
Viele der „älteren“ Hasen kennen noch das Spiel „Elite“. Dies war der erste Teil einer ganz besonderen Spielereihe, die im Science-Fiction Genre eingereiht und als Weltraum-Flugsimulator eingeordnet werden kann. Auf Elite folgten schließlich noch die zwei Fortsetzungen Elite Frontier und First Encounter, welche genau wie das erste Spiel eine breite Masse begeisterten. Danach war es einige Jahre ruhig, bis 2012 von David Brabens und der Firma Frontier Developments der neue Nachfolger „Elite Dangerous“ über Kickstarter angekündigt wurde. Schnell war die benötigte Menge an Geld erreicht und das Spiel ging in die Alpha-Phase und anschließend in die Beta-Phase über. Am 16.12.2014 war es nun endlich soweit. Elite: Dangerous wurde veröffentlicht. Ob sich der Kauf von Elite: Dangerous lohnt, welche Gefahren und Aufgaben auf euch warten und viele weitere interessante Informationen könnt ihr in unserem Test erfahren.
Story
Eine wirkliche „Story“ im Sinne wie „eine Kampagne“ besitzt Elite:Dangerous, genau wie andere Simulator-Spiele nicht. Jedoch erwarten euch viele Events, Aufgaben, aufregende Kämpfe und eine Menge Gefahren, welche einer Story nicht unähnlich sind und die ihr nicht unterschätzen solltet. Einige dieser Dinge wollen wir euch genauer vorstellen.
Aller Anfang ist schwer..das beginnt schon bei der Auswahl eures „Berufes“. Es stehen folgende Startmöglichkeiten zur Verfügung:
- Neuer Kommandeur
- Imperialer Kopfgeldjäger
- Föderaler Händler
- Pirat
- Unabhängiger Händler
- Erkunder
Jeder dieser Berufe startet mit einer gewissen Menge an Credits und einem speziellen Schiff.
„Neuer Kommandeur“ ist vorallem für Neulinge gut geeignet, welche weder die Vorgängerteile, noch Elite:Dangerous bisher gespielt haben und sich einspielen möchten. Normalerweise dient es als Kampf- und/oder Patroullienschiff.
Der Imperiale Kopfgeldjäger jagt, wie es der Name schon verrät, gesuchte Verbrecher, um diese zur Strecke zu bringen und das ausgesprochene Kopfgeld zu erhalten. Das Schiff ist als reines Kampfschiff anzusehen.
Der föderale Händler und der Unabhängige Jäger sind auf den Handel ausgelegt. Hierbei geht es zumeist darum, diverse Waren von A nach B zu transportieren, ohne das eigene Schiff zu zerstören. Für den Notfall stehen bei diesen Schiffen natürlich auch Waffensysteme bereit, um sich wehren zu können. Ansonsten sind diese für Kämpfe nicht so gut geeignet.
Als Pirat tut man, was eben getan werden muss. Rauben, Plündern, Überfallen und Stehlen. Wie ihr euch bestimmt denken könnt, ist ein Föderales Kopfgeld auf euch ausgesetzt und Kopfgeldjäger reiben sich die Hände nach euch.
Der Erkunder ist dafür zuständig, alle Planeten und Systeme zu erforschen, um die galaktische Karte komplett zu enthüllen.
Sobald ihr einen der Berufe ausgewählt habt, findet ihr euch im Menü wieder. Wir empfehlen, zunächst die Ausbildung zu machen, um mit der Steuerung besser klar zu kommen und alle Befehle zu lernen. Die Ausbildung untergliedert sich in die Ziel/Kampfgrundlagen, Kämpfe/Taktiken und Nachschubunterbrechung, den Launch, das Andocken und die Sternenreisen.
Jede dieser Ausbildungen führt euch in die Grundlagen ein und das System erklärt euch, welche Schritte von Nöten sind, um die Ausbildung komplett abzuschließen. Absolviert am besten jede Ausbildung. Dadurch erlernt ihr diverse Fähigkeiten, welche euch sonst verborgen bleiben.
Ist die Ausbildung absolviert, kann das Spiel gestartet werden. Hier stehen euch der Solo-Modus und der Online-Modus zur Verfügung. Anfangs ist es am einfachsten, im Solomodus zu spielen und zu üben, bis ihr die Steuerung im Griff habt und für Kämpfe gewappnet seid. Ansonsten ist man als Neuling bzw. Nicht Alpha/Beta Spieler leichtes Futter.
Nach Spielstart findet ihr euch im Hangar wieder und habt folgende Auswahlmöglichkeiten:
- Sternenhafen-Dienste
- Zurück zur Oberfläche
- Starten
Was diese Auswahlmöglichkeiten bewirken, erklären wir euch jetzt.
