Zirka 25 Jahre ist es nun schon her, dass mit „Prince of Persia“ der erste Titel von einer gewaltigen Chronologie an Spielen veröffentlicht wurde und bereits seit vielen Jahren warten Fans auf das Remake von „Prince of Persia: Sands of Time“. Dabei handelt es sich um einen der beliebtesten Titel der Reihe. Umso überraschter waren vermutlich die meisten Spieler, wie auch wir, als Ubisoft unerwarteterweise den Titel „Prince of Persia: The Lost Crown“ ankündigte. Wir haben uns den Titel genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können!
Sargon – Ein Unsterblicher
Im Vergleich zu den anderen Prince of Persia Titeln übernehmen wir hier nicht die Rolle des Prinzen, sondern die eines jungen Kämpfers mit dem Namen „Sargon“, welcher zu den sogenannten „Sieben Unsterblichen“ gehört. Eben jene Elitetruppe kämpft gegen alle Widersacher und sieht sich als Beschützer von Persien und Personenschutz des Prinzen. Aus diesem Grund tritt Sargon auch relativ zu Beginn des Spiels bereits gegen die sogenannten Kuschana und ihren Anführer an und gewinnt diese Schlacht. Während den Feierlichkeiten jedoch kommt es zum schlimmsten: Prinz Ghassan wird entführt und zu einem Berg mit dem Namen Qaf verschleppt. Natürlich machen sich Sargon und Co. auf den Weg, um den Prinzen zu retten.
Nach und nach baut sich, wie es in den vorherigen Titeln der Fall war, die Geschichte auf, die zwar interessant gestaltet und auch gut vertont wurde, aber nicht den Kernpunkt des Spiels darstellt. Man sollte hier also keine komplett umfangreiche Geschichte erwarten, in welchem viele Cutscenes zu sehen und Dinge zu erfahren sind, sondern eine gesunde Mischung aus Gesprächen, viel Kampfgeschehen und einer Menge akrobatische Action, mit der wir uns auch an vielen Stellen im Spiel Hintergrundinformationen aneignen können, wenn wir dazu in der Lage sind, diese zu finden!
Welcher Modus darf es sein?
Wie es momentan bei einigen Spielen, insbesondere auch aus der Ubisoft Reihe, der Fall ist, könnt ihr in Prince of Persia: The Lost Crown sowohl zwischen den Schwierigkeitsgraden auswählen als euch auch für einen Spielmodus entscheiden. Zur Auswahl steht hier der allseits bekannte Anzeige-Modus, in welchem dem Spieler die genauen Wegpunkte und Informationen zum nächsten Ziel angezeigt werden. Diesen Modus dürften die meisten Spieler als anderen RPGs gewöhnt sein. Wer es jedoch etwas schwieriger haben möchte, sollte eher den Erkunder-Modus versuchen.
Bei diesem bekommt ihr lediglich minimale Anzeigen auf der Karte und müsst euch die meisten der Wege selbst suchen. Dies gilt natürlich sowohl für die normalen Hauptmissionen als auch für die Nebenmissionen. Allerdings gibt es auch abseits dieser Quests eine Menge zu entdecken. Durch das Erkunden findet ihr zum Beispiel neue Fähigkeiten und Verbesserungen, Schnellreisepunkte oder Hintergrund-Informationen rund um Persien, den Prinzen oder auch die Sieben Unsterblichen. Auch findet ihr so neue Verstecke und Abkürzungen zu bereits besuchten Gebieten, welche von der anderen Seite versperrt waren. Wer das Spiel zu 100% durchspielen möchte, dürfte rund 25-30 Stunden beschäftigt sein.
Actionreiche Kämpfe …
Natürlich wäre Prince of Persia: The Lost Crown kein Prince of Persia Titel, wenn es nicht viele Kämpfe geben würde. Im Spiel gibt es eine gewaltige Vielzahl an unterschiedlichen Feinden, sowohl menschlicher als auch tierischer oder übernatürlicher Art, die euch ans Leder will. Zu Beginn sind dies nur leicht zu besiegende Untote oder Banditen, während im späteren Verlauf giftige Schlangen, Geister oder anderes Getier auf euch wartet. Um euch diesen erwehren zu können, besitzt Sargon zu Beginn bereits 2 Säbel, mit welchen er hervorragend umgehen kann. Im späteren Verlauf findet so noch Pfeil und Bogen bzw. Chakrams den Weg in seinen Besitz, um im Fernkampf angreifen zu können.
Dies hört sich natürlich nach einer geringen Waffenvielfalt an, aber alleine diese Kombination aus Waffen bietet weitaus mehr Spielspaß, als man es zu Beginn denken würde. Neben der Dreier-Kombo aus drei leichten Nahkampf-Angriffen und einem schweren Hieb bekommt Sargon so noch die Möglichkeit, Gegner in die Luft zu befördern, diese auf den Boden zu schlagen, sie in der Luft mit Pfeilen zu Beschießen und vieles mehr. Mithilfe eines netten Trainers, welchen man im Spiel kennen lernt, ist es möglich diese Kombinations-Attacken zu üben.
Um sich gegen stärkere Gegner besser verteidigen zu können, gibt es auch noch die sogenannten Athra-Attacken. Hiervon können im Spiel verschiedene freigeschaltet werden und jede hat unterschiedliche Auswirkungen. So gibt es beispielsweise eine Art „Dash“-Angriff nach vorne, der alle Gegner damit zurückwirft und viel Schaden verursacht oder auch einen gewaltigen Fernkampfangriff. Hier findet jeder Spieler etwas für seinen Spielstil.
