Steelrising – Test / Review (PC)

Quelle: NACON

Jedes Spiel, was veröffentlicht wird, hat einen oder mehrere unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Soviel dürfte jedem bekannt sein. Seit geraumer Zeit erfreuen sich sogenannte „Soulslike“-Titel immer größerer Beliebheit. Den Namen oder vielmehr die Bezeichnung dürfte von der bekannten Spiele-Reihe Dark Souls abstammen und besagt, dass diese einen extrem hohen Schwierigkeitsgrad besitzen. Nun wurde ein weiterer Souls-Like Titel veröffentlicht. Dieser trägt den Namen „Steelrising“ und wir haben uns das Spiel angeschaut, um euch darüber berichten zu können!

Vive la Revolution

Steelrising spielt zur damaligen Zeit der französischen Revolution oder vielmehr in der Zeit kurz davor. Zu Beginn sehen wir in einer kleinen Cutscene die Königin Marie-Antoinette und eine enge Freundin, welche sich augenscheinlich im Schloss Saint-Cloud befinden. Schnell wird klar, dass dies mehr oder minder nicht freiwillig geschieht, sondern dass dies der König Ludwig der Sechzehnte angeordnet hat und schnell kristallisiert sich heraus, dass die Automaten sie nicht zwingend beschützen sollen sondern vielmehr gefangen halten.

Um mehr darüber zu erfahren, was aktuell vor sich geht und warum sie im Schloss Saint-Cloud gefangen gehalten werden, wo sich ihre Kinder aufhalten und nicht Unklaren bleiben zu müssen, entsenden die Königin und ihre Freundin den Protagonisten der Geschichte von Steelrising: Aegis. Diese soll sich nach Paris begeben und dort den mehr oder weniger irre gewordenen König aufhalten. Allerdings ist dies leichter gesagt als getan, denn überall befinden sich hochaggressive Roboter-Gegner, welche jeden attackieren, der ihnen zu Nahe kommen will. Im Verlauf der Geschichte begegnet man vielen namenhaften Charakteren, welche man aus den Geschichtsbüchern kennen dürfte. Darunter zählen beispielsweise La Fayette, Jean-Sylvain Bailly oder auch Robespierre oder Nicolas Flamel.

Aegis: Ein Unikat

Zu Beginn jedoch muss erst einmal der Charakter oder vielmehr der Automat erstellt werden, denn bei Aegis handelt es sich ebenfalls um einen Automat, allerdings ist dieser besonders. Sowohl was die Fertigkeiten, als auch was das Aussehen angeht. Hier kann der Spieler unter mehreren Materialien auswählen, welche für den Körper von Aegis verwendet werden können. Dies ändert faktisch die Metall-Teile der Puppe. Weiter geht es mit der Hautfarbe für das Gesicht und der Frisur, welche Aegis im Verlauf der Geschichte trägt.

Ferner hat der Spieler die Wahl zwischen 4 verschiedenen Starter-Klassen, welche unterschiedliche Werte und Waffen mit sich bringen. Folgende Klassen sind bei Spielstart frei wählbar:

  • Leibwache
  • Soldatin
  • Tänzerin
  • Alchemistin

Die Leibwache ist mehr oder minder ein „Verteidiger“ mit einer hohen Anzahl an Lebenspunkten  und einer guten Balance. Letzteres zeigt an, wie anfällig Aegis auf das Unterbrechen ihrer Angriffe oder auch das Umgestoßen werden reagiert. Als Waffe besitzt man bei dieser Klasse einen Streitschrift. Dabei handelt es sich um einen großen Hammer, welcher sich in einen Schild umwandeln kann.

Weiter geht es mit der Soldatin, einer Art Nahkämpferin, welche mit Gewandheit und Kraft arbeitet, um Gegner mit langsamen, aber kräftigen Stichen und Hieben zusetzen kann. Auch hat sie durch ihren starken Angriff erhöhte Chancen, den Gegner umzustoßen. Die Hauptwaffe in diesem Falle wäre ein Speer, welcher natürlich eine hohe Reichweite besitzt.

Darauf folgt die Tänzerin, eine flinke Klasse. Hier wird mehr auf Geschwindigkeit und viele kleine Hiebe gesetzt statt auf langsame einzelne Angriffe. Aus dem Grund wird auch eine größere Menge an Ausdauer benötigt und Gewandheit ist ebenfalls ein wichtiger Wert, um Gegner schnell betäuben zu können. Als Waffe nutzt man mit der Tänzerin je einen Fächer pro Hand, welcher sich schnell zu einem Schutzschild verwandeln kann.

