Alan Wake 2 – Test / Review (PC)

Mehr als 10 Jahre ist es nun schon her, dass wir in Alan Wake durch düstere Wälder irren konnten, lediglich bewaffnet mit einer Taschenlampe und einer Pistole, um uns gegen allerlei dunkle Schatten und Besessene zu verteidigen. Bereits damals hat der Titel die Meinung der Spieler gespalten. Während die eine Hälfte den Titel nur milde belächelt hat, ihn für eine repetitives Gameplay und eine langsame Story-Entwicklung und als schlechte “Silent Hill”-Kopie bezeichnete, gab es doch viele, die den Titel liebten und schon immer als Perle im Horror-Genre betitelten. Einige Jahre später, im Jahr 2021, wurde Alan Wake Remastered veröffentlicht, mit einigen verbesserten Features und der Titel beinhaltete auch das DLC “American Nightmare” und eine spezielle Mission.

Über einen zweiten Teil hat man viele Jahre nichts gehört und eine Menge Spieler, auch auch, haben vermutlich die Hoffnung schon begraben gehabt, als der Nachfolger-Titel im Jahr 2021 offiziell angekündigt wurde. Seither haben die Spieler immer wieder kleine Informationen zum Spiel erhalten und auf der Gamescom dieses Jahr wurde auch ein neuer Trailer veröffentlicht. Vor wenigen Wochen war es nun endlich soweit: Der zweite Teil der Reihe, Alan Wake 2, wurde offiziell veröffentlicht. Ob das Sequel den ersten Teil übertrumpft und ob er das bietet, was die Spieler erwarten, könnt ihr in unserem umfangreichen Review nachlesen!

Zurück nach Bright Falls

Eines sagen wir euch direkt: Alan Wake 2 ist teilweise genauso diffus und verwirrend, wie es Teil 1 schon war. Allerdings empfehlen wir definitiv, den ersten Teil zu spielen, um die  Zusammenhänge zwischen beiden Teilen zu verstehen und die Andeutungen und Anspielungen nachvollziehen zu können. In Alan Wake lernten wir bereits den gleichnamigen Schriftsteller kennen, welcher unter einer Schreibblockade und Alpträumen leidet. Um neue Inspirationen und seine Ruhe zum Schreiben zu bekommen, unternimmt er gemeinsam mit seiner Frau Alice eine Reise nach Bright Falls. Aufgrund mysteriöser Umstände verschwindet seine Frau jedoch und Alan findet sich in einer Dunkelheit wieder, welche von Besessenen durchstreift wird und Alan angreifen. Nach und nach erkennt er immer mehr, dass er sich in einem Alptraum befindet, welchen er nur beenden kann, wenn er ein begonnenes Skript in seiner Hütte fertigstellt.

Alan Wake 2 dagegen findet 13 Jahren nach den Geschehnissen von Alan Wake statt. Nach einem verstörenden Spielstart und einer damit einhergehenden Filmsequenz finden wir uns im Körper eines fülligen nackten Mannes wieder, welcher am Rande des Cauldron Lakes auftaucht. Auf der Suche nach der Zivilisation begegnen wir im dunklen Wald gruseligen Gestalten mit Hirschmasken, die eben jenen Mann auf einen Tisch schnallten und ihn töteten. Bereits hier findet das Intro sein Ende und das richtige Gameplay beginnt, auf welches wir jetzt eingehen möchten.

Die Geschichte in Alan Wake 2 benötigt ungefähr 20-25 Stunden Spielzeit, wenn man nicht explizit auf die Suche nach allen im Spiel zu findenden Sammelobjekten geht. Darunter zählen beispielsweise die Manuskript-Seiten, allgemeine Informationen und diverse Rätsel, auf welche wir später noch eingehen. Möchte man einen 100% “Run” machen, dürfte man durchaus 30-40 Stunden beschäftigt sein und die bereits angekündigten DLCs werden die Spielzeit noch vervielfachen.

