SuperPower 3 – Test / Review (PC)

Quelle: THQ Nordic

Wenn man selbst einmal am Steuerrad der macht Hand anlegen will und auf der großen politischen Weltbühne sein eigenes Können präsentieren möchte, dem ist bei SuperPower 3 von Entwickler GolemLabs und Publisher THQ Nordic genau diese Chance gegeben. Das SuperPower Franchise ist also genau der richtige Ort für Spieler:innen, natürlich auch mich, um den Beweis anzutreten, dass man in der Theorie vom eigenen Sofa bzw. Gaming-Stuhl aus die beste Weltpolitik betreiben kann.

Immerhin kommt das Simulationsspiel samt Strategieelementen gerade recht. Die Welt ist in Aufruhr, der Ukraine Konflikt hält uns alle in Atem und auch sonst gibt es mit dem Klimaschutz weltpolitisch schwere Hausaufgaben, mit denen sich nicht nur unsere, sondern Politiker:innen aus der ganzen Welt konfrontiert sehen.

Nach dem Start des Spiels legt man fest, von welchem Land man seine politischen Ambitionen auf die Welt loslassen will. Nun ja, eine enorme Datenbank hält wohl sehr viel Wissen über die ganze Welt gut aufbereitet in Excel-Tabellen für uns bereit. Und dies zu genüge, versprochen.

SuperPower3 lässt sich im Multiplayer, aber natürlich auch im Singleplayer spielen. Es gibt ein Sandbox Modus welcher in drei Schwierigkeitsstufen absolvier bar wäre und kein fest definierbares Ende hat. Hier legt man sich auf eines von 194 Ländern fest, von welchem man die Geschicke steuern möchte. Unter den Fahnen bzw. dem Land kann man sich noch einer politischen Bewegung des jeweiligen Landes anschließen, von welchen uns auch viele bekannt sein dürften. Zumindest, was Deutschland betrifft. Gut, die USA und GB sind da auch noch eher im Gedächtnis geblieben, zugegebener Maßen. Ein Länderprofil gibt uns vor der Auswahl noch eine kleine Hilfestellung, wie gut das Land von der Demografie, der Politik, der Wirtschaft und im weltweiten militärischen Rang platziert ist.

Im Singleplayer gibt es dann noch 14 weitere und spezielle Szenarien, welche wir angehen können und die auch eine Herausforderung sind. Auch hier sind drei Schwierigkeitsstufen der KI möglich. Allerdings erfolgt auch hier eine Einschränkung und es sind nur vordefinierte Länder spielbar. Als Beispiel wäre da Der USA-Korea Konflikt zu nennen. Steuert man auf ein Krieg zu mit dem isolierten Nordkorea oder ist alles doch nur Säbelrasseln? Oder man versucht sich am Szenario Knappheit, indem eines der vier wählbaren Ländern durch Warenknappheit nach einer Pandemie gesteuert werden muss. Vor allem die wirtschaftlichen Folgen nehmen hier eine wichtige Rolle ein. Natürlich siedelt man auch eine Szenario im Nahen Osten an, einem ewigen menschlichen Konfliktherd, welcher wohl oftmals einem Pulverfass gleicht. Oder man bringt es im 3.Weltkrieg Szenario, wenn man so will, auch dazu.

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MODs sind bei SuperPower 3 ebenfalls erlaubt und nach Bedarf auch anwendbar.

Während der Ladebildschirm aktiviert ist, prasseln uns auch immer wieder kleine Tipps entgegen, welche man auch zur Kenntnis nehmen kann.

Nachdem wir ein Szenario festgelegt haben, finden wir uns im Charakter Editor wieder. Für unser Alter Ego legen wir nun fest, neben dem Namen, welche Sprache wir sprechen und welcher Religion wir angehören. Weitere Stellschrauben sind die Volkszugehörigkeit, Physiologie, Haut, Augen, haar Gesichtsbehaarung und die Kleidung.

Nach dem Start von SuperPower 3 erfolgt die erste Ernüchterung, da es kein Tutorial gibt. Keine Einweisung, Anleitung oder entsprechende Einführungsszenarien, nichts. So muss man sich nach Bedarf im Internet schlau machen, insofern man Anfänger ist, um sich wenigstens etwas zurechtfinden zu können.

Der Benutzeroberfläche selbst wirkt gut durchdacht und bietet Zugriff auf allerlei Untermenüs. Oftmals finden wir viele Tasten, Schieberegler und Tabs vor, welche ohne Tutorial und zu Beginn doch sehr verwirrend und überfordernd auf Spieler:innen wirken dürfte.

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Allerdings wird durch einige Erklärungen auch etwas Licht ins Dunkel gebracht und man lernt stetig etwas dazu. Das heißt die Lernkurve steigt teils extrem an. Vor allem, wenn man den Durchblick hat, wie man eben politisch und wirtschaftlich agieren muss und welche Dinge zu beachten sind bzw. welche Schieberegler oder Werte von uns angepasst oder verändert werden müssen. Vieles ist möglich, selbst einen Krieg können wir einfach so vom Zaun brechen, was allerdings nicht wirklich ratsam wäre, zumindest im Sandbox Spiel und vor allem zu Beginn.

