Wir wissen nicht, ob sich noch viele von euch daran erinnern… Im Jahr 2013 wurde von Trion Worlds das MMORPG Defiance veröffentlicht. Unter dem gleichen Namen lief zur damaligen Zeit auf SyFy auch eine TV-Serie. Das Spiel erschien damals für Konsole und für PC, allerdings hatte es an vielen Ecken mit Problemen zu kämpfen und die Grafik war veraltet. Aus diesem und aus anderen Gründen hat man sich dazu entschieden, das Spiel als Neuauflage zu veröffentlichen. Wir haben uns das Spiel genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können, ob ihr auf Defiance 2050 umsteigen solltet (falls ihr noch Defiance spielt) oder einfach damit anfangen solltet.
Anfangs eine Menge zu tun
Ein positiver Aspekt des Spiels ist, dass Defiance eine komplett offene Welt besitzt, in der es eine Menge zu tun gibt. Neben den normalen Hauptquests, welche die Hintergrundgeschichte genauer durchleuchtet, warten auch noch viele Nebenquests auf euch und andere Aktivitäten wie Events. Allerdings wiederholen sich letztere immer wieder, weshalb diese nach einiger Zeit langweilig werden können. Zumeist geht es bei den Events nur darum, bestimmte Gegner- oder diverse Gegnerhorden abzuschießen, um das Event zu schaffen. Selten kommt es auch vor, dass man einen NPC verteidigen oder diesem wieder „aufhelfen“ muss.
Wenn ihr einmal bei einer Aufgabe stirbt, gibt es aber leider keine Strafe wie einen verringerten Lebenspunkte-Pool oder Reparaturkosten für Waffenteile. Stattdessen kann man sich nach wenigen Sekunden am gleichen Punkt oder bei einem Checkpoint wiederbeleben. Dies soll vermutlich dafür sorgen, dass man bei etwas schwierigeren Aufgaben oder Missionen nicht gleich die Motivation verliert. Vor allem bei der Levelphase hat man auf jeden Fall genug zu tun und auch viel Abwechslung, aber im Maximallevel und Endgame könnte es, wenn Trion Worlds nicht regelmäßig Content-Updates nachschiebt, langweilig werden, insofern hier das gleiche Endgame wie bei Defiance stattfinden wird!
Gewöhnungsbedürftig, aber spielbar
Auch an die Steuerung muss man sich erst einmal gewöhnen. Grundsätzlich fühlt sich das Schießen zwar an wie in jedem anderen Third-Person-Shooter, allerdings wirken die Bewegungen gerade am Anfang extrem stockend oder zumindest sieht es extrem komisch aus. Am Anfang kann man bei der Charaktererstellung zunächst einmal das Aussehen einstellen, die Klasse und andere Kleinigkeiten einstellen. Wer sich ein größeres Gründerpaket erworben hat, hat sofort alle Klassen freigeschaltet, andere müssen sich diese freispielen oder freikaufen.
Im Spiel hat man als Spieler die Möglichkeit, zwischen sogenannten Loadout-Fähigkeiten auszuwählen und jeder Spieler entscheidet selbst, mit welchen Waffen er spielen möchte. Die Gegner lassen automatisch Waffen, Granaten oder Schilde fallen, die für das jeweilige Level geeignet sind. Hier ist uns aber der erste negative Punkt aufgefallen, welcher schon in Defiance öfters vorgekommen ist. Die KI reagiert und agiert in vielen Fällen extrem unsinnig und nicht vorhersehbar. Damit meinen wir, dass diese auf einmal gegen Wände läuft, vorwärts und rückwärts läuft und nicht weiß, wen sie attackieren soll, wenn mehrere Spieler anwesend sind. Allerdings muss man immerhin sagen, dass das Spiel mit mehreren Spielern mehr Spaß macht. Sucht euch daher auf jeden Fall eine Community oder ein Fire-Team!
Ein weiterer positiver Punkt für das Spiel ist, dass diese Welt sich extrem lebhaft anfühlt, da viele Spieler unterwegs sind. Man bemerkt praktisch schon auf weite Entfernungen beispielsweise Schießereien. Praktisch gesehen kann man sagen, dass nur die Spieler aufgrund der Gruppenaktivitäten das Spiel am Leben und die Spieler selbst beschäftigt gehalten werden.
