
Wer kennt ihn nicht, den Detektiv im schicken Anzug und seinen Helfer, einen Arzt, welcher zuvor als Sanitäter im Krieg gedient hat. Die Rede ist natürlich von Sherlock Holmes und Doktor Watson. Von Sherlock Holmes gibt es eine unheimlich viele Filme, Serien und natürlich auch Spiele. Sherlock Holmes: The Awakened ist das neueste Spiel, welches von Frogwares entwickelt wurde. Wir haben uns das Spiel, welches im übrigen eine Art Remake darstellt, genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können.
Sherlock im Lovecraft-Universum
Zunächst einmal: Wem Loveraft nichts sagen sollte.. hierbei handelt es sich um einen Horror-Genre Autor der besonderen Art, aus dessen Feder auch die Saga um Cthulhu stammt. In dieses Universum verschlägt es Sherlock in diesem Spiel, welches praktisch an den Vorgänger-Titel „Chapter One“ anschließen soll. Dort wurde Sherlock als junger Detektiv vorgestellt und er lernte Dr. Watson zum gleichen Zeitpunkt erst frisch kennen. Neben normalen Detektivaufgaben, welche ein brillanten Geist wie den von Sherlock natürlich nicht fordern, gab es kurz vor den Geschehnissen von The Awakened nicht viel zu tun für die beiden Gefährten. Allerdings ist es dem Entwicklerteam gelungen, in der Mischung zwischen den Horrorgeschichten von Lovecraft und den Detektivgeschichten von Arthur Conan Doyles ein packendes Erlebnis für den Spieler zu kreieren.
Aufgrund einiger seltsamer Vorkommnisse ist Sherlock zunächst der Meinung, dass ihn jemand vergiften wollte und erst mithilfe von Dr. Watson gelingt es ihm, den wahren Grund hinter bestimmten Geschehnissen aufzudecken. Diese haben allerdings nichts mit dem Abenteuer zu tun, welches die beiden Gefährten erwartet. Kurz nach diesem Missverständnis wird Sherlock beauftragt, einen vermissten Diener eines reichen Mannes ausfindig zu machen. Seiner Spürnase folgend jedoch schlittern beide in ein Abenteuer, welches man nicht einmal in seinen dunkelsten Alpträumen erleben möchte. Angefangen bei mehreren vermissten Personen, über Leichen, einen mörderischen Kult bis hin zu dem Gott Cthulhu ist hier alles dabei. Gelingt es den beiden, die Hintergründe herauszufinden und die Personen zu retten? Das werdet ihr nur erfahren, wenn ihr Sherlock Holmes: The Awakened spielen solltet.
Eines können wir jedoch bereits jetzt sagen. Es ist in dem Spiel sehr gut gelungen, dass man sich die Frage stellt, ob die Geschehnisse der Realität entspringen oder lediglich Halluzinationen sind. Ist das, was der Kultführer sagt und tut, die Wahrheit oder sind Drogen im Spiel? Was ist Wirklichkeit und was ist die Realität. Die Frage stellt man sich häufiger im Verlauf des Spiels.
Nutzt eure Sinne
Zumeist übernimmt man in Sherlock Holmes: The Awakened die Steuerung von Sherlock Holmes selbst. Nun kommt es auf den gewählten Schwierigkeitsgrad an. Bei einem leichteren Schwierigkeitsgrad werden bei der Benutzung des „Sinnes“ von Sherlock benutzbare oder interessante Gegenstände hervorgehoben, während es auf dem höheren Schwierigkeitsgrad nicht der Fall ist. Letzterer erfordert von euch im allgemeinen bedeutend mehr Gehirnschmalz, was allerdings durchaus Spaß macht und eure grauen Zellen mehr fordert, als ihr es vermutlich von anderen Spielen gewöhnt seid. Durch Analysieren von interessanten Punkten in der Welt, aber auch durch Gespräche und Objekte erlangt Sherlock an wichtige Punkte, welche er in seinem Notizbuch eintragen und Anpinnen kann. Durch das Anpinnen von Informationen kann man sich auch mit anderen NPCs unterhalten und falls diese etwas über das Thema wissen, erzählen diese einem dann alles darüber.
