
Point and Click Adventures begeistern seit vielen Jahren eine große Anzahl an Spielern. Uns eingeschlossen. Bekannt wurde dieses Genre unter anderem durch Monkey Island, Day of the Tentacle oder auch die allseits bekannte und beliebte Spiele-Reihe Deponia. Wer sich ein wenig damit auskennt, wird sich erinnert, dass Deponia von Daedalic Entertainment veröffentlicht wurde. Lange hat es gedauert, aber nun wurde ein weiteres Point Click Adventure von diesem Publisher veröffentlicht. Wir haben uns “Children of Silentown” angeschaut, um euch darüber berichten zu können!
Das stille Dorf
Die Hauptrolle in diesem 2D-Point and Click Adventure, welches Rätsel, Humor und düstere Stimmung vereint, nimmt ein junges Mädchen ein, welche den Namen Lucy trägt. Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Vater wohnt sie ihn einer kleinen Hütte am Rande des Dorfes, welches am Rande eines Waldes zu finden ist. Natürlich ist Lucy nicht das einzige Kind im Dorf und es gibt noch weitere Einwohner. Alles in allem könnten die Bewohner ein normales Leben führen, allerdings merkt man schnell, dass hier etwas vorne und hinten nicht stimmt. Die Kinder werden permanent dazu angehalten, nicht zu laut zu sein, sich ruhig zu verhalten und auf die Erwachsenen zu hören. Hier kommt auch der Name zustande: “Children of Silentown”.
Lucy hält sich auch zumeist an diese Anweisungen, mit Ausnahme der Gesangs-Einlagen, welche sie mit ihrer Mutter zu Hause abhält. Ihr Vater ist dagegen, kann allerdings wenig dagegen ausrichten. Schnell wird dem Spieler klar, warum die Stille so wichtig ist. Im angrenzenden Wald scheinen Monster zu leben, welche in der Nacht die Dorfbewohner verschleppen und laut den Erwachsenen, sind dies vor allem Personen, welche sich nicht an die Regeln halten. Es kommt wie es kommen musste: Eine Lucy nahestehende Person, in diesem Falle ihre Mutter, verschwindet und sie fasst einen Entschluss: Das Rätsel um die verschwundenen Personen, den Wald und rund um die Monster zu lösen und ihre Mutter lebendig wiederzufinden!
Was ist des Rätsels Lösung?
Wie es bei Point and Click Adventures üblich ist, steuern wir Lucy per Klick durch die düster gehaltene Welt, können Objekte betrachten oder zum Teil auch mitnehmen. Über das Inventar kann der Spieler diese Objekte auswählen oder auch versuchen, sie mit anderen zu kombinieren. So wird aus einem Bettbezug und einer Decke schnell ein Seil und wir können durch das Dachfenster aus unserem Zimmer nach außen klettern, ohne gesehen zu werden, was durchaus praktisch sein kann.
An einigen Stellen im Spiel hingen wir durchaus eine ganze Weile fest und dabei meinen wir nicht einmal die Rätsel, welche es im Spiel gibt und eine Art Minispiel darstellen, sondern vielmehr was man nun tun muss, um Beispielsweise einen Türknauf für eine Bewohnerin wiederzubekommen. Dieser doch relativ hohe Schwierigkeitsgrad hat uns jedoch eine Menge Freude bereitet und so etwas sollte es in mehreren Spielen geben.
Viele verschiedene Lieder
Eine der einzigartigen “Inhalte” von Children of Silentown ist jedoch die Möglichkeit, mit bestimmten Liedern unterschiedliche Effekte hervorzurufen. Beispielsweise gibt es ein Lied, durch welches Lucy die aktuellen Gedanken des Gegenübers erkennen kann. Auch ist es im Verlauf des Spiels möglich, bei bestimmten Dingen die Vergangenheit zu sehen oder ähnliches. Diese Lieder sind allerdings nicht einfach verfügbar, wenn euch danach ist.