So gilt es für uns, eben wirtschaftliche Aspekte vornehmlich in Angriff zu nehmen. Das heißt, wir schließen Verträge mit anderen Ländern ab, bevor wie, insofern nicht vorhanden, diplomatischen Kontakt hergestellt haben und eine Botschaft vorhanden ist. Die eigene Produktion steigern wir, in dem wir gezielt die eigene Infrastruktur fördern müssen. Es gibt viele Stellschrauben, bis man den Dreh raushat. Oftmals gilt einfach die Devise Learning by Doing und schauen, was passiert, wenn man mal die Logik wieder versagt. Auch können wir natürlich ganz einfach die Steuern erhöhen, aber wir wollen ja auch erneut wählbar bleiben.

Gerade auf internationaler Ebene sollte man sich nicht wie ein Elefant im Porzellanladen verhalten, sondern mit Bedacht vorgehen. Denn schnell kann auch eine Vielzahl an Ländern plötzlich sauer auf uns sein. So sind beispielsweise Verträge für kulturellen Austausch und menschliche Entwicklung wichtig, denn sie fördern und festigen langfristige Beziehungen zu andern Ländern auf der ganzen Welt. Auch kann man mit Geld um sich schmeißen, um sich beliebt zu machen und die Gunst der anderen zu erhalten.

Es ist halt im Großen und Ganzen so, dass man Regler umstellt oder Werte ändert und dann beobachtet, was unsere Aktionen mit der Zeit für Konsequenzen mit sich bringen werden. Internationale Vorkommnisse tauchen hin und wieder zwar auf, aber sind kaum bemerkbar am unteren Rand platziert worden.

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Was wir vermissen sind eigentlich klar vordefinierte Zwischenziele oder Hauptziele, welche das Spielerlebnis etwas auflockern würden. Das machen es andere Simulations- bzw. Strategiespiele vor, das vieles übersichtlicher und leichter nach vollziehbar aufbereitend präsentieren kann.

Viel Abwechslung bietet weder die Benutzeroberfläche ebenso wenig wie die mit der Zeit sehr langweiligen Musik, geschweige denn die Weltkarte, welche recht lieblos wirkt.

Wehrmutstropfen ist aber, dass man in der Theorie SuperPower 3 ewig laufen lassen könnte, da kein Ende vordefiniert ist. Beachtlich sind natürlich die Unmengen an realen Daten, die man den 194 Ländern zugewiesen hat und mit denen man arbeiten und jonglieren kann. Allerdings ist es mehr ein Aktion-Reaktion Spiel auf lange Sicht, wenn man gezielt Werte ändert oder Schieberregler bewegt. Dies reicht halt nun mal nicht, um langfristig zu motivieren und vor allem Spaß zu machen. Abwechslung ist kaum vorhanden und man wartet nur, bis ein Wert sich verändert oder eben nicht.

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FAZIT:

Mit SuperPower 3 werden Spieler:innen entweder gut auskommen, insofern sie das Franchise oder den Vorgänger gespielt haben. Oder man wird es eben hassen. Auch der Vorgänger hatte zu Beginn so seine Probleme, viele waren dementsprechend vorgewarnt und sind durchaus der Hoffnung, dass wie bereits da auch, doch noch eine Kehrtwende eintreten könnte. Im aktuellen Zustand wird man so leider mit dem Titel keine Erfolg haben und hat zudem auch noch die wirklichen Fans der Serie verärgert. Ein fehlendes Tutorial erschwert auch noch den Einstieg gerade für Anfänger erheblich. Man sollte Google bemühen, um sich Abhilfe zu schaffen, was sowohl Tutorials und andere Hilfsmittel betrifft. Oder man geht nach der Learning by Doing Methode vor, zu welchem die meisten wohl eher nicht fähig sind. Zumal sollte man auch den Einsatz von MODs in Erwägung ziehen. Das Spiel ist aktuell nur für wirkliche Hardcore Fans der Serie angedacht.


POSITIV

  • Sandbox Modus
  • Drei Schwierigkeitsgrade
  • Etliche spielbare Nationen
  • Unterschiedliche Szenarien
  • Multiplayer
  • Komplexe Wirtschaft
  • Diplomatie
  • MODs einsetzbar
  • Umfangreiche Datensammlung

NEGATIV:

  • kein Tutorial
  • Bugs
  • manche Auswirkungen sind nicht nachvollziehbar
  • Auswirkungen dauern

  • Name: SuperPower 3
  • Plattformen: PC
  • Genre: Simulation, Strategie
  • 07. Oktober 2022
  • USK/PEGI: – / –
  • Entwickler: GolemLabs
  • Publisher: THQ Nordic
  • Franchise: SuperPower

Anmerkung: Die PC-Version von Victoria 3 wurde game7days für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.