Wer unser Magazin schon seit geraumer Zeit im Blick behält, wird wissen, dass wir auf der diesjährigen gamescom bereits einen Blick auf Gungrave G.O.R.E. werfen konnte. Einigen, etwas älteren Spielern unter euch dürfte der Titel und vor allem das Cover äußerst bekannt vorkommen. Nein, hier täuscht ihr euch nicht. Vor ca. 18 Jahren wurde der letzte Titel der Reihe für die Playstation 2 veröffentlicht. Nun haben sich Iggymob und Blueside zusammen daran gesetzt, einen neuen Titel unter dem Namen Gungrave G.O.R:E. zu entwickeln unter der Anleitung von Red Entertainment. Wir haben uns den Titel genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können.

Gestatten? Grave!

Der Hauptcharakter, über welchen wir die Steuerung übernehmen, heißt mit vollem Namen Beyond the Grave, wobei der zumeist von seinen Teamkameraden lediglich als Grave betitelt wird. Bei ihm handelt es sich um den wiederbelebten Brandon Heat. Für die, die ihn nicht kennen: Brandon war damals ein Mitglied des Kartells und wurde von seinem besten Freund Harry ermordet.  Natürlich will sich Grave dies nicht gefallen lassen.

Nun unter der Kontrolle seiner Erschafferin Dr. Tokioka macht er sich auf einen Rachefeldzug und versucht, die verschiedenen Mafia-Clans auszulöschen und die extrem schädliche Droge SEED zu vernichten, welche Mutationen hervorrufen kann. Scheinbar ist ihm dies in dem letzten Titel der Reihe nicht gelungen, weswegen er sich nun erneut auf die Jagd macht!

Schießerei ohne Ende

Euer Freund und Helfer in Gungrave G.O.R:E. ist und bleibt, wie könnte es anders sein, euer Zeigefinger und vermutlich würde man früher oder später einen Krampf bekommen, hätte man nicht einige, kleine Änderungen und Verbesserungen eingeführt. Denn eines ist bei Gungrave G.O.R:E. so sicher wie das Amen in der Kirche: Es wird geballert ohne Ende. Und das meinen wir wortwörtlich. Solltet ihr also keine Interesse an einem richtigen Gemetzel und viel Action haben, dürfte der Titel nichts für euch sein.

Allerdings bedeutet dies nicht, dass das Gameplay wirklich schnell ist. Im Gegenteil. Grave selbst bewegt sich äußerst langsam und eine Sprint-Funktion sucht man vergeblich. Die einzigen schnellen Bewegungen sind die Angriffsmuster und das Ausweichmanöver, welches man nutzen kann. Dies ist gerade zu Beginn verwirrend, da es in vielen Shootern eher gegenteilig der Fall ist.

Kein Aim, kein Problem

Im Gegensatz zu anderen Shootern ist es in Gungrave G.O.R:E. nicht unbedingt problematisch, wenn man als Spieler kein gutes AIM besitzt. Denn Grave zielt automatisch auf die Gegner und ihr müsst lediglich den Trigger betätigen. Pro Tasten- oder Knopfdruck schießt Grave automatisch 4 Kugeln auf den Gegner ab. Allerdings ist es auch möglich, permanent zu feuern, wenn man die Kombination relativ zu Beginn des Spiels beigebracht bekommen hat. Sobald man sich hier aber bewegt, wird das Dauerfeuer unterbrochen.

Neben seinen Pistolen jedoch besitzt er auch eine Art Gatling-Gun mit einem scharfen Ende, wodurch er auch im Nahkampf äußerst stark sein kann. Der Nahkampf-Angriff ist allerdings zumeist nur dafür da, Geschosse wie  Raketen auf den Feind zurückzuwerfen. Allgemein ist Grave ein ziemliches Monstrum mit einem gewaltigen (nicht sichtbaren) Schild, welches eine Menge Schaden absorbieren kann, bevor es an seine Lebenspunkte geht, was uns gelegentlich durchaus extrem geholfen hat.

Das menschliche Schild.. oder doch ein Wurfobjekt?

Eine Neuerung in Gungrave G.O.R:E. ist, dass man Feinde mit einer Art Kettenhaken zu sich ziehen und diese als lebendes Schild benutzen kann. Dies ist natürlich bei kleineren Gegnermassen, welche aus einer Richtung zu kommen scheinen, als zusätzlicher Schutz nützlich. Allerdings könnt ihr diese auch  auf andere Gegner schleudern und diese damit schlussendlich zu Boden reißen.

Hat man einem Feind genug Schaden zugefügt, ist es auch möglich, diese mit den Ketten in einem Finisher Move sofort zu besiegen. In dieser Zeit nimmt Grave zum Glück auch keinen Schaden, da die Animation hiervon ziemlich langatmig ist. Allerdings sieht sie ziemlich gut aus, wobei man dies auf alle Moves anwenden kann.

Verschiedene Moves je nach Mission

Durch erhaltene DNA könnt ihr in einem Skillbaum verschiedene Verbesserungen und auch komplett neue Skills erlernen. Insgesamt kann man 5 aktive Skills mit sich nehmen und diese außerhalb der Mission nach Belieben auswechseln. Dies können verstärkte Schüsse sein, eine Art Hammerangriff auf den Erdboden oder eben auch bereits erwähnte Railgun. Aber auch passive Verbesserungen und Schadenserhöhungen sind durch die DNA erwerbbar und können das Spielgeschehen beeinflussen.

