Survival-RPG im Open World Setting erfreuen sich seit Jahren immer größerer Beliebtheit. Darunter zählen sowohl solche im Singleplayer als auch Multiplayer Spiele. Bekannte Titel in diesem Bereich wären Ark, Valheim oder andere Spiele dieser Art. Keen Games, ansässig in Frankfurt, haben es sich zur vor wenigen Jahren Aufgabe gemacht, einen weiteren neuen Titel zu veröffentlichen. Vor wenigen Tagen war es nun soweit und „Enshrouded“ wurde im Early Access auf Steam veröffentlicht. Wir haben uns das Spiel genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können!
Umfangreiche Charaktererstellung
Bei Spielstart könnt ihr euren eigenen Charakter frei gestalten. Hierfür bietet das Spiel folgende 7 Kategorien, über welche man sich seinen Charakter nach Belieben anpassen kann und sollte:
- Voreinstellung
- Frisur
- Haarfarbe
- Bart
- Bartfarbe
- Stimme
- Name
In der Voreinstellung gibt es 15 verschiedene auswählbare Charaktere, die anschließend in den darauffolgenden Kategorien umgestaltet werden können. Lediglich die Hautfarbe wird permanent über die Voreinstellung ausgewählt. Mit mehr als 25 Frisuren in allen Längen und 8 dazu auswählbaren Haarfarben ist für eine farbenfrohe und bunte Mischung an Kopfbehaarung gesorgt. Bei der männlichen Variante ist natürlich auch das Wählen des Bartes und der Bartfarbe eine Option. Schlussendlich wird noch eine Stimme gewählt und der Name vergeben, sodass wir uns in die Welt von Enshrouded wagen können. Natürlich könnt ihr auch mehrere Charaktere erstellen.
Wir sind ein Flammengeborener
Überall in der kompletten Welt von Enshrouded gibt es Orte, die von tödlichem Miasma befallen sind. Während normale Personen oder Tiere in diesem Nebel sofort umkommen, gibt es einige Glückliche, die diesem „Giftnebel“ trotzen können, wenn auch nur für kurze Zeit. Diese Personen werden „Flameborn“ oder auch „Flammengeborener“ genannt. Wir gehören praktischerweise zu diesen wenigen Auserwählten und unsere Reise beginnt, dass wir in einer Stasis-Kapsel erwachsen und die notwendigen Überlebensstrategien neu erlernen müssen.
Zu Beginn nimmt uns das Spiel mit den notwendigen Anleitungen und Tutorials an die Hand, sodass selbst Einsteiger keine Probleme haben dürften, die Grundlagen des Spiels zu erlernen. Das ist natürlich auch gut so, denn die Welt ist auch mit der nötigen Erfahrung zum Teil gnadenlos. Natürlich könnt ihr das Spiel sowohl alleine als auch mit mehreren Spielern auf einem lokalen Server, den offiziellen Servern oder auch auf inoffiziellen Servern externer Anbietern erleben!
Aller Anfang ist schwer
Natürlich gibt es in Enshrouded ebenfalls einen Tag- und Nachtwechsel und wie jeder Spieler genau weiß, sind die Feinde in der Nacht aktiver und zum Teil auch stärker, als es bei Tag der Fall ist. Aus diesem Grund empfiehlt es sich auch hier, die nötigsten Materialien zu sammeln, um sich schnellstmöglich eine kleine Waffe, Werkzeug wie eine Spitzhacke und auch eine Axt herzustellen, damit man Zugriff auf einen sogenannten Flammenaltar im Herstellungsmenü erhält. Dieser Flammenaltar stellt euer beanspruchtes Gebiet dar, in welchem Gebäude im Verlauf der Zeit nicht verfallen und eine Sicherheitszone vor dem Miasma darstellt.
