House Flipper 2 – Test / Review (PC)

Vor knapp 5 Jahren wurde das Spiel House Flipper offiziell auf Steam veröffentlicht und seither hat das doch recht kleine geheime aber auch feine Spiel fast 75.000 Bewertungen der User erhalten und besitzt ein positives Rating von über 90%. Vor einigen Monaten wurde nun der Nachfolger des Titels angekündigt und vor wenigen Tagen ist House Flipper 2 nun offiziell erschienen. Wir haben uns das Spiel genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können.

Trautes Heim, Glück allein

Bei Spielstart finden wir uns nach der Charaktererstellung, die lediglich die Auswahl zwischen männlich und weiblich möglich ist, in einen kleinen, einstöckigen Haus wieder. Eben jenes Haus kann man eher als Bruchbude bezeichnen. Überall liegt Müll herum, die Tapete schält sich von den Wänden, der Putz bröckelt, es ist dreckig… rundum also kein schöner Ort zum Leben. Allerdings besitzen wir noch keine nötigen Mittel, in dem Falle Geld, um dies zu ändern.

Unser Job in House Flipper besteht, wie es der Name schon besagt, im Aufpolieren und verschönern von Wohnungen und Häusern. Dank eines guten Freundes, welcher uns einen ersten Job verschafft, können wir in dieser Branche nun Fuß fassen und uns unser erstes Geld verdienen. Dies geschieht über das Tablet, welches wir fortan immer bei uns tragen.

Das Email-Postfach

Einer der wichtigsten Punkte des Tablets ist das E-Mail Postfach. Hier sehen wir eine Karte von dem Ort Pinnacove. Dabei handelt es sich um eine relativ reale Nachbildung eines kleinen Fischerdorfes, welches sich als Touristenmagnet herausgestellt hat. Diese Ortschaft wird in mehrere Viertel untergliedert. Dazu zählen beispielsweise die Pinnacove Suburbs, die Crayfish Coast oder auch Coralroot Forest. Unseren Einstieg als House Flipper feiern wir in den Pinnacove Suburbs. Bei jedem Gebiet können Briefumschläge angezeigt werden, was bedeutet, dass wir per E-Mail einen neuen Auftrag erhalten haben.

In dieser E-Mail wird anhand von einzigartigen Texten erklärt, wer unser Auftragsgeber ist und was er von uns erwartet. So gibt es beispielsweise eine Gruppe von sogenannten Influencern, welche zur Crayfish Coast ziehen möchte und daher die Renovierung einiger Zimmer in Auftrag gibt, damit diese deren Zwecken gerecht wird. Nachdem wir einen Auftrag angenommen haben, werden wir auch sofort mit einem kleinen Ladescreen zum jeweiligen Haus gebracht und die Arbeit beginnt.

Hier kommt der Bieber-Putzemann…

Bei dem ersten Haus angekommen, oder auch bei späteren Häusern mit neuen Aufgaben, erwartet uns ein Buch von Bessie dem Bieber. Dieses Buch oder vielmehr der Bieber erklärt uns die Steuerung des Spiels, wobei diese auch relativ selbsterklärend ist. Mit der Tab Taste öffnet man beispielsweise das Tablet und sieht die Questaufgaben, den Laden, die Emails, Vorteile und Häuser. Wichtig ist bei einer Mission jedoch vor allem der Quest-Fortschritt und der Laden. Ebenso häufig genutzt wird die rechte Maustaste, da diese unser Auswahlrad öffnet, über welches wir die Werkzeuge nutzen können.

Zu Beginn wären dies lediglich die sogenannte „Hand“, das Flipper-Werkzeug, der Müllbeutel und der Schrubber-Schwamm. Mit der Hand können wir hauptsächlich Objekte aufheben und bewegen oder Schranktüren öffnen, sowie gekaufte Objekte platzieren. Das Flipper-Werkzeug ist zu Beginn des Spiels zum Verkauf von Objekten gedacht, während man mithilfe des Müllbeutels den Unrat aufsammelt und diesen schlussendlich zuknotet und in der Nahe gelegenen Mülltonne entsorgt. Mit dem Schrubber-Schwamm muss nun noch der Schmutz von Oberflächen, Decken, Böden und Wänden entfernt werden.

