Football Manager 2021 – Test / Review (PC)

Von der Qualität und dem Umfang über weite Strecken überzeugend.

Quelle: SEGA, Sports Interactive

Auch in diesem Jahr laden Sports Interactive sowie Sega begeisterte Sportfans, aber auch Neueinsteiger ein, um sich dem Vereinsleben eines Fußballvereins als Trainer zu stellen. Welche Neuerungen wir feststellen- und was uns so gar nicht überzeugen konnte, erfährt man in unserem ausführlichen Test.

In jedem Jahr sind große Veränderungen auf der Welt mehr oder weniger bemerkbar. Aber vieles im Sport geht gewohnter Wege vonstatten, natürlich auch im Fußball, dem Lieblingssport von Millionen Fans auf der Welt. Es gibt zwar diverse, oftmals auch umstrittene Regelanpassungen, aber im Großen und Ganzen bleibt Fußball nun einmal, was es ist. Natürlich macht sich dass auch bei einer Sportsimulation nicht unbedingt groß bemerkbar. Von daher dürfte es auch für keine große Verwunderung sorgen, dass beim Football Manager 2021 der Ball noch genauso rund ist wie beim Vorgänger und sich auch im Grundprinzip genauso spielen wird.

Man beginnt den Football Manager 2021 und man bemerkt erneut, dass man eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten hat. Veteranen freuen sich und blicken durch, wohingegen Anfänger eher überfordert sind. Aber wer sich hereinfuchst, für den wird es durchaus interessant.

Verbesserungen kann man beim Laden und Abspeichern des Spielstandes bemerken. Zeit ist nun einmal Geld! Sehr schön.

Auch in diesem Jahr wirkt der Football Manager wie eine aufgemotzte Tabellenkalkulation. Man kämpft sich regelrecht durch die Menüfenster und gerade Anfänger sollten dringend das Tutorial absolvieren. Wir merken hier bereits mal an, dass man vieles weiter delegieren kann an seine eigenen Berater wie Co-Trainer oder Sportdirektor, was den Umfang je nach eigenen Bedürfnissen anpassbar macht. Weil geht man ins Detail, kann eine Saison durchaus Tage dauern, wenn man alles komplett übernimmt oder anschauen möchte!

Auf dem Transfermarkt tobt man sich auf Wunsch nach belieben aus, insofern man ein gewisses Budget hat. Die Scoutabteilung macht uns auf neue Spieler aufmerksam. Im Training nimmt man taktische Formationen und Spielzüge ins Visier, um sie den eigenen Kickern einzutrichtern. Man bemerkt nun schon, es ist viel zu tun. Hier wird Fußball mitsamt dem Ökosystem erfasst und mit Statistiken, vieler Menüs uns in einem kleinen e-Mail Postfach aufbereitet präsentiert. Ein ganz normaler Alltag eines Manageralltags im Profisport.

Schon im letzten Jahr als auch in diesem Jahr sind unsere Klubziele samt Ingame-Herausforderungen sehr motivierend und man sollte die eigene Herangehensweise im Verein sehr bedacht angehen.
Aber wir werden in diesem Jahr nicht nur mit Textfenstern vollgeballert. Ein Hintergrund erhält zumindest beim Taktikzimmer, dem Pressezentrum als auch der Umkleidekabine Einzug ins Spiel.

Viele Lizenzen fehlen zwar, aber eine tolle Community sorgt wie immer dafür, dass bis in die untersten Ligen Vereinslogos, Spielerbilder und sonstiges „nachgeliefert“ wird. Auch im Steamworkshop als auch im Internet kann man fündig werden und erhält so Zugang zu Spieler-Talenten als auch hilfreiche Taktiken.