Zu guter Letzt folgt die Alchemistin und diese zählt nicht umsonst als schwierigste Klasse im Spiel. Dies liegt unter anderem daran, dass man mit dieser Klasse den Hauptschaden durch Elemente verursacht. Hierfür gibt es im gesamten Spiel unterschiedliche Waffen, welche Element-Schaden verursachen und als Alchemist sind diese überlebenswichtig.

Dies liegt daran, dass es Bosse gibt, die gegen bestimmte Elemente relativ immun sind. Ein wichtiger Wert bei dieser Klasse ist die „Konstruktion“, da diese die Beutechance erhöht und man die benötigten Alchemie-Kapseln finden kann, welche man für die Waffen benötigt. Aussehen tut die Starter Waffe wie 2 Einhand-Waffen und sie tragen den Namen Glasknüppel.

Im Verlauf der Geschichte könnt ihr weitere Werte-Punkte verteilen und Aegis immer weiter verbessern. Der Hauptunterschied zwischen ihr und den anderen Maschinen ist vor allem jedoch ihre Fähigkeit, mit anderen zu Sprechen.

Riesige Welt zum Erkunden

Zwar besitzt Steelrising keine große offene Spielwelt, allerdings gibt es mehrere große Gebiete in Paris, zu welchen ihr mit der automatischen Kutsche schnellreisen könnt, insofern ihr das Gebiet bereits einmal betreten habt. Dort jedoch gibt es eine Menge zu entdecken und Gefahren lauern an allen Ecken und Enden. Zu Beginn ist man hier zumeist auf der Straße unterwegs und man sollte jede Ecke absuchen, um dort Gegenstände zu finden, welche oft einen großen Nutzen für euch haben können. Im späteren Verlauf der Geschichte erlernt ihr aber auch die Fähigkeiten, abgeschlossene Türen aufzutreten oder euch mit einer Art Enterhaken zu Greifpunkten ziehen zu können.

Allerdings wimmelt es in der Stadt von Gegnern unterschiedlichster Art. Während man es zu Beginn nur mit schwachen Metallhunden und kleinen Automaten mit Degen oder anderen Waffen aufnehmen muss, werden diese im Verlauf der Geschichte immer stärker. So wollen einem später auch große Lanzen-Kämpfer, Maschinen mit Doppel-Flegeln oder anderen Waffen ans Metall. Wie man es aus Dark Souls Spielen gewöhnt ist, sollte man sich zu Beginn das Move-Set der Gegner anschauen und somit lernen, wie man diese bekämpft. Praktischerweise besitzt man mit Aegis neben der Hauptwaffe auch eine Zweitwaffe, wodurch man sich Vorteile sichern kann, wenn ein direkter Nahkampf beispielsweise zu gefährlich wäre.

Unterwegs findet man aber auch hilfreiche Objekte wie Sprenggranaten, diverse Element-Bomben, Verbesserungs-Tränke, Alchemie-Kapseln und sogenannte Seelen, welche für die Verstärkung von Aegis unabdingbar sind. Ferner kann man durch auffindbare Notizen auch Nebenquests freischalten, Hintergrundinformationen erfahren oder durch Echos kurze Filmsequenzen anschauen, welche bereits geschehene Momente darstellen und zum Teil für die Geschichte benötigt werden!

Was ist Anima?

Durch das Töten von Gegnern und dem Nutzen von den gefundenen Seelen erhält man mit Aegis eben genau das: Seelen. Wie man es aus anderen Souls-Like Spielen gewöhnt sein dürfte, benötigt man diese, um den Charakter aufzuleveln. Dies ist in Steelrising nicht anders und stirbt man, kann man die Seelen an der Todesstelle wieder einsammeln, insofern man nicht noch einmal das Zeitliche segnet. Um diese Seelen zu investieren, muss eine Art Sicherungs-Punkt gefunden und besucht werden.