Auch besitzen wir einen Flipper-Sinn, der mit der Q-Taste aktiviert wird. Hier sieht man nun für kurze Zeit den Schmutz, der noch beseitigt werden will sowie Objekte, die als Verkaufsobjekte gekennzeichnet wurden. Im Tablet selbst sind diese allerdings ebenso ersichtlich. Die ersten Jobs umfassen lediglich Aufgaben, die mit den erwähnten Werkzeugen zu erledigen sind. Im Verlauf des Spiels kommen jedoch mehrere neue Optionen hinzu. Hat man einen Auftrag bis zu einem bestimmten Punkt erledigt, kann man diesen sofort abschließen. Allerdings sollte man hier vorsichtig sein. Diese Aufträge können mit bis zu 3 Sternen bewertet werden. Schließt man ihn zu früh ab, gibt es weniger Sterne und daher auch weniger Geld.

… mit einer großen Menge an Aufgaben

Im Verlauf des Spiels erhaltet ihr jedoch mehr Aufgaben, die natürlich auch länger dauern. Darunter zählt zum Beispiel verschüttete Körner, Blätterhaufen oder andere Dinge, die sich nur mühsam einsammeln lassen würden. Dafür stellt euch das Spiel dann einen Staubsauger zur Verfügung. Weitere Werkzeuge wären nun die Spachtel sowie der Farbroller. Die Spachtel wird dazu verwendet, Fliesen oder Parkett-Platten zu verlegen, welche wir im Laden erwerben können. Mithilfe des Farbrollers dagegen können wir natürlich Wände in den Farben streichen, die ebenfalls über den Laden erworben werden müssen. Je nach Auftrag müssen dies natürlich auch bestimmte Farben, Fliesen oder Holzböden sein.

Irgendwann ist unser Charakter auch dazu in der Lage, Wände mithilfe eines Vorschlaghammers einzureißen oder diese mithilfe von Steinen zu errichten und so neue Wände im Raum zu ziehen. Dafür werden die Bereiche mithilfe der Maus markiert und schlussendlich durch den Knopfdruck und die Bewegung der Maus errichtet. Zu guter Letzt erfolgt noch das Verlegen von Verkabelungen, um die Elektrische Versorgung zu gewährleisten. In welchem Raum welche Aufgaben verlangt sind, sieht man auch im Auswahlrad durch die Kennzeichnung eines Ausrufezeichens.

Ein Laden mit viel Auswahl

Der Laden selbst, welcher ebenfalls über das Tablet erreichbar ist, bietet dem Nutzer vier Hauptkategorien: Bauen, Innenbereich, Pflanzen und Außenbereich. Im Bauen-Sektor findet man hauptsächlich grobe Bauobjekte wie Treppen, Fenster, Holzpanelen, Türen, Oberflächen, Fenster oder auch Installationsobjekte wie Kamine, Heizungen, Rohre oder Öfen. Diese Objekte werden bei den Standard-Missionen selten verwendet.

Häufiger dagegen kommen Objekte aus den drei anderen Kategorien zum Zug. In den Inneneinrichtungs-Kategorien befinden sich Dinge wie Hobby- oder Haushaltsgeräte, Betten, Schränke, Beleuchtungen, Dekorationen, Sitzgelegenheiten, Tische oder Aufbewahrungsobjekte, während der Außenbereich eher Gartenwerkzeuge, Spielzeug, Beleuchtungen und Konstruktionen umfasst. Im Pflanzenbereich dagegen warten Bäume, Büsche, Naturdeko oder andere derartige Dinge darauf, von euch erworben und platziert zu werden.

Besonders die Möbelstücke sind sehr gut gelungen und der Spieler hat hier sowohl eine große Menge an Auswahl als auch an Gestaltungsmöglichkeiten. So ist es beispielsweise Möglich, bei Betten sowohl den Rahmen, als auch die Bettdecke, das Kissen oder die Matratze umzuändern, das Material zu wechseln und vieles mehr. Dies war im ersten Teil noch nicht so detailreich und die Änderung ist definitiv gut gelungen.

Sammelt Erfahrung!

