Park Beyond – Test / Review (Playstation 5)

Simulationsspiele erfreuen sich seit einigen Jahren immer größerer Beliebtheit. Darunter zählen Simulationen wie Job-Spiele, Lebenssimulationen und andere Titel dieser Art. Ältere Leser und Spieler dürften sich jedoch auch an die sogenannten Freizeitpark-Simulationsspiele wie RollerCoaster Tycoon oder auch ThemePark erinnern. 2022 hatten wir bereits das Vergnügen, uns „Park Beyond“ auf der gamescom anschauen zu dürfen. Vor wenigen Wochen war es nun endlich soweit und wir konnten uns den Titel auf der Playstation 5 genauer ansehen. Ob sich der Kauf von Park Beyond lohnt, könnt ihr in diesem Review nachlesen.

Vom Niemand zum Freizeitparkplaner

Einen großen Unterschied zu den genannten, alten Titeln stellt die Tatsache dar, dass Park Beyond eine richtige Geschichte besitzt, welche wir während der Kampagne erleben. Diese umfasst insgesamt 8 Missionen, die jede für sich genommen pro Stück durchaus einige Stunden in Anspruch nehmen können. Damit man während dem Wechsel zwischen den Kampagnen-Missionen nicht den Überblick verliert, gibt es bei jedem Missionswechsel eine kleine Filmsequenz.

Bei jeder dieser Sequenzen unterhalten wir uns zumeist mit 2 oder 3 wichtigen Personen, welche wir relativ schnell zu Beginn kennen lernen. Dabei handelt es sich um Phil, einen älteren Leiter eines heruntergekommenen Freizeitparkes, die Geschäftsführerin oder vielmehr Finanzplanerin Izzy, welche natürlich in erster Linie die Kosten und den Gewinn im Blick hat und zu guter Letzt Blaize, eine junge, leicht aufgedrehte Persönlichkeit, welche den Traum hat, die verrücktesten Freizeitpark-Attraktionen zu gestalten.

Während diesen Unterhaltungen bekommt man als Spieler häufiger verschiedene Entscheidungsmöglichkeiten unterbreitet, wie der jeweilige neue Park aufgebaut werden soll, an welche Zielgruppe dieser sich orientieren soll und wie die endgültigen Ziele für diesen Aussehen werden. Auch, ob man sich lieber für Fahrgeschäfte oder Achterbahnen konzentrieren möchte, ist einem selbst überlassen.

Gelegentlich kommt es zu kleinen Seitenaufgaben, welche durchaus unterhaltsam sein können. Andere dagegen sind störend und eher Zeitfressend. Auch gibt es gewisse Freiheits-Einschränkungen, mit denen man während der Story klarkommen muss. Dies ist später im Sandbox Modus zumindest nicht mehr der Fall. Daher kann man darüber hinweg sehen und das Spiel dennoch genießen.

Größer, weiter, höher

Die Story ist interessant gestaltet und es macht eine Menge Spaß, diese durchzuspielen und zu erleben. Den meisten Spaß hat man jedoch mit dem Gameplay ansich. Das Gute an der Sache ist, dass ihr nicht alle Spielinhalte selbstständig lernen müsst. Bei Spielstart erlernt ihr zumindest dank eines kleinen, aber feinen Tutorials, wie man Achterbahn-Strecken errichtet, diese Höhentechnisch und im Neigungswinkel platziert, Bremsen oder Kettenantriebe einbaut und auch Spezial-Fortbewegungsmöglichkeiten wie Off-Road Wägen und Raketen-Schleudern benutzt. Selbiges gilt auch für die Kamera-Steuerung.

Bei der ersten Mission dagegen folgen weitere kleine Tutorial und Hinweistexte, welche einem die Benutzerführung erklären. Diese funktioniert selbst nach einiger Zeit der Übung mit dem Playstation Controller sehr gut, was wir so nicht gedacht hätten. So lernen wir zu Beginn, wie man die Wege verlegt und größentechnisch einstellen kann, sowie das Platzieren von fertigen Fahrgeschäften wie einem Riesenrad, der Vortex Schwinge oder anderen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten. Diese können natürlich auch rotiert werden. Schlussendlich benötigen diese noch einen Eingang und einen Ausgang, wobei natürlich gerade ersteres länger sein sollte, damit sich mehr Besucher anstellen können.

Einen Großteil des verfügbaren Platzen nehmen auch die Achterbahnen ein. Hier stehen wie bei den Fahrgeschäften verschiedene vorgefertigte Varianten zur Verfügung. Diese besitzen, wie die anderen Fahrgeschäfte, ebenfalls Einstufungen zwischen den verschiedenen Besuchergruppen und deren Vorlieben, sowie der Einnahme-Erwartung und eine Beliebtheitsanzeige. Wollt ihr also beispielsweise einen Park für Familien errichten, solltet ihr fertige Achterbahnen bauen, die dieser Bedingung entsprechen. Wie etwas weiter oben bereits beschrieben, könnt ihr natürlich auch selbst Achterbahnen mit allerlei Verbesserungen errichten. Auch dies ist relativ schnell gelernt und eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ob Korkenzieher, Loopings, Kreuzungen… dies liegt an euch.

Neben Fahrgeschäften müssen wir als Freizeitpark-Besitzer natürlich noch andere Dinge denken. Zunächst einmal brauchen die Besucher genügend Ausruh-Möglichkeiten. Dafür müssen Bänke platziert werden. Aber auch für die Müllentsorgung muss gesorgt werden, da die Besucher sonst die Wege zumüllen. Hier helfen die Mülleimer weiter, welche ebenfalls wie Bänke platziert werden können. Weiter geht es dann noch mit Nahrungsmittel-und Getränkeständen, sowie Toiletten und Ruheräume für eure Angestellten.

