Sons of the Forest – Test / Preview (PC)

Vor ungefähr 4-5 Jahren erschien mit The Forest einer der beliebtesten Survival Games auf Steam, welches von einem sehr kleinen Entwicklerteam entwickelt und auch veröffentlicht wurde. Dies geschah zum damaligen Zeitpunkt zunächst als Early Access und hat sich danach über die Jahre bis hin zum richtigen Release immer weiterentwickelt und viele tausende Spieler über Stunden begeistert. Umso größer war die Freude, als der zweite Teil vor vielen Monaten angekündigt wurde. Auch wir haben sehnsüchtig auf das Spiel gewartet. Vor ca. 1-2 Wochen war es nun endlich soweit, dass der zweite Teil unter dem Namen „Sons of the Forest“ als Steam Early Access Titel veröffentlicht wurde. Wir haben uns das Spiel mit dem aktuellen Stand genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können.

Der Absturz

Wir schlüpfen in Sons of the Forest in die Rolle eines Soldaten, welcher mit seinem Trupp im Helikopter über eine Insel fliegt, auf welcher allem Anschein nach ein berühmter Manager mit seiner Frau und seiner Tochter verschwunden ist. Unsere Aufgabe lautet, diese zu suchen und nach Möglichkeit zu retten. Allerdings kommt es, wie es kommen musste: Unser Helikopter wird abgeschossen und wir stürzen auf der Insel ab.

Diese Geschehnisse erinnern vage an den ersten Teil, auch wenn es sich hierbei um einen Flugzeugabsturz handelte. Nach einiger Zeit kommen wir wieder zu Bewusstsein und bemerken, dass die NPCs aus dem Helikopter gestorben sind. Allerdings bedeutet dies nicht, dass wir die einzigen lebendigen Wesen auf der Insel sind… leider!

Die ersten Schritte

Nach unserer ungewollten Bruchlandung gilt es natürlich, die ersten Schritte zu unternehmen und unser Überleben zu sichern. Hier lernt man auch schnell die Grundsteuerung des Spiels kennen. Die Standardsteuerung funktioniert über WASD und Leertaste, es gibt aber auch einige Shortcuts für die Benutzung der Lichtquellen, Waffen und des Inventars, was man im Verlauf der Zeit erlernt. Wichtig es allerdings, an der Absturzstelle die Container zu untersuchen und die notwendigsten Materialien mitzunehmen, da man davon einige gebrauchen kann.

Auch empfiehlt einem das Spiel mithilfe eines Tutorials die wichtigsten Dinge. Darunter zählen zum Beispiel das Öffnen des Notfall-Kits im Inventar, was eine kleine Axt, ein Messer und ein GPS Gerät beinhalten sollte, sowie ein kleines Survival-Handbuch für den Notfall. Nun geht es ans Eingemachte: Das Suchen eines optimalen Bauplatzes für eine (vorübergehende) Basis und den Schutz eben jener. Zu empfehlen sind hier ein relativ ebenerdiger Bereich mit Zugang zu einem Fluss, um jeder Zeit an Fische zu gelangen.

Basis bauen für Anfänger

Spieler von The Forest dürften das alte Baumenü noch kennen. Im Survival-Handbuch gab es hier eine Menge verschiedene Baupläne für fertige Häuser, Objekte, Einzelne Böden, Wände, Decken und vieles mehr. Grundsätzlich gibt es eben jene Baupläne für fertige Gebäude und Objekte auch dieses Mal. Die Möglichkeiten, Baupläne für Böden, Wände und dergleichen sucht ihr allerdings umsonst. Das bedeutet aber nicht, dass diese Möglichkeit nicht mehr existiert. Dazu später mehr.

Die normalen Baupläne jedoch müssen platziert und anschließend, wie es im ersten Teil der Fall war, mit den benötigten Materialien gefüllt werden, damit das Gebäude oder Objekt am Ende automatisch hergestellt und an der jeweiligen Stelle platziert wird. Dieses System hat sich also im Vergleich zum Vorgänger-Teil nicht geändert. Kommen wir nun aber zum neuen Bau-Menü, welches unserer Meinung nach sehr gut gelungen ist.