Im „Gedankenpalast“ kann man auftretende Fragen mithilfe dieser Informationen beantworten. Diese Fragen umfassen mehrere Punkte in unterschiedlichen Farben und zu jeder Farbe gehören bestimmte, gesammelte Informationen. Gelingt es dem Spieler, diese Informationen richtig zuzuordnen, erhält man automatisch die Antwort zur jeweiligen Frage. Schafft man es sogar beim ersten Versuch, erhält man Zusatzpunkte. Mit diesen schaltet man ein Art Sammelgegenstände frei. Schafft man es, die Fragen zu beantworten oder bestimmte Informationen zu sammeln, kann man auch erfolgreich namenhafte NPCs in „die Ecke drängen“ und weitere wichtige Notizen erhalten.
Die Rekonstruktion
Während den verschiedenen Kapiteln, welche einen durch ein altes England führen, in die Schweiz, in den Dschungel und zu anderen äußerst detailreich gestalteten Orten in der Welt, kommt man auch gelegentlich zu Tatorten oder Bereichen, an welchen Story-relevante Dinge geschehen sind. Hier ist es an der Zeit, das Geschehen zu rekonstruieren. Dafür ist es nötig, die Gegend genau unter die Lupe zu nehmen, nach Beweisen zu suchen und somit bestimmte Zeitlinien-Punkte freizuschalten. Bei diesen Punkten gibt es mehrere Möglichkeiten, was geschehen sein könnte.
Nun ist es an euch als Sherlock daran, die richtigen Geschehnisse, welche als eine Art Schatten dargestellt werden, richtig auszuwählen. Gelingt es einem, überall die richtigen Geschehnisse auszuwählen und man bestätigt die Auswahl, erfährt man anhand einer kleinen Dialog-Sequenz, wie sich die Geschehnisse an der Stelle abgespielt haben. Einige dieser Rekonstruktionsbereiche waren wirklich knackig.
Viel Rätselarbeit und kleine Nebenaufgaben
Zusätzlich zu der Hauptgeschichte warten auch ein paar kleine Nebenaufgaben auf euch, welche ihr erledigen könnt und durch ein DLC erwartet euch sogar noch eine weitere Nebenquests. Diese Nebenquests erfordern wie auch die Hauptquests eine Menge Knobelarbeit von euch und es winken kleine Belohnungen wie zusätzliche andere Anzüge für Dr. Watson oder Sherlock Holmes auf euch.
Einige dieser Nebenquests können nur in einem bestimmte Kapitel erledigt werden und danach nicht mehr. Achtet also auf jeden Fall darauf, diese zu erledigen, bevor ihr das Gebiet in ein neues Kapitel wechselt, denn zurückkehren funktioniert normalerweise nicht mehr. Allerdings gibt es sowieso Potential, das Spiel erneut durchzuspielen, da es Bereiche im Spiel gibt, bei welchem man Erfolge auf unterschiedliche Möglichkeiten erhalten kann! Mit 10-12 Stunden Spielzeit kann Sherlock Holmes: The Awakened durchaus eine Weile unterhalten, was nicht zuletzt an dem interessanten Setting liegt.
Schöne Grafik und packende Atmosphäre
Die Grafik ist durchaus akzeptabel, auch wenn diese natürlich nicht an ein Triple A Titel herankommt. Allerdings kann man durchaus sagen, dass man sich ziemlich viel Mühe mit dem Detailreichtum gegeben hat, was man bei jedem der verschiedenen Kapitel und den unterschiedlichen Bereichen im Spiel bemerkt. Lediglich hin und wieder wirken manche Animationen etwas statisch und hin und wieder sieht man eine leicht verwaschene Textur, aber dies hält sich in Grenzen. Atmosphärisch hat uns das Spiel jedoch voll gefesselt. Das gilt sowohl für den regnerischen Hafen-Abschnitt in London, als auch für den düsteren Sumpf welchen Sherlock und Dr. Watson bereisen müssen, sowie für alle anderen Gebiete im Spiel. Auch die Vertonung und die Synchronsprecher wurden sehr gut ausgewählt.
Alles in allem hat man mit Sherlock Holmes: The Awakened eine Menge Spaß und wer das Rätsel raten liebt, macht mit dem Kauf des Spiels definitiv nichts verkehrt.
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