Lang, sogar sehr lang ist es her, dass die einzelnen Deponia-Teile beziehungsweise Deponia – The Complete Journey Massen von Spielern auf dem PC begeisterte. Nach dem letzten Deponia Teil wurde uns von Daedalic Entertainment mitgeteilt, dass es keinen weiteren Titel der Deponia-Reihe geben wird. Die meisten Fans des Spiels sahen dies mit einem lachenden und einem weinenden Auge, da es zwar einerseits sehr schade war, dass es kein weiteres Spiel mit Rufus, dem Protagonisten, geben wird, man aber auch eine Menge Spaß in der Zeit mit Rufus hatte. Umso mehr hat es uns gefreut, dass Daedalic Entertainment weniger als einen Monat vor Release „Deponia Doomsday“ angekündigt hat: Den vierten Teil der Spiele-Reihe, auf den so viele Spieler mit wenig Hoffnung gewartet haben. Dass darüber so lange Stillschweigen bewahrt wurde, ist sogar als sehr gut zu betrachten, da uns so nicht viel Zeit blieb, dem Release entgegen zu fiebern. Was für Abenteuer wir dieses mal mit Rufus erlebt haben, erfahrt ihr nun in unserem Review.

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Allgemeines und Hintergrundinformationen


Zunächst einmal vermitteln wir für die Deponia-Neulinge unter euch ein paar Grundinformationen zu dem Point-and-Click Adventure aus dem Hause Daedalic Entertainment. Zuerst sei gesagt, dass die Deponia-Spielereihe mit Deponia Doomsday nun 4 Titel besitzt. Das Grundspiel, welches nur den Namen „Deponia“ trägt, wurde am 27. Januar 2012 veröffentlicht. Weniger als ein Jahr später, genauer gesagt am 12.Oktober 2012, wurde auch schon die Fortsetzung „Chaos auf Deponia“ auf den Markt gebracht. Als dann am 15.Oktober 2013 die Deponia-Ära durch den dritten Teil, „Goodbye Deponia“, mit einem gewaltigem „Finale“ das Ende nachgesagt wurde, dachten viele, dass es nun nicht mehr mit Rufus weiter gehen würde. Falsch gedacht, Deponia Doomsday erschien am 01.03.2016 und es fesselt wieder viele Spieler an die Monitore, um Rufus bei seinen Abenteuern beizustehen.

Wie ihr es euch bereits denken könnt, wird der Name „Deponia“ von dem Wort Deponie, genauer gesagt „Mülldeponie“, abgeleitet. Genau dort spielen sich die meisten von Rufus‘ Abenteuern ab. Rufus ist, wie bereits erwähnt, der Hauptprotagonist in den Deponia-Spielen. Die Worte „ungeschickt, verplant und selbstverliebt“ beschreiben ihn vermutlich am besten und er handelt oft nach folgendem Prinzip: Lass mich das machen, ich repariere das….ups, kaputt…! Aber gerade das macht das „Zusammenspiel“ mit ihm umso interessanter. Er lebt, mit vielen anderen Deponianern auf Deponia, dem Müllkippen-Planeten und sein größter Traum ist es, nach Elysium zu gelangen, einer Art schwebender Stadt weit über Deponia. Um dieses Vorhaben umzusetzen, fallen Rufus immer gewagtere Manöver ein, die meist so durchgeknallt scheinen, dass sie unmöglich funktionieren könnten. Aber hey, es ist Rufus. Der wird schon wissen, was er tut. Anfangs scheint es ihm sogar zu gelingen. Rufus lernt die Elysianerin „Goal“ kennen und meist bringt er sich und damit natürlich auch sie in mehr oder weniger ernsthafte Schwierigkeiten, beispielsweise als sie „versehentlich“ in 3 eigenständige Goals aufgespalten wird bei einer Operation.

Am Ende des dritten Teils, also bei Goodbye Deponia, vermuteten viele, es sei um Rufus geschehen. Genauer werde ich jetzt auf diese Szene nicht eingehen, falls einige unserer Leser die Deponia-Teile noch nicht gespielt haben sollten. Nun geht es mit Deponia Doomsday weiter. Rufus scheint es überlebt zu haben und er erfreut sich, wie einige nun noch „leider“ sagen würden, bester Gesundheit. Wären dort nicht überall Fewlocks, die allen noch lebenden Menschen ans Leder wollen würden. Aber hey…Rufus wäre nicht Rufus, wenn er keinen Plan in der Hinterhand hätte. Das dumme an dieser Sache ist nur, dass sein Plan wieder einmal nichts als Chaos verursacht und dieses mal ist es noch weitaus schlimmer, als es jemals war. Eine Katastrophe, wenn man es genau nimmt. Anders kann man eine durcheinander gekommene und sich immer wiederholende Zeitschleife nicht bezeichnen. Bis zum Schluss ist es nach wie vor sein Ziel, nach Elysium zu gelangen. Aber nichts ist mehr so wie es war und es wird auch nie wieder so sein.