Dank einer Werkbank, die wir kurz darauf platzieren können, ist es dann auch möglich, weitere Objekte herzustellen. Die wichtigsten Objekte dürften in diesem Falle die Baumaterialien sein, welche wir mithilfe eines Bauhammers nutzen können, um neue Gebäudeteile zu erstellen und zu platzieren. Dies geht sowohl mit vorgefertigten Bauteilen wie Wänden, Türrahmen, Fensterrahmen, Dächer und weiteren Optionen, als auch über das sogenannte Voxel-Building. Dank dieser Möglichkeit ist auch ein kleines sicheres Versteck mit einem Bett und der nötigen Nahrungsversorgung kein Problem und der erste Schritt ist gemeistert.
Lieber Restaurieren als Kreieren?
Natürlich ist im Bauen oder allgemein im Kreativen Sektor nicht jeder so begabt wie der andere. Aus diesem Grund haben sich die Entwickler des Spiels etwas tolles Einfallen lassen. Überall in Enshrouded findet ihr verlassene Häuser, Bauernhöfe, Gasthäuser oder auch kleine Städte. Normalerweise befinden sich hier immer Feinde und diese erscheinen nach einigen Tagen auch erneut. Die Ausnahme dieser Regel lautet: Einen Flammenaltar zu errichten. Innerhalb dieses Flammenaltars erscheinen keine weiteren Feinde und es ist wichtig, diesen zusätzlich zur Flammenstufe auch allgemein aufzuwerten, da sich dann der Maximale Bauplatz von 40×40 bis zu einem Maximum von 160×160 Feldern erweitern lässt und größere Gebiete einnehmbar sind.
Innerhalb dieses eigenommenen Gebietes können nun auch Häuser komplett restauriert und verändert werden. So bauten wir in unserem Review beispielsweise einen verlassenen Bauernhof um, entfernten den Schutt, reparieren die Löcher in den Wänden und im Dach und entfernten den Schlamm aus einer ehemaligen Viehhaltung, um dort einen Unterstand für unsere Bäuerin zu machen. Angrenzend zum Bauernhof bot uns das Spiel mithilfe großer Äcker auch die Möglichkeit, Pflanzen-Setzlinge zu pflanzen, ohne spezielle Pflanzenkästen bauen zu müssen.
Die ersten Erkundungen
Gerade zu Beginn empfiehlt es sich, sich nicht zu weit vom Heimatort zu entfernen, wenn man auf Erkundungstour geht. Die benötigten Materialien für den Anfang findet man ausnahmslos in der Nähe. Dafür kann man natürlich Feinde töten oder auch Tiere jagen und Schrott in der Nähe nach nützlichen Objekten durchsuchen. Auch das Zerstören von Objekten ist möglich, um daraus Ressourcen zu erschaffen wie Holz, Metallschrott oder andere nützliche Dinge. Mithilfe dieser Objekte können so schlussendlich auch Truhen, Fackeln und andere Möbel oder Nutzungsobjekte erstellt werden. Einige Materialien erhält man nur im nächstgelegenen grün/blauen Nebel. Darunter zählen Miasma-Flüssigkeiten oder Miasma-Holz.
Allerdings solltet ihr euch nicht einfach ohne Vorbereitung in den Nebel begeben. Sobald ihr dies tut, läuft ein Timer ab und ist dieser auf 0, stirbt man sofort. Zu Beginn ist der Timer auf ca. 5 Minuten, in welchen ihr den Nebel betreten, Dinge erledigen und wieder lassen müsst, da ihr sonst das Zeitliche segnet. Nehmt euch hier ausreichend Nahrung, Verbände und gegebenenfalls Munition mit, damit ihr die Zeit bestmöglich ausnutzen könnt. Zwar findet man an einigen Stellen „Stundengläser“, die die Zeit wieder auffüllen, allerdings sind diese rar gesät. Zumeist befinden sich innerhalb der größeren Miasma-Gebiete auch Elixier-Schreine (dazu später mehr) und sie müssen auf dem Weg zu einem anderen Gebiet durchquert werden. Diese Miasma-Gebiete haben auch unterschiedliche Verderbnis-Stufen. Um diese höheren Zonen betreten zu können, muss der eigene Flammenaltar auch mit Material verbessert werden.
