Vor knapp vier Jahren hat der allererste Atelier Ryza Titel, welcher von Gust entwickelt wurde, das Licht der Welt erblickt. Bereits damals hatte keiner mit diesem regen Erfolg des Spiels gerechnet. Wenig überraschend war dann natürlich auch, dass es einen oder mehrere Nachfolger-Titel geben wird. Etwas mehr als ein Jahr später wurde dann der zweite Teil der Reihe mit dem Namen Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy veröffentlicht, welcher ebenso viele Spieler begeistert hat. Vor ungefähr 2 Wochen war es nun endlich soweit und Atelier Ryza 2: Lost Legends & the Secret Fairy wurde für den PC, die Nintendo Switch und die Playstation 4/5 veröffentlicht. Wir haben uns den Titel genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können.

Zurück zum Inselleben

Zunächst müssen wir erwähnen, dass Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key knapp ein Jahr nach den Geschehnissen des zweiten Teils spielt und wir empfehlen auf jeden Fall, zuerst die beiden Vorgänger-Titel zu spielen, um einen besseren Draht zu den Charakteren und deren Eigenheiten aufzubauen und einen besseren Überblick über die Geschichte zu erlangen. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, den dritten Teil sofort zu spielen, auch wenn man hier zu Beginn ein wenig überfordert sein dürfte.

Ryza, unser Hauptcharakter, ist seit knapp 2 Jahren auf Kurken Island als Alchemistin tätig und die vergangenen Abenteuer, welche sie gemeinsam mit Tao und Bos erlebt hat, sind lediglich eine Erinnerung. Allerdings kann aus einer Erinnerung sehr schnell wieder die Realität werden, wie die drei Freunde bemerken müssen. Eines Tages tritt ein gewaltiges Erdbeben auf und eine neue Inselgruppe erscheint wie aus dem Nichts, obwohl diese vorher nicht da gewesen ist. Natürlich macht sich Ryza daran, diesem Geheimnis mithilfe ihrer Kameraden auf den Grund zu gehen und mit Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key wartet somit eine angenehme, ruhig gehaltene Story darauf, vom Spieler erlebt zu werden und eingefleischte Fans können sich auf ein Wiedersehen mit den alten Charakteren freuen, welche in den zwei Jahren natürlich körperliche und charakterliche Änderungen mitgemacht haben.

Unmengen an Erkundungsmöglichkeiten

In den früheren Spielen war die komplette Region in einzelne Abschnitte oder Level unterteilt. Bei Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key jedoch hat man sich nun an eine Neuerung gewagt, die uns besonders gefallen hat. Zwar gibt es einzelne Gebiete, in welche man über die Karte auch schnellreisen kann, allerdings ist die komplette Welt nahtlos zusammengefügt und somit zu einer Open World geworden. Natürlich ist das Ganze nicht unbedingt ressourcenschonend und ältere Systeme dürften Probleme haben, allerdings konnten wir uns auf dem PC nicht beschweren und das Spiel lief ohne Probleme oder größere FPS Drops. Die zunächst schwammig wirkenden Texturen konnten wir mit einer Einstellung im Menü schärfen und somit Motion Sickness aus dem Weg gehen.

Die Welt selbst ist riesig und bietet eine Unmenge an zu entdeckenden Dingen für den Spieler. Es gibt Waldlandschaften, Täler, Wasser-Regionen und andere Biome, welche atmosphärisch sehr gut dargestellt wurden. Auch die Flora und Fauna sind hier nicht von schlechten Eltern. Es gibt verwinkelte Ecken, Sprung-“Rätsel”, Schlitter-Möglichkeiten und andere Fortbewegungsarten wie Delfine und Seilrutschen, mit welchen wir uns durch die Welt bewegen können. Unterwegs gibt es dann auch in jeder kleinen Zone Sehenswürdigkeiten, welche zu Schnellreisepunkten umfunktioniert werden, Schatztruhen mit lohnenswerten Objekten und natürlich ebenso wichtige Informationen!