Schade ist allerdings, dass man nun einen sehr eingeschränkten Skillbaum hat und man nicht mehr frei zwischen allem wechseln kann, wie es bei Defiance möglich war. Hoffentlich wird Trion Worlds hier noch etwas dran ändern, denn das könnte den Spielspaß mindern. Auch wenn der Skillbaum sehr groß wirkt, er ist nun mal einschränkend in der Spielweise.
Grafik so lala, Atmosphäre sehr gut, Sound verbesserungswürdig
Natürlich hat Defiance 2050 viel bessere Grafiken und Designs verpasst bekommen im Vergleich zu Defiance von 2013. Allerdings bedeutet das nicht, dass die Grafik wirklich sehr gut ist. Hier scheiden sich die Geister. Einige behaupten, die Grafik sei gut genug, andere bezeichnen sie als sehr niedrige Auflösung und sagen, es gebe schlechte Texturen. Wir finden hier könnte man die Grafik durchaus als einen Mittelpunkt zwischen den Meinungen beschreiben. Schade ist aber auch, dass die Sichtdistanz sehr eingeschränkt wurde und in einigen Fällen die Grafiken nicht geladen werden. Auch gibt es Grafikabstürze, die Marker auf der Map werden nicht angezeigt oder die Animationen in den Videosequenzen bleiben stehen, obwohl der Sound weiterläuft.
Einen Pluspunkt bekommt Defiance 2050 für die einzigartige Atmosphäre, die schon in Defiance vorhanden war. Eingestürzte Brücken, zerbombte Gebäude, Überreste von außerirdischer Technologie, Riesenpilze…in Defiance 2050 gibt es alles, was das Fantasy-Herz begehrt. Beim Reisen macht es Spaß, sich die Gegend genauer anzuschauen. Um schnell von A nach B zu gelangen, helfen auch die vielen Fahrzeuge, die es im Spiel freizuschalten gilt. Diese können mit einem einfachen Knopfdruck herbeigerufen werden!
Der Sound wusste leider nicht zu überzeugen. In dem Kämpfen folgt immer wieder die gleiche elektronische Musik, die auf Dauer dezent nervig werden kann. Auch klingen die Stimmen bei den Sprachsequenzen oft hölzern und abgehackt!
Technik nicht ausgereift
Defiance 2050 leidet wie schon seit der Beta immer noch unter Problemen, was die Technik angeht. Schon bei der Installation hatten viele Spieler Probleme, wie auch wir. Dateien konnten nicht geladen werden und erst die Lösungsvorschläge anderer Spieler konnten hier darüber hinweg helfen.
Ferner gab bzw. gibt es noch häufig Disconnects und man wird aus dem Spiel ins Hauptmenü geworfen und teilweise hat es im Spiel so gelaggt, dass es praktisch nicht spielbar war. Dies ist natürlich nicht gut, da das Spiel als MMORPG natürlich keinen Offline Modus besitzt. Wenn Trion Worlds diese Probleme behebt, könnte das Spiel ganz gut werden, aber wer die Probleme direkt am Anfang bemerkt hat, hat unter Umständen keine Ambition, wieder zurückzukehren.
Mikrotransaktionen vorhanden, aber….
Ja, wie auch in Defiance sind in Defiance 2050 wieder Mikrotransaktionen zu finden. Allerdings handelt es sich hier hauptsächlich um kosmetische Gegenstände wie Kostüme oder Autos oder auch Verbrauchsmaterial. Natürlich gibt es auch Taschenvergrößerungen und andere Kleinigkeiten, allerdings ist das Spiel auch so gut spielbar.
Zumindest kann man so sagen, dass es ein Gleichgewicht zwischen den Spielern gibt. Es kann sich also keiner Echtgeld-Waffen kaufen und damit andere Spieler benachteiligen. Es ist also durchaus möglich, alles freizuspielen, ohne Echtgeld bezahlen zu müssen.
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