VR Headsets werden nun seit geraumer Zeit immer beliebter, was nicht zuletzt an der Tatsache liegt, dass nun auch immer mehr Spiele für die VR-Brillen entwickelt werden. Aber auch die Technik entwickelt sich weiter und so kommen beinahe jährlich neue VR Headsets auf den Markt. Allerdings sind die Preise für solche Geräte mit teilweise 1000-2000€ nicht sonderlich günstig und für Neueinsteiger natürlich ein Risiko, falls diese mit VR nicht umgehen können oder sich nicht sicher sind, ob diese Technik etwas für den längeren Zeitraum sein würde.

Aus diesem Grund gibt es nun schon eine Weile günstige Einsteiger-Geräte zum Erwerben. Eine der bekanntesten Marken dürfte hier die „META“-VR Reihe sein, welche seit langer Zeit in diesem Bereich der Marktführer war. Nun ist ihnen allerdings eine neue VR Brille dicht auf den Versen oder hat sie sogar eingeholt. Die Rede ist hier von der sogenannten „Pico 4“ VR Brille, welche wir euch in diesem Test genauer vorstellen wollen.

Klein, fein und günstig

Wie bereits erwähnt kosten die fortgeschritteneren Modelle der VR Brillen wie Oculus und Co. zumeist zwischen 1000 und 2000€. Als Einsteigermodell sind diese allerdings nicht anzusehen. Die Pico 4 dagegen kommt mit einem etwaigen Preis von knapp 400€ sehr günstig daher und viele würden sich nun vermutlich fragen, wo Einsparungen gemacht wurden. Dazu aber später mehr. Die Brille wird in einem farbig bedruckten Karton geliefert, in welchem sich alles findet, was ihr zum Spielen benötigt. Darunter zählen neben der Brille selbst natürlich noch das Ladekabel, die 2 Controller, Anleitungen und einen weiteren Schutz für die Brille sowie einen Nasenschutz, welchen man selbst relativ einfach befestigen kann, um die Lichtdurchlässigkeit zu verringern.

Die Brille wurde auch bereits bis zu einem bestimmten Punkt schon vorgeladen und kann daher sofort von euch in Betrieb genommen werden. Die Anschaltoption und die wichtigen Informationen findet ihr in den beiliegenden Anleitungen, wobei sie auch relativ selbsterklärend sind.

Welche Technik wurde verbaut?

Die Pico 4 VR Brille ist neben der integrierten Elektronik und den Gummi-Schutz Ringen natürlich weitgehend aus Plstik und wiegt mit 586 Gramm bedeutend weniger als viele andere VR Brillen auf dem Markt. Ferner wurde hier ein Qualcomm Snapdragon XR2 Chipset verbaut und ein 5300 mAH Akku, welches euch 2-3 Stunden Spielzeit bringt. Je nach Speichergröße unterschiedet sich der oben genannte Preis auch noch um bis zu 80€. Wenn ihr die Brille mit 128 GB Speicher erwerben möchtet, kostet euch diese 430€ und bei der 256GB Variante werden 499,99€ zu Buche geschlagen.

Kommen wir nun zum wichtigsten: Der Pixeldichte und der Auflösung, sowie dem Sichtfeld und dem sogenannten IPD. Die Auflösung bei dieser Brille beträgt 2160×2160 Pixel auf jedem Auge mit einer Pixeldichte von 20,76 PPD. Als maximale Hertzzahl werden 90 angegeben, was wir so bestätigen können. Die vertikale und horizontale Bildfläche (FOV) beträgt bei der Pico 4 rund 105° und der IPD, kurz für Pupillenabstand, beträgt 62-72mm. Es ist zwar möglich, diesen noch weiter zu verkleinern, allerdings kann es zu Druckgefühlen auf dem Nasenrücken führen.

Hier schafft sowohl der kleine Gummischutz auf der Nase etwas Abhilfe sowie die richtige Positionierung des Headsets, was natürlich etwas Übung erfordert. Auch kann es für Neulinge im VR Bereich anfangs unscharf wirken, allerdings bessert sich dies im Laufe der Zeit. Bei der niedrigeren Einstellung der IPD kommt zudem eine Warnmeldung, welche bestätigt werden muss. Schnell zeigt sich, dass die grafische Darstellung bereits im Menü gut gelungen ist. Lediglich hier und da wirken manche Farben etwas blass und Dinge unscharf, aber bei dem Preis kann man darüber hinwegsehen.

Unterschiedliche Funktionen

Natürlich bringt die Pico 4 VR auch andere Funktionen mit sich. Darunter zählen ein integrierter Lautsprecher, welcher am Kopfbügel mithilfe eines Lautstärkereglers gesteuert werden kann. Wenn ihr dagegen ein Headset nutzen wollt, müsst ihr dieses mit USB C über den Ladekabel-Anschluss anschließen. Allerdings ist dies nicht erforderlich, denn für den Preis ist der Sound des Headsets definitiv vollkommen ausreichend.

Ferner ist es möglich, während dem Spielen eine kurze Pause zu machen. Hier muss der Nutzer lediglich an der Seite des Headsets zwei mal dagegen tippen, um eine Passtrough-Ansicht zu aktivieren, mit der man die Umgebung wieder normal sehen kann. Dies ist praktisch, um beispielsweise kurz auf die Uhr zu schauen oder etwas zu erledigen, ohne das Headset absetzen zu müssen. Da die Ansicht allerdings nicht wirklich dreidimensional erscheint, raten wir hier von der Verwendung von MR-Apps (Mixed Reality) ab. Alles in allem jedoch kann man sich nicht beschweren und das VR Headset bietet viele Optionen.

