In den letzten Jahren hat das Spiel „The Planet Crafter“ viele Phasen durchlaufen. Angefangen mit einer Alpha-Version, welche kostenlos spielbar war über eine Early Access Phase, welche eine lange Zeit anhielt bis hin zum vollen Release, welcher am 10. April 2024 stattfand. Gerade zu Beginn waren viele Spieler aus unterschiedlichen Gründen nicht begeistert. Allerdings hat sich das Spiel über die Jahre hin enorm verbessert, was nicht zuletzt dem Feedback der Community zu verdanken ist. Wir haben uns das Abenteuer / Aufbau und Survival Spiel „The Planet Crafter“ genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können.
Vom Sträfling zum „freien“ Menschen
Die Spieler übernehmen in The Planet Crafter die Rolle einer Person, welche ursprünglich zu einer Gefängnis- oder auch Todesstrafe verurteilt wurde. Jedoch werden wir hier vor die Wahl gestellt. Wir können entweder die Strafe annehmen oder werden als „Angestellte“ der Sentinel Corp. auf einen fremden Planeten geschickt, um diesen zu besiedeln. Natürlich ist dies einfacher als gesagt. Schließlich landen wir mit nichts anderem als einer Art Pistole, welche uns zum Abbauen von Materialien hilft, auf dem fremden Planeten.
Hier müssen wir natürlich erst einmal für unser Überleben sorgen. Das bedeutet: Unser Charakter muss sich um Nahrungsmittel, Wasser und Sauerstoff kümmern, denn logischerweise kann er die Luft auf dem fremden Planeten nicht atmen. Dieser scheint auch keinerlei Leben zu besitzen. Alles ist trist, grau und braun, das gilt auch für den Himmel. Dank unserer Pistole sammeln wir schnell notwendige Materialien wie Eisen, Titan, Eis und andere Materialien ein, um sie zu Beginn in unserer Landekapsel zu verarbeiten. Nach ein paar Minuten Spielzeit kann bereits der erste Raum gebaut werden, inklusive einer Eingangstür und der Herstellungsstation, bei welcher wir Sauerstoff-Flaschen, Wasserflaschen und andere Dinge herstellen können. Nahrung jedoch können wir nicht einfach herstellen, zumindest nicht zu Beginn des Spiels. Also geht es auf den Weg zur ersten Erkundung.
Raumschiff-Wracks und Ruinen
Über die komplette Karte verteilt befinden sich unterschiedliche „Biome“ oder Gebiete und überall können Spieler einzigartige Dinge, Geheimnisse sowie Ruinen oder Wracks von anderen Raumschiffen entdecken. Auch findet man hin und wieder geheime Lager und Wohnquartiere, welche einem anderen „Planet Crafter“ gehört zu haben scheinen. Was mit diesem passiert ist, bleibt ein Geheimnis. Es lohnt sich allerdings auf jeden Fall, die komplette Welt zu erkunden. Außerhalb besagter Wracks findet man häufig blaue Truhen und selten sogar gelbe Truhen. Darin warten verschiedene Materialien, aber auch Weltraumnahrung und sogar Samen darauf, gefunden zu werden. Besagte Nahrung ist zu Beginn die einzige Möglichkeit, den Hunger bzw. das Leben wieder aufzufüllen.
