
Beinahe 7 Jahre ist es nun schon her, dass mit dem Titel „Kingdom Come: Deliverance“ eines der realistischen Mittelalter-Rollenspiele für den PC, die Xbox One und die Playstation 4 erschienen ist. Im späteren Verlauf folgte dann schlussendlich auch noch die Veröffentlichung für die Nintendo Switch. Im Verlauf der Monate wurden ferner noch weitere DLCs für das Spiel veröffentlicht, welche, wie auch der Haupttitel, bei der Spielerschaft sehr guten Anklang fanden. Im vergangenen Jahr wurde nun die lang ersehnte Fortsetzung des Spiels angekündigt und am 04.Februar 2025 ist es endlich soweit und Kingdom Come Deliverance II wird offiziell für den PC, die Playstation 5 und Xbox Series erscheinen. In diesem Review möchten wir euch darüber berichten, was ihr in dem Spiel erwarten könnt und ob es an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen kann!
Was bisher geschah
Kingdom Come Deliverance II knüpft an den Vorgänger-Titel an und um die Zusammenhänge des Spiels verstehen zu können, legen wir euch definitiv nahe, den ersten Teil der Reihe zu spielen oder euch zumindest eine Zusammenfassung durchzulesen. Spieler übernehmen hier die Rolle des jungen Heinrichs, welcher bei einem Schmied namens Martin in dem kleinen Dörfchen Skalitz, welches sich in Böhmen befindet, im Jahr 1403 aufwächst. Zu dieser Zeit findet ein Thron-Streit zwischen Böhmen und Ungarn statt, welcher darin mündet, dass der Sohn Wenzel von Kaiser/Königs Karl IV., von seinem Halbbruder Sigismund entführt und in den Kerker gesperrt wurde. Sigismund marschiert in Folge dessen in Böhmen ein mit seiner eigenen Armee, zu welcher auch Kumanen gehören. Besagte Kumanen überfallen und plündern die Dörfer und bei einem solchen Angriff wird Skalitz komplett zerstört und Heinrichs Eltern abgeschlachtet. Heinrich selbst schafft es mit Mühe und Not, in die nahe gelegene Burg von Talmberg zu flüchten. Um seine Eltern zu begraben, schleicht er sich schlussendlich zurück nach Skalitz, wird dort allerdings von Banditen und Räubern in die Mangel genommen. Dank einer Ablenkung und einer Truppe Soldaten kann Heinrichs Leben gerettet werden, allerdings ist das meisterhaft geschmiedete Schwert und damit das Andenken seines Vaters, verloren, da der Anführer der Banditen damit fliehen kann.
Im Verlauf der Geschichte wird Heinrich in die Dienste von Herrn Radzig Kobyla gestellt, da er sich entschlossen zeigt, den Banditen und den Truppen von Sigismund entgegen zu treten und das Schwert zurückzuerhalten. Dies alles geschieht schlussendlich in Rattay, einer größeren Ortschaft mit einer großen Burg, in welcher Hanusch von Leipa als Verwalter herrscht, bis der wahre Erbe Hans Capon seine Volljährigkeit erreicht hat. Zu Beginn ist das Verhältnis zwischen Hans und Heinrich, auch aufgrund der Abstammung, eher schwierig, allerdings ändert sich dies relativ schnell, als Heinrich den jungen Hans vor Kumanen retten kann. So führt eines zum anderen. Durch verschiedene Unterhaltungen und Aufgaben sorgt man als Spieler dafür, dass Heinrich gefälschte Münzprägungen aufspürt, er schleicht sich in ein Kloster um die Hintergründe ausfindig zu machen und wird aufgrund einiger Kampfübungen und natürlich auch durch richtige Kämpfe nach und nach erfahrener im Umgang mit Schwertern und anderen Waffen, wodurch es ihm schlussendlich auch gelingt, den Anführer der Banditen zu töten. Allerdings handelte es sich bei ihm auch nur um einen Mittelsmann und die wahren Strippenzieher sind weiterhin am Leben, darunter ein gewisser Istvan Toth. Hier wird in einer, wenn auch eher blutigen und gewaltsamen Art und Weise, die Wahrheit hinter Heinrichs Abstammung aufgeklärt. Der Schmied Martin war nicht Heinrichs leiblicher Vater. Er hat ihn lediglich aufgezogen auf Befehl von Radzig Kobyla, da dieser sich nicht um seinen Bastard-Sohn kümmern konnte oder wollte.
