Jedes Jahr erscheinen einige kostenlose Updates aber auch kostenpflichtige Gameplay-Erweiterungen, Accessoire-Packs oder Gameplay-Packages für Electronic Arts‘ Lebenssimulations-Spiel „Die Sims 4“. Eines der letzten Packs, welches wohl in diesem Jahr veröffentlicht wurde, ist „Leben und Tod„. Wir haben uns diese Erweiterung genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können.
Ravenwood in Licht und Schatten
Gemeinsam mit der Erweiterung hat eine neue Welt ihren Weg ins Spiel gefunden, oder sagen wir, eine neue „Ortschaft“. Diese trägt den Namen Ravenwood und untergliedert sich in mehrere Abschnitte, von welchen einige bewohnbar gestaltet wurden und andere nicht. Allgemein handelt es sich um ein ländliches Areal, welches uns sofort in seinen Bann gezogen hat. Grundsätzlich kann man diese Ortschaft in eine „Helle“ und eine „Dunkle“ Seite unterteilen, wobei die düstere Seite etwas kleiner geraten ist.
Auf der dunkleren Seite befinden sich 4 Hauptgrundstücke und einige besuchbare Areale inmitten eines düsteren und nebelverhangenen Wald, interessant gefärbte Flüsse und Seen und herumirrende Geister. Das komplette Gegenteil ist hier die erwähnte ländliche Gegend mit Flussmündungen, viel grünen Wiesen und Tälern, Hügellandschaften und kleine Mini-Wald Areale. „Whispering Glen“ wird die naturberührte Gegend mit Hügeln und Tälern bezeichnet, während die dortige Ortschaft den Namen „Krähenhort“ trägt. Dort finden häufig kleine Feste und Events statt. Der düstere Wald trägt im übrigen den Namen „Mourningvale“, was zu dem Geisterthema passend erscheint.
Die komplette Atmosphäre passt sehr gut zu der derzeitigen Erweiterung, vor allem Mourningville, in welchem häufig neben den Geistern auch der Sensenmann seinem Tagewerk nachgeht. Durch die helle Ortschaft kommen aber auch Spieler auf ihre Kosten, welche die Düsternis nicht unbedingt bevorzugen.
Erfülle deine Bucketlist
Eines der neuen Gameplay-Inhalte, welche mit „Leben und Tod“ in Die Sims 4 integriert wurde, ist die sogenannte „Seelenreise“. Diese kann ab dem jungen Erwachsenenalter aktiviert und absolviert werden. Jeder dürfte inzwischen schon einmal etwas von einer „Bucketlist“ gehört haben. Dies sind selbstgesteckte Ziele, welche man bis zu seinem eigenen Tod erfüllen oder erledigen möchte. So funktioniert auch die Seelenreise in Die Sims 4: Leben und Tod. Hier kann man seinem Sim verschiedene Ziele zuweisen. Dazu gehören alltägliche Dinge wie das Feiern einer Party, das Erleben von Abenteuern, der kreativen Ader freien Lauf lassen und viele andere Dinge. Diese Ziele sind von Sim zu Sim komplett unterschiedlich. Da man sich gelegentlich auch umentscheidet und eventuell neue Ziele haben möchte, können aktuelle Ziele gestrichen und durch neue ersetzt werden.
Durch das Erfüllen von Zielen aber auch in unregelmäßigen seltenen zeitlichen Abständen werden der Seelenreise Punkte gutgeschrieben. Diese kann man in einer Art Belohnungssystem eintauschen. Hier gibt es eine Vielzahl an möglichen Auswahlmöglichkeiten. Diese haben wir euch einmal aufgelistet:
- Fortschritt: Der Sim erlernt Fähigkeiten schneller
- Zufriedenheit: Die Zufriedenheit des Sim steigt schneller
- Erfüllte Träume: Der Sim kann sich für die Wiedergeburt entscheiden
- Neuer Sinn: Als Geist erhält man mehr Erfahrungspunkte in der Geisterbeherrschung
- Sinnsuche: Sim erhält Rabatt für bestimmte Käufe und kann seine Seelenreise teilen
- Keine Reue: Sim lebt länger und kann als Geist die Welt komplett verlassen
- Was für eine Reise: Sim kann weitere Erbstücke bestimmen mit „Weitergeben“
- Das Große Ganze: Der Sim erhält „Brennende Seele“ als Merkmal. Damit ist es möglich, ein Merkmal aus dem früheren Leben zu behalten. Er kann durch „In die Seele blicken“ Belohnungsmerkmale erben und durch an das frühere Leben erinnern.
Vom Leben zum Tod und wieder zurück
Jeder kennt es, wenn der Sim einmal sein Leben ausgehaucht hat. Dabei handelt es sich einfach um den Lauf der Natur. Dieser wird nun mit „Leben und Tod“ jedoch ein wenig durcheinander gewirbelt. Wie ihr bereits verstanden haben solltet, können die Sim nun wiedergeboren werden, wenn sie die Bedingungen erfüllen und sich aktiv dafür entscheiden. Stirbt euer Sim, landet ihr als Geist in der düsteren Region „Mourningvale“. Hier bekommt ihr als Spieler einen kleinen Infotext und könnt sofort danach entscheiden, in welchen Haushalt der Sim wiedergeboren werden soll.