Wer nun direkt zu einem weiten Bogen um das Spiel vor Enttäuschung ansetzen möchte, da es nichts neues bieten wird, dem sei aber versichert, dem ist nicht so. Viele Verbesserungen im Detail erhielten Einzug ins Spiel, welche allerdings nun nicht gerade etwas Besonderes darstellen oder für einen „Wow-Effekt“ bei dem ein oder anderen Spieler sorgen werden. Aber im Großen und Ganzen kann man erneut überzeugen, denn man agiert ja momentan nahezu konkurrenzlos am Markt aktuell. Ob man zu drastischen Änderungen oder Überarbeitungen im großen Stil ansetzen wird, wenn sich dem in ferner Zukunft mit Kalypsos kommendem Anstoss 2022 eventuell Konkurrenz entgegenstellt, bleibt abzuwarten. Aber wie heißt es so schön. Konkurrenz belebt das Geschäft!

Kleine Baustellen hat man beim Football Manager schon. So bemerkt man in diesem Jahr Verbesserungen bei der Matchengine und so auf dem Spielfeld. Im Vorjahr werkelte man bei der Sportsimulation an einer Überarbeitung im Bezug auf die längerfristige Entwicklung des eigenen Vereins herum. Beide Maßnahmen waren sinnvoll, wie wir heute wissen. Allerdings sollte man grafisch nun keine FIFA Revolution erwarten, aber bessere Animationen als auch mehr Realität und flüssigerer Ablauf bei den Kickern auf dem Spielfeld sind bemerkbar.

Die Präsentation erinnert nun eher an eine Liveübertragung. Dem Trainer stehen nun ein besserer Überblick und schneller Zugriff auf notwendige Auswechslungen oder taktischen Maßnahmen zur Verfügung. Ins Detail gehen und beobachten kann man dies bei Zurufen an die eigenen Fußballspieler und ihre daraus resultierende Veränderung ihrer Moral. Denn die Spieler und deren Fitness- als auch Moralwerte sollte ein aufmerksamer Trainer immer im Auge haben, um schnellstmöglich einzugreifen. Ein kleines Gesicht ersetzt die Pfeile der letzten Version beim Moralwert der Spieler. Einfach draufklicken oder den Spieler selbst anklicken gibt nun Auskunft.

Das Verhalten von Spielern auf dem Platz und eine Abwechslung und Artenvielfalt bei fallenden Toren sind auffällig im Gegensatz zum Vorgänger. Zu beobachten am Verhalten beispielsweise bei einer Stürmer gegen Torwart Konfrontation, also die klassische Eins-zu-eins Situation. Eine Abwehr vom Torhüter ist möglich, wohingegen der Vorteil normal beim Angreifer vorhanden ist.

Die Interaktionen mit den Spielern auf dem Platz hatten wir bereits angesprochen. Aber auch außerhalb von diesem hat sich einiges getan. So findet nun die eigene Körpersprache zusätzlich Einzug bei Interaktionen mit Medien, Spielern als auch den eigenen Beratern. Dies kann positive, aber auch negative Auswirkungen haben. Bei einer Pressekonferenz haut man halt einfach mal auf den Tisch oder man kann auch aus Wut die Flasche durch die Kabine feuern, wenn es zur Halbzeit geht. Unsere frühere Stimmungen werden so nun zur Geltung gebracht. Ob man dies nutzt bleibt einem natürlich selbst überlassen.

Aber auch zukünftig wird man wohl immer wieder an dem ein oder anderen Hand anlegen müssen. Auf Dauer findet man sich aber in einer Zeitschleife wider. Ein Problem, dass viele Simulationen dieser Art haben. Dies ist bei Interaktion mit den vorhin erwähnten Zurufe an die eigenen Kicker so, aber auch bei den Pressekonferenzen oder den Interviews. Es nervt einfach mit der Zeit und ich könnte hier ansetzen wie einst Trappatoni in seiner berühmten „Flasche leer“ Rede.

Eigene Ansprachen, Reaktionen darauf als auch die Antworten wirken mit der Zeit sehr monoton. Nach einer gewissen Zeit hat man es satt, ist genervt oder man delegiert es einfach seinem Co-Trainer oder anderem Berater zu, wenn man dasselbe sieht. Mehr Abwechslung und Vielfalt, aber auch Realitätsnähe wäre ein Ansatz gewesen oder kann man dies nicht umsetzen? Sehr schade. Es gab in der Vergangenheit so viele berühmte Interviews. Denkt man an Trappatoni, oder die Wutrede von Rudi Völler mit Waldemar Hartmann. Sowas misst man in den Manager spielen einfach.