Bauen nach eigenem Gutdünken

Die wichtigsten Baumaterialien für das Bauen waren schon seit jeher Baumstämme, Äste und Steine. Dies ist auch in Sons of the Forest nicht anders. Das Hauptmaterial selbst würden wir hier auch wieder als Baumstämme bezeichnen. Zunächst einmal muss mithilfe der Axt ein Baum gefällt werden. Achtet hierbei aber auch auf die Fallrichtung des Baumes, denn diese können Gebäudestrukturen und auch befreundeten Mitspielern oder NPCs Schaden zufügen. Gleichzeitig kann man immer zwei Holzstämme tragen und einen Holzschlitten wie im ersten Teil gibt es leider nicht.

Nun gilt es Bodenplatten zu platzieren. Hierfür muss man die Baumstämme quer auf den Boden platzieren und ein 1×1 großes Quadrat aus 4 Baumstämmen bilden, um das Grundgerüst einer Bodenplatte zu bauen. Diese gilt es nun mit Platen zu versehen. dafür könnt ihr von Hand per Axt anhand einer roten Linie die Baumstäme einmal längs in zwei Teile spalten und mit diesen die Platten legen oder ihr nehmt sofort den Baumstamm und beim Platzieren spaltet euer Charakter diese automatisch.

Auf die gleiche Art und Weise lassen sich auch Wände und Deckenteile platzieren. Lediglich bei letzterem muss man, je nach Hausgröße, zunächst Stützpfeiler platzieren, damit diese Decke hält. Allerdings kann man schlussendlich die Holzstämme in zwei Teile hacken und diese an den Wänden schräg platzieren, damit die Decke weiterhin gestützt wird, um die Stützpfeiler danach entfernen zu dürfen. Für Türen und Fenster müssen mithilfe der Axt ebenfalls Öffnungen in bereits errichtete Wände gehauen werden.

 

Kleine, aber feine Möbelauswahl

Natürlich solltet ihr die Hütte nicht leer stehen lassen. Hierfür gibt es als Anleitung einige Möbelstücke, welche zum Teil nützlich sind und andere dagegen sind reine Dekoration. Darunter zählen wir zum Beispiel die Knochenkronleuchter, Stühle oder zum Teil auch die Tische. Sinnige Objekte dagegen sind eine Bank zum Ausruhen, die Regalbretter oder auch richtige Regale, denn auf beidem könnt ihr Objekte eures Inventars ablegen und damit lagern, auf welche dann auch andere Spieler zugreifen können. Auch ein Bett solltet ihr platzieren, um jederzeit speichern und die Nacht umgehen zu können!

Für den Außenbereich dagegen gibt es Lagermöglichkeiten für Holzstämme, Äste, Steine oder auch Knochen, da man eben von jenen Materialien nur einen bestimmten Maximalwert mit sich herumtragen kann. Auch könnt ihr hier Trocknungsgestelle für Fleisch und Fisch aufbauen oder auch Pflanzentröge, um Samen einzupflanzen. Das wichtigste Objekt außerhalb sind jedoch neben einer Holzpalisade und Fallen noch das Lagerfeuer. Während die Palisaden und Fallen die Feinde abhalten, ist das Lagerfeuer überlebenswichtig. Mithilfe zweier Äste, welche man in der Mitte durchbricht, die man schlussendlich auf dem Boden stapelt und mit Steinen umgibt, gelingt es schnell, ein Lagerfeuer gegen Kälte zu errichten und man bekommt damit eine Möglichkeit, Nahrung wie Fisch oder Fleisch zuzubereiten.

Achtet auf eure Bedürfnisse

Neben Schlafmangel, welchem man nur mit Schlafen und Energiedrinks entgegenwirken kann, solltet ihr auch auf eure Hunger- und Durstanzeige achten, welche stetig abnimmt. Je aktiver ihr seid, desto schneller sinken diese Anzeigen. Die Durstanzeige ist hier leichter zu füllen. Hierfür muss man lediglich aus einem Fluss, Bach oder See trinken, um diese Anzeige zu füllen. Dank des 3D Druckers, welchen man auf der Insel findet, ist es schlussendlich auch Möglich, eine Trinkflasche zu erstellen, welche natürlich Wasservorrat für Unterwegs sicherstellt.