In den Raumschiff-Wracks selbst dagegen solltet ihr euch noch genauer umschauen. Dafür benötigt der Spieler eine Taschenlampe, welche er relativ schnell herstellen kann, denn in den Wracks ist es meist zu dunkel, um ohne eine Lichtquelle etwas zu erkennen. Auch hier findet man verschiedene Kisten mit Materialien oder kann bestimmte Gegenstände mithilfe eines Dekonstruktionstools herstellen. Sowohl dieses Tool als auch andere Werkzeuge müssen am Exo-Skelett befestigt werden. Die Plätze des Exo-Skeletts vermehren sich, je nachdem, welche Stufe es besitzt. Zumeist ist es im Verlauf des Spiels möglich, eben jene Dinge wie das Exo-Skelett, den Sauerstoff-Tank oder auch das Inventar dauerhaft zu vergrößern. Innerhalb der Wracks gibt es hin und wieder auch Fusionsreaktoren, welche im späteren Verlauf benötigt werden, sowie Mikro-Chips, welche unbedingt gesammelt werden sollten. Egal, für welche Aufgabe man auf Erkundung geht: Es ist immer wichtig, sich regelmäßig mit Nahrung, Wasser und Sauerstoff zu versorgen, da die Reise sonst ein schnelles Ende nimmt und man je nach Einstellung Teile oder den gesamten Rucksack verliert.
Haucht dem Planeten Leben ein
Wie wir schon darauf hingewiesen haben, ist es unsere Aufgabe den Planeten zu besiedeln und ihm neues Leben einzuhauchen. Hierfür gibt es verschiedene Meilensteine, welche der Spieler erreichen muss, damit sich der Planet nachhaltig verändert. So ist eine der ersten Aufgaben, dafür zu sorgen, dass sich der Himmel von einem braunen Farbton in den uns gewohnten blauen Himmel verwandelt. Ist dies geschafft, folgen natürlich noch viele weitere Schritte, denn mit der Farbveränderung des Himmels ist es nicht getan. Um zu sehen, wie weit man mit dem Fortschritt der Aufgabe gekommen ist, müssen diverse Monitore gebaut und platziert werden. Dazu später mehr.
Nach dem blauen Himmel warten beispielsweise noch die Freischaltung von Wolken, Regen, Flüssigem Wasser, Bäume, Kräuter, Moos und später sogar Lebewesen wie Frösche, Säugetiere und Amphibien auf uns. Es ist spannend zu sehen, wie sich der trockene Planet ohne jegliches Leben in ein wunderbares, grünes und lebendiges Paradies verwandelt und ein noch schöneres Gefühl, dafür gearbeitet zu haben. Diese Freude muss euch reichen, denn eine Belohnung bekommt ihr dafür nicht. Ihr seid ja immer noch als Sträfling dort, wenn auch unter anderen Bedingungen.
Das Gleichgewicht muss bewahrt bleiben
Innerhalb der eigenen vier Wände platziert man natürlich nicht nur Dekorationsobjekte wie Tische, Stühle oder andere Dinge, die keinen praktischen Nutzen haben. Eine der wichtigsten Anschaffungen zu Beginn sind natürlich Lagerkisten, welche man zum Glück auch benennen kann, denn das Inventar ist häufiger überfüllt. Zusätzlich platziert man auch die oben genannten Monitore zur Überwachung der Terraforming-Index Daten sowie der Freischaltung von Mikro-Chips und der Überwachung des Energieverbrauchs. Besagte Mikro-Chips verschaffen euch neue Werkzeuge oder auch verbesserte Versionen von denen, welche der Spieler bereits sein eigen Nennen kann.
Nun gilt es jedoch auch, sich um den besagten Terraforming-Fortschritt zu kümmern. Dieser setzt sich auch den 4 Unterkategorien Sauerstoff, Wärme, Luftdruck und Biomasse zusammen. Letzteres schaltet man erst nach einiger Zeit auf dem Planeten frei. Je nach Kategorie muss man als Spieler unterschiedliche Objekte bauen und benutzen. Um die Wärme zu erhöhen, kann man unter anderem Heizungen platzieren während man Sauerstoff durch Pflanzen oder andere Dinge erhält. Bohrer dagegen helfen ebenso beim Luftdruck und sind daher in Massen aufzustellen. Allerdings benötigen elektrische Geräte ohne Ausnahme Energie. Diese erhalten wir zu Beginn mit kleinen Solarzellen und später mit verbesserten Versionen davon. Am Energiemonitor lässt sich nachvollziehen, wieviel Energie benötigt wird und wieviel man generiert.