Gemeinsam mit den Herren Diwisch, Radzig und Hanusch werden nun alle Männer mobilisiert, um das Söldnerlager Wranik zu vernichten, welches seltsamerweise nur wenig bewacht wird. Der Grund hierfür ist schnell ersichtlich: Istvan Toth und seine Anhänger haben in dieser Zeit Talmberg eingenommen und einige Adelige als Geisteln genommen. Aufgrund der Tatsache, dass ein nächtlicher Versuch, die Festung zurückzuerobern scheiterte, münden die Geschehnisse schlussendlich in eine Stürmung auf die Burg, welche auch erst einmal gelingt, allerdings verschanzten sich Istvan Toth mit seinen Geiseln im Bergfried. Um die Geiseln gesund und wohlbehalten zu befreien, gehen Herr Hanusch und Herr Diwisch unter großem Protest seitens Heinrich einer „Abmachung“ zu, die Istvan Toth freien Abzug zusichert, welcher inzwischen in Besitz von dem besagten meisterhaften Schwert ist, welches Martin mit Heinrich geschmiedet hat. Am Ende der Hauptgeschichte werden Hans Capon und auch Heinrich als Botschafter nach Burg Trosky geschickt, um mit dem dortigen Herrscher „Otto von Bergow“ zu verhandeln. An eben diese Stelle knüpft der Titel „Kingdom Come: Deliverance“ spielerisch an.
Vom Regen in die Traufe
Kingdom Come: Deliverance 2 steigen wir an genau dieser Stelle wieder ein und befinden uns in der Gefolgschaft von Hans Capon, welcher sich auf dem Weg nach Burg Trosky schickt. Zu Beginn scheint die Reise ruhig und entspannend zu sein, die Kameraden unterhalten sich und reißen kleine Witze, während Heinrich sich mit Hans unterhält und sogar die ein oder andere Nachhilfe in Latein erhält. Auch werden während dem Gespräch noch einmal einige Hintergrund-Informationen und Gedanken erörtert. Kurze Zeit später kommt es jedoch bereits zu den ersten schwierigen Momenten, in welchem euer Geschick als Diplomat gefragt ist. Nachdem diese Schwierigkeit aus dem Weg geschafft ist, scheint zunächst alles seinen normalen Lauf zu gehen. Allerdings kommt es wie es kommen musste und in der Nacht lösen sich sämtliche Pläne in Luft auf und ein Kampf ums Nackte überleben beginnt.
Im Verlauf des Spiels könnt ihr als Heinrich und auch in der Rolle eines bekannten anderen Charakters, dessen Name wir hier noch nicht nennen werden, erneut den Kampf gegen Sigismund und für König Wenzel aufnehmen. Während der Hauptstory, welche viele Stunden in Anspruch nimmt, werdet ihr äußerst humorvolle Momente, emotionale Szenen und viele andere Dinge erleben, die weitere Hintergrundinformationen beleuchten und dafür sorgen, dass sich so einige offene Fragen nach und nach klären lassen. Auch könnt ihr, zumindest bei einigen Quests, selbst entscheiden, wie ihr diese Aufgaben lösen wollt. Auch hier gilt es jedoch zu beachten, dass eure getroffenen Entscheidungen durchaus Konsequenzen haben können.
Gewaltige Questvielfalt
Neben der Hauptquestreihe stehen Heinrich noch viele weitere Aktivitäten offen. Darunter zählen zunächst einmal die normalen Nebenquests, welche zumindest teilweise auf der Karte dargestellt werden. Hin und wieder findet ihr unterwegs auch Hinweisgeber für Quests, die euch zu neuen Questgebern weiterleiten. Meistens handelt es sich dabei um die Schankwirte des Spiels. Besonders in solchen Quests kommt es häufig auf eure Entscheidungen an, wie sich der Ruf der jeweiligen Ortschaft oder Gruppierung verändert und damit auch, wie es mit den Quests weiterverläuft. Häufig gibt es mehrere Lösungsansätze, welche man zunächst gar nicht in Betracht ziehen würde.