Interessant ist hierbei, dass ihr selbst entscheiden könnt, wie alt euer Sim bei der Wiedergeburt sein soll. Hier sind alle Altersstufen von Babys bis hin zu Erwachsenen oder Älteren Menschen möglich und je nach Alter oder auch Glückssache ändert sich dabei die Animation. Habt ihr in dem früheren Leben bestimmte Aufgaben in der Seelenreise erledigt, kann sich dies natürlich auch auf das neue Leben auswirken. Euer Werdegang hängt hier also ganz von euch selbst ab.
Hilfe, es spukt!
Eine weitere, gut gelungene, Neuerung ist es, dass man sich auch gegen die Wiedergeburt entscheiden und als Geist weiterspielen kann. Dies war bisher nicht möglich. Geister haben ein anderes Gameplay-System, als es normale Sim besitzen, was natürlich bei logischem Betrachten vollkommen verständlich ist. Zu Beginn ist man ein kleines Irrlicht ohne nennenswerte Kräfte, aber mit dem Durchführen unterschiedlicher Aktivitäten der Geisterwelt sammelt man Erfahrungspunkte und steigt so im Rang auf und kann ein starker Geist werden, welcher noch lange auf der Erde verweilen kann. Besagte Fertigkeiten befinden sich im neuen Fertigkeitsbaum „Geistbeherrschung“ und untergliedern sich in helfende und angsteinflößende Fähigkeiten.
Beispielsweise können die Geister die Stimmung von den Sim erhöhen, Geräte reparieren, die Lebensdauer verlängern und Müll entsorgen. Auch die Teleportation ist als Geist möglich. Solltet ihr lieber eurer „dunklen“ Seite den Vortritt lassen, ist dies auch möglich. Als Geist ist es möglich, Müll zu beschwören, das Licht flackern zu lassen, Objekte bewegen und andere Tätigkeiten zu vollziehen, welche anwesendem Sim natürlich Angst einjagen. Achtet jedoch darauf, genügend „Geister-Ausdauer“ zu haben, denn diese gibt es in „Leben und Tod“ nicht unbegrenzt. Wollt ihr eurem Geisterdasein „Adieu“ sagen, ist dies jederzeit möglich. Spielbar wird dieser Charakter dann jedoch nicht mehr.
Vom Kleinstadt-Bewohner zum Sensenmann
Viel Spaß dagegen macht eine neue „Berufung“, die man annehmen kann, sollte man sich zu einem Leben in Ravenwood entscheiden. Kurz nach der Ankunft klingelt nämlich wortwörtlich der Sensenmann bei dem jeweiligen Sim durch. Jedoch meldet er sich, im Vergleich zu sonst, nicht um unseren Geist abzuholen. Stattdessen bietet er uns Wortwörtlich einen Job als „Sensenmann“ an und unser Sim wird bei der Annahme der Aufgabe zu seinem „Schnitter“, welcher einen komplett neuen Beruf im Spiel darstellt, wie es die Berufe aus „An die Arbeit“ mit sich bringen. Das bedeutet: Ihr steuert den Sim selbstständig und die Zeit verläuft normal.
Das neue Hauptquartier der Arbeitsstelle ist das sogenannte „Jenseitige Amt für Todesangelegenheiten“, zu welchem nur Schnitter und natürlich der Sensenmann selbst Zugang haben. Hier kann man das Ernten von Seelen üben, Aufträge annehmen und anderen Aktivitäten der typischen Arbeit eines Schnitters nachgehen. Zumeist läuft ein Auftrag jedoch folgendermaßen ab: An der Wahrsager-Schale erhält man einen Auftrag und erfährt, wo ein Sim seinen letzten Atemzug getan hat. Unsere Aufgabe ist dann denkbar einfach: Zu diesem Ort reisen, die Todesursache feststellen und die Seele zu „ernten“. Ab und an gilt es auch, entkommene Seelen einzusammeln oder Angehörige zu trösten.
Der Beruf ähnelt ein wenig dem Detektiv bzw. dem Polizisten der „An die Arbeit“-Karriere. Vor Ort untersucht man den Todesort, die Objekte, spricht mit Zeugen und sucht klare Hinweise und Antworten auf ausstehende Fragen. Erst danach ist es möglich, oben genannte Aufgaben zu erledigen. Gelegentlich kommt es auch zu einer Katastrophe und mehrere Sim sind gestorben, was natürlich mehr Arbeit mit sich bringt. Je nach Rang in der Karriere erhält man auch neue Fertigkeiten, welche jedoch bedacht eingesetzt werden sollten. Nicht jeder Sim hat sich das Recht verdient, wiederbelebt zu werden. Auf dem höchsten Rang wird der eigene Sim sogar „immun“ gegen Unfälle. Lediglich ein normaler altersbedingter Tod ist noch möglich. Wenn es euch nicht nach einer aktiven Karriere „dürstet“, könnt ihr auch den neuen passiven Beruf „Bestatter“ auswählen.