Diese tragen in Steelrising den Namen „Vesel“ und werden zu Beginn durch eine Art Metall-Statue dargestellt. Betätigt man mit Aegis ihren Arm, fährt sich diese Vesel aus und hervor kommt eine Art Käfig mit einem Stuhl, durch welchen man den Charakter verstärken kann. Hier stehen die zum Start dargestellten Werte zur Auswahl und man kann diese bis zu einem Maximum von 20 Punkten nach Belieben verbessern.

Module sind eure Freunde

Während der Geschichte und bei dem Erkunden von Paris werdet ihr immer wieder an sogenannte Modul-Schlüssel gelangen. Diese können benutzt werden, um bei Aegis am Rücken Modul-Plätze freizuschalten oder diese zu verbessern. Das Maximum an Plätzen beträgt im übrigens 4 und diese können bis zur dritten Stufe verbessert werden. Allerdings sind die Modulplätze ohne einsetzbare Module natürlich nicht hilfreich.

In Kisten oder auch an bestimmten Stellen auf dem Boden könnt ihr diese Module finden und jedes Modul bringt unterschiedliche Boni mit sich. Beispielsweise könnt ihr mit einem Modul eure Lebenspunkte verbessern, ein andere Modul erhöht den Elementar-Schaden, ein weiteres den physischen Schaden oder die Balance. Hier gibt es eine Vielzahl und es empfiehlt sich zunächst, alle zu sammeln und diese bei Bedarf immer zu wechseln. Wie auch die Modulplätze haben die Module unterschiedliche Ränge. Es ist möglich, niedrigstufige Module in Rang 2 oder 3 Modulplätze einzusetzen, aber nicht Rang 3 Module in Rang 1 oder 2 Modulplätze. Insgesamt werden 35 Modulschlüssel benötigt, um alle Modulplätze freischalten und auf die dritte Stufe zu verbessern!

Von Rüstungen bis hin zu Waffen

Natürlich könnt ihr die Waffen und auch die Rüstungsteile im Verlauf des Spiels nach Belieben austauschen, insofern ihr andere Teile besitzt. Die Waffen sind natürlich nicht immer für eure zu Beginn gewählte Klasse geeignet, wodurch ihr erst einmal Seelen in bestimmte Attribute investieren müsst. Hier gibt es Fächer, Pistolen, Lanzen, Hämmer und viele mehr und wie bereits erwähnt, könnt ihr ohnehin 2 Waffen ausrüsten. Diese können im übrigen mit bestimmten Materialien wie Bronze oder Bismut und anderen Dingen bis zur fünften Stufe verbessert werden, was den Schaden der Waffe enorm erhöht.

Insgesamt gibt es im übrigen 4 Rüstungsslots: Kopf, Brust, Hose und Schuhe. Diese haben, je nach Art, ebenfalls unterschiedliche Boni. Einige erhöhen eure Balance, andere die Lebenspunkte oder auch den Betäubungsschaden oder die Widerstände. Jedes Rüstungsteil hat ein unterschiedliches Aussehen und eben für bestimmte Klasse sinnvollere Werte als andere. Stellt euch also ein gutes Set zusammen.

Schwierigkeitsgrad etwas zu niedrig

Schade ist jedoch, dass der Schwierigkeitsgrad für ein Souls-Like Titel leider zu einfach geworden ist, unabhängig von eurem gewählten Schwierigkeitsgrad. Dies gilt besonders für die Bosse, welche zwar unterschiedliche Movesets besitzen, aber grundsätzlich dennoch sehr einfach zu erlernen sind. Wir sind beispielsweise bei keinem der Bosse auch nur ein einziges mal gestorben, was man von den kleinen, normalen Gegnern im Spiel, die einen durchaus überraschen können, nicht behaupten kann.

Lediglich bei der vorhandenen Ausdauer muss man aufpassen. Diese sinkt bei jedem Angriff oder Ausweichen. Gelangt diese an den Nullpunkt, seid ihr bis auf normales Laufen komplett Handlungsunfähig. Diese füllt sich innerhalb von einigen Sekunden jedoch wieder automatisch auf. Hilfreich sind hier unter anderem das Einfrieren der Gegner, da diese dann selbst für geraume Zeit handlungsunfähig sind. Allerdings ist unsere Meinung dennoch, dass man den Schwierigkeitsgrad durchaus noch hätte anheben können!