„Sternenhafen-Dienste“
Sobald diese Auswahl getätigt wurde, erscheint ein neues Fenster mit weiteren Auswahlmöglichkeiten, die sich wie folgt untergliedern:
- Stationsservices
- Munition
- Reparatur
- Auftragstafel
- Kontakte
- Warenmarkt
- Universal Cartographics
Die Stationsservices beinhalten einen großteil der darunter aufgelisteten Möglichkeiten wie beispielsweise die Reparatur eures Schiffes, das Füllen des Tanks eures Schiffes und die Aufladung der Munition.
Die Auftragstafel ist das wichtigste für euren Beruf. Hier erhält euer Charakter, wie sollte es anders sein, seine Aufträge. Die Händler erhalten Handels/Lieferaufträge, die Diebe/Kopfgeldjäger etc. Kampfaufträge. Diese unterscheiden sich sowohl in dem Schwierigkeitsgrad, der Belohnung und der Entfernung. Meistens stehen in einem neu geöffneten Fenster, sobald man eine Mission anklickt, alle Informationen bezüglich Zielort/Zielperson, Auftrag, Belohnung oder auch die Menge. Aber wie gesagt, dass kommt natürlich ganz auf den Beruf an.
Unter Kontakte müsst/könnt ihr euer Kopfgeld bezahlen, falls eines auf euch ausgesetzt wird. Dies kann verschiedene Ursachen haben. Solltet ihr euch beispielsweise keine Landeerlaubnis holen, im Hangar eure Waffensysteme benutzen oder im „Nicht-Kampf“-Gebiet NPCs oder Spieler angreifen, wird eine dementsprechende Strafe ausgesetzt, welche in einer gewissen Zeit beglichen werden muss. Solltet ihr dies nicht tun, landet euer Charakter auf der „WANTED“-Liste und Kopfgeldjäger können Jagd nach euch machen.
Im Warenmarkt findet ein Raumfahrer alles, was sein Herz begehrt…oder auch der Auftragsgeber. Abfall, Chemikalien, Industriematerial, Konsumgüter, Legale Drogen, Maschinen, Medikamente, Metalle, Mineralien, Nahrung, Technologie, Textilien, Waffen…hier ist alles zu finden. Solltet ihr also einmal keine Lust haben, etwas erarbeiten zu gehen und ihr habt das nötige „Kleingeld“ in der Tasche, könnte es sein, dass hier alles zu finden ist, was ihr benötigt.
Unter Universal Cartographics KANN es vorkommen, dass ihr kartografische Daten erwerben könnt, welche euch das Leben vereinfachen. Jedoch hat nicht jede Raumstation solche Daten zum Verkauf angeboten.
Die zweite Auswahlmöglichkeit „Zurück zur Oberfläche“ schickt euch und euer Raumschiff wieder ins Weltall hinaus, sobald ihr Erkundungen vornehmen wollt.
Im „Starten“-Menü startet ihr euer Schiff und die Mission, welche vorher ausgewählt wurde und könnt anschließend die Reise beginnen.
Gameplay
Das schwierigste an diesem Spiel ist wohl oder übel die Steuerung. Hier stehen mehrere Möglichkeiten zur Auswahl:
- Tastatur + Maus
- Klassische Tastatur
- Joystick
- (Gamepad)
Die Steuerung über Tastatur bzw. Tastatur und Maus funktioniert mehr schlecht als recht. Nach einer langen Eingewöhnungszeit ist man zwar bereit, um sich in Elite: Dangerous halbwegs zurecht zu finden, aber im Multiplayer ist damit nichts zu erreichen.Das liegt vorallem daran, das (trotz Einstellung) alles zu empfindlich reagiert und zuviele Knöpfe auf einmal oder zeitlich eng anliegend passend betätigt werden müssen, um nicht mit dem nächstbesten Planeten/Raumschiff zusammenzustoßen, den Landeanflug zu verpassen oder im Kampf euren Gegner vor euch zu behalten.
Einige Steuerungsmöglichkeiten, welche im Verlauf des Spiels extrem wichtig sein könnten, sind dabei noch nicht einmal den Tasten zugewiesen.
Um euch also nicht den Spielspaß zu verderben, empfehlen wir hier , eher mit einem Joystick und einem speziellen Schubcontroller zu arbeiten. Damit ist die Steuerung vereinfacht, man kann sicher besser auf das Spiel konzentieren und verzweifelt nicht andauernd, wenn einen die anderen Spieler attackieren.
Egal, welche Steuerungsmöglichkeit ausgewählt wird, bleibt eines dennoch übrig:
Die vielen verschiedenen Schritte, um möglichst sorgenfrei durch das „Elite:Dangerous“-Leben zu kommen.