Nahrung dagegen ist etwas schwieriger, wenn auch nicht unmöglich. Die erste Option hier wäre das Beeren sammeln. Allerdings füllt dies den Magen nur marginal und ist nicht zu empfehlen. Die zweite Variante wären die Jagd auf Vögel, Eichhörnchen, Schildkröten, Rehe oder andere Tiere, die allerdings schnell die Flucht ergreifen. Gelingt es euch, diese zu töten, könnt ihr sie automatisch abernten. Dafür empfiehlt sich im übrigen der Speer, welcher mithilfe von zwei Ästen, Klebeband und dem Messer hergestellt wird. Auch Kannibalen-Fleisch kann gebraten verzehrt werden. Die einfachste Möglichkeit jedoch ist das Fische fangen mit dem Speer oder diese Aufgabe Kelvin anzuvertrauen.

Kelvin – unser tauber Freund und Helfer

Das erste Mal seit der Geschichte von The Forest stellt uns das Spiel Sons of the  Forest nun einen Helfer zur Verfügung. Kelvin ist neben uns der einzige Überlebende, hat allerdings sein Gehör verloren und wir können nur mithilfe eines Notizblocks mit ihm kommunizieren. Dafür gibt es eine Reihe von Befehlen, welche wir unserem Freund und Helfer auftragen können. Gefolgt von dem simplen „Folge mir“ Befehl, könnt wir ihm sagen, dass er Stöcke oder Steine sammeln soll, Baumstämme beschaffen muss, Pause machen kann, Gebüsch entfernen soll oder, was wir am sinnigsten fanden, Fische fangen soll.

Dieser geht fortan permanent seiner ihm aufgetragenen Aufgabe nach und lässt sich nur stoppen, wenn wir ihm dies Befehlen oder wenn Gefahr im Verzug ist. Dann nimmt er schnell die Beine in die Hand. Wichtig ist jedoch, dass man versucht, auf ihn aufzupassen. Wenn er zu arg verletzt ist, kann man ihn wieder zu Kräften bringen. Stirbt er jedoch, hat man seinen Helfer endgültig verloren. Das Gleiche gilt auch für die dreibeinige Frau, welche uns zunächst aus der Ferne beobachtet, aber im Verlauf der Zeit immer häufiger bei uns vorbeischaut und schlussendlich sogar mit uns kämpfen wird.

Erkundet die Insel

Die Insel in Sons of the Forest ist, wie schon im Vorgänger-Bereich ziemlich groß und es gibt nur bestimmte Spawnpunkte, an welchen man zu Beginn starten kann. Aber auch allgemein gibt es auf der kompletten Karte hin und wieder Orte, deren Besichtigung sich lohnt. Dies können verlassene Zeltlager sein, Kajak-Boote am Strand oder auch eine alte Golf-Anlage im Wald. Dort findet man zumeist Materialien, Informationen in Form von Blättern und Büchern und gelegentlich sogar nützliche Werkzeuge wie eine Moderne Axt oder eine Machete.

Mithilfe des GPS Empfängers hat man zum Glück auch eine Übersicht für die ganze Karte und schnell merkt man, dass hier bestimmte Dinge markiert sind. Dies wären zunächst einmal die Höhlen, auf welche wir noch zu sprechen kommen, aber auch gründe Radarpunkte und lilane Ausrufezeichen. Letztere solltet ihr unbedingt besuchen, um nützliche Objekte zu finden, die das Überleben auf der Insel sicherer machen und grüne Objekte bringen euch zumeist zu wichtigen Orten wie einem 3D Drucker oder story-relevanten Punkten.

Gefahr im Verzug

Wie wir schon gesagt haben, seid ihr nicht allein auf der Insel. Je mehr Tage vergehen, desto mehr Feinden werdet ihr auch begegnen. Die normalen Kannibalen greifen euch nicht immer an, sondern beobachten euch aus der Ferne. Auch können diese leicht mit Feuer vertrieben oder wenigen Angriffen getötet werden. Ist letzteres der Fall, könnt ihr diesen die Körperteile zum Essen abhacken oder die Körper für Knochen verbrennen, denn wie auch im ersten Teil ist es möglich, aus bestimmten Materialien temporäre Rüstungsteile herzustellen, die das überleben sichern sollen.

Nach und nach gibt es aber immer stärkere Kannibalen und Feinde, die euch ans Leder wollen. Seien es die Anführer mit goldenen Masken, die übergewichtigen Kannibalen die euch aus dem Weg rammen oder die Baumspringe, die euch gerne aus dem Hinterhalt attackieren. Diese Angriffe werden im Verlauf der Zeit immer mehr und ihr solltet daher genug Heilmittel und gute Waffen mit euch tragen. Gefährlicher dagegen wird es in den Höhlen.

