
Es fühlt sich fast unwirklich an, aber seit der Veröffentlichung von Assassin’s Creed Valhalla sind nun schon einige Jahre vergangen. Ubisoft hat mit „Assassin’s Creed Shadows“ die beliebte Spielreihe um ein weiteres Kapitel erweitert und verspricht dabei eine packende Geschichte sowie zahlreiche Neuerungen im Gameplay. Seit der offiziellen Ankündigung auf der letztjährigen gamescom war die Vorfreude der Fans riesig – und nun ist das Spiel endlich für PC und die aktuellen Konsolengenerationen erhältlich. Doch hält der neueste Ableger, was die Trailer und Ankündigungen versprochen haben? Wenn ihr wissen wollt, wie Assassin’s Creed Shadows im Test abgeschnitten hat, könnt ihr dies in diesem Review nachlesen.
Von Shinobis und Samurais
In Assassin’s Creed Shadows tauchen die Spieler in das Japan der späten Sengoku-Zeit ein, einer Epoche des Umbruchs und der Machtkämpfe. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen zwei außergewöhnliche Assassinen: Naoe, eine Meisterin der Schatten, die aus einer angesehenen Shinobi-Familie stammt, und Yasuke, ein ehemaliger afrikanischer Sklave, der sich als Krieger einen Namen gemacht hat. Nachdem beiden auf grausame Weise wichtige Menschen genommen wurden, finden sie zusammen und geraten in ein Netz aus Intrigen, das nicht nur die Zukunft des Landes, sondern auch das Gleichgewicht zwischen Assassinen und Templern bedroht.
Die Handlung führt die Spieler durch pulsierende Metropolen wie Kyoto und Osaka, vorbei an Tempelanlagen, ländlichen Dörfern und gefährlichen Bergpfaden. Während Naoe die politische Elite infiltriert und geheime Informationen sammelt, setzt Yasuke seine rohe Kampfkraft und seinen unerschütterlichen Willen ein, um die Feinde der Bruderschaft zu zerschlagen. Doch die Templer haben ebenfalls Verbündete gefunden – mächtige Kriegsherren und skrupellose Attentäter, die vor nichts zurückschrecken, um die Kontrolle über Japan an sich zu reißen. Naoe und Yasuke müssen lernen, ihren unterschiedlichen Kampfstilen und Überzeugungen zum Trotz zusammenzuarbeiten, um die wahren Drahtzieher zu entlarven und das Erbe der Assassinen zu bewahren.
Große Welt mit vielen Aktivitäten
Das Gameplay von Assassin’s Creed Shadows bietet eine umfangreiche, offene Welt, die die Spieler durch die faszinierenden Landschaften des feudalen Japan führt. Von den belebten Straßen Kyotos über die weitläufigen Reisfelder der ländlichen Gebiete bis hin zu den schneebedeckten Bergen im Norden – jede Region bietet nicht nur einzigartige Schauplätze, sondern auch unterschiedliche Herausforderungen und Aktivitäten. Spieler können sich frei bewegen, sei es zu Fuß, auf dem Pferd oder mithilfe der charakteristischen Parkour-Fähigkeiten, um Dächer und Bergpfade zu erklimmen. Besonders beeindruckend ist die Möglichkeit des berittenen Bogenschießens, bei dem man aus vollem Galopp präzise Schüsse auf Gegner abfeuert – eine Fähigkeit, die sowohl im Kampf als auch bei speziellen Herausforderungen genutzt werden kann.
Neben der Hauptstory erwarten die Spieler zahlreiche Nebenquests und optionale Aktivitäten, die die Welt noch lebendiger wirken lassen. Ob man nun entlaufene Samurai rekrutiert, um die Assassinen-Bruderschaft zu stärken, geheime Tempel erkundet, um wertvolle Artefakte zu bergen, oder lokale Konflikte löst – jede Aufgabe bietet lohnende Belohnungen und tiefere Einblicke in die Geschichte Japans. Darüber hinaus gibt es Meditationen, bei denen Naoe und Yasuke ihre inneren Kräfte stärken können, um neue Fähigkeiten freizuschalten. Spieler können zudem an Bogenschießwettbewerben auf Pferden teilnehmen, verschiedene Gräber ausrauben und Meditieren, um ihre Fertigkeiten zu verbessern. Die dynamischen Wetterbedingungen und der Tag-Nacht-Wechsel beeinflussen die Spielweise: In der Dunkelheit bieten sich mehr Möglichkeiten zur Tarnung, während am Tag wachsame Wachen die Städte patrouillieren. Diese Vielfalt an Aktivitäten und die detailverliebte Gestaltung der offenen Welt machen Assassin’s Creed Shadows zu einem eindrucksvollen Abenteuer.
Entweder heimlich oder mit Action
In Assassin’s Creed Shadows verfügen sowohl Naoe als auch Yasuke über eigene, individuell anpassbare Skillbäume, die ihren unterschiedlichen Kampfstilen und Fähigkeiten Rechnung tragen. Naoe, als Meisterin der Tarnung und Infiltration, fokussiert sich auf Fähigkeiten, die ihre Beweglichkeit und Unauffälligkeit steigern. Ihre Skillbäume umfassen das Leben das Shinobi und heimliche Attentate, sowie ihre Hauptwaffen. Der Schattenpfad ermöglicht verbesserte Parkour-Fähigkeiten und das nahezu lautlose Bewegen in feindlichen Gebieten. Ninjutsu bietet neue Techniken wie Rauchbomben und Klangperlen, während ihr ein anderer Skill die Fertigkeit gibt, unter Wasser mithilfe eines Schilfrohrs zu atmen. Diese Kombination macht Naoe zu einer wahren Schattenkriegerin, die sich unbemerkt durch Menschenmengen bewegt und Gegner lautlos ausschaltet.