Neben normalen, offenen Nebenquests können einige auch durch Zufall gestartet werden. Hierfür können Bewohner in Dörfern oder in der Stadt euren Namen rufen oder anderweitig auf sich aufmerksam machen und durch die Unterhaltung werden diese Nebenquests freigeschaltet. Es ist also lohnenswert, sich mit den Bewohnern zu unterhalten. Die dritte Variante an Quests sind optionale Quests, die beispielsweise gestartet werden, wenn bei einer Schnellreise ein Event auftaucht, welches ihr mit einer prozentualen Chance „überspringen“ könntet. Auch hier lohnt es sich, mit wenigen Ausnahmen, alle „Events“ mitzunehmen, zumal die Belohnungen äußerst nützlich sein können.
Umfangreiche Maps mit vielen Aktivitäten
Wer die Karte von Kingdom Come: Deliverance bereits groß fand, wird sich in dem zweiten Teil der Reihe noch wohler fühlen. Hier erwarten euch gleich 2 große Karten, welche im Verlauf der Geschichte besucht werden müssen. Die Karten sind beide, bis auf wenige kleine Ortschaften zunächst verdeckt und können durch das Bereisen oder mithilfe einer anderen Option, aufgedeckt werden. Die Ortschaften gelten hier als sogenannte Schnellreisepunkte, um schneller von Position A zu Position B zu gelangen. Genau während solcher Schnellreisen kann es zu diesen oben erwähnten prozentualen Event-Chancen kommen. Habt ihr eine hohe Lebenspunkte-Anzahl, solltet ihr diese auch nicht überspringen. Interessant ist vor allem die Gestaltung der jeweiligen Karte. Bei der ersten findet ihr eine Vielzahl von Hügeln, Bergen und Tälern, mit Wäldern, Sümpfen und flachen Ebenen, während die zweite Karte viel offener und flacher ist und dadurch von mehreren Burgen „bespickt“ wurde.
Innerhalb der Städte befinden sich, wie auch im ersten Teil, diverse Händler und andere NPCs. Zu den erwähnten Händlern zählen der Schneider, Rüstungshändler, Waffenhändler, Krämer, Sattler, Bogner, Alchemisten oder auch Büchsenmacher, sowie kleine Stände wie Metzger, Bäcker, Gemüsehändler. Je nach Ortschaft kann es bestimmte Händler auch nicht geben. Während man sich bei den kleinen Ständen zumeist nur mit Nahrungsmitteln eindecken kann, sind die anderen bedeutend wichtiger. Bei Büchsenmachern und Bognern können neue Waffen dieser Gattung erworben oder die eigenen Waffen repariert werden. Bei Schneidern gibt es normale Kleidung, bei Rüstungsmachern natürlich Rüstungen, bei Waffenhändlern Nahkampfwaffen, beim Sattler Pferde-Ausrüstung und beim Alchemisten Kräuter und Rezepte. Es lohnt sich auch, hier Reparatur-Kits der jeweiligen Händler zu erwerben, da euch dies gewisse Vorteile gewähren kann und Geld spart, denn Reparaturen können sehr ins Geld gehen.
Neben den Händlern findet ihr hier auch Gasthäuser, welche euch für einen bestimmten Betrag entweder einmalige oder, für mehr Groschen, dauerhafte Schlafmöglichkeiten bieten. Je nach Gasthaus kann dies ein Schlafplatz in einem Bett aus Heu bedeuten oder auch ein direktes Gästezimmer, in welcher sich eine Truhe für euren Besitz befindet. Der Wirt und auch die Schankmaiden verkaufen ferner Nahrungsmittel und unterschiedliche Tränke oder Alkohol zum Verkauf an. Des Weiteren befinden sich in den Ortschaften auch Räucherkammern, Trocknungs-Stationen, Kräutergärten und gelegentliche Wäschereien an Flüssen, um die Kleidung zu säubern oder Badehäuser für eine Rundum-Versorgung. Ob ihr die Preise normal bezahlt oder versucht zu feilschen, ist euch selbst überlassen.
