
Soulslike-Spiele erfreuen sich seit geraumer Zeit immer größerer Beliebtheit, zumal viele der neuen Titel in diesem Genre einsteigerfreundlicher gestaltet werden. Ferner können eben jene Titel in unterschiedliche Schwierigkeitsstufen eingestuft werden. Während die schwereren Titel grundsätzlich als Soulslike-Titel bezeichnet werden, sind leichtere Varianten bei der Community unter dem Begriff „Souls-Lite“ bekannt. Ein Titel, welcher unter die Kategorie zählt, wurde von dem Entwicklerstudio Gold Knights entwickelt und vor wenigen Wochen veröffentlicht. Dieses Spiel trägt den Namen „The Last Oricru“ und wir haben uns den Titel genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können!
Von Ratten zu Aliens
Nach einer etwas verwirrenden Zwischensequenz finden wir uns im Körper eines Menschen wieder, welcher sich allerdings augenscheinlich nicht mehr auf der Erde befindet. Um ihn herum sieht man Wesen, welche nur minimale menschenähnliche Züge aufweisesn, sonst allerdings weitaus robuster gebaut und um einiges größer sind als es der Durchschnittsmensch erreichen kann. Schnell stellt sich heraus, dass unser Hauptcharakter den Namen Silver trägt und aus unerfindlichen Gründen auf dem Planeten Wardenia gelandet ist. Allerdings sind wir nicht allein. Mit uns befinden sich noch weitere Menschen im Tempel der merkwürdigen Fremden, welche sich als Naboru bezeichnen. Und als wäre dies alles nicht schon merkwürdig genug, bemerken wir schnell den seltsamen Gürtel, welcher uns aus unbekannten Gründen unsterblich zu machen schein. Es kommt wie es kommen musste und natürlich war dieses Geschehen vorhersehbar.
Auf Wardenia kämpfen unterschiedliche „Parteien“ darum, die Oberhand in einem Krieg zu gewinnen und diesen für sich zu entscheiden. Dies wären unter anderem bereits erwähnte Naboru, welche zu Beginn definitiv die Nase vorn haben. Das zweite Volk dagegen wird von den Naboru versklavt und wie Gegenstände behandelt. Hierbei handelt es sich um die Pelzlinge, abwertend auch Rattlinge genannt, welche logischerweise das Aussehen von Ratten in XXL-Größe darstellen. Ihr Ziel ist es natürlich, die Freiheit zu erlangen und mindestens mit den Naboru gleichgestellt zu werden, was besagter Fraktion nicht zusagt. Schnell wird mal also in den Krieg zwischen beiden Parteien hineingezogen. Es gibt auch eine dritte Fraktion, auf die werden wir allerdings nicht eingehen, da dies die Geschichte spoilern würde.
Trefft eure Entscheidungen
Eines muss man „The Last Oricru“ auf jeden Fall lassen: Der Spieler hat äußerst viele Entscheidungsfreiheiten und das System dahinter ist ziemlich komplex. Grundsätzlich werden euch im Verlauf des Spiels mehrere Hauptmissionen übertragen und natürlich auch einige „Nebenaufgaben“, bei denen es euch überlassen ist, wie ihr an diese herangeht. Gerade bei den Nebenaufgaben hat man oft nur bis zu einem bestimmten Punkt in der Geschichte Zeit, diese zu erfüllen, da sie sonst automatisch fehlschlagen. Dies ist das natürliche Questsystem, welches viele von anderen Spielen kennen dürften.
Besonders herausstechen tun jedoch die Hauptquests. Hier könnt ihr zunächst einmal entscheiden, wie ihr vorgehen möchtet, euch aber teilweise während der Quest noch einmal umentscheiden und das mehrmals. Dies hat zur Folge, dass der Verlauf der Geschichte nach einer anderen Entscheidung natürlich einen anderen Weg einschlägt. Verschont man den Rattlings-Champion oder tötet man ihn? Unterstützt man die Königin oder hintergeht man sie? Dies sind Fragen, auf die der Spieler selbstständig eine Antwort finden und demnach dann auch mit den Konsequenzen leben muss. Dies führt natürlich dazu, dass man, wenn man alle möglichen Story-Abschnitte erleben will, diese mehrmals durchspielen muss.
Von Mittelalter zu Futuristik
Zu Beginn merkt man schnell, dass es bei The Last Oricru einen Mix aus Alt und Neu zu erleben gibt und das zeigt sich auch im kompletten Verlauf des Spiels. Hier merkt man schnell dass man sich förmlich von mittelalterlichen Stand zum futuristischen Bereich bewegt. Dies zeigt sich durch große Burgen, Ruinen, Nahkampfwaffen wie Schwertern und Schildern, Ballisten und ähnlichen Dingen, während es an anderen Stellen im Spiel eher zukunftsähnliche Kapseln darstellen mit Logbüchern, Raumschiffteilen, einem gewaltigen Ring welcher Ähnlichkeit mit einer Raumstation darstellt und auch Rüstungen oder Waffen, die eher in das Setting des Futurismus gehören.
Das sieht natürlich ziemlich beeindruckend aus und auch wenn manche Designs etwas altbacken wirken, hier spielen wir vor allem auf die leider sehr seltsame Darstellung der menschlichen Charaktere an, weiß die Grafik zumindest in Hinsicht der Atmosphäre zu überzeugen, wo eben jener Mix aus Alt und Neu durchaus Pluspunkte mit sich bringt. Auch auf den Detailreichtum hat man in The Last Oricru geachtet.