FBI Agents Saga Anderson und Alex Casey

Eine der zwei Hauptrollen, welche wir in Alan Wake 2 übernehmen, trägt den Namen Saga Andersan und ist eine FBI Agentin, welche gemeinsam mit ihrem Partner Alex Casey zu einem Mordfall im Städtchen Bright Falls am Cauldron Lake gerufen wurde. Hierbei handelt es sich um die Leiche des Mannes aus dem Intro. Ein Pärchen, welches den Mord des Mannes mit angesehen hat, konnte die Polizei informieren und das FBI übernahm aus jenem Grund, dass sie bereits in anderen Mordfällen ermitteln, bei welchem das Opfer auf die gleiche Weise getötet wurde. Zu Beginn übernehmen wir mit Saga die Befragungen der Bewohner und des Sheriffs, erkunden die Gegend und untersuchen den Leichnam oder auch den Tatort. Durch jene Tätigkeiten finden wir Hinweise und Möglichkeiten, weitere Spieloptionen freizuschalten und dadurch in der Story voran zu schreiten.

Gerade zu Beginn ist der Gruselfaktor noch relativ gering. Aber schon hier merkt man, dass die Atmosphäre stimmt. Der düstere, mit Nebeln durchsetzten Wald und die Geräuschkulisse sind sehr gut gelungen. Interessant sind auch die Unterhaltungen mit ihrem Partner Alex Casey, welche auf Sagas persönliche Hintergründe aufdecken. So ist sie beispielsweise mit ihrem Ehemann “David Wood” zusammen und sie hat eine Tochter mit den Namen Logan. Mehr über ihre Familie erfährt man erst später im Spiel. Eine der wichtigsten Fähigkeiten von Saga lernt man relativ schnell kennen: Den Gedankenraum.

Sagas Gedankenraum

In Sagas Gedankenraum befinden wir uns sozusagen in einer Save-Zone, die sich rein in Sagas Kopf befindet. Dort finden wir neben einem Radio zum Anhören der freigeschalteten Musikstücke von Alan Wake 2 auch ein Fernseher, um uns bereits gesehene Werbungen oder Filmsequenzen anschauen zu können. Wichtiger dagegen sind die große Karte, die stetig aktualisiert wird, das Fall-Board und auch der Schreibtisch. Am Fallboard verbringt man als Spieler viel Zeit. Mithelfe des Akten-Schranks kann man neue Fälle einordnen und “aktivieren”. Hat man einen der Fälle aktiviert, ist es möglich, die im Spiel gesammelten Hinweise zuzuordnen und an der Tafel anzupinnen. Ferner kann man mithilfe von Waffenkatalogen die Waffen, die Saga freischaltet, verbessern, insofern man Manuskript-Schnipsel findet.

Zumeist schaltet man für die besagten Fälle stetig neue Hinweise frei, mit welchen sich Stück für Stück Lösungen und Antworten ergeben, aber auch neue Fragen stellen. Einige dieser Fälle müssen innerhalb der im Spiel befindlichen Kapitel automatisch erfüllt werden, einige benötigen deutlich mehr Zeit oder sind rein optional. Auf diese kommen wir später noch zu sprechen. Hat man neue Informationen oder Hinweise für einen Fall, wird dies sogar vom Spiel mit einer Markierung dargestellt. Selbiges gilt für Abgeschlossene Fälle, die mit der Aufschrift “Closed” markiert werden.

Neben den Hinweisen, die man beim Erkunden und Befragen der Personen erhält, gibt es noch eine dritte “Informationsquelle” in Alan Wake 2. Mithilfe des sogenannten “Profilings” erhält man durch Saga die Möglichkeit, Dinge von bestimmten Personen per gedanklicher Unterhaltung zu erfahren und dadurch erfährt sie auch extrem wichtige Informationen, die für die Fälle wichtig sein können. Diese Unterhaltungen sind auch gut umgesetzt, da sie als eine Art Schemen der realen Schauspieler-Figuren rund um Saga dargestellt werden und diese auch mit ihrer eigenen Stimme antworten. Es empfiehlt sich also immer wieder, dem Gedankenraum einen Besuch abzustatten.