… mit Sterbepotential!
Jedoch kommt es auch häufig vor, dass Sargon einen Treffer einstecken muss und je nach Gegner-Art kann dieser ziemlich viel Schaden verursachen. Erleidet man zuviel Schaden, segnet man schnell das Zeitliche und muss am zuletzt genutzten Respawn-Punkt von vorne starten. Allerdings müsst ihr feindliche Angriffe nicht einfach einstecken, sondern könnt euch natürlich gegen diese wehren. Hierbei kommt es auf die farbliche Darstellung des Angriffs an.
Leuchtet dieser Gegner gelb auf, könnt ihr den Angriff blocken und danach normal angreifen. Zufriedenstellender ist jedoch das Kontersystem. Blockiert ihr den Angriff im richtigen Moment, wird der Feind kurz ins Taumeln gebracht und ihr könnt ihr mit einem Schlag töten oder sogar einen Fernkampfangriff zurückschleudern. Das Timing ist in Prince of Persia: The Lost Crown gut gelungen und relativ fair, sodass man nur ein wenig Übung braucht, um den richtigen Moment herauszufinden.
Allerdings solltet ihr nicht versuchen, rote Angriffe zu blocken oder zu kontern, denn dies ist nicht möglich. Hier muss auf das gute alte Ausweichen oder Darüber Springen ausgewichen werden, da man sonst eine Menge schaden erhält. Falls es euch jedoch doch einmal trifft, könnt ihr mithilfe von Heiltränken die verlorenen HP wieder auffüllen. Diese sind im übrigen auch beim Händler zu Verbessern oder in der Menge zu vermehren. Auch Waffen und Amulette, die euch im Kampf Vorteile bringen, können verstärkt werden.
Eine Menge Akrobatik
Neben dem Kämpfen nehmen natürlich auch die Akrobatischen Aktionen viel Platz ein, wie es bei Prince of Persia schon immer der Fall war. Nicht umsonst besitzen wir mit Sargon die Fähigkeit zu Springen, zu schlittern oder auch zu Dashen. Mithilfe von Wandsprüngen und auch dem bereits erwähnten Dash ist es auch möglich, höher gelegene Plattformen relativ angenehm zu erreichen und die Geheimnisse dort zu entdecken. Allerdings gibt es noch weitaus mehr Möglichkeiten, sich in Prince of Persia: The Lost Crown fortzubewegen.
So gibt es beispielsweise Stangen, an welchen sich Sargon in die Höhe katapultieren kann oder sogar die Fertigkeit, ein Abbild von sich selbst zu erschaffen, wenn man eine bestimmte Aktion durchführt. So kann man unter anderem zwei Schalter gleichzeitig aktivieren und es gibt auch einige Rätsel, in welcher diese Fertigkeit definitiv gefragt ist. Hier macht sich schnell bemerkbar, dass es sich lohnt, die Gegend auszukundschaften. Überall findet man neue Informationen, neue Fertigkeiten und Verbesserungen und hin und wieder sogar Schnellreisepunkte oder Athra-Bäume, welche als Checkpoint dienen und die Lebenspunkte wieder auffüllen.
Gelangt man doch einmal an eine Stelle, bei welcher man noch nicht weiterkommt, kann man sich mithilfe von sogenannten Erinnerungsfragmenten einen Screenshot erstellen, der auf der Karte dargestellt wird. So vergesst ihr im Verlauf des Spiels nicht, dass dort eventuell noch ein Geheimnis zu entdecken ist.
Spaßiges 2D Abenteuer mit viel Details
Viele dürften zunächst skeptisch sein, weil es sich bei diesem Titel nicht um einen 3D Titel handelt, wie es zur heutigen Zeit fast üblich ist, sondern um ein 2D-Spiel. Auch handelt es sich hierbei eher um eine Art Side-Scroller Prince of Persia Spiel in Metroidvania Manier, an welches man sich natürlich erst einmal gewöhnen muss. Allerdings ist die Grafik dennoch gut gelungen, sehr detailreich und laden für den ein oder anderen Screenshot ein. Gut gelungen sind hier vor allem die verschiedenen Gegenden und die unterschiedlichen Charaktere und Gegner, welchen man im Spiel begegnen wird.
Auch die Animationen sind sehr gut gelungen. Das gilt sowohl für die Kampfanimationen von Sargon und den Feinden, als auch für die beweglichen Objekte im Spiel. Aber auch die Umgebung ist zum Teil animiert. Staub der von der Decke rieselt, Dreck der umherwirbelt oder auch Giftschlamm, welcher aus den Rohren tropft… hier hat man sich definitiv viel Mühe gegeben, was man recht schnell bemerken kann. Wie bereits erwähnt, sind die Charaktere weitgehend vertont. Auch die deutsche Vertonung bzw. Synchronisierung ist sehr gut gelungen. Neben den „Voicelines“ gibt es natürlich auch Musikstücke und Soundeffekte, die perfekt zum Geschehen passen. Alles in allem ist Prince of Persia: The Lost Crown neben dem Gameplay auch im Bereich der Technik, Grafik und des Soundtracks sehr gut gelungen!
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