Indie Titel gibt es zur heutigen Zeit wie Sand am Meer und häufig ist es schwer, unter diesem Haufen „Sand“ eine Perle zu finden. Dies wird auch einer der Gründe sein, warum viele Spieler sich an den Indie-Bereich nicht herantrauen. Bei einem Titel, welchen wir nun testen durften, waren wir zu Beginn sehr skeptisch, ob sich dieser wirklich behaupten kann und wir müssen sagen, dass wir positiv überrascht sind. Mit „Crime O‘ Clock“ ist ein spaßiges Indie Wimmelbild-Spiel im Adventure-Stil auf der Switch und auf dem PC erschienen. Wir haben uns den Titel genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können.
Was sind Wimmelbilder?
Wimmelbilder gibt es seit vielen Jahrhunderten und sorgen seither für viel Spaß und Frust sowohl bei klein und groß. Eines der bekannten Wimmelbild-Spiele, welche man zumeist im Kinder-Spielzeugbereich bei Einkaufsläden findet, ist wohl Walter. Ein großes Bild am Strand, bei welchem es darum ging, Walter zu finden. Wer dies nicht kennt, hat hier definitiv eine Bildungslücke zu füllen.
Zumeist geht es bei diesen Wimmelbildern darum, bestimmte Objekte oder Personen auf einem Bild mit vielen Objekten und Menschen zu finden. Häufig kommt es hier auch auf zeitliche Faktoren an und sobald man diese Objekte gefunden hat, wechselt man zum nächsten Level. Mit Crime O‘ Clock wartet allerdings ein komplett neues Wimmelbild-Abenteuer auf die Spieler!
Der Detektiv und EVE
In Crime O‘ Clock übernehmen wir die Rolle eines Detektivs. Jedoch sind wir hier kein gewöhnlicher Detektiv, sondern ein Detektiv, welcher Zeit-Fälle bearbeitet. Darunter versteht man Verbrechensfälle in bestimmten Zeitzonen, welche normalerweise nie passieren dürften, aber aus unterschiedlichen Gründen dennoch passiert sind. Unsere Aufgabe ist es hier, diese Verbrechen zu verhindern. Wichtig ist jedoch, dass man hier bestimmte Regeln beachten muss, um die Zukunft nicht zu verändern und es ist unser höchstes Ziel, die Drahtzieher hinter den Problemen zu finden und dingfest zu machen.
Da wir dies alleine nicht schaffen können, steht uns eine kleine KI Helferin zur Verfügung. Diese trägt den Namen „EVE“ und führt uns zu eben jenen Verbrechen, da sie diese spüren kann. Auch hilft uns EVE mit Verbesserungen und Tools weiter. Gemeinsam mit ihr bereisen wir während der Geschichte 5 verschiedene Zeitalter, angefangen in Atlantis über eine Art Pharaonen-Zeit in Ägypten bis hin zu einer utopischen Zivilisation.
Mehrere Schnipsel…
Grundsätzlich ist das Gameplay leicht erklärt. Zu Beginn bekommen wir von EVE einen Hinweis darauf, wo genau das Verbrechen passiert ist. Wir haben dann die Aufgabe, dieses zu finden und zu markieren, um den nächsten Schritt in unserer Detektiv-Rolle durchführen zu können: Proben nehmen, Spuren analysieren, Verdächtige herausfinden. Während die ersten Fälle noch relativ einfach gestaltet sind, nehmen diese im Verlauf der Zeit immer mehr an Schwierigkeit zu. Falls man doch einmal den Überblick verliert, kann man mithilfe von EVE auf den „Log“ zugreifen und sich den Verlauf der Entwicklung noch einmal durchzulesen.