Die sich veränderte Realität

Nach diversen Geschehnissen stellt sich auch in Alan Wake 2 die Dunkelheit ein, wie es im ersten Teil der Fall war. Jedoch ändert sich in diesem Teil die Realität, sodass sich die Einwohner an andere Fakten erinnern als Saga. So stellt beispielsweise bei der Vorstellung und Erkundung von Bright Falls in einem der ersten Kapitel die Kellnerin “Rose Marigold” fest, dass Saga erneut in Bright Falls angekommen ist und bekundigt ihr Mitleid, dass unsere Tochter gestorben sei. Saga ist natürlich perplex, weil dies nicht der Realität entspricht. Spieler, welche Alan Wake 1 gespielt haben, dürften bereits hier merken, dass sie erneut in einem Alptraum gefangen sind, welchen es aufzulösen gilt. Während der kompletten Geschichte begegnet man immer wieder bereits bekannten Gesichtern aus dem ersten Teil, weswegen wir erneut erwähnen, wie wichtig es ist, den ersten Teil durchzuspielen und damit die Zusammenhänge zu verstehen.

Bereits hier merkt man, wie sich das Setting und damit auch die Atmosphäre verändert. Häufiger ist es in den Gebieten rund um den Cauldron Lake später Abend oder auch Nacht, die Düsternis nimmt zu und vor allem Nachts scheint sich der See zu vergrößern und gewisse Gebiete sind anfangs überschwemmt. Auch erhält Saga häufiger gruselige Visionen und wird von seltsamen Schattenwesen bzw. Besessenen attackiert, welche von einer Art Schatten umgeben sind und besagte Personen oder Tiere schützen. Positiv ist hier anzumerken, dass man nicht wie im ersten Teil permanent von Vogelschwärmen belästigt wird, welche durchaus auf Dauer störend sein konnten. Bevor wir jedoch zum Actionreichen Gameplay-Inhalt kommen, gehen wir noch auf unseren zweiten Hauptcharakter ein.

Er ist zurück!

Der zweite Hauptcharakter, welchen wir übernehmen, ist passenderweise auch der Namensgeber des Titels: Alan Wake. Eigentlich gilt dieser seit den Geschehnissen vor 13 Jahren als vermisst. In Wirklichkeit befindet er sich jedoch in der Finsternis oder vielmehr der Dunkelheit und versucht einen Ausweg zu finden, um “Scratch” zu vernichten oder aufzuhalten. Die Hintergründe hierzu erfährt man in den Kapiteln, welche man rein als Alan Wake erlebt. Als Hauptbereich, welcher als Dreh und Angelpunkt zwischen den Kapitel steht, kann man den “Parliament Tower”, den Plaza davor und ein kleines Gebiet von New York bezeichnen. In besagtem Hochhaus besitzt Alan gemeinsam mit seiner Frau ein Apartment.  Damit ihr verstehen könnt, was mit Alan Wake in der Dunkelheit passiert, müssen wir grob aufschlüsseln, was genau in der Zwischenzeit passiert ist. Zu Beginn des Spiels wird uns zumindest namentlich ein weiterer Charakter vorgestellt. Dieser trägt den Namen “Scratch” und hat das Gesicht von Alan Wake angenommen.

Eine der ersten Szenen, welche wir als Alan erleben, ist seine Teilnahme bei einer Talkshow, welche von Mr. Door geführt wird. Dieser stellt Alan Wakes neues Buch “Initiation” vor und wird bereits jetzt von ihm geliebt und in den Himmel gelobt. Bereits hier kommt es aber zu einer verwirrenden Szene, auf die wir aufgrund von möglichen Spoilern nicht eingehen wollen. Jedoch ergibt sich aufgrund eben jener Gegebenheit Alans Hauptaufgabe: Seine Frau Alice retten, Scratch besiegen und aus der Dunkelheit entkommen. Allerdings hat er oder vielmehr Scratch, Saga Andersons Familie und auch Alex Casey mit in das Geschehen hinein gezogen. Um dies zu ändern, hat Alan Zugriff auf seinen “Schreibraum” – Das Gegenpendant zu Sagas Gedankenraum.

