Unterschiedliche Spiele-Genres gibt es wie Sand am Meer. Actionspiele, RPGs, Shooter, Strategietitel, Simulationen… hier könnte man unendlich viele Möglichkeiten aufführen. Besonders Indie-Titel haben es seit einigen Jahren vielen Spielern angetan. Nun wurde vor ca. 2 Wochen ein Spiel veröffentlicht, welches sowohl Fans von Indie-Titeln auch auch Cozy-Game Fans begeistern dürfte. Der Titel des Spiels trägt den Namen „Tchia“ und wir haben uns das Spiel genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können.
Tchia war ihr Name…
Zu Beginn werden in einer niedlich gehaltenen Cutscene mehrere Kinder versammelt, um ihnen eine Geschichte zu erzählen. Diese Geschichte handelt von Tchia, unserer Protagonistin und dem Dreh- und Angelpunkt des Spiels. Tchia lebt mit ihrem Vater zusammen auf einer kleinen Insel mitten im Archipel. Wer Tchias Mutter ist, wissen wir nicht. Was zunächst als ruhiger Tag beginnt, in ein ruhiges Abendessen mit ihrem Vater und einem Bekannten mündet wird jedoch schnell zu einem persönlichen Alptraum. Tchia muss mit Ansehen, wie ihr Vater von sogenannten Stoff-Kreaturen entführt wird, welche augenscheinlich zu dem Anführer oder Herrscher des Landes gehören: Meavora.
Unsere Aufgabe ist natürlich glasklar: Meavora finden und unseren Vater befreien. Allerdings ist das Ganze als junges Mädchen natürlich nicht so einfach. Zumal wir nicht einfach, wie es in anderen Spielen der Fall wäre, alles töten können und wollen, was sich uns in den Weg stellt. Allerdings stellt sich der Bekannte unseres Vaters als extreme Hilfe heraus. Dieser rettet uns aus einer zunächst ausweglosen Situation und erklärt uns, wo wir Meavora finden. Somit machen wir uns alleine auf den Weg zu einem unbekannten Abenteuer, auf welchem allerhand Aufgaben auf uns warten.
Eine Ode an Neukaledonien
Zunächst einmal wollen wir darauf hinweisen, dass die Welt von Tchia mehr oder weniger eine Anspielung auf die Inselgruppe Neukaledonien ist. Diesen Ort gibt es auch in Wirklichkeit und man findet sie sogesehen zwischen Neuseeland und Australien. Warum man gerade diese Region als Spielbereich für Tchia gewählt hat, ist leicht erklärt. Die Gründer des Entwicklerstudios Awaceb stammen beide von eben jener Inselgruppe und man versucht daher, andere Spieler an die Gepflogenheiten Neukaledoniens heranzuführen und zeigt auch, wie heimatverbunden die beiden Gründer sind.
So wird man im Verlauf des Spiels auch viele Begriffe oder Namen hören, von denen man zu Beginn denkt dass diese rein fiktiv sind, welche allerdings auch in Wirklichkeit existieren. Zum Beispiel hört man des häufigeren während dem Spielen den Begriff „Coutume“, welcher ins Deutsche Übersetzt einfach „Sitte“ oder „Brauch“ bedeutet und in Tchia wird vor einem Treffen mit einem Stammesältesten oder eben auch Meavora ein Coutume verlangt. Dabei handelt es sich in einigen Fällen um ein gemeinsames Abendessen, eines oder mehrere besondere Geschenke und andere Kleinigkeiten.
Tchias geheime Fertigkeit
Durch dieses einschneidende Erlebnis im Leben der kleinen Tchia bemerkt sie, dass sie über eine einzigartige Fähigkeit verfügt. Sie kann in viele Objekte und alle Tiere als Geist hineinschlüpfen und diese nach Belieben steuern. Diese Fertigkeit heißt im Spiel „Seelensprung“ und bringt viele Vorteile mit sich. Beispielsweise kann man mit durch Hirsche schneller laufen, selbiges gilt für Hunde und Katzen. Wildschweine sind zum Durchstreifen von Wäldern perfekt geeignet, Schildkröten und Wasserlebewesen im Atoll eignen sich perfekt für Streifzüge unter Wasser und mit Flugtieren erkundet sich das Gebiet am besten aus der Luft. Jedoch kann man diese Fertigkeit nicht unbegrenzt lange anwenden. Hierfür gibt es einen kleinen Balken, welcher sich bei Benutzung des Seelensprungs permanent leert und ist der Balken auf 0, wechselt Tchia wieder in ihren Körper zurück.
Allerdings kann man durch das Einnehmen von Nahrung den Seelensprung-Balken jederzeit wieder auffüllen. Dafür kann man Kokosnüsse knacken, Bananen zu sich nehmen oder an Essensständen in Dörfern oder Städten und auch am Lagerfeuer richtige Mahlzeiten zu sich nehmen. Durch diese Möglichkeit ist es möglich, den Balken immer wieder aufzufüllen. Diese Steuerungen der Tierwesen sind entspannend, einzigartig und es macht verdammt viel Spaß, mit ihnen die Welt zu erkunden. Auch gibt es gelegentliche Challenges, welche die Steuerung von besagten Tieren erfordern.