In der Wildnis dagegen gibt es ebenfalls viel zu entdecken. Darunter zählen unter anderem Jagdgebiete bestimmter Tierarten wie Rehe, Hirsche, Wölfe oder auch Wildschweine. Gelingt es euch, diese Tiere zu erlegen, können diese gehäutet und das Fleisch eingesammelt werden. Allerdings handelt es sich bei freiem Jagen in Kingdom Come: Deliverance II ebenfalls um Wilderei und ist nicht gestattet. Lasst euch hierbei also besser nicht erwischen. Bei Ställen dagegen könnt ihr eure Pferde versorgen, neue Pferde erwerben oder, an einigen Stellen, auch gestohlene Pferde verkaufen oder auf euch umschreiben lassen. Sogenannte „Interessante Orte“ könnt ihr dagegen mithilfe von NPCs, durch das Erkunden oder mithilfe eines Skills finden. Hier sind häufig Schätze versteckt oder dienen einfach nur der Erkundung. Zu guter Letzt könnt ihr unterwegs auch Schatzkarten finden, die euch an bestimmte Stellen führen, um Schätze auszugraben. Mithilfe der Karawane an jeweils einem Ort auf beiden Karten könnt ihr später auch zwischen den zwei Gebieten hin und her reisen. Entdeckte Ortschaften, Charaktere und andere wichtige Informationen können dann auch im Kodex nachgelesen werden.
Verschiedene Waffen sorgen für abwechslungsreiche Kämpfe..
Wer bereits den ersten Teil des Spiels gespielt hat, weiß bereits, dass es bei den Kämpfen ein einzigartiges Kampfsystem gibt, welches regelmäßige Kämpfe und Training belohnt. Zu Beginn des Spiels könnt ihr zwar in dem zweiten Teil recht passabel mit der Waffe umgehen, was nicht zuletzt an dem kleinen Tutorial liegt, allerdings seid ihr bei weitem kein Profi. Dies kommt erst mit viel Training und praktischer Erfahrung. In Kingdom Come: Deliverance II stehen euch hierfür im Verlauf des Spiels mehrere Waffenarten zur Verfügung. Den Anfang machen hier natürlich die Schwerer und Säbel, welche sich in die Kategorie „Kurzschwert“, „Langschwert“ und „Säbel“ untergliedern lassen. Kurzschwerer und Säbel gelten dabei als Einhandwaffen und können gemeinsam mit einem Schild geführt werden. Langschwerer dagegen werden üblicherweise mit zwei Händen geführt, können allerdings später einhändig geführt werden, während man in der zweiten Hand eine Fackel halten kann, welche allerdings die Stärke der Waffe senkt.
Neben den Schwertern gibt es auch schwere Waffen. Darunter zählen beispielsweise Einhand- oder Zweihandäxte und Streitkolben, welche je nach Art entweder mit oder ohne Schild getragen werden können. Weiter geht es mit Stangenwaffen. Diese haben eine höhere Reichweite, sind allerdings langsamer zu führen. Zumeist handelt es sich hierbei um Hellebarden oder Äxte auf langen Stäben, Heugabeln und andere Waffen. Sowohl für die Jagd als auch für entferntere Gegner kommen dagegen eher Fernkampf-Waffen in Frage. Darunter zählen, wie auch im ersten Teil, Pfeil und Bogen oder auch Armbrüste mit Bolzen. Diese erfordern jedoch etwas Übung, da man hier wirklich Zielen und eventuelle Flugbahnen einberechnen muss. Ein offizielles Fadenkreuz gibt es nicht. Zu guter Letzt gibt es noch die normalen Faustkämpfe. Was wäre das Mittelalter ohne ein wenig Prügelei?
… welche ihr jedoch nur mit Übung gewinnt!
Jede dieser Waffen-Gattungen und auch die „Kategorie“ Kämpfe selbst zählen als Spezialisierungen und müssen mit Übung und Training verbessert werden. Wie es bei einem RPG üblich ist, gibt es eine Levelanzeige und jedes Level Up benötigt eine festgelegte Menge an Erfahrungspunkten, die man durch das Spielen selbst sammeln kann. Alle 2 Level erhaltet ihr ferner eine Fertigkeitspunkt für die jeweilige Spezialisierung und könnt nun einen von mehreren passiven Boni permanent aktivieren. Dazu zählen beispielsweise bei den Waffen die Verstärkung des Schadenswerts, bessere Verteidigungswerte oder auch mehr oder weniger aktive Fertigkeiten wie die Möglichkeit, das besagte Langschwert mit einer Fackel zu führen, was ohne den jeweiligen Skill nicht funktioniert. Das maximale Level beträgt in diesem Falle 30 und im Verlauf der Geschichte könnt ihr, mit genügend Training oder Waffenwechseln alle Kampfarten auf das maximale Level anheben.