Der Schreibraum

Wie auch bei Saga befinden sich hier ein Radio sowie der Fernseher. Auch eine Art “Falltafel” kann der Spieler hier finden. Lediglich das Profiling am Schreibtisch ist nicht möglich, da sich hier Alan Wakes Schreibmaschine befindet. Im Gegensatz zu Saga setzt er jedoch keine Hinweise zu Lösung von Fällen einen, sondern versucht mithilfe dieser Tafel und seine Schreibmaschine die Handlung von Initiation zu verändern. Hierfür macht er sich durch das bereits vorgestellte New York auf den Weg zu Mord-Tatorten. Sowohl auf dem Weg dorthin als auch bei den Tatorten findet man immer wieder sogenannte Echos. Diese werden auch auf der Karte dargestellt. Zumeist handelt es sich hierbei um 2 verschiedenfarbige Punkte, welche man aus einem bestimmten Winkel betrachten muss, um Informationen und Inspirationen für Alan zu erhalten. Außerdem findet man an einigen Stellen auch Pfeile, die man nur mithilfe der Taschenlampe sehen kann. Diese zeigen dem Spieler den Weg zu Kisten mit Gegenständen oder auch zu sogenannten Wörtern der Macht.

Diese Wörter der Macht können von Alan genutzt werden, um diverse Fähigkeiten von Alan zu verbessern. Für die erwähnten Worte der Macht gibt es unterschiedliche Kategorien und je nachdem, welche Kategorien es sind, kann man beispielsweise seine Taschenlampen-Leistung verbessern oder das Handling der Waffen sowie auch die Gesundheit von Alan. Es empfiehlt sich also definitiv die komplette Karte zu erkunden und alles zu sammeln oder freizuschalten, was man findet. Dies gilt vor allem für die unterschiedlichen Waffen, die man mit Alan im Verlauf der Story finden kann. Zu Guter Letzt kann man noch bestimmte “Szenen” in der jeweiligen Geschichte oder am Tatort ändern. Dazu kommen wir gleich.

Rätsel oder Morde lösen?

Manchmal macht man mit Alan beides zur gleichen Zeit. Es gibt mehrere unterschiedliche Tatorte, welche man im Verlauf der Kapitel besucht und jeder Tatort hat verschiedene Standorte. So besucht man beispielsweise in einem Hotel die Eingangshalle, das Treppenhaus, einen Ballsaal oder diverse andere Räume. Einige Räume sind “fix” und können nicht verändert werden, andere dagegen können mit einer neuen Szene ausgestattet werden, die man durch das Erkunden oder durch das Lösen bestimmter Rätsel freischalten kann. Mithilfe des oben erwähnten Fallbords kann man nun diese Szene an die jeweilige Stelle anpinnen und damit die “Realität” verändern. So wird beispielsweise aus einem Restaurant oder Ballsaal ein Vorführ- und Rederaum einer Kultistengruppe.

Ebenfalls bekannt dürfte einigen Spielern noch der “Klicker” aus dem ersten Teil vorkommen. In Alan Wake 2 lernen wir nun die dazugehörige Lampe kennen. Hierbei handelt es sich um die sogenannte Engelslampe. Mit dieser kann Alan das Licht einer bestimmten Lichtquelle abzapfen und sie woanders einspeisen. Auch hiermit kann man Rätsel lösen wie Wände oder Absperrungen umgehen. So gelingt es uns beispielsweise eine U-Bahn Station zu finden, die vorher verdeckt war. Hin und wieder ist das Licht auch nicht so leicht zu finden und muss erst durch das Lösen von anderen Rätseln gefunden werden. Eines haben jedoch die unterschiedlichen Erlebnisse und Möglichkeiten von Saga und Alan gemeinsam: Die actionreichen Szene gegen ihre Feinde!