Befreit die Dorfbewohner
Einen großen Unterschied zu anderen Survival-Titeln bildet hier die Herstellung von Fertigung von Objekten. Während man sich selbst nur die nötigsten Objekte wie Bau-Material, die Grundwaffen und Rüstung sowie Bandagen oder andere Kleinigkeiten herstellen kann, sei es über das eigene Herstellungsmenü oder auch über die Werkstatt, müssen höhere und anspruchsvollere Rezepte von NPCs hergestellt werden. Diese NPCs findet man in bestimmten Dungeons, zu welchen man dank diverser Quests gelotst wird. Innerhalb dieser Dungeons muss man verschiedene Rätsel lösen, Fallen überwinden und Gegner töten, um schlussendlich zu weiteren Stasis-Kapseln zu gelangen, in welchen die Bewohner gefangen sind. Nach der Befreiung können wir sie mithilfe eines hergestellten Beschwörungsstabes an einer Position innerhalb unseres Lagers beschwören.
Beschworene NPCs bleiben nun dauerhaft im Lager, bieten dem Spieler gelegentlich neue Quests an und helfen beim Fortschritt im Spiel. Ferner kann man nun bessere, bereits freigeschaltete Rezepte herstellen und sogar die eigenen Waffen und Werkzeuge mit Münzen verbessern. Besagte Münzen erhält man durch das Zerlegen von nicht mehr benötigten Waffen. Insgesamt gibt es 5 freischaltbare NPCs:
- Schmied
- Schreiner
- Jägerin
- Bäuerin
- Alchemist
Jeder dieser NPCs bietet euch unterschiedliche Herstellungsobjekte. Während man beim Schmied zumeist bezüglich Waffen, Werkzeugen und Plattenrüstung fündig wird, hilft einem die Jägerin bei Jagdausrüstung , der Alchemist bei Zauberkundigen-Inhalten und die Bäuerin beim Anbau von Pflanzen auch auch beim Kochen. Der Schreiner dagegen ist hauptsächlich für Nutzobjekte wie den Gleiter oder Möbel zuständig.
Erkundet die gigantische Welt
Eines können wir euch gleich vorweg sagen: Die Welt von Enshrouded ist bereits jetzt, im Early Access wirklich gigantisch groß und es gibt eine Menge zu entdecken, weswegen es sich auch lohnt, jeden Winkel der Welt auszukundschaften und den Altar regelmäßig zu verbessern, damit man in neue Gebiete gelangen kann. Zunächst einmal gibt es hier die sogenannten „Warten“. Hierbei handelt es sich um gewaltige Türme, die man im inneren erklimmen muss, um eine permanente Schnellreise-Station freizuschalten. Zusätzlich zu den im Spiel befindlichen Warten können auch weitere Flammen-Altäre platziert werden, die fortan als zusätzliche Schnellreise-Option fungieren. Neben besagten Warten findet man auch weitere Miasma-Wurzeln, die dank einer Axt schnell dem Erdboden gleichgemacht werden. Diese Wurzeln gewähren euch bei der Zerstörung Skillpunkte und lassen etwas Miasma verschwinden. Dazu später mehr. Innerhalb der Miasma Gebiete gibt es auch diese Elixierbrunnen. Diese werden von Feinden beschützt und müssen für weitere Werte ebenfalls zerstört werden.
Ferner findet man an einigen Stellen Schreine der Flammen. Diese sollten auf jeden Fall besucht und genutzt werden, da sie Funken gewähren, die man zwingend für die Verbesserung des Altars benötigt. Aber auch Minen für Rohstoffe, feindliche Lager, Gräber, Krypten, Tempel-Anlagen, verlassene Dörfer und Städte könnt ihr bei der Erkundung jederzeit entdecken, sowie Höhlenpassagen, die zu entfernten Gebieten oder in das Miasma führen können. Auch findet man so natürlich weitere mögliche Bauplätze. Hin und wieder gibt es auch verschieden Schatztruhen, die je nach Farbe bessere oder schlechtere Belohnungen gewähren oder Notizen für das Tagebuch.