Deponia Doomsday (1)

Deponia Doomsday (2)

Deponia Doomsday (3)

Was wir genau damit meinen, erfahrt ihr unter anderem im Abschnitt „Gameplay“ und durch das selber Spielen von Deponia Doomsday!


Gameplay und Story


Wie es euch bereits klar sein dürfte, handelt es sich bei Deponia Doomsday um ein Point-and-Click Adventure . Genauer gesagt um den vierten Teil der Reihe. Anfangs finden wir uns in einer schneebedeckten Welt wieder und ein Mann in einer rauen, kratzigen Stimme erzählt euch ein paar Sätze. Hier habt ihr zunächst die Wahl, ob ihr das Tutorial, welches im Vergleich zu den ersten Spielen überarbeitet wurde, überspringen wollt oder nicht. Das ist für die „alten Hasen“ unter euch vermutlich eine gute Funktion. Wer allerdings neu in „Deponia“ ist, sollte das Tutorial durchspielen. Allzu lange dauert es auf jeden Fall sowieso nicht.

Die grundsätzliche Steuerung ist auch relativ einfach zu verstehen. Mit der linken Maustaste ist es euch möglich, Aktionen durchzuführen. Anfangs versucht euer Charakter zum Beispiel ein Werkzeugkasten zu öffnen, um einen Schweißbrenner herausnehmen zu können. Leider ist dieser durch die kalte Gegend zugefroren, was das normale Öffnen unmöglich macht. Mit der rechten Maustaste betrachtet ihr Orte, Maschinen, Gegenstände…einfach alles, was man betrachten kann und so erfährt man allerlei nützliche Informationen diesbezüglich. Nun, was tun wir jetzt bezüglich des zugefrorenen Werkzeugkastens, wenn wir in unserem Inventar, welches man mit der Taste „i“ oder dem Scrollen des Mausrades öffnet, lediglich ein Feuerzeug finden? Richtig, man schaut sich zunächst einmal die nähere Umgebung an und wenn dort nichts zu finden ist, wechseln wir das Gebiet. Dies geschieht, wenn man mit dem Mauspfeil an den Rand des Bildschirms fährt oder über auffällige andere Stellen und der Zeiger zu einem Pfeil wird. Klickt dieses an und ihr wechselt das Gebiet. Dort angekommen findet wir eine Spray-Dose im Schnee, die wir mit der linken Maustaste anklicken. Somit landet diese in unserem Inventar. Mit einem Scrollen des Mausrades öffnen wir nun das Inventar, um eine weitere Information zu bekommen: Das Kombinieren von Gegenständen. Dies machen wir nun mit dem Feuerzeug und der Maus, in dem wir einen der Gegenstände anklicken und dann mit diesem den jeweiligen anderen Gegenstand anklicken. Diese zwei Gegenstände zusammen erschaffen nun einen improvisierten Flammenwerfer, mit dem wir das Eis schmelzen können. Nun gibt es zu der Steuerung noch zu sagen, dass es in einigen Gebieten eine Menge nutzbare Gegenstände gibt und man so schnell den Überblick verliert. Hier hilft euch, wie schon in den Vorgänger-Teilen, die Leertaste weiter. Durch einen Klick auf eben jene zeigt es euch auf dem Bildschirm kleine Glühbirnensymbole genau dort an, wo ihr etwas auswählen könnt. Im Verlauf des Spiels ist diese Funktion sehr nützlich, um nichts zu Übersehen.

Deponia Doomsday Anfang (1)

Deponia Doomsday Anfang (2)