Euer Erbe und das Testament
Während dem Leben gilt es jedoch auch noch, alltäglichen Dingen nachzugehen und eventuell für die Zukunft zu planen. So kann man nun als Sim bestimmte Objekte als Erbstücke festlegen, diese gravieren und als wertvoll markieren lassen. All diese Objekte gehen beim Tod jedoch nicht einfach so an die Erben über. Wie es in der echten Welt üblich ist, muss so etwas über ein Testament vereinbart werden. Aufgrund dieser Tatsache kann man sich mit einer Anwältin kurzschließen und das Testament ausfüllen.
Hier geht es jedoch nicht nur darum, wer die Erbstücke erhält und wie das Vermögen aufgeteilt werden soll. Auch die Beerdigung wird gleich geplant, die Pflege bestimmter Angehöriger festgelegt und eventuelle Spenden ausgewählt. Wen der Sim (oder in dem Falle ihr) es möchtet, ist auch eine kleine „Ansprache“ möglich, die auf der Beerdigung gehalten wird. Stirbt der jeweilige Sim dann, sei es aus altersbedingten Gründen oder auch aufgrund eines Unfalls, werden die Angehörigen Sim darüber informiert und eine Trauerfeier steht an.
Eine Trauerfeier bis hin zur Beerdigung
Bisher war es so, dass ein Sim einfach gestorben ist und ein Grabstein an der Todesstelle auftauchte. Nun findet jedoch bei einem Tod eine Trauerfeier an, an welcher Familie, Freunde, Bekannte und Nachbarn teilhaben können. Diese sind interaktiv gestaltet, wie es einige andere Events im Spiel auch schon sind. Man legt die Gästeliste fest, plant eventuelle Entertainer, wählt Kleidungsfarben und weitere Dinge aus, sowie die Location der stattfindenden Feier. Während dieser Feier können die Besucher miteinander reden, am „Leichenschmaus“ teilhaben, eine Rede halten und andere Aktivitäten vollziehen.
Darauf folgt die Beerdigung, welche natürlich auf dem Friedhof stattfindet. Dort gibt es eine kleine Kirche, in welcher der Sarg aufgebahrt wird, ein Rednerpult mit einem Bild des oder der verstorbenen und die Gäste nehmen auf den Bänken platz. Anhand einer Anzeige sieht man als Spieler jederzeit, welche Aktivität nun gefordert ist. Diesen Anforderungen solltet ihr Folge leisten, da die Trauerfeier und die Beerdigung sonst in einem Desaster enden. Nach Beendigung des Events könnt ihr dann den Grabstein selbstständig platzieren.
Auf dem Dorfplatz von Ravenwood finden jeden Dienstag, Donnerstag und Sonntag das Fest des Lebens statt, an welchem man mit dem Charakter teilnehmen kann. Dort kann der besagte Anwalt für die Erbschaft „angeheuert“ werden, aber auch der Kauf von Nahrungsmitteln ist möglich. Wenn euch danach ist, könnt ihr euch sogar ein neues „Haustier“ in Form eines Raben kaufen, mit welchem zu diskutieren möglich ist. Auch das Beibringen der Nachahmung kann eventuell gelingen. Särge werden im Übrigen ebenfalls bei diesen Märkten verkauft.
In Mourningvale dagegen treffen sich täglich alle möglichen Geister und Lebende, um sich zu unterhalten oder Tarotkarten legen zu lassen. Diese werden vorrangig vom „Lenore“ Orden genutzt, welche ein Kartendeck zusammenstellen wollen. Diese Karten kann man auch selbstständig sammeln. Insgesamt gibt es 26 Stück und in der Sammlung sieht man kleine Tipps, wo diese zu finden sind. Steht euch dagegen nach Entspannung am Lagerfeuer, könnt ihr in den „Whispering Glenn“ am Lagerfeuer sitzen, euch unterhalten und der Musik lauschen.
Sprössling des Sensenmanns
Natürlich sind wie immer auch neue Kleidungsstücke und Möbel in diesem Erweiterungspaket enthalten, welches perfekt zu dem relativ düsteren Setting passt. Auch gibt es kleine Besonderheiten, die während den Quests auftreten können. Dazu zählen das Treffen auf einzigartige Geister, erfüllte Wünsche vom Wunschbrunnen und andere Kleinigkeiten, welchen man beim Spielen auf die Schliche kommt.
Auch der Sensenmann ist hier nicht ganz unbeteiligt, denn Sim können mit ihm ein Techtelmechtel haben und sogar ein Kind von ihm bekommen, welches anhand eines einzigartigen Geburtsmals zu erkennen ist.
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