Umfangreiches Skillsystem
In Enshrouded gibt es natürlich ein Levelsystem. Bei der Tötung von Gegnern oder beim Abbauen bestimmter Objekte erhält man wie in anderen Spielen Erfahrungspunkte und steigt im Level auf, was wiederum ebenso wie die Miasma-Wurzeln Skillpunkte gewährt. Diese kann der Spieler in dem gewaltigen Skillbaum investieren. Hier stehen folgende Skill-Wege zur Verfügung, die ihren Weg zum Teil auch kreuzen und in verschiedene Kategorien einzuordnen sind:
- Grün: Überlebender, Bestienmeister, Waldläufer, Assassine
- Blau: Gauner, Zauberer, Heiler, Kampfmagier
- Rot: Tank, Krieger, Barbar, Athlet
Je nach Skillung ist man natürlich eher im Nahkampf als Schadensausteiler oder Tank mit Einhand-Waffen oder Zweihandwaffen und im Zweifel auch mit Schild unterwegs, während Bestienmeister, Waldläufer und Assassinen eher aus der Ferne oder dem Hinterhalt agieren können. Die Magier dagegen sind sowohl im physischen Nahkampf als auch Fernkampf schwächer, können allerdings weitaus besser mit magischen Angriffen umgehen. Im Skillbaum selbst befinden sich sowohl eher aktive Fertigkeiten wie neue Angriffsarten als auch passive Erhöhungen von Werten oder Effekte, dass wilde Tiere euch beispielsweise nicht mehr attackieren. Auch die Verbesserte Haltbarkeit von Werkzeugen oder Nahrungsmitteln ist hier mit von der Partie.
Leichte bis schwere Kämpfe
Normale Feinde sind nicht unbedingt als schwierig zu erachten, wenn man einmal deren „Bewegungsmuster“ erkannt hat. Wir haben beispielsweise sowohl als Magier als auch als Krieger gespielt. Während der Magier mehr auf Ausweichrollen setzt und sonst mit seinem großen Stab oder dem kleinen Zauberstab angreift und versucht, die Entfernung zum Vorteil zu nutzen, ist der Krieger mittendrin im Geschehen. Mithilfe von einem Einhand-Schwert und einem Schild kann er dank diverser Kombo-Angriffe oder dem Sprungangriff viel Schaden ausrichten, wegen der Ausweichrolle ausweichen und Angriffe blocken oder sogar parieren.
Hilfreich ist es natürlich dennoch, auch andere Waffen wie einen Bogen dabei zu haben sowie auf die Nahrungsslots zu achten. Insgesamt besitzt der Charakter 3 Nahrungsslots, die aber durch einen weiteren Skill auf 4 erweitert werden können. Isst man nun mit einem Charakter bestimmte Nahrungsmittel erhält man einen Buff auf gewisse Werte, die für einen temporären Zeitraum bestehen bleiben. Außerdem ist es so neben den Verbänden und Heiltränken oder Bufftränken auch möglich, das Mana, die Ausdauer und die Gesundheit schneller wieder aufzufüllen. Besonders gegen fordernde Bosskämpfe ist dies von Nöten, da ihr sonst die Blumen von unten begutachten könnt.
Kleine Verbesserungen nötig
Auch wenn das Spiel auf jeden Fall eine Menge Spaß macht und es eine Menge Spieltiefe gibt, so gilt es doch, hier und da und etwas zu verbessern. Darunter zählen beispielsweise die Implementierung von weiteren Quests, eventuell einem höheren Schwierigkeitsgrad und weitere Bauobjekte und Modifizierungsmöglichkeiten. Grafisch sieht Enshrouded bereits jetzt sehr gut aus, aber auch hier muss noch nachgebessert werden. Gelegentlich laden Texturen nicht oder sind Schwammig. Auch kommt es zu im Boden feststeckenden Feinden oder grafischen Fehlern. Darüber kann man aber noch hinwegsehen, da diese nicht so häufig auftauchen.
Der Sound bzw. die Soundeffekte sind ebenfalls gut gelungen, wenn auch nach einiger Zeit etwas trägte. Hier würde ein bisschen Abwechslung gut tun. Dies gilt vor allem für den normalen Soundtrack außerhalb der Kämpfe, der nach einiger Zeit etwas tröge erscheint. Alles in allem ist Enshrouded aber bereits jetzt eines der besten Survival Games der letzten Jahre und wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.