Euer Spielstil bestimmt euren Weg
Wie es in Soulslike Titeln möglich ist, könnt ihr auch in dem Souls-Lite Titel „The Last Oricru“ im Verlauf der Geschichte immer stärker werden. Zunächst einmal erhaltet ihr bei jedem erlegten Feind eine Währung ähnlich wie Seelen oder ähnliches. Diese könnt ihr an einem Speicherpunkt, welcher sich an einigen Stellen in der Spielwelt hinter einer Art Holografischen Wand verstecken, in bestimmte Charakterwerte investieren. Diese bestimmen beispielsweise darüber, welche Waffenarten ihr tragen könnt, wieviel Mana euer Charakter besitzt oder auch wieviel Gewicht er mit sich herumtragen kann. Gerade letzteres kann im Verlauf des Spiels schwierig werden, da man unterschiedliche Ausrüstungen mit sich tragen kann. Ein Vorteil ist hier, dass nur die ausgerüsteten Gegenstände darunter zählen.
Wichtig ist also auf jeden Fall, die Punkte sinnvoll zu verteilen. Viele Schwerter, seien es Einhand- oder auch Zweihandschwerter, aber auch Keulen oder ähnliches benötigen beispielsweise viel Stärke oder Geschicklichkeitswerte, da ihr diese sonst nicht nutzen könnt, ferner skalieren beide Werte auch mit eurem ausgeteilten Schaden. Sinnvoll ist allerdings auch, eure Lebenspunkte und das bereits erwähnte maximale Gewicht zu erhöhen. Mit Intelligenzpunkten beispielsweise könnt ihr dagegen die Heilkugel-Waffen nutzen oder auch den Mana-Absauger, denn in The Last Oricru müsst ihr Feinde mit dieser Waffe treffen, um euer Mana wieder aufzufüllen, denn Tränke gibt es hierfür nicht. Abgesehen davon spielt sich der Titel so wie jeder andere Titel einer ähnlichen Reihe auch: Ihr beobachtet die Angriffsmuster der Feinde und reagiert darauf. Hier stehen euch die leichten Angriffe, schwere Angriffe, Magische Angriffe, Ausweichrollen, Blocken und Paraden mit dem Schild zur Verfügung. Schade ist lediglich, dass die meisten Bosse relativ leicht zu besiegen sind, während normale Gegner zum Teil einen höheren Schwierigkeitsgrad darstellen, vor allem in Gruppen.
Erkundet die Welt
Bei The Last Oricru erwartet euch zwar keine komplette Open World, sondern vielmehr große Gebiete, allerdings gibt es hier eine Menge zu entdecken. Dabei handelt es sich beispielsweise um Rüstungen, Waffen, zusätzliche Heiltränke, Geheimgänge oder eben bereits erwähnte zusätzliche Quests, welche ihr erledigen könnt. Achtet beim Erkunden aber darauf, dass ihr den Weg zurück wieder findet, da es kein direktes Schnellreise-System im Spiel gibt.
Interessante Dinge findet man allerdings zumeist in den friedlichen Gegenden wie in den Städten oder Burgen. Hier finden sich zunächst einmal Händler, bei welchen ihr Objekte verkaufen oder natürlich auch erwerben könnt. Auch das Zerlegen von Rüstungen oder Waffen ist möglich, um Materialien zu erhalten. Diese werden benötigt, um die Ausrüstung zu verbessern. Diese können im Übrigen auch verschiedene Seltenheitsgrade haben und demnach unterschiedliche Werte mit sich bringen. Am interessantesten sind jedoch die Gräber, welche durch kleine Rätsel geöffnet werden können. Meist findet man hier, aber auch an anderen Orten in der Welt, Fragmente von legendären Waffen, welche natürlich die besten Waffen im Spiel darstellen. Gelingt es euch, von einer Waffenart alle 3 Fragmente zu finden, könnt ihr die Waffe daraus herstellen.
Zusammen macht es mehr Spaß
Grundsätzlich hat man die Möglichkeit, das Spiel komplett alleine durchzuspielen. Allerdings gibt es auch einen Koop Modus im Spiel. Dieser funktioniert im übrigen sowohl im Couch-Coop Modus als auch im Online-Modus, welcher ursprünglich nicht geplant war. Wir hatten zwar alleine auch viel Spaß im Spiel , allerdings muss man sagen, dass es mit einem weiteren Mitspieler mehr Spaß machen kann, wenn beide zusammenarbeiten.
In unserem Falle hat der Hauptspieler weiter seinen eigenen Charakter gespielt, während der zweite eine Art Hologramm dargestellt hat, welcher allerdings eigenständig handeln konnte. Einer spielte hier den Krieger im Nahkampf, während die zweite Person einen magischen Fernangreifer dargestellt hat. Hier zeigt sich auch, dass es sogar Fertigkeiten und Objekte gibt, welche nur im Multiplayer genutzt werden können. Und hier kommt der Clou an der Sache: Während es in anderen Spielen getrennte Inventare gibt, greifen hier beide Spieler auf das Inventar von Silver zu und Gegenstände können nicht doppelt ausgerüstet werden. Dies erfordert natürlich eine gute Absprache, wer welchen Gegenstand nutzt. Allerdings müsst ihr euch keine Sorgen machen, das der Mitspieler euch beklauen könnte, denn das alles funktioniert nur temporär.
Wenn der Hauptcharakter aufgelevelt hat, kann auch der zweite Spieler sein Hologramm leveln. Aber auch dies ist nur temporär. Der Spielstand vom Hauptspieler wird nicht für den zweiten Spieler übernommen. Alles in allem ist The Last Oricru ein unterhaltsames Spiel, welches allerdings mit einigen Problemen zu kämpfen hat und einiges an Potential vergibt.
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