Das Grauen der Höhlen

Auch die Höhlen gab es in diesem Maße schon im ersten Teil. Jedoch gibt es hier einige Unterschiede. Zunächst einmal sind einige Höhlen harmlos und bieten euch lediglich ein paar Kisten mit nützlichen Hilfsmitteln. Diese können gefahrlos betreten werden. Gefährlicher dagegen sind die Höhlen, welche mit Brettern vernagelt sind. Öffnet ihr diese, könnt ihr nun zwar in die Höhle gehen, allerdings sind die Feinde im Inneren nun auch in der Außenwelt aktiv.

Je nach Höhle unterscheidet sich auch die Größe eben jener und die Feindesart darin. Eines ist jedoch bei jeder dieser Höhlen das Gleiche: Es sind keine Kannibalen darin, sondern Mutanten, welche um einiges stärker sind als die Feinde der Außenwelt. Auch benötigt man hier unbedingt eine gute Lichtquelle, sonst sieht man die Hand vor Augen nicht. Besagte Mutanten sollten auch getötet werden, um Mutantenrüstung zu erhalten. Am Ende der Höhle oder manchmal auch mitten drin erwarten den Spieler dafür besondere Belohnungen, welche man benötigt, um in anderen Höhlen weiterzukommen und schlussendlich die Story abschließen zu können!

Gemeinsam macht es mehr Spaß

Auch wenn man die Geschichte in wenigen Stunden abschließen kann, ist es möglich, viele Stunden auf der gefährlichen Insel mit dem Erkunden zu verbringen. Besonders spaßig ist es, wenn man dies nicht allein, sondern mit Freunden tut, zumal man auch diverse Schwierigkeitsgrade auswählen kann. So ist es möglich, zusammen größere Basen zu bauen, die Insel zusammen zu entdecken und den Gefahren zu trotzen.

Interessant ist die Überarbeitung des Handelssystems. Früher musste man hier mit einem Tablett mühselig die Objekte einzeln handeln. Nun kann man auf den Rucksack des Freundes zugreifen und ihm Objekte aus dem eigenen Rucksack sofort rüberhandeln, was den Mittelweg mit dem Tablett umgeht.

Schöne Grafik, schaurige Atmosphäre und gute Wettereffekte

Die Grafik ist im Vergleich zum ersten Teil definitiv besser geworden, auch wenn es hin und wieder etwas verwaschen wird. Auch sind die Animationen definitiv gut gelungen, was die Angriffsarten der Spieler und Feinde angeht. Schade ist lediglich das Treffer-Feedback, welches nicht immer gegeben ist. Die Welt selbst ist detailreich gestaltet und bringt mit einem weiten Meer, Sandstrand, Wäldern, Wiesen, Gebirge und Schnee viel Abwechslung mit sich. Auch die Schatten und Lichteffekte sind sehr gut gelungen, sowie der Dunkelheits-Effekt der Nacht. Beeindruckt haben uns hier auch die Wettereffekte wie Regen und Nebel, sowie die wechselnden Jahreszeiten, welche für allerlei Abwechslung sorgen können.

Schaurig schön sind den Entwicklern auch die Höhlen und die Geräusche der Feinde gelungen. Wenn man zuerst dem friedlichen Wald in der Nacht lauscht und auf einmal ein Kannibale einen schrillen Schrei abgibt, fährt einem dies sofort in alle Knochen.

Fazit

Alles in allem kann man schon jetzt beim Early Access Release sagen, dass man mit dem Titel eine Menge richtig gemacht hat. Die Story ist interessant, wenn auch recht kurzweilig, weil das Hauptaugenmerk eben mehr auf das Gameplay ansich gelegt wurde. Besonders gut gefallen hat mir persönlich das neue Bausystem, welche keine Wünsche offen lässt. Allerdings wäre es schön, wenn weitere Baumöglichkeiten wie bessere Schrägdächer oder andere Dekorationen ihren Weg ins Spiel finden. Selbiges gilt für Objekte wie den Holzschlitten oder andere Kleinigkeiten, welche es im ersten Teil gibt. Das Kampfsystem ist im Großen und Ganzen gut gelungen, lediglich am Treffer-Feedback muss man noch arbeiten. Abgesehen von diesen Problemen ist Sons of the Forest bisher ein gutes Spiel und wir sind gespannt, wie es sich noch entwickeln wird!

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