Das Kampfsystem ist leicht erklärt, aber schwierig zu meistern und wird, je mehr Gegner sich euch entgegen stellen, schwerer. Bei der Anvisierung sieht man mehrere Angriffspunkte. Bei einem Schwert wären dies beispielsweise die Brust (als Punkt mittig dargestellt), sowie beide Beine, beide Arme und der Kopf. Die Enddarstellung der Zielvorrichtung sieht schlussendlich aus wie ein Stern. Je nachdem in welche Richtung ihr eurer Schwert bewegt, ändert sich damit auch das Ziel, welches ihr bei einem Angriff treffen würdet. Das Ziel ist natürlich, den Gegner an der Stelle zu treffen, die er gerade nicht verteidigt. Da sich eure Feinde aber auch verteidigen oder auch „parieren“ können, gilt es, Kombinationsangriffe aus unterschiedlichen Richtungen durchzuführen. Diese Kombos lernt man von einigen NPCs im Spiel als Questbelohnungen oder auch für einen gewissen Obulus an Groschen. Durch normales Blocken wehrt man automatisch die Angriffe des Gegners ab, allerdings kostet dies eine Menge Ausdauer. Sinnvoller ist es, Angriffe mit einer perfekten Parade entgegenzutreten und den Gegenangriff durchzuführen. Achtet aber darauf, dass euer Gegner dies auch kann. Je stärker ihr durch Training werdet, desto schneller gelingt es auch auch, aus einem Kampf siegreich hervorzugehen.
Auch andere Fertigkeiten sind wichtig
Neben den normalen Waffen-Spezialisierungen gibt es auch Spezialisierungen bei Werten und Fertigkeiten. Unter den normalen Werten befinden sich eure Stärke, die Agilität, die Vitalität und die Redekunst. Stärke beeinflusst neben dem Schaden mit euren Nahkampfwaffen und dem unbewaffneten Kampf auch die Tragekapazität, verbessert die Bewegungen in Plattenrüstungen und sorgt für bessere Spannung des Bogens. Mithilfe einer höheren Agilität ist das Ziehen der Waffen beschleunigt, ihr benötigt weniger Ausdauer bei Angriffen und das Schleichen sowie Ausweichen wird verbessert. Dank der Vitalität sind mehrere Angriffe hintereinander möglich, ihr könnt bedeutend besser Sprinten und auch die Erholung nach einigen Aktivitäten lässt langsamer nach. Wichtig ist vor allem die Redekunst. Mit dieser könnt ihr besser mit Händlern feilschen, andere NPCs mit einem höheren Charisma und guter Redekunst überzeugen und mit Glück winken durch solche Unterhaltungen schlussendlich auch bessere Belohnungen.
Unter den Fertigkeiten dagegen befinden sich folgende Skills:
- Alchemie
- Handwerk
- Trinkfestigkeit
- Reiten
- Hundeflüsterer
- Wissenschaft
- Heimlichkeit
- Überleben
- Stehlen
Die Trinkfestigkeit sorgt für bessere positive Boni, wenn ihr euch regelmäßig mit Alkohol betrinkt, das Handwerk verbessert eure Fertigkeiten in diesem Bereich, Wissenschaft gewährt Vorteile in diversen Gesprächen ebenso wie Überleben, wobei letzteres auch für die Jagd sinnvoll ist. Mit Heimlichkeit und Stehlen können NPCs und Häuser besser ausgeraubt werden. Dazu kommen wir gleich noch. Mithilfe der Reitkunst können die Reitfertigkeit, die Ausdauer und andere Reiterspezifische Fertigkeiten verbessert werden und dank des Hundeflüsterers ist euer „Köter“ ab sofort nützlicher. Auf die Alchemie gehen wir ebenfalls gleich ein.