Wie bereits erwähnt, ist in Deponia Doomsday die Zeitschleife durcheinander geraten und sie wiederholt sich immer und immer wieder, bis wir den „Fehler“ beheben und es damit in manchen Fällen nur noch schlimmer machen. Rufus wird also zum Zeitreisenden. Anfangs ist vor allem Professor McChronicle und sein fahrbarer Untersatz der Grund allen Übels und auch die einzige Hilfe für Rufus zugleich, um wieder einmal alles ins Chaos zu stürzen. Viele werden sich über den Verlauf der Geschichte wundern, da es oft eine Menge Zeitsprünge geben wird. So finden wir uns nach dem Tutorial in der Vergangenheit wieder. Genauer gesagt in der Zeit, die vor dem ersten Teil, Deponia, stattfindet. Dort versucht Rufus wie immer nach Elysium zu gelangen. Dieses mal allerdings im Bestreben, seine „Freundin“ Toni mitzunehmen, die alteingesessene Spieler bereits aus den ersten Teilen der Deponia-Reihe kennen dürften. Aber es kommt, wie es kommen muss: Natürlich vermasselt es Rufus wieder einmal bei allem, was er macht. Nunja, nicht bei allem. An einem Teil ist auch der Professor McChronicle Schuld, der mit seinem Vehikel die Gläser von Toni zerdeppert, als Rufus diese gerade verpacken will für die Reise. Hier beginnt auch schon die Zeitschleife, da am vorderen Ende von McChronicles Auto der Zeitreise-Mechanismus anhand einer Uhr mit Kurbel befestigt wurde. Im Verlauf des Spiels landet ihr in Gebieten, die ihr vermutlich von früher schon kennen könntet, wie beispielsweise der Stadt Kuvaq, aber auch in neuen Gebieten wie einem Großteil der Stadt Elysium oder auf einem Jahrmarkt.

Deponia Doomsday Gläser

Deponia Doomsday McChronicle

Deponia Doomsday Rosa Elefant

Durch verschiedene, zusammenhängende Faktoren wie einem rosa Elefanten, einer sprechenden Eismaschine und einem Schnabeltier-grillenden Grillmeister begegnen wir auch vielen altbekannten Gesichtern neben Goal wieder. Toni ist, wie bereits geschrieben, natürlich mit von der Partie, weil Rufus sie mit nach Elysium nehmen will. Auch Wenzel, Rufus‘ kleinem Freund begegnen wir bei einer Runde Faulobst-Legen wieder. Wie Lotti zur Schalter-„Frau“ wurde, erfahren wir hier ebenfalls. Aber Achtung: Für ihn…oder sagen wir für sie war es ziemlich schmerzhaft. Auch begegnen wir dem Barkeeper wieder, der über seine Bekanntschaft mit Rufus nicht immer glücklich sein dürfte. Vor allem dann nicht ,wenn wir ihn mit einer Narkotikum-Spritze außer Gefecht setzen, um seine Dart-Preise zu klauen. Aber selbstverständlich begegnen wir im Laufe des Spiels auch vielen anderen Charakteren, die wir bisher noch nicht kannten…und seien es auch nur 3 sprechende Erdnüsse, die scheinbar nichts besseres zu tun haben, als sich über die Liebe zu unterhalten.

Deponia Doomsday Grill

Deponia Doomsday Bar

Deponia Doomsday Frau

Deponia Doomsday Kuvaq

Deponia Doomsday Automat

Was in Deponia natürlich nicht fehlen darf, ist der Humor. Was das für eine Art von Humor ist, werden sich nun viele Neulinge fragen. Nun…natürlich gibt es viele Arten von Humor in Deponia, aber der schwarze Humor ist häufig zu finden. Seien es die sprechenden Erdnüsse, die im Automotor zu Erdnussbutter verarbeitet werden oder aber auch die Made, die wir im Mixer zu Mett und im Wust-Automaten zu Maden-Mettwurst verarbeiten. Natürlich hat Rufus auch nichts besseres zu tun, als darüber auch noch zu lachen. Der Fisch daneben wird durch den grünen Schleim am Glas wir er nicht mehr viel sehen können, wenn ihr versteht, was damit gemeint ist.

Euch erwarten in Goodbye Deponia eine Menge kniffliger Rätsel, die es zu lösen gilt. Aber auch die altbekannten Minispiele als den ersten Teilen werdet ihr in Deponia Doomsday wiederfinden. Neben Faulobst-Legen gilt es beispielsweise auch die giftige Echse durch eine Menge kniffliger Rohren-Durchgänge mit einem Laserpointer zu lotsen, die sich beim Durchlaufen allerdings immer wieder schließen. Hier braucht ihr vermutlich eine Weile, bis dieses Rätsel als gelöst gilt. Aber auch das Erschaffen von Wolpertingern hat es in sich… Alles in allem werdet ihr, wie bereits erwähnt, eine Menge zu Rätseln haben. Die etwaige Spielzeit beträgt zwischen 10-15 Stunden. Hier kommt es darauf an, ob ihr alle Rätsel selbst löst, diese Überspringt oder wie schnell ihr im allgemeinen seid. Aber unser Tipp an der Stelle: Lasst euch Zeit. Deponia bietet eine Menge Eastereggs, die es zu entdecken gilt und bereitet eine Menge gute Laune.

