Vor mehr als 10 Jahren wurde das letzte Pikmin Spiel offiziell veröffentlicht. Damals war die Wii U die aktuellste Konsole und seither war es ruhig um die Reihe rund um die Pflänzchen. Nun wurde vor etwas mehr als einem Monat der Nachfolger Titel “Pikmin 4” veröffentlicht. Wir haben uns den Titel genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können.
Sein Name ist Olimar
Auch wenn ihr den Namen nicht kennt, werdet ihr ihn vermutlich auf Bildern bereits einmal gesehen haben. Ein kleiner Mensch mit einer Knollennase, in einem Raumanzug und zumeist verfolgt von einem pflanzenähnlichen Geschöpf. Dieser trägt den Namen Olimar und ist ein mit einem eigenen Raumschiff unterwegs, um verschiedene Planeten zu untersuchen. Wie man es auch aus den Vorgänger-Titeln kennt, strandet Olimar auf einem wildfremden Planeten und sendet ein SOS Signal an ein anderes Team. Es kommt natürlich, wie es kommen musste: Die Crew strandet ebenfalls und die Rettung von Olimar schlägt dadurch fehl.
Nun liegt alles in den Händen eines kleinen Neulings, welcher noch keine wirkliche Erfahrung gesammelt hat. Nach dieser kleinen Einführung landet man im Charakter-Editor, bei welchem man sich seinen eigenen kleinen Raumfahrer erschaffen kann. Hier stehen unterschiedliche Körperformen, Frisuren, Nasen und Augen zur Auswahl. Natürlich solltet ihr hier keine enorm vielfältigen Auswahlmöglichkeiten erwarten, aber man kann später jederzeit die Frisur und Haarfarbe wechseln, wenn einem danach ist.
Gemeinsam mit Otschin auf Rettungsmission
Um die Steuerung kennenzulernen, gibt uns das Spiel zu Beginn die Möglichkeit, eine kleine Mission mit Olimar zu spielen, bevor es mit unserem eigenen Charakter losgeht. Hier lernt man die grobe Steuerung kennen sowie unseren treuen Freund und Helfer Otschinn. Bei Otschinn handelt es sich um einen Weltraumhund, welcher lediglich 2 Beine besitzt und aufgrund seiner Form ziemlich niedlich aussieht. Hier lernt man auch, das Otschinn als ausgewachsener Hund sowohl uns als Reittier tragen als auch eine Vielzahl von Pikmin transportieren kann, sogar gleichzeitig!
Gemeinsam mit den Pikmin, welche es in Pikmin 4 natürlich zuhauf gibt und mit Otschinn zusammen machen wir uns allerdings schlussendlich auf den Weg, die gestrandeten Crew-Mitglieder und natürlich auch Olimar zu finden. Dafür stehen uns jedoch eine Menge Aufgaben bevor, die wir vorher erledigen müssen. Nach dem doch recht langwierigen Tutorial und Einleitungstext können wir nun endlich loslegen.
Auf zur ersten Erkundung
Bei der ersten Erkundung ist unser kleiner flauschiger Helfer noch nicht ausgewachsen, daher können wir ihn auch nicht als Reittier verwenden. Auch die Anzahl an Pikmin, welche man zu Beginn mit sich führen kann, ist begrenzt. Genau 20 von diesen kleinen Wesen können uns zeitgleich folgen. Diese gibt es natürlich nicht automatisch. Vielmehr findet man diese kleinen Wesen in auf den verschiedenen Karten versteckt in Büschen, auf höher gelegenen Bereichen oder, was die leichteste Variante darstellt, in Blumen. Auf eben diesen Blumen stehen bestimmte Zahlen zwischen den Blüten. Diese stellen dar, wieviel Pikmin man bei dem Abbau erhält. Mithilfe eines Tastendrucks werfen wir die Pikmin auf diese Objekte und diese beginnen, sie zu bearbeiten. Nach dem Abbau wird das Objekt zur “Zwiebel” neben unserem Raumschiff gebracht und dort entstehen neue Pikmin, welche wir selbst ernten können. An besagter Zwiebel können wir auch gelagerte Pikmin rufen oder einige von unseren aktiven einlagern.