Zu Fuß, auf Bäumen und Booten
Neben der Steuerung von Tieren ist Tchia natürlich auch selbstständig unterwegs. Sie kann problemlos laufen, rennen oder auch auf Bäume klettern. Von dort ist es für Tchia ein leichtes, von Baum zu Baum zu springen oder sich in weite Ferne zu katapultieren. Zusätzlich besitzt sie auch ein Segel, welches hilft, von höheren Ebenen weiterzugleiten und somit Schluchten zu überwinden. Zu guter Letzt kann man noch mit dem eigenen Boot über die komplette Karte reisen. Hier gilt es, das Segel zu hissen oder einzuziehen, mit dem Ruder zu steuern und bei einem Halt den Anker ins Wasser zu werfen.
Allerdings ist die Welt in Tchia ziemlich groß und immer komplett zu Fuß oder mit dem Boot reisen zu müssen, dauert eine ganze Weile. Aus diesem Grund gibt es Schnellreisepunkte, welche man über die Karte freischalten kann. Dabei handelt es sich um die sogenannten Docks auf bestimmten Inseln. Stattet man diesen einen Besuch ab, schaltet man sie frei. Das Gleiche gilt auch für Lagerfeuer und andere Örtlichkeiten. Bei den genannten Docks kann man zu anderen bereits besuchten Docks schnellreisen oder auch das Boot herbeirufen, um weiterzureisen. Auf der Karte kann man Pin-Nadeln setzen, welche dann auf dem Kompass oder der Minimap dargestellt werden.
Viele kleine Nebenaufgaben
In Tchia warten eine Menge Aufgaben darauf, von euch erfüllt zu werden. Natürlich sind diese, bis auf wenige Ausnahmen, optional. Wir empfehlen allerdings, diese zu erledigen, da die Story in Tchia sonst relativ schnell vorbei sein kann. Abgesehen davon sind diese Nebenaufgaben spaßig und für Sammler lohnenswert. Fangen wir doch zunächst einmal bei dem „Totem Schnitzen“ an. Dies erlernt man während der Hauptgeschichte relativ schnell und es kann an mehreren Stellen auf den Inseln fabriziert werden. Diese Totems sind nicht nur Dekoration, sondern werden für geheime Höhlen benötigt. Diese Höhleneingänge zeigen an, welche geschnitzten Totems ihr benötigt und ihr müsst bestimmte Zähne, Augenpartien oder andere Kopfteile durch spezielles Schnitzen herausstechen lassen.
Dazu gibt es Flug,- Schlitter und Sprintchallenges, Sprungtürme zum Vorführen von Tricks oder auch das Abschießen von Zielscheiben sind in Tchia mit von der Partie. Dazu gibt es Ausdauerpflanzen, welche den eigenen Ausdauerbalken erhöhen und nur an bestimmten Stellen im Spiel findbar sind, Schatztruhen unter Wasser mit Dekorationsobjekten und auch Steintürme bauen sind mit von der Partie, um neue Lieder freizuschalten. Das „actionreichste“ Minispiel ist jedoch das Bekämpfen von den Stoff-Monstern und dem Verbrennen der Leinen. Dafür müsst ihr schnell genug mit Laternen und Benzinkanistern die „Maano“ abwerfen, damit diese Verbrennen. Auch gibt es an einigen Stellen Greifhaken-Spielzeugmaschinen, welche wie alle anderen Herausforderungen und Minispielen mit neuen Kleidungsstücken und Boot-Dekorationen winken, wenn ihr es gewinnt. Dafür benötigt man lediglich Trophäen, welche man bei besagten Challenges gewinnen kann.
Tchias Uku
lele
Schon relativ zu Beginn bemerkt man, dass Musik in Tchia eine große Rolle spielt. Durch den Bekannten erhalten wir permanenten Zugriff auf eine Ukulele, mit welcher wir nach belieben Jammen können, allerdings gibt es auch wichtige Sequenzen im Spiel, bei welchen wir wichtige Lieder spielen müssen, die wir unter anderem durch das Errichten von Steinstapeln erlernen. Hierfür gibt es die Steuerung per Stick oder auch Maus und man kann die Noten spielen, nach Bedarf in der Höhe anpassen und vieles mehr.
Beispielsweise kann man nach einiger Zeit die Tageszeit im Spiel verändern und für jede Tageszeit gibt es unterschiedliche Noten, welche man in einer Reihenfolge spielen muss. So kann Tchia beispielsweise zwischen Morgen, Mittag, Abend und Nacht hin und her schalten und muss nicht zwingend an einem Lagerfeuer rasten, um die Nacht zu überspringen. Aber auch in einigen Filmsequenzen muss man mithilfe von Quick Time Events Musik machen, welche durch den passenden Gesang perfekt untermalt wird.
Schöne Grafik, wunderschöne Atmosphäre und passende Vertonung
Tchia kann mit dem einzigartigen Grafikstil durchaus überzeugen, was nicht nur an der Grafik selbst , sondern auch an den verwendeten Details liegt. Besonders beeindruckt hat uns aber die Atmosphäre selbst. Den Entwicklern ist es enorm gut gelungen, das Leben der Neukaledonier darzustellen und durch die Wetter- und Tageseffekte wie einem wunderschönen Sonnenuntergang am Horizont, während man am Strand steht und zum Meer schaut, kann durchaus beeindrucken. Gemixt mit der lebendigen Spielwelt hat uns dies enorm begeistert.
Dazu kommt noch die perfekte Soundkulisse der wilden Tiere, die Unterhaltungen der NPCs und auch die verwendeten Synchronsprecher sowie die Sprache im Spiel, welche das Feeling perfekt macht. Man merkt, dass man sich hier eine Menge Mühe gegeben hat und das Tchia ein „Herzensprojekt“ der Gründer und Entwickler sein muss.
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