Quests und überraschende Aufgaben

Die Hauptquest selbst ist in Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key relativ linear gehalten, allerdings gibt es keinen Zeitlichen Zwang, wann man diese zu erfüllen hat. Auch ist es in dem neuen Spiel der Reihe nicht so, dass man ein Gebiet abarbeitet und man dort dann als Nebenquests nichts mehr zu erledigen hat. Stattdessen erwartet das Spiel vom Spieler regelmäßig, dass man diese Gebiete erneut besucht und nachsieht, ob neue Aufgaben darauf warten, erfüllt zu werden. Zumeist weisen diese NPCs den Spieler auch mit gezieltem Rufen darauf hin.

Zusätzlich zu den Hauptquests und den bereits erwähnten Nebenquests gibt es noch sporadisch zufällig auftretende Eventquests. Diese erscheinen komplett zufällig und man wird vom Spiel darauf hingewiesen, wenn eine solche Quest in der Nähe annehmbar ist. Zumeist umfassen diese Quests das Sammeln von leuchtenden Materialien, den Handel oder andere Kleinigkeiten, es gibt allerdings auch größere Quests, welche die Umgebung im Spiel verändern können. Zumeist winken hier seltene Materialien, SP oder andere Belohnungen darauf, freigeschaltet zu werden.

Meister der Alchemie

Zunächst einmal müssen wir dazu sagen, dass die Alchemie in Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key zwei verschiedene Bereiche umfasst: Das Brauen selbst und natürlich auch der Skillbaum. Kommen wir zunächst zu ersterem. Um per Alchemie Dinge herzustellen oder zu synthetisieren, wie es im Spiel so schön heißt, benötigen wir einen Alchemie-Kessel, welcher lediglich im eigenen “Haus” zu finden ist. Zu diesem kann man jederzeit per Schnellreise reisen, um dort Objekte herzustellen. Dafür werden allerdings Materialien benötigt.

Materialien findet man überall in der riesigen Welt. Allerdings wandern diese nicht automatisch in eure Tasche, sondern sie müssen selbstständig gesammelt werden. Einige Objekte können problemlos eingesammelt werden, andere erhält man durch Kämpfe mit Feinden und für wieder andere benötigt man Abbauwerkzeug wie eine Angel, eine Axt, einen Hammer oder auch einen Stab. Diese Werkzeuge können ebenfalls am Kessel hergestellt werden. Materialien besitzen unterschiedlich hohe Ränge und Boni, welche im Herstellungsvorgang von Vorteil sein können.

Das Brauen selbst ist eine etwas umständlichere Aufgabe im Spiel. Zunächst muss man auswählen, welches Objekt man herstellen will. Dies können Heilmittel, Bomben, Werkzeug, Materialien oder Waffen, Ausrüstung und Accessoires sein. Jedes Objekt benötigt unterschiedliche Materialien, weswegen man genügend sammeln sollte. Im Herstellungsbaum selbst erwarten den Spieler unterschiedliche Bedingungen wie Traits, Qualität, Effekte oder auch Rezepte, die untereinander verbunden sind. Nun muss man für die Herstellung in den unterschiedlichen Punkten Materialien hinzufügen, welche zu den eigenen Bedürfnissen passen, um bestimmte Effekte zu kreieren, die Qualität zu steigern und das Level des Gegenstands zu erhöhen oder sogar gegebenenfalls ein neues Rezept erlernen zu können. Da es eine Unmenge an Materialien mit verschiedenen Effekten und Seltenheitsgraden gibt, bietet das Spiel allerdings eine Auto-Fill Option für Niedrigstufige Materialien oder Höherstufige Materialien an, welche sofort die passenden Materialien hinzufügt und ihr könnt den Gegenstand sofort herstellen.

Der Skillbaum: Neue Rezepte

Bei jedem Alchemie-Brauvorgang und auch durch die erwähnten Nebenquests oder Zeitevents erhält man Skillpunkte, auch SP genannt. Diese müssen im integrierten Skillbaum investiert werden. Im Vergleich zu anderen Spielen jedoch erlangt man hier keine neuen Angriffe oder passive Boni für den Kampf. Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key funktioniert ein wenig anders und der Skillbaum ist in erster Linie dafür da, ein besserer Alchemist zu werden.