Neben besagten Pflanzen können wir hier auch Feinden begegnen, welche wir mithilfe von unseren Pikmin besiegen können. Auch diese “Leichen” können mithilfe der Pikmin oder auch mit Otschin, welcher die Stärke der Pikmin besitzt, zum Raumschiff schaffen. Grundsätzlich gilt in Pikmin 4: Die meisten Objekte, welche wir zum Raumschiff oder der Zwiebel schaffen, hilft uns auf irgendeine Art und auf lange Sicht weiter. Am unteren Bildschirmrand sieht man, wieviel Pikmin man gerade untätig mit sich führt. Im Verlauf der Zeit findet man auch Zwiebeln oder Knollen, die die maximale Menge der aktiv geführten Pikmin erhöht und irgendwann zu 100 aktiven Pflänzchen führt.
Welche Pikmin-Art darf es sein?
Grundsätzlich gibt es zu Beginn lediglich rote Pikmin, welche die Standard-Form darstellt. Diese sind immun gegen Feuer und verhältnismäßig stark. Daher kann man sie gefahrlos in den Kampf schicken oder auch zum Abbau von Sandhaufen oder Wänden benutzen. Allerdings gibt es natürlich weitaus mehr verschiedene Pikmin als nur die roten Pflänzchen. Insgesamt gibt es 9 verschiedene Pikmin-Typen, von welchen man allein 4 verschiedene schon auf der ersten Expedition kennen lernen kann.
Beispielsweise gibt es noch Eis-Pikmin, welche das Wasser oder Feinde gefrieren lassen können. Diese sind permanent in Eis gehüllt. Auch Elektro-Pikmin in hellgelber Farbe sind mit von der Partie. Diese sind natürlich immun gegen Strom und können elektrische Hindernisse zerstören. Ferner gibt es noch Wasser-Pikmin, welche schwimmen können oder Leucht-Pikmin. Man sieht: Es gibt hier eine Vielzahl an Pikmin-Arten und jede hat ihre Daseins-Berechtigung. Mithilfe von Nektar, welche durch das Zerstören von Eiern oder eingefrorenen Gegnern erscheinen können, kann man Pikmin stärken und deren Geschwindigkeit erhöhen.
Frisch ans Werk
Bei den ersten Sonnenstrahlen geht für unseren Erkunder ans Werk und wir können uns für eine Expeditions-Stelle, welche wir bereits freigeschaltet haben, entscheiden. Dort haben wir dann Zeit bis zum Sonnenuntergang, nach neuen Pikmin, Schätzen, verloren gegangenen Forschern, Zwiebeln und anderen Dingen zu suchen. Anhand der Uhr beim oberen linken Bildschirm erkennen wir recht schnell, wie lang der aktuelle Tag noch andauert. Sobald der Ende des Tages erreicht wurde, werden wir automatisch zurück zur Basis geschickt. Wichtig ist, die verstreuten Pikmins eingesammelt zu haben, denn sonst verliert man diese. Man hat jedoch mehr als genug Zeit, um diverse Aktivitäten am Tag zu erledigen und dennoch alle Pikmin beisammen zu halten. Im Vergleich zu den alten Pikmin-Spielen gibt es keine maximale Tagesmenge mehr, daher kann man sich genug Zeit lassen, um alles zu erledigen.
Auf der Oberfläche warten allerlei Biome darauf, von euch selbst erkundet zu werden. Kleine Pfützen oder Teiche, Wiesen, Erdböden… das alles umgeben von vielerlei Pflanzen. Wie wir es bereits erwähnt haben, gibt es natürlich auch allerlei Feinde mit unterschiedlichen Fertigkeiten. Einige können Feuer speien, andere nutzen Rammattacken… jedoch kann man jeden Feind mithilfe der Pikmin und Otschin erledigen und dadurch Nektar oder Materialien erhalten. Aber auch andere Dinge gibt es zu sammeln. Neben den bereits erwähnten Zwiebeln, welche die Pikmin-Menge erhöhen könnt ihr auch farbige Zwiebeln finden, um neue Pikmin-Farben für Blumen freizuschalten, sowie Rohmaterialien, welche man beispielsweise fürs Brücken Bauen oder für Hilfsmittel benötigt. Unter letzteres zählen Verbesserungen, Immunisierungen oder auch Sensoren. In jedem Gebiet gibt es zum Teil Nebenmissionen zu erledigen und wer gerne Spiele komplettiert, kann jedes Gebiet zu 100% erkunden. Zusätzlich müsst ihr auch Glanz-Objekte, sogenannte Schätze finden. Diese benötigt man, um neue Erkunden freizuschalten und damit in der Story voranzuschreiten.
