Kritik: Storm und der verbotene Brief

Der Film spielt zu Beginn des 16.Jahrhunderts in Europa und handelt von den Attacken Martin Luthers und der Reformation gegen den Deutungs- und Herrschaftsanspruch der katholischen Kirche. Dessen Angriffe erfolgen zumeist in schriftlicher Form und dadurch kritisieren sie die Käuflichkeit kirchlicher Ämter und den Ablasshandel. Dass man sich damit keine Freunde macht, dürfte natürlich klar sein. Allerdings verbreitet sich deren Einstellung und die Gedanken aber auch in andere Länder. Als nach einiger Zeit aber ein Brief von Martin Luther die Handelsstadt Antwerpen in Belgien erreicht und sich der Leiter einer Druckerei aus diesem Ort dazu entschließt, diesen Brief zu drucken, gerät dieser ins Visier von Peter van den Begin, welcher einen Inquisitor spielt. Natürlich wird der Leiter der Druckerei namens Klaas verhaftet und Storm, seinem Sohn, bleibt nur noch die Flucht. Bevor dies geschieht, gelingt es dem Jungen jedoch, die Druckplatte des Luther-Briefes einzupacken und er flieht in die Katakomben der Stadt.

Beim Ansehen des Filmes merkt man sofort, dass die Szenerie im Mittelalter spielt. Es ist den Schauspielern und dem Regisseur gut gelungen, das damalige Alter einzufangen. (Falsche) Frömmigkeit, Aberglauben und auch Angst waren damals immer an der Tagesordnung. Dadurch, dass der Hauptcharakter Storm noch im Kindes bzw. Teenager Alter ist und er stetig eine Wandlung vom Kind in eine Art Held durchmacht, spricht der Film auch das jüngere Publikum an. Ebenfalls eine gute darstellerische Leistung bringt der zweite Hauptcharakter des Films mit sich: Das Waisenmädchen Marieke, gespielt von Juna de Leeuw. Allerdings ist der Film nicht nur etwas für das jüngere Publikum. Da die Handlung teilweise auch in der “Erwachsenenwelt” stattfindet, was man unter anderem an den Schwierigkeiten zwischen Storms Vater und dem Inquisitor bzw. der katholischen Kirche selbst hautnah miterlebt. Dadurch, dass der Inquisitor äußerst gerissen agiert, findet in dem Film häufiger eine komplett unerwartete Wendung statt.

Wie es in einem Abenteuerfilm meist der Fall ist, muss der Hauptcharakter Storm seinen Vater vor der Hinrichtung bewahren und gleichzeitig seinen Verfolgern entkommen. Trotz dieser actionreichen Szenen im Film erfährt man auch wissenswerte Hintergründe über die damalige Zeit und der Film wurde vom Regisseur Dennis Bots in eine äußerst spannende und unterhaltsame Dramaturgie zusammengefasst. Selbst bei jüngeren Zuschauern sehen wir hier definitiv die Möglichkeit, das Interesse für die damalige Zeit zu wecken, da man einen mehr oder weniger detaillreichen Einblick in das Leben zur Mittelalter-Zeit zu sehen bekommt. Viele Dinge, die im Film gezeigt werden, passen auch noch zur heutigen Zeit wie das Verhältnis von der “Obrigkeit” zu dem normalen Volk und man sieht bedauerlicherweise, dass Menschen nicht zwangsweise aus der Vergangenheit lernen und eben doch diverse Fehler wiederholt werden.


Weitere Informationen über den Film:


  • Offizielle Webseite
  • Kinosuche in ihrer Nähe
  • Kinostart: 23.3.2017
  • Regie: Dennis Bots
  • Drehbuch: Karin van Holst Pellekaan
  • Darsteller: Davy Gomez, Juna de Leeuw, Yorick van Wageningen, Angela Schijf, Maarten,Heijmans, Peter van den Begin
  • Laufzeit: 105 Minuten
  • Verleih: farbfilm verleih

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