Licht und Schatten

Licht und Schatten sind gleichermaßen natürliche Freunde aber auch natürliche Feinde. Sowohl in der Dunkelheitswelt von Alan als auch in Sagas Realität wird der Titel von Sekunde zu Sekunde immer düsterer. Dies gilt nicht nur für das Wetter oder die Tageszeit sondern ist hier wortwörtlich gemeint. Die Dunkelheit greift immer mehr um sich und das einzige Mittel dagegen ist natürlich das Licht. Während hin und wieder auftauchende Straßenlaternen die Umgebung ein wenig aufhellen und den Charakter mit Licht fluten, also schützen, sind diese nicht unendlich nutzbar oder bieten viel Schutz. Sobald man sich im Kampf mit Besessenen bzw. Schatten befindet, gehen dort für eine gewisse Zeit die Glühbirnen kaputt. Mithilfe unserer Taschenlampe, welche uns auch ohne Batterien zumindest die Gegend erhellt, können wir uns jedoch zur Wehr setzen. Es empfiehlt sich daher auch immer, die Kisten in der Gegend nach Batterien abzusuchen. Auch die Munition für die Waffen, sowie Leuchtstäbe, Granaten und andere Hilfsmittel können hilfreich sein.

Die meisten Feinde besitzen in Alan Wake 2 ein natürliches Schattenschild. Überladen wir nun jedoch die Taschenlampe und lenken den Lichtstrahl auf den Feind, wird das Schild durchbrochen und enthüllt unter Umständen einen Schwachpunkt oder auch Riss. Dieser ist für uns das Ziel Nummer 1, da die Feinde bei einem direkten Treffer in diesen Bereich ins Taumeln geraten und mehr Schaden erleiden. Sonst gilt auch hier: Der Kopftreffer ist immer eine gute Wahl und sorgt für einen schnellen Tod der Feinde. Ferner gibt es viele verschiedene Feinde, die wir im Verlauf der Geschichte kennen lernen. Neben normalen Besessenen gibt es auch besessene Wölfe, größere Muskelpakete oder Sprinter, welche uns mit Äxten bewerfen. Auch wenn man Alan Wake 2 nicht als Soulslike betiteln kann, sollte man dennoch aufpassen, denn allzu viel halten sowohl Saga als auch Alan nicht aus. Aus diesem Grund gibt es in dem Spiel auch die Option Auszuweichen und mit der richtigen Skillung kann Alan dies auch, wenn er auf dem Boden liegt. Erwischt euch ein Feind dennoch, könnt ihr ihn mithilfe bestimmter Knöpfe per Taschenlampe oder anderen Hilfsmitteln einmal von euch wegdrücken. Gelingt euch dies nicht, sterbt ihr automatisch.

Eine gute Abwechslung bieten auch die Bosskämpfe, welche vor allem Saga zu beschreiten hat. Zumeist handelt es sich hier um starke Besessene, welche über spezielle Fähigkeiten verfügen und am Ende diverser Kapitel auf sie warten. Auch besucht man hier verschiedene Gebiete wie den bereits erwähnten Wald, einen verlassenen Jahrmarkt, eine Wohnwagen-Trailer Siedlung oder ein Altenheim, wo wir zwei bekannte Charaktere wiedertreffen!

Von Lunchboxen bis hin zu Kinderreimen

Neben der fesselnden und verwirrenden Geschichte und den actionreichen Szenen gibt es jedoch auch für die Sammler und Sucher in Alan Wake 2 einiges zu tun. Den Anfang machen wir bereits erwähnte Manuskript-Seiten, welche uns mehr über “Initiation” und “Return” sowie Alan Wake 2 selbst erzählen. Diese können in der kompletten Welt sowohl von Saga gefunden werden und sind im Menü ansehbar. Interessanter jedoch fanden wir die sogenannten “Kultisten-Verstecke”, die “Casey-Lunchboxen” und die Kinderreime. Schon im ersten Gebiet kann man diesen begegnen. Aber fangen wir doch erst einmal mit den Erklärungen zu den 3 Objekten an.

Die Kultisten-Verstecke befinden sich sowohl in den Dörfern als auch in der freien Natur. Diese Verstecke erfordern entweder ein gutes Gedächtnis von euch oder auch Mathekenntnisse und Rätsel-Raten. Beispielsweise kommt es vor, dass ihr bestimmte Gleichungen für einen dreistelligen Code lösen müsst, oder es ist notwendig den Schlüssel für ein Schloss zu finden bzw. Knöpfe in einer Reihenfolge anzudrücken. Hin und wieder gibt es aber auch spaßige Rätsel, die das richtige Auswählen bestimmter Symbole erfordern. Hier gibt euch zumeist ein Zettel einen Hinweis, der auf die Kiste geklebt ist. Innerhalb der Kiste findet man Batterien, Munition und sogar eine Inventar-Erweiterung für Saga. Falls eben jenes Inventar doch einmal leer ist, kann man Objekte ins Lager legen, welche man in Save-Rooms findet. Diese Lager sind als Schuhkartons dargestellt.