Im Verlauf des Spiels schaltet man schlussendlich auch Nachtmissionen frei. Dabei handelt es sich jedoch nicht um das bekannte Erkunden wie am Tag, sondern um eine Art Tower-Defense, bei welchem die bereits erwähnten Leucht-Pikmin genutzt werden. Hier sammelt man sogenannte Leuchtkraft, um die gefundenen bzw. gestrandeten laubbedeckten Personen zu heilen. Allerdings werden die Feinde immer aggressiver, wenn man Licht ansammelt. Hier kann man dann die Leucht-Pikmin als Angriffsmittel nutzten. Grundsätzlich ist dieser Modus eine gelungene Abwechslung zur normalen Erkundung.
Ab in den Untergrund
Eine weitere Aktivität, welche man bei den Expeditionen durchführen kann, sind die Untergrund-Erkundungen. Während man in diesen unterwegs ist, wird die laufende Zeit zwischen Morgendämmerung und Abenddämmerung angehalten. Bei diesen Untergrund-Erkundungen gibt es unterschiedliche Missionen. Zunächst einmal gibt es hier beispielsweise kleine Labyrinthe oder Minispiele und Rätsel, welche man Lösen muss, um weitere Glanz-Objekte oder auch neue Pikmin-Sorten zu finden. Gelegentlich findet man am Ende auch weitere, gestrandete NPCs.
Ferner gibt es auch Dandori-Duelle, bei welchen man gegen Laub-NPCs antritt. Unter anderem gibt es hier ein Level, bei welchen man gegeneinander spielt und Punkte sammeln muss, indem man Objekte sammelt. Gelingt es dem Spieler, das Dandori Duell abzuschließen, kann man einen weiteren Laubbedeckten Astronaut oder NPC retten und zurück zu unserer Basis schicken.
Um es sich ein wenig einfacher zu machen, sowohl in der Oberwelt als auch im Untergrund, kann man bevor man zu den Expeditionen auftritt, auch bereits erwähnte Hilfsobjekte herstellen oder sogar euren Otschin mit Verbesserungen ausstatten. Durch diese kann er stärkere Angriffe durchführen, hat eine Heilfähigkeit oder beispielsweise eine erhöhte Tragkapazität. Es lohnt sich also, diesen zu verbessern.
Spaßig, einsteigerfreundlich und eine schöne Atmosphäre
Während die ersten Pikmin-Teile durchaus einen hohen Schwierigkeitsgrad haben konnten, wurde bei diesem Titel eher auf spaßiges Gameplay geachtet und dadurch sollte man keinen allzu hohen schwierigkeitsgrad erwarten. Durch die vielen Aktivitäten, welche zur Verfügung stehen, hat man dennoch eine Menge Spaß. Zumal man Dandori Duelle auch im Koop mit anderen Spielen kann. Aber auch ohne diesen kleinen Koop Modus kann man viel Zeit in das Hauptspiel und Komplettieren der Aufgaben investieren. Hat man dennoch einmal ein Problem, gibt es die Option, die Zeit zurückzudrehen. Für Neulinge macht es das Spiel etwas einfacher. Durch diese Funktion kann man die Zeit bis zu einem bestimmten Punkt zurückdrehen und dadurch getötete Pikmin zurückerhalten. Allerdings braucht man diese Option normalerweise nicht, denn Pikmin kann man schnell finden und rekrutieren.
Grafisch ist Pikmin 4 sehr detailreich und bunt dargestellt, was schön anzusehen ist. Normalerweise ist die Nintendo Switch natürlich eingeschränkt, aber selbst mit dieser Einschränkung sieht das Spiel einfach wunderschön und einzigartig aus. Auch die Objekte, welche man aus dem echten Leben kennt, sehen sehr realistisch aus. Passend dazu gibt es einen ansprechenden Soundtrack, welcher nur dann “hektischer” wird, wenn es zu Kämpfen kommt. An die hellen Geräusche wie das Pfeifen zum Sammeln der Pikmins kann störend sein, aber man gewöhnt sich daran. Alles in allem ist Pikmin 4 ein sehr gelungener Titel!
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