Tolle, handliche Controller

Wie bereits erwähnt wurden bei der PICO 4 VR Brille die beiden Controller gleich mitgeliefert und diese sind nicht nur äußerst schick, sondern im Vergleich zu anderen VR Controllern noch ziemlich handlich, da sie keinen kompletten Ring darum haben, sondern lediglich kleine Schleifen als Sicherungsgriff. Ferner haben diese Controller einen weiteren Vorteil: Mithilfe zwei zusätzlicher Tasten könnt ihr schnell Screenshots oder Videoaufnahmen von eurem Spiel aufnehmen. Aufgrund der Gestaltung der Controller könnt ihr so auch die Hände näher zusammenführen.

Die Verarbeitung der Controller ist genauso wie die Verarbeitung der Brille sehr gut gelungen und das Gewicht wirkt nicht zu schwer, sodass man nicht wie bei anderen Geräten irgendwann Krämpfe in den Händen bekommt. Lediglich das Verstauen ist aufgrund der schrägen Schlaufen zu Beginn etwas schwierig und „Aufhängen“ kann man diese nicht so leicht, aber dies wäre nun jammern auf hohem Niveau.

Fluch oder Segen?

Über euer Handy und auch bei der Benutzung der VR Brille selbst erhaltet ihr Zugriff auf den sogenannten PICO Store, welcher nun seit geraumer Zeit immer weiter befüllt wurde. Waren zu Beginn nur wenig Spiele vorhanden, sind es nun schon eine Vielzahl an bekannten Titeln wie unter anderem Arizona Sunshine. Einige Spiele sucht man jedoch aktuell noch immer umsonst. Bekannte Spiele wie Cooking Sim VR oder Phasmophobia sind noch nicht erhältlich und hier besteht nachbesserungsbedarf, wenn man die Kundschaft halten und den Kreis der Nutzer erweitern möchte.

Allerdings könnt ihr mithilfe der PICO VR Brille sogar Filme und Serien abspielen, sowie andere Medien. Durch die tolle Auflösung und die sogenannten „Pancake“-Linsen verwandelt sich die PICO 4 VR schnell in ein tragbares Heimkino.

Zum Glück gibt es PCVR

Wenn ihr doch einmal Zugriff auf eure VR PC Spiele haben wollt, ist dies für einen kleinen Aufpreis möglich. Im PICO VR Store findet ihr den sogenannten Virtual Desktop für einen Betrag von knapp 20€. Wenn ihr diesen erwerbt, könnt ihr fortan mit einer guten Bandbreite Spiele von Steam unter anderem auch über die PICO 4 VR Brille spielen, was aufgrund der sehr guten verbauten Technik sogar in guter Qualität möglich ist.

Es gibt zwar auch eine kostenfreie Möglichkeit, die Brille mit dem PC zu verbinden, allerdings ist dann die Qualität nicht so gut wie über den PC VR und es kann zu Bandbreiten-Problemen kommen. Wir empfehlen daher definitiv den Kauf des PC VR im Pico Store!

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Unsere Gesamtbewertung
Bewertung
85 %
QuellePICO 4 VR
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Bevor ich das neue Online-Gamingmagazin Alpha-Omegagaming mit aufgebaut habe / am Aufbauen bin, war ich ca. 2 Jahre bei Game2gether als Redakteur dabei. Toni und ich haben uns nach reichlicher Überlegung dazu entschlossen, ein eigenes Magazin auf die Beine zu stellen. Meine Interessen liegen hauptsächlich im MMO und RPG Bereich.
pico-4-vr-test-review<blockquote>Wer von einem VR Headset hört, welches lediglich zwischen 400 und 500€ kosten, ist zurecht skeptisch. Zumindest normalerweise. Denn das PICO 4 VR Headset kostet je nach Version zwischen 430 und 500€ und ist auf jeden Fall jeden Euro wert. Dieses Einsteiger VR Headset punktet mit einer hohen Auflösung, sehr angenehmen Pancake-Linsen und einem hohen Tragekomfort nach einigen Tagen, da es sich zu Beginn trotz der geringen Menge an Gewicht und dem noch nicht eingetragenen Polster drückend anfühlt. Nach rund 20 Stunden ändert sich dies allerdings zum positiven. </blockquote> <blockquote> Die Verarbeitung des Headsets ist sehr gut und auch die Controller liegen angenehm in der Hand und sind nicht zu schwer. Der integrierte Lautsprecher ist ebenfalls mehr als ausreichend und man kann sich nicht beschweren. Schade ist lediglich, dass man je nach Pupillenabstand damit rechnen muss, dass die VR Brille etwas auf der Nase drückt, wenn man sie noch nicht eingetragen hat oder keinen guten "Sitz" gefunden hat. Auch ist der Pico VR Store noch nicht gut bestückt und wir würden empfehlen, die PC VR App zu erwerben, da die kostenfreie Version Probleme mit der Verbindung verursacht. Aber alles in allem ist die PICO 4 VR unser Lieblings-VR Headset im Einsteigerbereich! </blockquote> <hr /> <blockquote> <strong>Positiv</strong> <ul> <li>Gute Verarbeitung</li> <li>Sehr gute Auflösung</li> <li>Angenehme Pancake-Linsen</li> <li>Leichtes Gewicht</li> <li>Sitzt nach kurzer Zeit angenehm</li> <li>Gute integrierte Lautsprecher</li> <li>Controller leicht und angenehm</li> <li>Angenehme Lautstärke der Tipp-Geräusche</li> <li>PCVR Support (20€)</li> </ul> <strong>Negativ</strong> <ul> <li>Anfangs etwas unbequem</li> <li>Software im Store noch dürftig</li> </ul> </blockquote> <hr /> <blockquote>Anmerkung: Die PICO 4 VR wurde game7days für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.</blockquote>

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