Vom Forschungslabor zur Impossifizierung

Relativ schnell schaltet man im Spiel das Forschungslabor frei. Wenn man bestimmte Bedingungen wie einen stetigen Spaßfaktor der Besucher erfüllt, erhält man einen oder mehrere Forschungspunkte für das Labor. Diese könnt ihr bei den verschiedenen Missionen für Verbesserungen und neue Fahrgeschäfte ausgeben. Darunter zählen neue normale Fahrgeschäfte aber auch neue Achterbahnen und auch weitere Lebensmittel und Getränkestände, welche ihr errichten könnt.

Ein tolles Feature ist die sogenannte „Impossifizierung“. Im Verlauf der Spielzeit bei einer Kampagnen-Mission bekommt man automatisch Erfahrungspunkte oder vielmehr Impossifizierungspunkte. Mit diesen kann man sowohl Personal, als auch Nahrungs- und Getränkestände, Fahrgeschäfte und Achtbahnen gewaltig verbessern und damit die Einnahmen erhöhen. So wird aus einem normalen Riesenrad ein gewaltiges Riesenrad mit mehreren kleinen zusätzlichen Dreharmen und Gondeln, die Schiffsgondel wird von einer riesigen mechanischen Krake gesteuert und in die Luft geschleudert und es gibt sogar eine richtige Rakete, welche Besucher hunderte Meter in die Luft schießen kann.

Die treuen Mitarbeiter

Natürlich gilt es auch, Mitarbeiter einzustellen. Hier können wir euch zwei Beispiele nennen und auch wofür diese gut sind. Zunächst einmal gibt es Reinigungskräfte. Diese sorgen natürlich dafür, dass die Mülleimer geleert und die Straßen sauber gehalten werden. Natürlich ist es möglich, diesen Mitarbeitern spezielle Aufgabengebiete zuzuteilen. Da eine Person alleine den Park nicht sauberhalten kann, solltet ihr hier gleich mehrere einstellen.

Eine weitere Personaloption sind die Entertainer, oder vielmehr Animateure, die ihr einstellen könnt. Diese unterhalten eure Besucher, lenken sie von längeren Warteschlangen ab und sorgen für bessere Laune der Besucher in euren Parks, denn auch hier gilt die Faustregel: Haben die Besucher bessere Laune, nutzen sie mehr Fahrgeschäfte und kaufen mehr ein. Man sieht also, es ist wichtig, sowohl genug Reinigungskräfte einzustellen als auch genügend Animateure.

Achtet auf das Management

Natürlich könnt ihr nicht einfach munter darauf losbauen und hoffen, dass der Park funktioniert. Wie es üblich ist, besitzt ihr eine bestimmte Menge an verfügbaren Geldmengen, die gut eingeteilt werden muss. Das Bauen von Fahrgeschäften, Läden und anderen Dingen kostet Geld, aber auch die permanente Inbetriebnahme kostet durchaus eine bestimmte Menge der Währung und dies auch permanent. Aber auch die Personalmitarbeiter müssen bezahlt werden.

Um Geld einzunehmen, kann der Spieler die Parkeintrittsgebühren festlegen, die Preise für die verschiedenen Fahrgeschäfte einstellen und auch auswählen, welche Nahrungsmittel und Getränke zu welchem Preis verkauft werden. Allerdings muss man darauf achten, es mit den Preisen nicht zu übertreiben, da die Besucher sonst keine der Möglichkeiten nutzen und mit schlechter Laune wieder nach Hause fahren.

Es gibt mehrere Statistikbildschirme, die ihr euch anschauen könnt. Darunter zählen zunächst einmal jene, bei welchen es um die Einnahmen und Ausnahmen geht, auf die wir im nächsten Abschnitt genauer eingehen. Diese Übersicht ist simpel gehalten und leicht verständlich, wenn man diese das erste mal öffnet. Wichtiger dagegen sind jedoch die Anzeigen für den Freizeitpark selbst. Darunter zählen unter anderem die Sauberkeit des Parks, die Toilettenbedürfnisse, Hunger, Durst, Ausruh-Möglichkeiten und vieles mehr. Habt diese also immer im Blick.

Grafisch schön anzuschauen, technisch zum Teil problematisch

Park Beyond ist wunderschön gestaltet. Hier kann man sich wirklich nicht im mindesten beschweren. Es gibt viele Details, die Fahrgeschäfte haben ihr eigenes Aussehen und mit der Impossifizierung wirken diese noch eindrucksvoller. Auch wirkt der Park äußerst lebendig, wenn immer mehr Besucher diesen betreten. Überall sieht man Neon, bunte Farben und man sieht förmlich den Spaß der Besucher. Schade ist nur, dass es hier an einigen Stellen technische Probleme gibt. Zunächst einmal wirken einige Animationen sehr stockend und nicht flüssig, bei der Ego-Perspektive erscheinen auf einmal kleine Grafikpunkte im Bild die eigentlich nicht da sind und hin und wieder crashte das Spiel sogar grundlos. Wir hoffen, das hier noch nachgebessert wird.

Der Soundtrack dagegen ist super gelungen. Die Musikstücke, die Hintergrundbeschallung der Soundeffekte und auch das Lachen, die Geräusche der Personen und Fahrgeschäfte passen sehr gut zum Spiel. Die Musik im Hintergrund wirkt unterhaltsam und ist auch auf Dauer nicht störend. Alles in allem ist Park Beyond also ein durchaus gutes Spiel geworden.