürlichen Widerstand bieten. Wichtig sind aber auch die verschiedenen Schadenstypen wie Schnittschaden, Schlitzschaden und grobflächiger Schaden, welche die unterschiedlichen Waffen verursachen. Jedes Kemono hat bestimmte Körperteile, welche gegen diese Waffenart empfindlicher sind. Um an die bestimmten Materialien zu gelangen, welche man zum Herstellen von neuen Rüstungen und Waffen benötigt, gilt es natürlich, die Schweife, den Kamm oder andere bestimmte Bereiche des Kemono abzutrennen und dann abzuernten!

Die unterschiedlichen Waffenarten haben natürlich auch unterschiedliche Angriffsarten und Kombinationen, welche man bestmöglich auswendig lernen sollte. Um diese richtig zu üben gibt es auch Trainingspuppen, welche man nutzen kann, um diese Kombinationen erlernen und üben kann. Natürlich ist es auch möglich, Sprungangriffe auszuführen oder eine Art Finisher durchzuführen. Wichtiger dagegen ist es, die Schwachpunkte des Feindes mithilfe eures Jagdarmes zu zerstören und eure Karakuri-Punkte aufzufüllen, auf welche wir jetzt zu sprechen kommen!

Karakuri für alle Situationen

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Karakuri, auf welche wir nun in diesem Absatz und im folgenden Bereich eingehen werden. Kommen wir nun einmal auf die Kampf-Karakuri zu sprechen. Dank dieser Fähigkeit können wir Bäume und Felsen abbauen, um unsere Karakuri-Punkte aufzuladen. Auch durch Angriffe auf Feinde und eben durch das Zerstören von Schwachpunkten erlangen wir diese Punkte. Mit diesen kann man nach und nach verschiedene Kampf-Karakuri errichten. Hierfür stehen zunächst einmal drei Grundarten zur Verfügung:

  • Sprungkisten
  • Sprungfedern
  • Fackeln

Mit den Sprungkisten sind höhere Sprünge möglich, welche Luftangriffe auf Feinde möglich machen. Sprungfedern dagegen schleudern den Charakter nach vorne und lässt schnelle Angriffe zu. Die Fackel entzündet die jeweilige Waffe und verursacht demnach Feuerschaden für einen bestimmten Zeitraum. Dies sind allerdings nur die Grundformen. Platziert man diese Objekte in einer bestimmten Häufigkeit neben- oder übereinander, helfen die sogenannten Himmelsfäden dabei, diese Karakuri-Bauten zu verbinden und neue Objekte zu erstellen. Dadurch werden aus 3×3 Sprungkisten eine stabile Wandblockade, welche Feinde abwehrt und gleichzeitig als Sprungturm genutzt werden kann. Platzier man dagegen 3x 2 Sprungfedern verbinden diese sich zu einem gewaltigen Hammer, welche Feinde umstößt und Objekte zerstört. Außerdem kann man mit 3×2 Fackeln eine Silvester-Raketen Kanone benutzen, um fliegende Feinde vom Himmel zu holen.

Durch diese verschiedenen Baumöglichkeiten ist es demnach möglich, auf alle möglichen Feindtypen richtig zu reagieren, starken Angriffen besser auszuweichen und mit gezielten Angriffen den Gegnern den Garaus machen, was euch neue “Erfahrungspunkte” gewährt.

Drachenschlunde und Hilfs-Karakuri

In der kompletten Welt und auf jeder Karte gibt es unterschiedliche Drachenschlunde, welche man mit benötigten Gegenständen aktivieren kann. Diese erhöhen die unterschiedlichen Elemente, welche man für Karakuri Objekte benötigt. Über das Menü gelangt man zu einem Karakuri-Skillbaum, in welchem man neue Bauwerke erlernen kann und es auch sollte, denn diese können im eigenen Lager und auch überall auf der Welt platziert werden.