Natürlich gibt es bestimmte Missionen, wovon es ungefähr 30 verschiedene gibt, bei welchen bestimmte Skills sinnvoller sind als andere. Dies lernt man aber erst im Verlauf der Zeit. Wichtig ist jedoch, dass man die komplette Umgebung im Kampf mitbenutzt. Beispielsweise befinden sich hier Explosionsfässer oder andere Dinge, welche Gegner mitunter schwer verletzen können. Auch ist es hin und wieder wichtig, in Deckung zu gehen, vor allem wenn einer der großen Hauptbosse euer Gegner ist. Allerdings ist und bleibt das Gameplay immer das Gleiche und es kann sehr schnell äußerst eintönig werden.

Alte Grafik mit akzeptabler Musik

Leider muss man sagen, dass Gungrave G.O.R:E. grafiktechnisch nicht unbedingt punkten kann. Die Umgebung ist zum Teil relativ eintönig und wiederholt sich schnell. Auch gibt es keine große nennenswerte Gegnervielfalt. Das einzige, was man hier positiv anrechnen könnte, wäre das Charakterdesign von Grave und seinen Kameraden, sowie die Cinematischen Filmsequenzen, von welchen man in Gungrave G.O.R:E. einige zu sehen bekommt.  Immerhin läuft das Spiel ob mit oder ohne Raytracing und DLSS auf dem PC relativ flüssig, wenn man von einigen kleinen FPS Drops und 1-2 Crashes absieht.

Die gewählte Musik ist in einigen Fällen extrem gut gelungen, bei anderen dagegen finden wir zumindest den Zusammenhang mit dem Spiel nicht unbedingt passend. Zumeist handelt es sich hier um Metal-Musik oder auch Techno, die durchaus gut zum Spielgeschehen passt. Allerdings wiederholt sich auch hier die Musik relativ schnell und es kann passieren, dass ihr ein und dasselbe Lied mehrmals zu hören bekommt. Hier hätte man etwas Abwechslung hereinbringen oder die Musikschleifen besser einstellen müssen. Die Soundeffekte der Schießerei jedoch ist gut gelungen, sowie auch die Synchronsprecher der NPCs.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

 

Unsere Gesamtbewertung
Bewertung
65 %
QuelleGungrave G.O.R:E.
Vorheriger ArtikelWorld of Warcraft: Dragonflight – Test / Review (PC)
Nächster ArtikelDough kündigt den Gaming-Monitor Spectrum OLED QHD 240Hz für 2023 an, Vorbestellungen möglich
Bevor ich das neue Online-Gamingmagazin Alpha-Omegagaming mit aufgebaut habe / am Aufbauen bin, war ich ca. 2 Jahre bei Game2gether als Redakteur dabei. Toni und ich haben uns nach reichlicher Überlegung dazu entschlossen, ein eigenes Magazin auf die Beine zu stellen. Meine Interessen liegen hauptsächlich im MMO und RPG Bereich.
gungrave-g-o-r-e-test-review-pc<blockquote>Zunächst waren wir von Gungrave G.O.R.E. bei der gamescom Vorstellung schon interessiert und es war klar, dass wir uns den Titel anschauen werden. Leider müssen wir hier sagen, dass wir bedeutend mehr von dem Titel erwartet hätten und eben von dem Erwarteten nur ein Bruchteil geliefert wurde. Die Story ist, wie schon bei dem PS2 Titel relativ gleichbleibend eintönig, was sich leider sofort für das Gameplay übertragen lässt!</blockquote> <blockquote>Natürlich macht es bis zu einem bestimmten Punkt Spaß, schießwütig durch die verschiedenen Missionen zu brechen und alles über den Haufen zu schießen, was sich bewegt. Allerdings wiederholt sich dies von Level zu Level immer wieder und dir geringe Gegnervielfalt gemixt mit dem doch recht einfachen Schwierigkeitsgrad hat bei uns Schnell für eine Einönigkeit gesorgt. Interessant sind lediglich die verschiedenen Kombo-Attacken und eben das Nostalgie-Feeling, welches bei richtigen Fans noch vorhanden sein könnte. Alles in allem ist Gungrave G.O.R:E. jedoch maximal ein Spiel für Langeweile und man sollte sich klar überlegen, ob sich der Kauf des Titels lohnt.</blockquote> <hr /> <blockquote> <strong>Positiv</strong> <ul> <li>Akzeptable Story</li> <li>Gutes, flüssiges Gameplay</li> <li>Sehr actionreich</li> <li>Verschiedene Skills und Angriffsmöglichkeiten</li> <li> Toll designte Cutscenes</li> <li>Einige Stunden Unterhaltung</li> <li>Zum Teil fesselnde Soundtracks</li> <li>Erfolge</li> </ul> <strong>Negativ</strong> <ul> <li>Extremer Eintönigkeit auf Dauer</li> <li>Keine optionalen Aufgaben</li> <li>Grafik sehr altbacken</li> <li>Musik zum Teil permanent auf Wiederholung</li> <li>Gelegentliche FPS Drops</li> <li>Spielecrashs</li> </ul> </blockquote> <hr /> <blockquote>Name: Gungrave G.O.R.E.</blockquote> <blockquote>Plattformen:: PC, Playstation 4/5, Xbox One/Series, xCloud </blockquote> <blockquote>Genre: Adventure, Third-Person-Shooter, Kampfspiel</blockquote> <blockquote>Veröffentlichung: 22. November 2022</blockquote> <blockquote>USK/PEGI: 18 / 16</blockquote> <blockquote>Entwickler :Iggymob</blockquote> <blockquote>Publisher: Prime Matter</blockquote> <hr /> <blockquote>Anmerkung: Die PC Version von Gungrave G.O.R.E. wurde game7days für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.</blockquote>