Während bestimmten Stellen in der Ermittlung münden die Aktionen in eine Art Minispiel. Ein Beispiel wäre hier das Herausfinden von Giftstoffen oder Objekten, die Gesichtserkennung oder ähnliches. Bei einigen dieser Mini-Spielen warten beispielsweise Memory, eine Art Sortier-Spiel oder ein Reaktions-Test auf den Spieler und sobald man diese erfolgreich durchgeführt hat, hat man als Detektiv den jeweiligen Schritt in der Ermittlung schon einmal abgeschlossen. Wenn man doch einmal nicht weiterkommt, kann man nach einiger Zeit Hinweise von EVE erhalten. Während der Ermittlung sorgt EVE auch für Zeitsprünge, sogenannte „Ticks“, womit man kurzzeitig in die Vergangenheit oder Zukunft reisen kann. Auch erhält man im Verlauf des Spiels die Möglichkeit, mithilfe von Noten richtige Spuren ausfindig zu machen, durch einen Hammer Objekte zu zerstören und auch in bestimmte Gebäude hineinzusehen.
Sobald man eine bestimmte Anzahl an Ermittlungen erfüllt hat, erhält man immer mehr Hinweise über die Drahtzieher hinter den Problemen. Sobald man alle Informationen zu diesen gesammelt hat, erfolgt eine Art Boss-Level in einer der 5 Gebiete. Diese funktionieren zum Teil so wie die normalen Ermittlungsfälle. Man muss bestimmte Dinge erledigen wie das Finden von Runden oder anderen Aufgaben und schlussendlich landet man im „Bosskampf“ mit dem Widersacher.
Dieser Bosskampf besteht aus mehreren der oben genannten Minispielen, welche vom Spieler erfolgreich durchgeführt werden müssen. Auch wird jeder dieser Bosse einer bestimmten Kategorie zugeordnet und es gilt, diesem mit zugehörigen Begriffen Schaden zuzufügen. Wenn er uns Beispielsweise als Symbol eine Art Blumen-Symbol zuschickt, kann man dies der Liebe zuteilen, während es bei einer lachenden Maske zur Freundschaft führen kann. Das System dahinter ist leicht verständlich und meist sind die Bosskämpfe leichter zu erledigen als die Ermittlungen dazwischen!
Fulcrum-Geschichten für Zwischendurch
Neben der normalen Hauptgeschichte gibt es noch die sogenannten Fulcrum-Storys. Dabei handelt es sich in jedem Gebiet um eine Art Nebenquest. Bei jedem der Gebiete werden dem Spieler 8 verschiedene NPCs angezeigt. Eve hilft euch hier überhaupt nicht weiter. Stattdessen müsst ihr in 10 verschiedenen Ticks, zwischen denen ihr nach Belieben hin und her schalten könnt, diese Charaktere finden. Von jedem Charakter gibt es jeweils einen Punkt pro Tick, den ihr finden könnt.
Gelingt es euch, alle „Schnipsel“ dieser Charaktere zu finden, erfahrt ihr eine kleine Hintergrundgeschichte zu dem jeweiligen Charakter und schafft man es, alle Charaktere zu vervollständigen, winkt zumindest bei der Steam-Version ein Erfolg.
Gestaltung und musikalische Untermalung
Man hat sich bei der Gestaltung von Crime O‘ Clock eine Menge Mühe gegeben. Alle Karten, die es im Spiel gibt, wurden handgezeichnet und sind sehr detailreich. Es kann euch durchaus einige Zeit kosten, bis ihr in mitten der Masse von Objekten und Personen die richtigen Stellen gefunden habt. Wenn ihr genauer hinschaut, ist es sogar möglich, viele Easter Eggs zu sehen. Beispielsweise begegnet man den Hero Turtles (Ninja Turtles), einer Art von Rick and Morty, Matrix oder auch dem Terminator. Haltet also die Augen offen.
Zusätzlich wird der Spieler mit stimmungsvoller Musik unterhalten, die auch im Verlauf der Zeit nicht störend und langweilig wird. Viele Soundeffekte, außer gelegentliche Geräusche der KI, sind hier nicht zu hören. Der einzige Negativpunkt, den man dem Spiel anlasten könnte, sind kleinere Übersetzungsfehler und in 1-2 Fällen nicht ausreichende Erklärungen bestimmter Objekte.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.