Ab an den Brautisch
Mithilfe von Tränken kann sich Heinrich selbst verarzten, Krankheiten heilen oder Stärkungen und Buffs erlangen, sowie den nötigen Trank für das Speichern auf Reisen verwenden, wenn einmal kein Bett in der Nähe ist. Dafür gibt es die Alchemie-Tische in den Städten oder auch, zumindest teilweise, außerhalb. Allerdings gilt es, die dafür nötigen Rezepte erst einmal zu lernen. Einige erhält man in den Quests, andere in verschlossenen Truhen und andere könnt ihr entweder von Händlern kaufen oder stehlen. Dies gilt auch für Gifte oder Schusswaffen-Munition. Besagte Rezepte befinden sich zunächst im Inventar und müssen zunächst erlernt werden, damit diese in der „Handwerkskunst“-Kategorie erscheinen können.
An einem Alchemietisch ist nun mithilfe eures Buches das jeweilige Rezept auswählbar und insofern alle benötigten Kräuter vorhanden sind, die man selbst sammeln oder erwerben muss, ist die Vorbereitung des Trankes freigeschaltet und die Materialen werden auf dem Tisch platziert. Im Buch selbst steht das genaue Rezept, an welches man sich strikt halten sollte, um den Trank herzustellen. Üblicherweise wird zunächst eine Flüssigkeit als Basiszutat dem Kessel hinzugefügt, um schlussendlich nach und nach die Kräuter oder andere Zutaten im Ganzen oder per Mörser und Stößel zerkleinert hinzuzufügen. Zwischendurch gilt es auch, den Trank zum Kochen zu bringen, was mit dem „Tieferlegen“ des Topfes und dem Blasebalg durchgeführt wird. Dank der Sanduhr kann zudem die jeweilige benötigte Zeit abgemessen werden. Ist der Trank fertig gebraut, muss er nun lediglich in eine Phiole umgefüllt oder zuerst destilliert und dann umgefüllt werden. Ist die Herstellung gelungen, erhaltet ihr nun euren gebrauten Trank. Der oben erwähnte Trank zum Speichern trägt im Übrigen den Namen „Retterschnaps“ und ihr beherrscht diesen bereits früh im Spiel nach einer kleinen Quest. Achtet aber darauf, wenn möglich, frische Kräuter zu verwenden um einen besseren Trank herzustellen. Zwar könnt ihr dies auch mit getrockneten Kräutern tun (von einem Trocknungsgestell), aber meist ist die Wirksamkeit dadurch gemindert.
Die Hitze der Schmiede
Ein neues Handwerkssystem ist die Schmiedekunst. Wie auch für Gifte und Tränke könnt ihr unterwegs neue Rezepte finden und kaufen, die euch die Herstellung von neuen Waffen oder auch von Hufeisen freischalten. Wie schon bei den Rezepten der Tränke benötigt ihr für die Rezepte unterschiedliche Materialien wie Erze, bestimmte Schwertknaufe und andere Objekte, die teils gefunden oder bei einem Schmied erworben werden können. Die Herstellung wird ebenfalls in einer Quest gelehrt, ist allerdings nicht schwer zu erlernen:
Mithilfe eines Ofens und der Betätigung des Blasebalgs erhitzt ihr das Metall so lange, bis es die Farbe von Stroh angenommen hat und wechselt dann zum Amboss. Nun gilt es, beide Seiten den jeweiligen Objektes mit Hammerschlägen zu bearbeiten, welche nah nebeneinander platziert werden sollten, wodurch Funken sprühen können. Ein regelmäßiges Wechseln ist wichtig, um eine solide Verarbeitung zu gewährleisten. Nach und nach wird das Metall wieder kälter werden und muss erneut an dem Ofen erhitzt werden. Achtet aber darauf, es nicht zu lange im Feuer liegen zu lassen, da dies der Qualität schadet. Ist die Bearbeitung abgeschlossen, muss es lediglich im Wasser abgekühlt werde und das Endprodukt wurde fertiggestellt. Je nach eurer Handwerkskunst-Spezialisierungsstufe und abhängig von eurer Arbeit ist die Qualität natürlich besser oder schlechter.