So schaltet man hier hauptsächlich neue Rezepte für bessere Waffen und Rüstungen, Heilmittel oder andere nützliche Gegenstände frei, sowie Boni für mehr SP Generation beim Herstellen und Sammeln und die Wahrscheinlichkeit, bessere Objekte zu finden. Im Verlauf des Spiels kann man problemlos den kompletten Skillbaum freischalten und somit ein wahrer Meister der Alchemie werden, wie es immer Ryzas Traum war. Fehlen doch einmal bestimmte Materialien zum Craften, können diese schnell gesammelt werden und der doch recht große Container, also euer Beutel, wird schneller gefüllt als gedacht. Wir mussten auch das ein oder andere Mal bei einem der Verkäufer im Spiel einige gesammelte Güter verkaufen, da wir sonst nichts mehr hätten sammeln können.

Spaßige Kämpfe

Wie man es schon lesen kann, wartet auch in Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key ein Kampfsystem auf den Spieler. Entweder handelt es sich hier um Bossgegner, Story Relevante Feinde oder eben wilde Tiere und Gegner in der gigantischen, offenen Welt. Bei letzteren ist es natürlich möglich, dass diese euch attackieren, wenn sie Ryza sehen oder ihr sucht selbst den offenen Kampf. Zu Beginn kann auch dieses Kampfsystem und die Neuerung diesbezüglich ungewohnt sein. Wir empfehlen hier, mit einem Controller zu spielen, da die Steuerung so um einiges angenehmer von der Hand geht.

Grundsätzlich gibt es normale Angriffe, Spezialangriffe, Kombinationsangriffe und die Möglichkeit, Objekte im Kampf einzusetzen. Zumeist ist es empfehlenswert, Feinde mit normalen Angriffen zu attackieren, die Spezialangriffe zu nutzen, wenn genug Punkte für eben jene durch die normalen Angriffe aufgebaut worden und am Ende der Spezialangriffe einen Kombinationsangriff durchzuführen, welcher automatisch zu einem anderen Charakter wechselt. Natürlich kann auch während dem Kampf permanent zwischen den 4 Kämpfern hin und hergeschaltet werden. Heilung ist normalerweise nur außerhalb von Kämpfen durch das Schlafen in Betten möglich oder durch das Benutzen von hergestellten Heilungsgegenständen, welche den Charakteren wie Waffen, Rüstung und Accessoires angelegt werden müssen.

Ferner besitzt man mit jedem Charakter eine Blockfähigkeit. Durch die Gegnerische Darstellung sieht man einen sich automatisch füllenden Kreis, welcher wiederum den nächsten Angriff einläutet, wenn dieser gefüllt ist. Eure Aufgabe ist es, die Feinde vorher zu töten oder den Angriff zeitlich zu blocken, um so wenig Schaden wie möglich zu erleiden. Das Zeitfenster für diese Blockangriffe ist jedoch ziemlich lang und es sollte kein Problem darstellen, die Angriffe zu blocken.

Der Schlüssel ist das A und O

Im Verlauf des Spiels erhält man die Möglichkeit, von Feinden sogenannte Schlüssel zu gewinnen. Diese haben in Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key mehrere Nutzen und wir finden das System dahinter gut durchdacht. Zunächst einmal kann man diese im Kampf nutzen, um bestimmte Buffs hervorzurufen. Das kann natürlich besonders bei starken Feinden ziemlich nützlich sein und sollte sinnvoll genutzt werden. Welcher Schlüssel generiert wird, ist zufallsabhängig.

Allerdings gibt es in der offenen Welt auch bestimmte Objekte oder Bereiche, die nur mit einem Schlüssel geöffnet werden können. Diese bieten dann bessere Gegenstände oder seltene Objekte. Am wichtigsten ist jedoch, dass man diese Schlüssel beim Herstellen von alchemistischen Objekten nutzen kann, um die Effekte zu verbessern oder neue Gegenstände zu erhalten. Alles in allem handelt es sich hierbei also um ein gutes System!

Schöne Atmosphäre, gute Grafik und passende Synchronsprecher

Wie wir bereits weiter oben erwähnt haben, ist die Grafik von Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key sehr gut gelungen und auch bezüglich der Darstellung von Animationen, Effekten und der Atmosphäre können wir uns nicht beschweren. Besonders die Sonnenaufgänge und Untergänge sind sehr gut gelungen. Aber auch die Synchronsprecher passen wieder einmal perfekt zu den Charakteren des Spiels.