Deponia Doomsday Elysium

Deponia Doomsday Zeitreise

Deponia Doomsday Faulobst Legen

Deponia Doomsday Wolpertinger

Deponia Doomsday Mett


Grafik


Grafisch ist Deponia Doomsday wieder ein echter Hingucker. Die ganzen selbst gezeichneten Orte, die liebevoll dargestellten Figuren und auch die aufwendig dargestellten Animationen, von denen es in Deponia Doomsday eine Menge gibt, regen zum Weiterspielen an. Selbst die Mimik der Charaktere wirkt im Vergleich zu den Vorgänger-Teilen noch viel besser.

Deponia Doomsday Grafik

Deponia Doomsday Goals

Deponia Doomsday Stadt

Deponia Doomsday McChronicle Jr.

Deponia Doomsday Totengräber


Sound


Auch im Audiobereich gibt es nichts zu beanstanden. Im Gegenteil. Alle Sätze wurden vertont, selbst Rufus Gedanken hören wir wieder so klar und deutlich, als wäre er nie für über 2 Jahre von der Bildschirmfläche verschwunden. Einige der deutschen Originalstimmen für die Charaktere in Deponia Doomsday blieben schlussendlich die gleichen, aber es waren auch neue Sprecher für die Gastrollen, wie z.b. Liam Neeson dabei. Durch die verschiedenen Musikstücke und Soundeffekte wird es auch nach langer Spielerei nicht langweilig.

Deponia Doomsday Teamwork

Deponia Doomsday Sauna

Deponia Doomsday Retro

Deponia Doomsday Jahrmarkt

Deponia Doomsday Rosa Elefant


Extras


Als Extra glänzt Deponia Doomsday wieder mit einer Menge freischaltbaren Erfolgen. Dieses mal sind es insgesamt 36 Stück an der Zahl. Einige erhaltet ihr, wie ihr es bereits gewohnt sein dürftet, beim Durchspielen von Deponia Doomsday. Andere wiederum sind nicht so leicht zu erhalten. Allein der Erfolg 1001 Wolpertinger ist schwierig zu bekommen und ihr werdet euch vermutlich mehr als nur einmal die Haare raufen, was genau ihr vergessen haben könntet.

Deponia Doomsday Ende

Unsere Gesamtbewertung
Allgemein/Story
96 %
Gameplay
93 %
Grafik
91 %
Sound
86 %
Extras
89 %
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Bevor ich das neue Online-Gamingmagazin Alpha-Omegagaming mit aufgebaut habe / am Aufbauen bin, war ich ca. 2 Jahre bei Game2gether als Redakteur dabei. Toni und ich haben uns nach reichlicher Überlegung dazu entschlossen, ein eigenes Magazin auf die Beine zu stellen. Meine Interessen liegen hauptsächlich im MMO und RPG Bereich.
review-deponia-doomsdayWir waren äußerst gespannt, was uns in Deponia Doomsday erwartet und fingen sofort mit dem Spiel an, als wir die Möglichkeit bekamen, es zu spielen. Nun...was soll man sagen. Genauso wie die Vorgängerteile zog uns Deponia Doomsday mit seiner Story, dem schrägen Humor, den vielen Rätseln und vorallem mit Rufus' Persönlichkeit sofort in seinen Bann, sodass wir nicht aufhören konnten, bevor das Spiel komplett durchgespielt war. Mit einer Länge von 10-15 Stunden ist es sogar länger als der dritte Teil der Deponia Reihe "Goodbye Deponia". Es gibt wieder eine Menge zu entdecken und viele Erfolge freizuschalten. Auch Grafisch sind hier Fortschritte im Vergleich zu den ersten 3 Teilen zu erkennen. Soundtechnisch gibt es ebenfalls nichts zu beanstanden, da wieder passende Sprecher für die jeweiligen Rollen ausgewählt wurden. Daedalic Entertainment hat mit Deponia Doomsday einen wahren Volltreffer gelandet und wir können Point-and-Click Fans diesen Titel auf jeden Fall empfehlen. <a href="https://game7days.de/wp-content/uploads/2016/02/gold-award.png" rel="attachment wp-att-34081"><img src="https://game7days.de/wp-content/uploads/2016/02/gold-award.png" alt="gold-award" width="300" height="300" class="aligncenter size-full wp-image-34081" /></a> <h4>Positiv</h4> <ul> <li>10-15 Stunden Spielzeit</li> <li>Viel Humor</li> <li>Eine Menge Rätsel</li> <li>Viele Minispiele</li> <li>Erfolge freischaltbar</li> </ul> <h4>Negativ</h4> <ul> <li>Durch Zeitsprünge leicht verwirrend</li> <li>Wenig Rätselhilfen</li> </ul>

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