Gute Grafik und wundervolle Atmosphäre

Natürlich hat Steelrising seine Kritikpunkte. Da wären unter anderem die zum Teil schwankende Performance oder hin und wieder Game-Crashs, wobei diese sich in Grenzen halten. Auch die fehlende Gegner-Vielfalt ist schade, allerdings kann man darüber hinwegschauen. Einen extrem großen Pluspunkt bekommt Steelrising von uns aber schon einmal wegen der Grafik, dem Detailreichtum und der Atmosphäre. Dies liegt unter anderem an den verschiedenen Schauplätzen, zu welchen uns das Spiel führt.

Darunter sind auch bekannte Gebiete und Gebäude wie Versailles, der Tuilerien-Palast oder auch das allseits bekannte Kunstmuseum „Louvre“ und viele andere Orte. Überall sieht man unterschiedliche Gebäude, ob klein oder groß und den typischen französischen Flair, welchen man sowohl damals als auch heute an bestimmten Stellen sehen konnte. Während unseren Erkundungen konnte man die beginnende Revolution beinahe spüren. Gemixt mit den wundervollen Darstellungen des Wetters, den Licht- und Schatteneffekten und den verschiedenen bekannten Persönlichkeiten, welchen man in Steelrising ein Gesicht gegeben hat, weiß das Spiel durchaus zu übersteigen.

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Unsere Gesamtbewertung
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Bevor ich das neue Online-Gamingmagazin Alpha-Omegagaming mit aufgebaut habe / am Aufbauen bin, war ich ca. 2 Jahre bei Game2gether als Redakteur dabei. Toni und ich haben uns nach reichlicher Überlegung dazu entschlossen, ein eigenes Magazin auf die Beine zu stellen. Meine Interessen liegen hauptsächlich im MMO und RPG Bereich.
steelrising-test-review-pc<blockquote>Falls man ein Fan von Souls-Like Spielen ist, sollte man sich Steelrising definitiv anschauen. Auch wenn die Schwierigkeit durchaus hätte höher sein können, weiß das Spiel mit dem Gameplay durchaus zu überzeugen. Einen gewaltigen Pluspunkt jedoch macht allein schon die interessante Story und das Setting kurz vor der französischen Revolution. Auch das Prinzip mit den Modulen, welche man als Aegis nutzen muss, um sich selbst zu verbessern, bringt frischen Wind mit sich. Selbiges gilt für die 4 Klassen, welche es in der Form bisher bei keinem Souls-Like Titel gab.</blockquote> <blockquote>Aber auch neben der Hauptgeschichte, welche man verfolgen sollte, gibt es viel zu tun. Angefangen bei den Nebenquests und den verschiedenen findbaren Notzien und Echos bis hin zu den auffindbaren Kisten und den darin enthaltenen Kleidungsstücken und unterschiedlichen Waffen. Durch den doch relativ niedrigen Schwierigkeitsgrad ist es zudem auch für Souls-Like Neulinge ein guter Einsteigertitel. Die Atmosphäre und die Grafik im Spiel sehen wunderschön aus und auch die Synchronsprecher und der französische Akzent ist perfekt gelungen. Steelrising sollte man sich also definitiv anschauen.</blockquote> <hr /> <blockquote> <strong>Positiv</strong> <ul> <li>Interessante Geschichte</li> <li>Tolles Setting</li> <li>Reale Schauplätze in Paris</li> <li>Viele Nebenquests</li> <li>Einiges zu entdecken</li> <li>Viele Story-Wendungen</li> <li>Unterschiedliche Klassen und Waffen</li> <li>Atmosphärisch wundervoll</li> <li>Perfekte Vertonung</li> </ul> <strong>Negativ</strong> <ul> <li>Zu wenig unterschiedliche Gegnertypen</li> <li>Schwierigkeitsgrad zu niedrig</li> <li>Zum Teil Grafikprobleme</li> <li>Performance-Einbrüche</li> </ul> </blockquote> <hr /> <blockquote>Name: Steelrising</blockquote> <blockquote>Plattformen: PC, Playstation 5, Xbox Series, </blockquote> <blockquote>Genre: Actionspiel, Adventure, RPG</blockquote> <blockquote>Veröffentlichung: 08. September 2022</blockquote> <blockquote>USK/PEGI: 16/12</blockquote> <blockquote>Entwickler: Spiders</blockquote> <blockquote>Publisher: Nacon, Bigben Interactive </blockquote> Anmerkung: Die PC-Version von Steelrising wurde game7days für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.