Eine Warnung müssen wir jedoch aussprechen. Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key ist lediglich in Englisch, Chinesisch und Japanisch erhältlich. Dies gilt für die Oberfläche und auch für den Untertitel. Die Sprachausgabe findet allgemein lediglich in japanisch statt. Wenn ihr das Spiel also genießen und verstehen wollt, solltet ihr zumindest Englisch lesen und verstehen können!

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Unsere Gesamtbewertung
Bewertung
90 %
QuelleAtelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key
Vorheriger ArtikelTchia – Test / Review (PC)
Nächster ArtikelNew World: Die Rache des Kaninchens kehrt zurück
Bevor ich das neue Online-Gamingmagazin Alpha-Omegagaming mit aufgebaut habe / am Aufbauen bin, war ich ca. 2 Jahre bei Game2gether als Redakteur dabei. Toni und ich haben uns nach reichlicher Überlegung dazu entschlossen, ein eigenes Magazin auf die Beine zu stellen. Meine Interessen liegen hauptsächlich im MMO und RPG Bereich.
atelier-ryza-3-alchemist-of-the-end-the-secret-key-test-review-pc<blockquote>Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key ist ein würdiger Nachfolger der ersten beiden Titel, welcher vom Schwierigkeitsgrad ein wenig leichter geworden ist. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, die ersten beiden Titel zu spielen, um ein wenig mehr über die Erlebnisse der Gruppe im Bilde zu sein. Gerade als Neuling ist es möglich, dass einen das Spiel überfordert, selbst mithilfe der Hinweis-Texte und der Tutorials, welche einem Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key netterweise an die Hand gibt.</blockquote> <blockquote>Die Quests sind unterhaltsam gestaltet, wenn die optionalen Nebenaufgaben bzw. kleinen Events nach einer Zeit eintönig werden, da es meist darum geht, Objekte einzutauschen. Die Weltquests dagegen bringen gute Abwechslung mit sich, da diese die Gegend permanent verändern können. Auch ist die große offene Welt definitiv eine Verbesserung im Vergleich zu früher, da es eine Menge Möglichkeiten gibt, neue Orte zu entdecken und Geheimnisse zu entlocken. Besonders schön, wenn auch leicht überfordernd, ist das Alchemiesystem, welches man erst einmal erlernen muss und die Plätze für Materialien sind durch den eigenen Sammelwahn schnell ausgefüllt, weswegen man häufiger aussortieren muss. Das Kampfsystem sowie das Schlüssel-System sind gut gelungen und bringen frischen Wind in das Spiel. Alles in allem ist Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key ein würdiger Nachfolger, welcher viel Spaß macht.</blockquote> <hr /> <blockquote> <strong>Positiv</strong> <ul> <li>Interessante Story</li> <li>Viel zu beachten</li> <li>Schwierige Alchemie-Herstellung</li> <li>Große offene Welt</li> <li>Viel zu entdecken</li> <li>Spannende Kämpfe</li> <li>Schnellreisefunktion</li> <li>Nebenquests / optionale Quests</li> <li>Wunderschöne Grafik</li> <li>Tolle Atmosphäre</li> <li>Fotomodus</li> <li>Passende Sprachausgabe</li> </ul> <strong>Negativ</strong> <ul> <li>Hoher Schwierigkeitsgrad (Alchemie)</li> <li>Optionale Quest eintönig</li> <li>Keine Deutsche Übersetzung</li> </ul> </blockquote> <hr /> <blockquote>Name: Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key</blockquote> <blockquote>Plattformen: PC, Playstation 4, Playstation 5, Nintendo Switch</blockquote> <blockquote>Genre: RPG, Adventure</blockquote> <blockquote>Veröffentlichung: 23. März 2023</blockquote> <blockquote>USK/PEGI: 12 / 12</blockquote> <blockquote>Entwickler: KOEI TECMO</blockquote> <blockquote>Publisher: KOEI TECMO</blockquote> <hr /> <blockquote>Anmerkung: Die PC-Version von Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key wurde game7days für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.</blockquote>