Verdient euer Geld auf unlautere Art und Weise
Groschen, als die Währung in Kingdom Come: Deliverance II, wird zwingend für den Kauf von Materialien und teils auch anderen Kleinigkeiten oder zum Bestechen benötigt. Durch die Quests und Aufgaben hat man zwar ein stetiges Einkommen, aber vielen dürfte es zu wenig sein. Hier kommen nicht ganz so legale Aktivitäten natürlich wie gerufen: Taschendiebstahl und Einbrüche. Für beides benötigt man nach Möglichkeit natürlich unauffällige Rüstung, die wenig Geräusche verursacht und die Sichtbarkeit verringert. Nähert man sich nun einem auserkorenen Opfer, könnt ihr dieses mit dem Taschendiebstahl ausrauben. Dieser lädt bei längerem Gedrückt-halten der Taste sekundentechnisch auf, während sich eine dargestellte Farbe von Grün, über Gelb, dann Orange bis hin zu Rot verändert. Je mehr die Farbe wechselt, desto wahrscheinlicher ist es, dass das Opfer auf euch aufmerksam wird. Lasst ihr die Taste los, öffnet sich ein neues Fenster bestehend aus mehreren Kreisen und einem ablaufenden Zeitbalkens. In einigen Kreisen befinden sich ? Symbole oder, falls freigeschaltet, die Ansicht der zu stehlenden Gegenstände. Wählt nun die Objekte aus und verlasst den Taschendiebstahl durch das „Tür“-Symbol, bevor die Zeit abläuft und der Diebstahl ist gelungen.
Mithilfe von Dietrichen könnt ihr dagegen verschlossene Türen öffnen, um in Häuser oder Geschäfte einzubrechen und die dort befindlichen Truhen auf die gleiche Art und Weise öffnen. Die darin befindlichen Gegenstände können nun einfach gestohlen werden. Achtet aber darauf, beim Einbruch nicht gesehen zu werden und schließt die Türen, damit man nicht auf den Einbruch aufmerksam wird. Gestohlene Gegenstände gelten, je nach Wert, für eine lange Zeit als gestohlen und wird man auf euch aufmerksam, könnt ihr lediglich versuchen, die Wachen zu bestechen, euch herauszureden, zu Kämpfen oder die jeweilige Strafe zu akzeptieren. Je nach Straftat kann dies eine gewisse Zeit am Pranger, eine öffentliche Auspeitschung, eine Brandmarkung mit einer daraus resultierenden Narbe oder schlussendlich auch einer Hinrichtung bedeuten. Letzteres mündet automatisch in ein Game Over und ihr startet am letzten Speicherpunkt erneut.
Verbessert eure Ausrüstung und achtet auf die Gesundheit
Damit ihr für alle Gegebenheiten gerüstet seid, solltet ihr euch regelmäßig um eure Ausrüstung kümmern. Hier gibt es zunächst einmal 3 speicherbare Kleidungssätze, welche man praktischerweise für „Kämpfe“ , „Geheime / Leise Aufträge“ oder „Diplomatische Angelegenheiten“ auswählen könnte. Bei allen Kleidungssätzen stehen jedoch die gleichen Plätze zur Verfügung. Darunter zählen folgende Ausrüstungsslots:
- Kopf: Kappe/Helm , Bundhaube, Gugel, Kragen
- Körper: Plattenpanzer, Mantel, Gambeson, Kettenpanzer
- Hände: Ärmel, Handschuhe
- Beine: Hose, Beinschienen, Schuhe, Sporen
- Schmuck: Ring, Kette
Ferner solltet ihr Heinrich auch mit einem Beutel und einem Gürtel ausstatten. Ersteres bringt euch Schnell-Slots für Tränke und Nahrungsmittel, letzteres je nach Stufe bis zu 3 weitere Waffenslots, wodurch am Ende bis zu 4 Waffen ausrüstbar sind. Zwei weitere Ausrüstungsslots werden ferner für eure Fackel und einen Dolch benötigt, den man für heimliche Attentäte benötigt. Achtet darauf, eure Rüstungen und Waffen stets zu reparieren und sowohl euch als auch eure Ausrüstung sauber zu halten, da ihr sonst einen negativen Eindruck auf andere Bewohner macht.