Yasuke hingegen setzt auf rohe Kraft und Durchsetzungsvermögen. Sein Skillbaum umfasst die Bereiche Kampfkunst, Waffenbeherrschung und Unbeugsamer Wille. Kampfkunst verbessert seine Nahkampftechniken mit Schwertern, Speeren und waffenlosen Angriffen, während Waffenbeherrschung spezielle Moves und Kombos mit exotischen Waffen wie der Naginata oder dem Kanabo freischaltet. Der Unbeugsame Wille erhöht Yasukes Widerstandsfähigkeit und bietet Boni im Kampf gegen mehrere Gegner. Yasuke kann auch die Wut-Modus-Fähigkeit erlernen, die seine Angriffe verstärkt und ihm kurzzeitig Unverwundbarkeit verleiht. Spieler können beide Skillbäume flexibel kombinieren, um ein dynamisches Duo zu erschaffen: Während Naoe sich aus dem Schatten nähert, kann Yasuke mit brachialer Gewalt die Aufmerksamkeit auf sich ziehen – eine perfekte Synergie für taktisches Gameplay.
Das eigene Versteck: Ein perfekter Rückzugsort
In Assassin’s Creed Shadows haben die Spieler die Möglichkeit, ihr eigenes Assassinen-Versteck aufzubauen und individuell zu gestalten. Das Versteck dient nicht nur als sicherer Rückzugsort, sondern auch als Kommandozentrale, von der aus Naoe und Yasuke ihre nächsten Missionen planen. Im Verlauf des Spiels können neue Räume freigeschaltet und ausgebaut werden, darunter eine Trainingshalle, eine Schmiede zur Verbesserung von Waffen und oder auch ein Schrein, um die erhaltene Erfahrung zu erhöhen. Spieler können das Versteck nach ihren Vorlieben dekorieren, mit Wandteppichen, traditionellen Waffenständern und persönlichen Erinnerungsstücken aus abgeschlossenen Missionen. Durch das Erfüllen von Nebenquests und auch durch Händler können weitere Dekorationsoptionen freigeschaltet werden, die das Versteck noch individueller machen.
Eine besondere Rolle spielen die Spione, die die Spieler in verschiedenen Regionen Japans rekrutieren können. Diese Informanten lassen sich vom Versteck aus auf Aufklärungsmissionen schicken, um Informationen über feindliche Lager, geheime Zugänge oder Wachenpatrouillen zu sammeln. Erfolgreiche Spionageberichte erweitern die Karte um wertvolle Details und ermöglichen gezielte Angriffe oder unbemerkte Infiltrationen. Um mehrere Spione benutzen zu können, welche zeitgleich auch Ressourcen zur Basis transportieren, ist es zwingend von Nöten, die im Versteck befindlichen Gebäude auszubauen und immer zu verbessern.
Wunderschöne Atmosphäre mit tollem Soundtrack
Die Grafik von Assassin’s Creed Shadows beeindruckt mit einer detailverliebten Darstellung des feudalen Japans. Von den blühenden Kirschbäumen im Frühling bis zu den verschneiten Landschaften im Winter bietet das Spiel eine dynamische und lebendige Welt, die sich mit dem Fortschreiten der Handlung verändert. Der Wechsel der Jahreszeiten erfolgt nach bestimmten Stunden im Spiel und bringt nicht nur optische Veränderungen mit sich, sondern auch spielerische Anpassungen. Auch der Tag-Nacht-Wechsel beeinflusst die Atmosphäre erheblich – während am Tag Marktstände und Menschenmengen für lebendiges Treiben sorgen, wirkt die nächtliche Stille bedrohlich und bietet mehr Möglichkeiten zur heimlichen Infiltration. Ergänzt wird dies durch dynamische Wetterwechsel, bei denen plötzliche Regenfälle die Sicht einschränken oder dichter Nebel das Schleichen erleichtert.
Der Soundtrack trägt maßgeblich zur dichten Atmosphäre des Spiels bei. Traditionelle japanische Instrumente wie die Shakuhachi-Flöte und die Koto untermalen ruhige Erkundungen, während pulsierende Trommeln und Choräle die dramatischen Kämpfe begleiten. Auch die Umgebungsgeräusche sind hervorragend umgesetzt: Das Rascheln der Blätter im Wind oder das Plätschern von Wasserfällen sorgen dafür, dass die Spielwelt authentisch und lebendig wirkt. Besonders atmosphärisch sind die nächtlichen Sequenzen, in denen nur das Zirpen der Grillen und das leise Knarren von Holzbauten zu hören sind. Insgesamt gelingt es Assassin’s Creed Shadows eindrucksvoll, eine stimmige und faszinierende Welt zu erschaffen, die sowohl optisch als auch akustisch überzeugt.
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