Interessanter sind jedoch die Lunchboxen. Diese findet man ebenfalls überall und bunte Steine oder hängender Kinderdekoration in den Bäumen deuten auf eine nahe Lunchbox hin. Darin befindet sich neben einem Text und einigen Hilfsmitteln auch besagte Manuskript-Schnipsel, welche man für Waffenverbesserungen benötigt. Sowohl Saga als auch Alan können an verschiedenen Stellen und mithilfe des Lösens einiger Rätsel neue Waffe erhalten. Neben der Pistole gibt es so beispielsweise noch Schrotflinten bzw. Shotguns, ein Gewehr oder eine Armbrust und jede Waffe kann 3 mal verbessert werden.

Zu guter Letzt findet man mit Saga auch noch kleine Figuren, welche man für Kinderreime benötigt. Diese sind mit Kreide auf den Boden gezeichnet und erfordern das Platzieren eben jener Figuren auf bestimmten Symbolen. Gelingt es dem Spieler diese Rätsel zu lösen, erhaltet ihr als Belohnung Talismane, die dem Spieler verschiedene Boni wie mehr Gesundheit, eine Anzeige von Rätseln und wichtigen Stellen auf der Karte oder andere Dinge gewährt. Da diese jedoch das Inventar belegen, wenn man sie nicht aktiv nutzt, sollten sie im Schuhkarton gelagert werden.

Wunderschöne, gruselige Atmosphäre

Wie etwas weiter oben erwähnt, ist die Atmosphäre von Alan Wake 2 einfach nur atemberaubend. Kommen wir aber nun erst einmal zum technischen und normalen grafischen Aspekt. Bereits seit einigen Monaten war klar, dass Alan Wake 2 ziemlich hohe Grafikanforderungen hat und diese sind definitiv gerechtfertigt. Wir haben den Titel in WQHD auf Ultra-Einstellungen mit Path- und Raytracing gespielt. Hier haben wir Standard-FPS von 80-100 FPS erzielt und waren beeindruckt von dem, was wir gesehen haben. In 4K wird dies vermutlich noch um einiges schöner sein.

Alan Wake 2 ist enorm detailreich und die verschiedenen Gebiete bieten die erwähnte enorm düstere Stimmung und Atmosphäre. Wettereffekte wie Nebel oder Regen verstärken diesen nur und jagen doch hin und wieder eine kleine Gänsehaut über den Körper. Aber auch Spiegelungen in der Pfütze oder die Gesichts-Animationen sind sehr gut gelungen. Wir finden es auch enorm realistisch, dass die Charaktere während dem Verlauf der Geschichte relativ träge reagieren und nicht unmenschlich schnell oder stark werden. Eine der besten Stellen umfasst jedoch sowohl die Grafik und Atmosphäre, als auch die Soundtracks!

Packende Soundtracks und stimmungsvolle Effekte

Wie auch in Teil 1 ist “Poets of the  Fall” unter anderem für einige Soundtracks verantwortlich, aber auch die “Old Gods of Asgard” sind mit von der Partie. Natürlich gibt es eine Menge Soundtracks und alle haben uns enorm begeistert. Hevorgestochen hat jedoch mit Abstand die Musical-Szene, welche ihr im Spiel erleben werdet und Poets of the Fall mit Old Gods of Asgard mischt. Allein dieses Lied dauert eine ganze Weile und wir haben sogar eine halbe Stunde am Radio verbracht, um dieses Lied erneut zu hören.

Zu den wundervollen Soundtracks kommen jedoch auch die passenden Synchronsprecher, sowie die Soundeffekte der Schusswaffen, der Schritte auf unterschiedlichen Untergründen und die Geräuschkulisse der Feinde. Alles ist stimmig und passt perfekt zueinander.