Auch auf eure Gesundheit gilt es zu achten. Dazu zählen die normale Gesundheit, sowie die Energie und die Sattheit. Ersteres verliert man hauptsächlich durch Vergiftungen durch abgelaufene Nahrungsmittel oder Kampfverletzungen sowie Stürze und daraus resultierende Knochenbrüche oder Wunden, die mithilfe von Tränken und Verbänden versorgt werden müssen. Um Gesundheitspunkte zu regenerieren könnt ihr entweder in einem Bett schlafen oder für einen kleinen Betrag ein Badehaus besuchen. Je müder ihr werdet, desto mehr schränkt sich teilweise euer Sichtfeld ein und bei Hunger sinkt euer Ausdauerbalken, bis ihr erneut Nahrung zu euch genommen habt. Versucht also regelmäßig zu schlafen und falls ihr Müde seid und dies nicht geht, überspringt mithilfe der Warten-Funktion einige Stunden und holt dies dann nach. Sollte eure Nahrung knapp werden und es ist kein Händler in der Nähe, kann im Notfall auf Wilderei zurückgegriffen werden und das dort erbeutete Fleisch könnt ihr in einem Lagerfeuer per Topf zubereiten oder in einer Räucherkammer zu Trockenfleisch verarbeiten.
Köter: Der Freund und Helfer
Neben dem Pferd, welches euch schnell von A nach B transportieren kann, folgt euch relativ früh im Spiel euer eigener Hund, welcher bereits im ersten Teil von Kingdom Come: Deliverance zu finden war. Dieser trägt kurzum den Namen Köter und wird bei regelmäßiger „Verwendung“ immer nützlicher. Füttert ihr ihn regelmäßig und lobt ihn, könnt ihr ihn im Kampf zur Unterstützung rufen. Mit kleinen Befehlen wie „Los“, „Bleib“ oder auch „Fass“ ist die Steuerung im Kampf oder auch außerhalb einfach umgesetzt. Bei einigen Quests, in welchen es um die Suche nach bestimmten Charakteren geht, könnt ihr mit Duftproben auch dafür sorgen, dass Köter die Spur aufnimmt und nach eurem Ziel suchen geht.
Eine besonders nützliche Fertigkeit ist das aufgeforderte Bellen. Euer Hund setzt sich nach diesem Befehl an Ort und Stell hin und bellt, was das Zeug hält. Dies kann Wachen oder NPCs ablenken, wodurch euch das Vorbeischleichen vereinfacht wird. Falls euer Hund zu sehr verletzt wird oder ihr euch nicht gut genug kümmert, verschwindet dieser für eine unbestimmte Zeit und taucht nach einiger Zeit von selbst wieder auf.
Schöne Grafik, tolle Atmosphäre und perfekte Synchronsprecher
Wie schon in Teil 1 hat man auf eine Version der CryEngine gesetzt, was sich schnell bemerkbar macht. Bereits in unserer Testversion lief das Spiel, bis auf sehr wenige Ausnahme und ein paar kleine Ruckler äußerst flüssig und Kingdom Come: Deliverance II konnte mit einer beeindruckenden detailreichen Grafik überzeugen. Die verschiedenen Karten haben einzigartige Designs erhalten und strotzen, besonders in den Dörfern und Städten von Detailreichtum. Sehr gut gelungen sind vor allem die Animationen und die Darstellungen der Kämpfe, sowie die Bewegungen der Charaktere. Auch die Gesichter wurden gut gestaltet. Lediglich hin und wieder wirkt die Mimik von Heinrich etwas unrealistisch, was sich vor allem bei geschockten Gesichtern zeigt. Besonders beeindruckend war wieder einmal die Sonneneinstrahlung, welche schon im ersten Teil beeindruckend war.
Neben der tollen Grafik ist auch die Atmosphäre wieder sehr gut gelungen. In Unwetter-Szenen und in der Nacht hat man ein unheimliches Gefühl erhalten, weil man keine Ahnung hatte, was einen im Dunkeln erwartet. Selbiges gilt auch für die Tunnel und Untergrund-Stellen im Spiel. Ein weiterer Pluspunkt für das Spiel wären die Musikstücke, die das typische Mittelalter-Setting sehr gut rüberbringen und auch die verwendeten Synchronsprecher passen perfekt zu den jeweiligen Charakteren.
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