In THE IMITATION GAME – Ein streng geheimes Leben schlüpft Benedict Cumberbatch in die historische Rolle des genialen Mathematikers und Kryptoanalytikers Alan Turing. Dieser war nicht nur maßgeblich an der Entwicklung verschiedener früher Computer beteiligt: Mit Hilfe der von ihm entwickelten „Turing-Bombe“ konnte der als nicht entschlüsselbar geltende Enigma-Code des Deutschen Reichs geknackt und das Ende des Zweiten Weltkriegs spürbar beschleunigt werden. Mathematisch machte Turing seinerzeit das Unmögliche möglich – Es war sein Privatleben, das ihn zum Scheitern brachte.

The Imitation Game

Mathematisches Genie

Schon als Kind begeisterte sich der 1912 in London geborene Alan Turing für naturwissenschaftliche und mathematische Fragestellungen. Bei der Suche nach Lösungswegen nahm er oft eigenwillige und ungewöhnliche Wege, was ihn auch in seiner späteren Arbeit als Mathematiker auszeichnete. Ab 1931 studierte Turing am King’s College in Cambridge und wurde er wegen der brillanten Beweisführung seiner Abschlussarbeit mit nur 22 Jahren zum „Fellow“ ernannt. 1936 erfand Turing die so genannte Turingmaschine, die als früher Vorläufer des Computers anzusehen ist und deren Berechenbarkeitsmodell noch heute ein wichtiges Fundament der theoretischen Informatik bildet.

Kampf gegen Enigma

1939 begann Turing an der Government Code and Cypher School in Bletchley Park für jene Abteilung zu arbeiten, die für die Entschlüsselung von Codes zuständig war. Sein erklärtes Ziel: Die Entschlüsselung des als unüberwindbar geltenden Enigma-Codes, mit dem das deutsche Militär während des Zweiten Weltkrieges seinen Nachrichtenverkehr geheim hielt. Bereits nach wenigen Wochen ließ Turing eine Maschine konstruieren, die sich beim Knacken des Codes als ebenso nützlich wie seine mathematischen Berechnungen erwies. Mit Hilfe der sogenannten Turing-Bombe gelang dem genialen Kryptoanalytiker und seinem Team schließlich der entscheidende Durchbruch: Die Entschlüsselung von Enigma, dank der das Ende des Zweiten Weltkrieges deutlich beschleunigt werden konnte.

Kampf gegen Enigma

Der Computer-Visionär

Turings Entschlüsselungstechniken und Theoreme waren auch eine wichtige Inspiration für den Colossus Computer, dem ersten speicherprogrammierbaren Computer der Welt. 1948 ging Turing an die Universität von Manchester und arbeitete dort an einer Software für den Manchester Mark I, einem der ersten Computer weltweit. In dieser Zeit erfand er auch den Turing-Test, der feststellen sollte, ob Maschinen eigenes Denkvermögen haben und eine wichtige Grundlage für die Definition von künstlicher Intelligenz bildete.

Geächtet und verfolgt

Während ihrer gemeinsamen Arbeit am Enigma-Projekt verlobte sich Alan Turing mit seiner Freundin und Mitstreiterin Joan Clarke. Allerdings löste er die Verlobung mit der Mathematikerin recht bald wieder auf und gestand ihr seine Homosexualität. 1952 gelangte diese an die breite Öffentlichkeit, und Turing wurde wegen „grober Unzucht und sexueller Perversion“ angeklagt und verurteilt. Um einer Haftstrafe zu entgehen, unterzog sich Turing einer „Behandlung“ seiner Homosexualität mit Östrogen, die mit zahlreichen Nebenwirkungen verbunden war.

Erst am 24. Dezember 2013 begnadigte die britische Königin Elisabeth II. Alan Turing posthum. Zahlreiche Forscher – unter anderem Physiker Stephen Hawking – hatten sich zuvor für seine Begnadigung eingesetzt.

Geächtet und Verfolgt

Der Apple-Mythos

Zwei Jahre später starb Turing an einer Cyanidvergiftung. Obwohl es an dieser These durchaus Zweifel gibt, handelte es sich vermutlich um Selbstmord. Neben seiner Leiche wurde ein angebissener Apfel gefunden und der Mythos, dies sei die Inspiration für das von Rob Janov entworfene Logo des Computergiganten Apple gewesen, war geboren.

Doch auch abseits von Computerfreaks und Apple-Jüngern ist Alan Turing längst zur Ikone geworden. Grund genug, die Lebensgeschichte des brillanten Wissenschaftlers auf die große Leinwand zu bringen. Die beeindruckende Verfilmung wurde kürzlich mit fünf Golden Globe® Nominierungen bedacht und gilt als einer der Favoriten im Rennen um die beliebten Trophäen. Nominiert ist THE IMITATION GAME – Ein streng geheimes Leben in den Kategorien Bester Film, Bester Hauptdarsteller (Benedict Cumberbatch), Beste Nebendarstellerin (Keira Knightley), Bestes Drehbuch (Graham Moore) und Beste Filmmusik (Alexandre Desplat).

THE IMITATION GAME – Ein streng geheimes Leben ist ab dem 22. Januar 2015 im Kino zu sehen.

Quelle: PM

 

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein