Quelle: THQ Nordic

Es ist schon fast zwei Jahrzehnte her, als der Vorgänger des Strategietitels Knights of Honor II: Sovereign erschienen war. Somit war es an der Zeit, einen würdigen Nachfolger zu präsentieren, so der Plan, wenn es nach Entwickler Black Sea Games und Publisher THQ Nordic gehen soll. Ob die Erwartungen erfüllt werden konnten, um Spieler:innen zu begeistern erfährt man in unserem Testbericht.

Die Spielwelt umfasst im Endeffekt ein Großteil der altbekannten Welt vor der Entdeckung Amerikas. Man darf sich austoben in Europa, Teilen Nordafrikas und des mittleren Ostens. Ressourcen werden zu Spielstart zufällig verteilt, Unterschiede beim Start mit einem Königreich bestehen nicht, außer deren Positionierung auf der Karte. Die Mechaniken des Spiels sind relativ schnell erlernbar und auch Anfänger sollten sich nach kurzer Eingewöhnung zurechtfinden können.

Zu Beginn des Spiels legen wir uns zwar auf ein Startjahr fest, welches aber im Spiel selbst dann keine weitere Rolle mehr spielt, weil eine Jahresanzeige dann nicht mehr vorhanden ist. Auch Ereignisse finden zufällig statt, historische Gegebenheiten finden im Spiel keine Berücksichtigung, wie sie geschichtlich stattgefunden haben.

Spielen kann man Knights of Honor II: Sovereign im Einzelspieler- als auch mit anderen menschlichen Gegnern im Mehrspielermodus.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Unser Ziel ist die Weltherrschaft

Als Sieger des Spiels geht man hervor, indem man die Zielmarke von 5000 Punkten erreicht hat. So kann man den Titel der Weltherrschaft für sich beanspruchen, wird sich aber, insofern eine Mehrheit der Großmächte uns ablehnen, die Overtime in einem Konflikt mit diesen austragen müssen.

Oder man wird doch zum Herrscher der Welt gewählt. Dies geschieht durch eine ermittelte Gesamtpunktzahl von diversen Schlüsselbereichen, wie zum Beispiel der Wirtschaft, welche in die Wertung einfließen, unter den besten Großmächten. Diese treten auch in zeitlichen Abständen zur Abstimmung zusammen, um unter ihresgleichen einen Sieger von den beiden besten zur Auswahl stehenden Königreichen zu küren.

Beim Vorteilssieg geht es darum, sich diverse Ressourcen für einen der aus einer Auswahl von acht zur Verfügung stehenden Vorteile für das eigene Königreich zu sichern. Diese geben uns Zugriff auf diverse Boni, welche unserem Königreich dann zur Verfügung stehen. Zugriff auf die benötigten Ressourcen erhält man entweder durch Import aus anderen Ländern oder man ist imstande, eine eigene Produktion von diesen zu bewerkstelligen.

Schwer wird es, die ganze Welt zu unterjochen, um den Sieg einzufahren. Hauptgrund hierfür ist die Klassenbegrenzung unserer Ritter, was wir später noch erläutern und die damit einhergehende Begrenzung unserer eigenen Armee, von welcher wir 9 haben können sowie deren Einheiten. Aber auch die Logistik stellt uns vor eine zusätzliche Herausforderung, denn unsere Armee muss ja auch versorgt werden.

Anpassungen für einen Sieg sind vor allem auch für den Mehrspieler Bereich vor Spielbeginn angedacht, was dem ganzen einen zusätzlichen Kick verleihen kann.

Aber der Weg bis dahin ist nicht unbedingt einfach für uns als König.

Einfacher Einstieg

Knights of Honor II: Sovereign, so wird vielen Fans des Genre auffallen, kombiniert Elemente von diversen Genretitel, was natürlich nicht unbedingt verkehrt sein muss. Auffallend ist die gegebene Möglichkeit, jederzeit das Gameplay zu beschleunigen oder zu pausieren, was gerade Anfänger freuen dürfte. Vorhandene Tooltipps und ein Nachschlagewerk sind völlig ausreichend. Ein Tutorial Modus sucht man vergeblich und es gilt, sich durch spielen die wichtigsten Funktionen und Gegebenheiten, welche zur Verwaltung des eigenen Königreichs von Nöten sind, durch die „Learning by doing“ Methode zu verinnerlichen, insofern man die vorhandenen eigenen Spielhilfen ausstellt.

Diplomatie, wie könnte es für so einen Titel auch anders sein, spielt natürlich auch eine Rolle, wie bei vielen anderen Titel des Genre. So gilt es Beziehungen zu anderen aufzubauen. Dies geschieht, indem man einen Nichtangriffspakt beschließt oder eben Handel betreibt. Aber auch andere Dinge wie Forderungen und Angebote sind eine Option, um Freunde zu gewinnen oder sich in manchem Fall, auch unbeliebt zu machen. Die Möglichkeit zum Einsatz der Diplomatie ist hier recht einfach gehalten. Verhandlungen mit andern Ländern sind jederzeit möglich, ob diese von Erfolg gekrönt werden steht allerdings auf einem anderen Blatt. Allerdings ist dies etwas umständlich, da entsprechende, andere Länder aus einer Liste gewählt werden müssen. An eine einfache Suchfunktion hat man hier leider nicht gedacht, was recht schade ist.

Unterstützung, um unsere Ziele umsetzen zu können, erfahren wir in Form von Rittern, welche sich bei entsprechende Bezahlung unserem König anschließen werden. Diese untergliedern sich in unterschiedliche Klassen: Diplomat, Spion, Priester, Händler, Marschall. Jede von diesen kommt mit eigenen Skills daher, welche erlernt werden müssen. Insofern diese nicht in einer Schlacht das zeitliche segnen oder das Ziel durch feindliche Spione werden, stehen diese dauerhaft an unserer Seite. Unsere Armee kann durch jede der genannten Klassen geführt werden, insofern sie mindestens einen Skill vom Typ des Marschalls vorweisen können. Allerdings unterliegen die Plätze für die Einheiten je nach ausgewählter Klasse einer Einschränkung. Da man doch lieber mit der maximalen Anzahl von Einheiten in eine Schlacht ziehen möchte, sollte man hier aufpassen, mit welcher Klasse die Armeeführung betraut wird.

Es gibt fünf Ressourcen im Spiel, welche sich in Nahrung, Bücher, Gold, Handelsvorräte und Glaube untergliedern lassen. Unsere Skills der Ritter als auch des Königs verbessern wir durch die Ressource Bücher. Der Glaube beispielsweise wird für diverse Aufträge, aber auch den Erwerb des entsprechenden Gebäudetyp benötigt. Nahrung kann, insofern man seine Armee bereits versorgt hat, auch für den Export genutzt werden. Denn die Ressource Gold wird nahezu für jede Kleinigkeit benötigt. Egal, ob man Missionen zu erfüllen hat oder ein Gebäude errichtet werden muss. Die Handelskapazität unseres Landes wird durch unsere Handelsvorräte widergespiegelt.

Da Geld immer eine wichtige Rolle spielt und immens wichtig ist, bietet sich natürlich an, lukrative Handelsverträge mit andern Ländern abzuwickeln. Der Händler bei der Klassenauswahl ist hierfür die richtige Wahl, um Geld in unsere Kassen zu spülen, indem wir Export betreiben und den Handel ausweiten. Diplomaten sind natürlich am Besten für den Einsatz gedacht, um gute Beziehungen zu anderen Königreichen aufzubauen, wohingegen Spione eher unter dem Radar des Gegners agieren werden, um ihre Fähigkeiten zu Geltung zu bringen.

Städte im Spiel haben unterschiedliche Bezirke, welche dann einen jeweiligen Bereich stärken können. Soll das Militär gefördert werden, bietet sich an, im Militärbezirk entsprechende Gebäude zu stellen. Grundlegende Gebäude können bei entsprechender Berücksichtigung Voraussetzung für weiteren Ausbau sein. Eine wichtige Rolle spielen hierbei Waren, welche das überhaupt erst ermögliche können. Diese können entweder selbst produziert werden oder wir müssen diese von anderen Ländern importieren. Gerade am Anfang wird man es leichter haben, an diverse Ressource zu kommen wie im späteren Verlauf des Spiels.

Bei eroberten Städten müssen wir die Klasse Priester in Missionen einsetzen, um die dortige einheimische Bevölkerung auf uns einzuschwören. Geschieht dies nicht, haben wir ein großes Problem. Denn wir dürfen bis dahin weder etwas bauen noch unsere Soldaten versorgen.

Wir ziehen in die Schlacht und erobern

Treffen Armeen aufeinander, kann die Schlacht manuell oder automatisch ausgetragen werden. Eine Schlacht wird sofort gestartet, eine Aufstellung der eigenen Einheiten ist demnach nicht möglich. Gerade wenn man in Unterzahl ist, ist es immer eine Überlegung wert, selbst ins Gefecht zu ziehen. Unser Hauptziel ist es, je nachdem wie viele Armeen samt Kommandanten gegen uns antreten, diesen zu töten. Verluste oder Größe der jeweiligen Armee, oder andere relevante Daten und Werte spielen einfach keine weitere Rolle und finden letzten Endes dabei keine nähere Berücksichtigung.

In der Schlachtkarte bietet der Strategietitel im Vergleich zu anderen großen Meilensteine des Genre eher wenig Auswahlmöglichkeiten an und kommt eher sehr abgespeckt, dafür aber wieder einfacher vom Handling für Anfänger daher.

Unsere Truppen besitzen keine besonderen Fähigkeiten, welche wir zum Einsatz bringen müssten.  Dafür aber kann man Formationen von den eigenen Einheiten festlegen sowie deren Bewegung auf dem Schlachtfeld bestimmen. Wobei auch hier wohl eher die Devise galt, weniger ist mehr.

Grafisch auf der Höhe

Hier liegt auch wieder der Blick ausgerichtet auf kleinere Details im Spiel. Diverse Bewegungen zwischen den Regionen bzw. Städten oder den kleineren Dörfern fallen hier ins Auge. Immer wieder fallen einem Kleinigkeiten bei Knights of Honor II: Sovereign auf, was allerdings beim herauszoomen eher einer Einschränkung unterliegt. Übersichtlichkeit geht auch anders, weil so ist die Karte leider nur sehr eingeschränkt einsehbar.

Technisch gab es kaum etwas zu beanstanden, da wir uns das Spiel sowohl auf dem eigenen PC als auch über Shadow (Cloud Gaming) angeschaut haben. Hier und da bereiten einem eher die Bewegung der eigenen Truppen Kopfzerbrechen, aber ansonsten bot das Spiel ein im Großen und Ganzen sehr flüssiges Spielerlebnis. Wirkliche Probleme und Hürden sind auch eher selten angetroffen worden, zumal nach Veröffentlichung auch noch nachgebessert wurde. Einzig die KI reagierte einige Male auf dem Schlachtfeld, aber auch außerhalb etwas kurios bzw. tritt mit Forderungen oder Entscheidungen an uns heran, welche nicht so ganz nachvollziehbar waren. Auch ein regelrechtes Nachrichtenbombardement trat hin und wieder auf, ist aber eher zum Glück die Seltenheit.

Positiv ist allerdings, dass die Vertonung als auch die musikalische Ausrichtung nochmals das Mittelalter Setting bzw. Feeling voll zur Geltung bringen konnten.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Unsere Gesamtbewertung
Bewertung
85 %
Vorheriger ArtikelVelocityOne Stand von Turtle Beach: Individuell anpassbare Halterung für Flugsimulator-Hardware ab sofort erhältlich
Nächster ArtikelCCP Games feiert die EVE Online-Community mit einem Jahresrückblick
Freier Journalist und CEO von game7days, ehemals Alpha-Omegagaming seit 2014. Ich betreue u.a. die Infrastruktur, als auch die Gewinnspiele der Webseite.
knights-of-honor-ii-sovereign-test-review-pc<blockquote>Der Einstieg bei Knights of Honor II: Sovereign ist dank Tooltipps für den Anfänger einfach gehalten, wäre aber mit einem Tutorial trotzdem besser beholfen gewesen. Der Mix aus verschiedenen Titel des Genre war zwar gewagt, aber weiß über weite Strecken des Spiels zu überzeugen. Die Interaktionsmöglichkeiten sind mit zunehmender Spielzeit eine enorme Motivation und Bereicherung gewesen, welche mit der Zeit Lust auf mehr gemacht hat. Auch zum Risiko natürlich.</blockquote> <blockquote>Knights of Honor II: Sovereign ist aber auch komplex aber auch für Anfänger zu bewältigende Grand-Strategy Kost. Für mich mit eines der Besten Spiele des auslaufenden Jahres 2022.</blockquote> <blockquote>Negativ aufgefallen ist aber eine teils komisch agierende KI und ein begrenzter königlicher Hof, welcher einem aufgrund der Klassen und Einheitenbegrenzung doch manchmal vor das ein oder andere Problem stellt. </blockquote> <hr /> <blockquote> <strong>Positiv</strong> <ul> <li>Grand Strategy</li> <li>Religion, Diplomatie, Stadtentwicklung</li> <li>Gameplay in Echtzeit</li> <li>Übersichtliche Oberfläche</li> <li>Einzel- und Mehrspieler</li> <li>Ritter</li> <li>Tooltipps</li> <li>Knapp 200 Königreiche</li> <li>Detailreiche Grafik</li> <li>Passender Sound und tolle Musik</li> </ul> <strong>Negativ</strong> <ul> <li>Fehlendes Tutorial</li> <li>teils schlechte KI</li> <li>öfters sinnlose Ereignisse</li> </ul> </blockquote> <hr /> <blockquote>Name: Knights of Honor II: Sovereign</blockquote> <blockquote>Plattformen: PC</blockquote> <blockquote>Genre: Simulation, Strategie</blockquote> <blockquote>Veröffentlichung: 06. Dezember 2022</blockquote> <blockquote>Veröffentlichung Steam Early Access: --- </blockquote> <blockquote>USK/PEGI: 12 / 12</blockquote> <blockquote>Entwickler: Black Sea Games</blockquote> <blockquote>Publisher: THQ Nordic</blockquote> <blockquote>Franchise: Knights of Honor</blockquote> <hr /> <blockquote>Anmerkung: Die PC-Version von Knights of Honor II: Sovereign wurde game7days für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.</blockquote>