Baut eure eigene Nahrung an und verbessert eure Basis
Irgendwann ist die Nahrung natürlich auch aufgebraucht. Nun sollte man spätestens soweit sein, dass man die Wachstums-Geräte für Nahrungsmittel besitzt. In diesen müssen die gesammelten Samen eingepflanzt werden und über die Zeit werden so Nahrungsmittel oder je nachdem auch Pflanzen generiert. Wasser kann im späteren Verlauf auch über Regenfänger gesammelt werden. Aber auch weitere Bauobjekte und nutzbare Werkzeuge erhält man, die einem das Spielgeschehen leichter machen.
So kann der Spieler Sprungstiefel freischalten, welche die Bewegungsgeschwindigkeit erhöhen oder auch einen Jetpack in unterschiedlichen Stufen, der das Überbrücken von Klippen vereinfachen kann sowie einen deutlichen zusätzlichen Bonus auf die Geschwindigkeit gibt. Allerdings werden hier häufig seltenere Materialien benötigt, die man entweder mit einer verbesserten Herstellungsstation herstellen oder durch zu Beginn mit Eis verschlossenen Höhlen finden muss. So wächst die Basis von einer kleinen Zelle zu einem großen Gebäude mit mehreren Stockwerken, diversen Herstellungsstationen, einem eigenen Biodom heran, während die „Welt da draußen“ sich stetig verändert. Ein Tipp sei an dieser Stelle gesagt: Baut nicht in einem Tal, denn es kann passieren, dass ihr irgendwann unter Wasser gesetzt werdet, wenn das Eis anfängt zu schmelzen und die Regenzeiten einsetzen.
Von Raketen und Meteoreinschlägen
Eine weitere Option, die Welt zu beeinflussen und auch Materialien zu sammeln, besteht darin, eine Raketenabschuss- Station zu platzieren. Dadurch ist es dem Spieler möglich, mithilfe von Raketenteilen und Materialien diverse Raketen ins All zu schießen. Je nach Rakete hat dies unterschiedliche Auswirkungen. So können unter anderem Radar-Raketen geschossen werden, welche dem Spieler die Nutzung der Karte gewähren oder diese auch durch mehrere Raketen „vergrößern“.
Interessanter sind jedoch die Raketen, welche Meteoriten-Einschläge hervorrufen und zeitgleich den Terraforming-Index verändern und erhöhen können. Normale Meteoriteneinschläge, die regelmäßig stattfinden, bringen meist nur wenig Material mit sich, welches auch nicht selten zu finden ist. Die herbeigerufenen Meteoriten können seltene Materialien wie Iridium und Uran herabregnen lassen und erhöhen die oben beschrieben Daten. Achtet allerdings darauf, nicht von den Meteoriten getroffen zu werden, denn das kann euch schnell töten.
Spaßiger Koop-Faktor und ansprechender Umgebung
The Planet Crafter kann alleine oder mit mehreren Personen zusammen gespielt werden. Natürlich man der Titel schon alleine viel Spaß, aber im Koop ist es gleich viel unterhaltsamer und man kann sich die Aufgaben besser einteilen. So ist es möglich, dass sich eine Person um den Basis-Aufbau kümmert, eine weitere sammelt Ressourcen und der nächste Spieler macht sich auf die besagte „Erkundungstour“. Erforschte Objekte oder freigeschaltete Baupläne gelten zum Glück für alle und hier kommt es nicht zu Streitereien.
Die Grafik in dem Spiel ist natürlich nicht wie die eines AAA-Spieles. Allerdings kommt es hier auch nicht darauf an. Die Gestaltung selbst wirkt ansprechend und auch wenn hier und da Details fehlen, nicht unbedingt schlecht. Jedoch muss man sich an den Stil gewöhnen. Hin und wieder kommen auch kleine Grafikfehler wie Flickering auf, allerdings wird daran wohl gearbeitet. Gemixt mit dem stimmungsvollen Soundtrack ist The Planet Crafter jedoch ein spaßiger Titel!
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