Je mehr Aufgaben ihr in einer bestimmten Kategorie bewältigt, desto besser werdet ihr darin auch. Dies hat vor allem Auswirkungen auf den sogenannten „Vorteile“-Reiter im Tablet, welcher folgende Kategorien beinhaltet:

• Putzen
• Abfall aufsammeln
• Streichen
• Oberflächen-Finishes
• Abriss
• Bau
• Flipper-Werkzeug
• Flipper-Fähigkeiten
• Häuser verkaufen

Sammelt man in einer Kategorie genug Erfahrung, steigt man im Level auf und erhält dadurch in jener auch einen Skillpunkt, welcher in eine Verbesserung invesierter werden kann. So ist es unter anderem möglich, mit dem Schwamm schneller zu putzen oder mithilfe von Reinigungsmitteln die verdreckten Oberflächen bedeutend schneller zu reinigen. Beim Streichen erhält man unter anderem eine größere Rolle, die mehr Fläche auf einmal abdecken kann und der Abfall- Sammeln Bereich erhöht den Sammelradius und vergrößert die Mülltüten.

Interessant sind jedoch auch die Upgrades des Flipper-Werkzeugs, der Fähigkeiten und des Häuserverkaufs. Letztere haben nun mehr Interessenten oder bieten mehr Geld, während man bei den Fähigkeiten größere Objekte besser transportieren kann oder den Flipper-Sinn von der Laufzeit her verlängert. Das Flipper-Werkzeug selbst bietet mit allen Upgrades zusätzlich zum Verkauf noch die Option zum Kopieren von Objekten, zum Einscannen und Kopieren von Farben oder auch zum erneuten Bearbeiten der Objekte selbst. Im Verlauf des Spiels können alle Vorteile erworben werden.

An- und Verkauf von Häusern

Wie auch im ersten Teil erhält der Spieler die Möglichkeit, über das Tablet Häuser zu erwerben. Auch hierbei handelt es sich um Bruchbuden, die kernsaniert oder verschönert werden müssen. Je nach Standort oder Hausgröße kosten diese Häuser zwischen 40.000 und mehren Hunderttausend-Goldmünzen. Eines der ersten Häuser, welches man erwerben kann, ist beispielsweise das Lavendelhaus in der Vorstadt von Pinnacove. Das Grundstück selbst ist knapp 400m² groß, während das Haus eine Wohnfläche von knapp 55m² besitzt. Dieses Häuschen besitzt bereits eine Einrichtung im Bezug auf ein Wohnzimmer, das Bad und die Küche, sowie ein Schlafzimmer.

Allerdings kann man dieses beispielsweise noch säubern, verschönern und Objekte verkaufen sowie einkaufen und platzieren, um damit den Wert zu steigern. Dies gehört zu den Hauptaufgaben bei jedem Haus und sollte möglichst umsichtig und detailreich vorgenommen werden. Gelingt es dem Spieler, kann er dieses Haus schlussendlich zu einem weitaus höheren Preis verkaufen, als er es erworben hat.

Zu guter Letzt gibt es noch die Montage, welche über das Tablet gestartet werden kann. Hierbei handelt es sich um eine neue Gameplay-Mechanik im Spiel. Diese Montagen sind in verschiedene Schwierigkeitsstufen untergliedert und erfordern vom Spieler das Montieren bestimmter Objekte. Eine der ersten Montage-Aufträge beinhaltet das Aufhängen eines Bildes. Auch hier kann man maximal 3 Sterne erreichen. In besagtem Beispiel, muss der Spieler für den ersten Stern die Montage abschließen, für zwei Sterne mit guten oder perfekten Aufgaben abschneiden und für 3 Sterne die Aufgabe in weniger als einer Minute abschließen.

So gilt es für das Aufhängen des Bildes das Loch zu bohren, den Dübel mit dem Hammer in die Wand zu schlagen und die Schraube hineinzudrehen, sowie das Bild daran aufzuhängen. Bei der Aufgabe des Lochbohrens und dem Hineindrehen der Schraube startet ein Quick-Time Event und ihr müsst die Taste in dem Moment drücken, wenn der Zeiger auf dem Grünen Feld landet. Alles in allem ist dies eine gelungene Abwechslung zum Üblichen „House Flipping“ in dem Spiel.

Grafisch detailreich und passende Soundeffekte

Natürlich besitzt House Flipper 2 keine AAA-Titel Grafik, aber dennoch hat man sich Mühe bei der Gestaltung gegeben. Dies sieht man vor allem an den unterschiedlichen Haus-Designs, den Gegenden aber vor allem auch den dem Detailreichtum der verschiedenen Gegenstände. Wie bereits erwähnt kann man hier einige Dinge wie Materialien und Farben oder Muster auswählen und diese sind gut gelungen. Aber auch der Soundtrack und die Soundeffekte passen wieder perfekt in Spiel.