Lohnt sich der Kauf für 55€ aufwärts? Nun ja, im Prinzip wirkt er wie der Vorgänger. Am Grundprinzip der Menüführung ändert sich nun einmal nichts. Interaktionen mit anderen wirken etwas aufgehübscht, aber richtige „WoW Effekte“ bleiben einfach aus. Die Vorjahesversion bietet zudem noch dank Steam Workshop Zugriff auf aktuelle Spielerdaten samt Kader.

Man punktet allerdings auf dem Spielfeld, denn alles wirkt sehr realistisch, selbst in 2D kann man punkten. Man kommt wirklich manchmal ins Staunen, was für atemberaubende Spielzüge vonstatten kommen.

Im Grunde muss man nun einmal feststellen, dass der Football Manager 2021 im Großen und Ganzen über weite Strecken auch in diesem Jahr überzeugen kann und sich im Detail verbessert hat. Die Liste ist sehr lang und würde den Rahmen auch sprengen. Nur was nutzt es, wenn man das Rad nicht gerade neu erfunden hat!

Nebenher wollten wir noch anmerken, dass es für Erfolgsjäger bei Steam wieder 98 Errungenschaften zu erreichen gibt. Also ein zusätzlicher Ansporn, welcher für eine Langzeitmotivation bei vielen Hobbytrainern sorgen dürfte.

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Mehr Informationen

Der Football Manager 2021 ist auf Xbox One, Xbox Series, macOS, Microsoft Windows und Mac OS verfügbar.

Weitere Angaben:

  • Entwickler / Publisher: Sports Interactive / Sega
  • Plattformen: PC, Mac
  • Release-Datum: Erhältlich
  • Sprache: Deutsch, Englisch und weitere
  • Preis: zirka 55 Euro

Unsere Gesamtbewertung
Bewertung
85 %
QuelleFootball Manager
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Freier Journalist und CEO von game7days, ehemals Alpha-Omegagaming seit 2014. Ich betreue u.a. die Infrastruktur, als auch die Gewinnspiele der Webseite.
football-manager-2021-test-review-pc<blockquote>Der Football Manager 2021 kann uns auch über weite Strecken in diesem Jahr überzeugen. So bieten die neuen Interviews und Pressekonferenzen zwar Abwechslung, sind mit der Zeit aber eher lästiger Beigeschmack. Aber im Kern macht man halt bei dem Manager alles richtig! Und das ist nun einmal das, auf was es ankommt. Den eigenen Verein managen zu können und auf Wunsch sogar bis ins kleinste Detail. Die Matchengine wirkt stark verbessert zum Vorjahr und die unzähligen, aber übersichtlichen Menüführung bietet uns eine gute Übersicht, wo wir ins Vereinsleben eingreifen können. Manchmal sogar eher müssen! Wir sind begeistert von dem Spiel und können dies auch für Neueinsteiger empfehlen. Insofern man etwas Geduld und Durchhaltevermögen für die Einarbeitung aufbringen kann gehört der Manager einfach in jede Sammlung!.</blockquote> <hr /> <strong>Positiv</strong> <ul> <li>Übersichtliche Menüführung</li> <li>unzählige Taktiken möglich</li> <li>Einflußnahme aufs Spielgeschehen</li> <li>Tutorialeinführung</li> <li>unzählige Vereinsmitarbeiter</li> <li>zusätzliche Spannung aufgrund vielen Ereignissen</li> <li>Vereinsmanagement</li> <li>Mod- und Editor</li> </ul> <strong>Negativ</strong> <ul> <li>fehlende Lizenzen</li> <li>oftmals gleiche nervige Interviews und Pressekonferenzen</li> <li>nicht einsteigerfreundlich</li> <hr />

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