Den Anfang machen hier das Zelt und auch ein Lagerfeuer. Ersteres wird benötigt, um auf der Karte Respawn- und Teleport Punkte zu errichten oder auch, um zwischen den Tageszeiten zu wechseln. Das Lagerfeuer dagegen benötigt man, um Online-Lobbys erstellen oder welchen beitreten zu können. Aber auch neben den beiden Objekten gibt es weitere Bauten, welche sich lohnen. Beispielsweise der Jagdturm, um Kemono anzeigen lassen zu können, ein Trocknungsgestell zum Herstellen von Nahrung, eine mobile Schmiedestation oder Lagerkisten sind im eigenen Lager sinnvoll.

Außerhalb dagegen lohnen sich Flugtürme, welche uns nach oben Katapultieren oder auch Propeller-Lampen, um sicher in Schluchten zu gelangen. Auch die Seil-Katapulte sind praktisch, um die Karte schnell bereisen zu können. Jedes platzierte Karakuri-Bauwerk benötigt eine bestimmte Anzahl an Energiepunkten, welche man eben durch besagte Drachenschreine erhält.

Verbesserte Waffen und Rüstungen

Wie oben beschrieben kann man sich bessere Rüstungen und Waffen erstellen, insofern man die benötigten Kemono beseitigt hat. Ist dies gelungen, kann man in Minato zur Schmiedin gehen oder sich im Lager an die eigene Schmiedestation begeben. Die verschiedenen Rüstungstypen bieten passive Boni wie verbesserte Gesundheitsverbesserung oder mehr Widerstände und man sollte im Verlauf des Spiels einen Rüstungstyp gegen jedes Element zusammenstellen. Diese kann man auch noch Werte-technisch beziehungsweise Aussehenstechnisch in 2 verschiedene Wege verändern.

Bei den Waffen funktioniert das System ziemlich ähnlich. Hier empfiehlt es sich, zunächst den Fokus auf ein Waffentyp zu legen und diesen mehrere Male herzustellen. Anhand eines gewaltigen Skillbaums kann man hier mehrere Verbesserungswege auswählen und daher Waffen mit unterschiedlichen Elementen herstellen. Hier ist es möglich, passive Effekte der alten Waffen mit auf die neuen Waffen zu übernehmen und sich daher eine passende Waffe für jeden Spielstil herstellen. Neben den Waffen und Rüstungen bekommt man durch das Kämpfen und Erkunden auch neue Talismane, welche ebenfalls Effekte mit sich bringen und bis zu einem Maximum von 5 Stück ausgestattet werden können.

Ornamente können im Übrigen in Minato im Tausch gegen bestimmte Objekte erworben werden. Diese verändern aber nur Minimal das Aussehen der Rüstung, während bestimmte Dekorationsobjekte wie die Rüstung des DLCs das komplette Aussehen verändern kann.

Grafisch durchaus akzeptabel, Technik mangelhaft

Wenn man nun einmal rein von der Grafik ausgeht, ist Wild Hearts durchaus akzeptabel anzusehen, auch wenn man es nicht als wirkliche Triple A Grafik bezeichnen kann. Das Spiel ist äußert detailreich, was die Darstellung von Objekten angeht und man hat sich viel Mühe gegeben, die verschiedenen Monster, Biome und Gegenden einzigartig darstellen lassen zu können. Jedoch ist es wichtig, die Bewegungsunschärfe auszuschalten, da diese sonst alle Farben und Darstellungen verschwimmen lässt.

Ein großes Manko ist jedoch die Performance, welche auch diesen Review verzögert hat. Trotz einem Mid-Range bis High End Range PCs war die Performance in den ersten Tagen mehr als nur Mangelhaft und trotz allen Anpassungen und Work-Arounds welche man online sehen kann, konnten wir die 60fps auf WQHD nicht halten und Drops bis unter 30 FPS waren an der Tagesordnung, und da obwohl man die empfohlenen Anforderungen bei weitem übertrifft. Inzwischen hat man hier schon nachgebessert, allerdings ist da noch deutliches Potential nach oben!

Tolle Soundeffekte und funktionierendes Crossplay

Auch hier gab es zu Beginn Probleme wie es mit der Performance der Fall gewesen ist. Viele, auch wir, hatten verzögerte Soundeffekte oder sogar komplette Ausfälle, aber dies hat sich nach dem ersten Patch weitgehend erledigt. Die Effekte und Musikstücke sind in Wild Hearts gut gelungen und fangen die japanische Stimmung perfekt ein. Da hätte man nur schwerlich eine Verbesserung hervorrufen können.