Im Verlauf des Spiels erledigt ihr automatisch diverse Aufgaben, um bestimmte Noten freizuschalten. Sobald ihr alle Noten eines Songs freigeschaltet habt, wird euch dieser im Notizbuch vermerkt und ihr könnt, je nach Kapitel, auf diese unbegrenzt zugreifen. Dies ist auch nötig, denn ohne solche Songs werdet ihr das Spiel nicht beenden können.
Knifflige Rätsel
Besonders viel Zeit haben wir jedoch auch bei den Minispielen verbracht, denn diese haben es zum Teil wirklich in sich. Hier können wir euch zwei Beispiele nennen, welche öfters im Spiel auftreten: Das “Nähen” und das “Augen-Rätsel”. Fangen wir allerdings zunächst einmal mit dem Näh-Rätsel an. Dieses kann erscheinen, wenn ihr die Gedanken einer Person lesen wollt und diese wortwörtlich “den Faden verlieren”. Hier erscheint ein Flicken auf dem Bild mit mehreren Knöpfen, Nahtanfängen und einem Riss mitten im Stoff. Die Aufgabe ist es nun, von einem Nahtanfang, durch alle Knopflöcher zu kommen und schlussendlich den Riss im Stoff zu erreichen. Die Schwierigkeit hier ist es, dass sich die Nähte nicht kreuzen dürfen. Die ersten Rätsel dieser Art sind einfach, aber im Verlauf des Spiels nehmen diese enorm an Schwierigkeit zu.
Das zweite Rätsel, also das Augen-Rätsel, ist leicht erklärt. Hier findet sich eine Art Schachbrett, auf welchem mehrere Augen zu sehen sind. Jedes Auge hat eine Maximalanzahl an “Aufladungen”. Euer Ziel ist es hier, alle Flächen zum Leuchten zu bringen, ohne diese Augen komplett zu öffnen. Es ist also sinnvoll, sich vorher einen guten “Weg” zu überlegen, wie dies möglich ist. Aber auch abgesehen von diesen Rätseln gibt kleine, weitere, welche einzigartig im Spiel zu finden sind und für Abwechslung sorgen. Im Vergleich zu anderen Spielen halten diese sich durchaus in Grenzen.
Wunderschöne, düstere Atmosphäre..
Die Atmosphäre von Children of Silentown weiß durchaus zu überzeugen. Das komplette Spiel ist, bis auf wenige Stellen, ist ziemlich düster gehalten und bringt durch die verschiedenen Soundeffekte und melancholischen Lieder eben jene düstere Stimmung besonders zur Geltung und zwar in einem Maße, dass dem Spieler durchaus eine Gänsehaut über den Rücken laufen kann. Hier ist es dem Entwickler ziemlich gut gelungen, das Setting des Spiels gut rüberzubringen.
Dies gilt auch für die verschiedenen Animationen und Gesichts-Ausdrücke der Charaktere. Trotz der Tatsache, dass das Spiel nur in 2D designt wurde, kann man diese Gefühle und Emotionen der Charaktere durchaus erkennen und zum Teil auch nachvollziehen. Besonders gut gelungen ist auch, dass man explizit auf die Darstellung des Mundes verzichtet hat, um dem Namen “Silentown” noch Nachdruck zu verleihen.
.. mit einigen spielerischen Mankos
Alles in allem dürfte das Spiel die meisten Leute begeistern, aber man muss auch ein paar Kritikpunkte. Unter anderem betrifft dies die Brücken-Rätsel, welche zum Teil so knifflig sind, dass man diese nicht zwingend lösen kann. Auch wiederholen sich einige der Rätsel etwas zu häufig, sodass diese auf Dauer keinen Spaß mehr machen. Ferner sind einige kleine Rätsel auch nicht unbedingt logisch durchdacht, allerdings stellt dies das kleinere Problem dar.
Auch ist der Einstieg ins Spiel ziemlich langsam und man muss erst einmal eine Menge Dialoge und Sequenzen anschauen, bis man wirklich zum Spielen kommt. Immerhin gibt es, natürlich auch aufgrund der 2D Grafik keine technischen Probleme oder FPS Abbrüche!