Ist euer Plan, auf einem bestimmten Planeten bzw einer Station zu landen, muss zunächst eine Landeerlaubnis eingeholt und das Fahrwerk ausgefahren werden. Anschließend geht es mit wenig Schub in die Station. Darin sind viele verschiedene Landeplätze. Zumeist ist jedoch nur einer mit orangenen Lichtern markiert. Dies ist der einzige freie Landeplatz, den ihr benutzen dürft. Hier ist extrem feinfühlige Steuerung von Nöten, um euer Raumschiff passend zu platzieren und damit die Landung zu absolvieren.
Wenn sich ein Spieler nicht an diese Reihenfolge hält und beispielsweise keine Landeerlaubnis einholt, läuft ein Timer ab. In dieser kurzen Zeit muss die Station verlassen werden, da sonst eine Strafe droht. Selbiges gilt auch für den Landeversuch auf einem bereits belegten Landeplatz oder dem Attackieren fremder Schiffe in diesem Bereich.
Das Elite: Dangerous Universum ist groß, sehr groß sogar. Um zu einem fremden Planeten zu kommen, sei es aus Spaß oder wegen einem Auftrag, ist der „Frameshift“ bzw. die Sternenreise Pflicht. Diese Möglichkeit funktioniert jedoch erst, sobald euer Raumschiff 5KM von der momentanen Station entfernt ist und die entsprechende Geschwindkeit über die Steuerung erreicht wurde.
Über die galaktische Karte muss der jeweilige Planet oder die Station als Ziel ausgewählt werden, damit euch ein weiteres kleines blauen Navigationssystem am unteren Bildschirmrand eingeschaltet wird. Darauf erkennt ihr, in welche Richtung euer Raumschiff fliegen muss. Seid ihr nahe genug herangekommen, ist ein weiterer Klick auf die Frameshift Taste von Nöten, um diesen zu beenden und mit normaler Geschwindigkeit weiterzufliegen.
Im Verlauf des Spiels sammeln sich durch die diversen Aufgaben und den Handel eine Menge Geld an und viele fragen sich: Wohin damit? Hier hat Frontier Development eine gute Lösung gefunden. Es ist möglich, neue Schiffe zu kaufen. Dies benötigt jedoch eine ganze Menge Geld. Aber wie heißt es so schön: Ohne Moos , nix los.
Sollte euer Raumschiff zerstört werden, sei es durch einen Kampf oder eine Kollision, gibt es mehrere Möglichkeiten, wieder ins Spiel einzusteigen.
Die erste Möglichkeit wäre, einen bestimmten Betrag sofort zu zahlen, um euer Schiff im ganzen wiederzubekommen.
Die zweite Möglichkeit ist, die benötigte Summe finanzieren zu lassen. Um die Schulden „abzustottern“, werden automatisch gewisse Beträge an die Sternenbank überwiesen.
Ansonsten bleibt nur noch die Möglichkeit, ein kostenloses Standard-Schiff auszuwählen.
Grafik
Grafisch kann Elite:Dangerous definitiv punkten. Der Weltraum und dessen Karte sind detaillreich und realistisch dargestellt, was bei der Größe nicht häufig der Fall ist.
Im Raumschiff bzw. dem Cockpit sind dauerhaft eine HUB-Anzeige, der Radar und weitere wichtige Informationen wie der vorhandene Treibstoff etc. angezeigt. Trotz der dauerhaften Bewegungen, die aufgrund des fliegenden Raumschiffes verursacht werden, ruckelt oder hängt hier nichts.
Allgemein ist in Elite: Dangerous nur sehr selten ein Grafikfehler zu finden.
Sound
Musik besitzt Elite: Dangerous nicht, nur Soundeffekte. Das ist nicht bei vielen Spielen der Fall. Jedoch wirkt sich das nicht negativ aus.
Die Soundeffekte sind klar und deutlich zu erkennen und haben einen guten Klang. Laserstrahlen, Geschosse, Düsen..alles hat einen eigenen Sound. Dieser ist weder zu laut, noch zu leise eingestellt.
Aufgrund der nicht vorhandenen Musik geht einem das Spiel nicht nach weniger Zeit auf die Nerven und der Sound muss abgestellt werden. Hier kann man es gut mehrere Stunden am Stück aushalten und den Weltraum erkunden.
Extras
Das beste „Extra“ ist die Freunde/Gruppenverwaltung. Um nicht mutterseelenallein durch die Galaxie zu fliegen oder immer nur „Random“ mit verschiedenen Leuten in eine Gruppe gesteckt zu werden, gibt es die Möglichkeit, eine Gruppen/Freundesliste zu erstellen.
Somit könnt ihr dauerhaft mit einem Freund oder einer Gruppe unterwegs sein und Abenteuer bestreiten.