Wie es auch bei anderen Spielen der Fall ist, bietet Wild Hearts die Crossplay Funktion. Wichtig ist hier, dass man entweder auf dem gleichen Standpunkt sein muss oder eben damit rechnen sollte, keinen Fortschritt in der eigenen Story machen zu können. Ferner hatten wir bei unseren Koop-Sessions häufig das Problem, dass die Person, welche der Lobby beitritt, keine Vergütung in Form von Geld erhält und so schnell Probleme bekommen kann. Aber abgesehen davon lief der Multiplayer-Part in unseren Tests ziemlich gut und wir konnten keine Latenzprobleme feststellen. Alles in allem ist Wild Hearts also ein gutes Spiel, welches aber im Bereich der Performance noch ein enormes Verbesserungspotential besitzt!

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Unsere Gesamtbewertung
Bewertung
78 %
QuelleWild Hearts
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Bevor ich das neue Online-Gamingmagazin Alpha-Omegagaming mit aufgebaut habe / am Aufbauen bin, war ich ca. 2 Jahre bei Game2gether als Redakteur dabei. Toni und ich haben uns nach reichlicher Überlegung dazu entschlossen, ein eigenes Magazin auf die Beine zu stellen. Meine Interessen liegen hauptsächlich im MMO und RPG Bereich.
wild-hearts-test-review-pc<blockquote>Wild Hearts hat definitiv das Potential, ein Spiel zu werden, welche genug Langzeitmotivation bietet. Zumindest für Spieler, die dieses Hunting-System mögen, welches man bereits von Monster Hunter kennen und lieben gelernt hat. Die Geschichte hinter Wild Hearts ist interessant und spannend gestaltet und das Setting im feudalen Japan verbessert das Feeling dahinter noch um ein Vielfaches. Dies macht sich vor allem durch die Stadt Minato und deren Bewohner bemerkbar. </blockquote> <blockquote>Die Kämpfe gegen die verschiedenen Kemono mit den unterschiedlichen Waffen und Rüstungen ist spaßig und spannend gestaltet und das neue, bisher in keinem Spiel vorkommende Karakuri-System bringt noch einmal frischen Wind ins Spiel. Die meisten Negativpunkte müssen wir leider im Bezug auf die technische Performance verteilen, denn diese sorgt leider für eine Menge Punktabzug. Durch die verwaschene Grafik und die extremen FPS Drops war bzw. ist das Spiel zum Teil nur schwer spielbar und das mindert den Spielspaß doch enorm. Wenn man hier nachbessert und regelmäßig neuen Content veröffentlicht, ist Wild Hearts definitiv ein gutes Spiel!</blockquote> <hr /> <blockquote> <strong>Positiv</strong> <ul> <li>Gute Story</li> <li>Schönes Setting</li> <li>Verschiedene Kemono</li> <li>Mehrere Waffenarten</li> <li>Karakuri-Funktion</li> <li>Sehr gute Animationen</li> <li>Single- oder Multiplayer</li> <li>Guter Schwierigkeitsgrad</li> </ul> <strong>Negativ</strong> <ul> <li>Verwaschene Grafik</li> <li>Gelegentliche Spielecrashs</li> <li>Enorme FPS Drops</li> </ul> </blockquote> <hr /> <blockquote>Name: Wild Hearts</blockquote> <blockquote>Plattformen: PC, Playstation 5, Xbox Series</blockquote> <blockquote>Genre: Action-Rollenspiel, Adventure, Kampfspiel</blockquote> <blockquote>Veröffentlichung: 16. Februar 2023</blockquote> <blockquote>USK/PEGI: 12 / 12</blockquote> <blockquote>Entwickler: Omega Force, Tecmo Koei Holdings</blockquote> <blockquote>Publisher: Electronic Arts,</blockquote> <hr /> <blockquote>Anmerkung: Die PC-Version von Wild Hearts wurde game7days für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.</blockquote>