Vampire: The Masquerade Bloodlines feierte damals im Jahr 2004 sein Debüt, als eines der bekanntesten Vampir-Spiele, die je veröffentlicht wurden. Seither warten viele Spieler auf eine Fortsetzung des Titels, welcher bereits ankündigungt wurde und den Namen Vampire: The Masquerade Bloodlines 2 trägt. Um die Wartezeit zu überbrücken, wurde vor wenigen Wochen sowohl das Battle-Royale Spiel Vampire Bloodhunt veröffentlicht als auch der Titel, um welchen es sich in diesem Review dreht, nämlich Vampire: The Masquerade – Swansong! Ob sich der Kauf des Titels lohnt, könnt ihr in diesem Review nachlesen!
Gestatten: Die Hauptcharaktere
Anhand einer Videosequenz erfährt man relativ früh zu Beginn des Spiels die Hintergründe von Vampire: The Masquerade – Swansong! Bei einer Party, auf welcher nur die berühmtesten und bekanntesten Vampire anzutreffen waren, wurde ein Anschlag verübt, was zur Folge hat, dass viele Vampire getötet oder gefangen genommen wurden oder einfach schlichtweg vermisst werden. Der Prinz von Boston, Hazel Iversen, wird von anderen Seiten für die Geschehnisse verantwortlich gemacht, da ihre Riege für die Party verantwortlich war. Um zu verhindern, dass ein Krieg ausbricht und um sich von der Schuld reinzuwaschen, schickt sie drei verschiedene Vampire los, die Geschehnisse aufzudecken und Schadensbegrenzung zu vertreiben, auch wenn einige Vampire des Rates mit den Entscheidungen nicht einverstanden zu sein scheinen. Bei den Vampiren handelt es sich um 3 verschiedene, welche wir euch kurz und knapp vorstellen möchten. Diese tragen die Namen Leysha, Emem und Galeb.
Leysha gehört zu den „Malkavianern“. Sie befand sich lange Zeit, über mehrere Jahre, in einem Dämmerzustand und in therapeutischer Behandlung. Dies liegt unter anderem an den Visionen, welche sie in unregelmäßigen Abständen bekommt. Im Vergleich zu den anderen beiden hat sie allerdings Hilfe, wobei es fraglich ist, ob man dies als Hilfe bezeichnen kann. Diese Hilfe kommt man einem Vampirkind namens Halsey. Teilweise gibt sie Leysha gute Hinweise, andererseits macht manches keinen Sinn.
Weiter geht es mit Emem, einem Mitglied der Toreador. Sie ist Clubbesitzerin und die Freundin von Journey, welche als Organisatorin momentan als Hauptverdächtige zählt. Sie hat eine äußerst bewegende Vergangenheit, auf welche man im Spiel unweigerlich stoßen wird und ihre Handlungen dadurch besser nachvollziehen kann!
Zu Guter Letzt wäre da noch Galeb, welcher zuminest unserer Ansicht nach den besten Charakter im Spiel darstellt. Er verkörpert genau diese Eigenheiten, die man mit einem Vampir am ehesten in Verbindung bringt. Das bedeutet, er zeigt keine oder wenig Emotionen, wirkt auf den ersten Blick egoistisch und man bemerkt schnell, dass er alles logisch durchdenken muss, bevor er handelt. Auch seine Stimme ist in Anhand einer Videosequenz erfährt man relativ früh zu Beginn des Spiels die Hintergründe von Vampire: The Masquerade – Swansong ruhig und kalt. Lediglich wenn er seine Kräfte einsetzen muss, kann man bei ihm Emotionen erkennen.
Welchen Weg wählt ihr?
Zunächst einmal weisen wir darauf hin, dass die komplette Geschichte in Kapitel unterteilt ist, welche ausschließlich in der Nacht stattfinden und man in jedem Kapitel die unterschiedlichen Charaktere einzeln spielt. Um das Geschehen einzigartig wirken zu lassen und einen gewissen Mehrspielwert zu bieten, könnt und müsst ihr bei jedem Charakter eine eigene Rolle wählen, welche euch bestimmt Vor- und Nachteile gewährt. Beispielsweise wird der jeweilige Vampir im Lösen von Rätseln und wortwörtlich beim Detektiv spielen besser sein, wenn er die jeweilige Rolle von euch zugeteilt bekommen hat. Ferner gibt es auch noch die kommunikative Rolle oder andere Möglichkeiten, welche euch neue Wege öffnen, um die Aufgaben zu lösen.
Erledigt ihr bestimmte Aufgaben oder führt diverse Dialoge durch, erlangt ihr automatisch Erfahrungspunkte, welche ihr wieder in bestimmte Fertigkeiten oder Fähigkeiten investieren könnt. Beispielsweise könnt ihr damit intelligenter agieren, Leute besser bedrohen oder ähnliche Vorteile erwerben. Aber auch aktive Fertigkeiten wie verbessertes Schlösserknacken oder Rhetorik sind mit von der Partie. Gerade bei Missionen, in welcher ihr wirklich Detektiv spielen müsst, empfehlen wir definitiv, das komplette Gebiet auf den Kopf zu stellen und alles zu finden, was es gibt. Dies gilt für Beweise, nützliche Gegenstände, Artefakte oder ähnliches. Dies liegt daran, dass man damit neue Dialogoptionen oder Möglichkeiten freischaltet, welche wiederum Bonus-Erfahrungspunkte gewähren und euch Stück für Stück die Möglichkeit geben, hinter das Geheimnis des Anschlags auf die Party zu kommen.
Allerdings bedeutet das nicht, dass es so einfach ist, wie es sich anhört. Bestimmte Dialog-Optionen oder Aufgaben haben eine hohe Anforderung und diese müsst ihr erst einmal Punkte-Technisch erledigen können. Sind diese nicht hoch genug, könnt ihr die Aktion nicht durchführen. Das ansich verhindert schon einmal, dass man an bestimmte Objekte gelangen kann. Schlimmer allerdings sind die Konsequenzen bei den Dialogen. Scheitern diese, kann es passieren, dass euer Charakter einen negativen „Effekt“ erhält und bei einem Punktegleichstand entscheidet der Würfel. Allerdings ist es euch möglich, Willenskraft-Punkte einzusetzen, um eure Chance zu erhöhen. Es muss immer genau überlegt werden, ob es sich rentiert, Punkte für einen speziellen Weg zu investieren oder lieber den sicheren Weg zu gehen, auch wenn das bedeutet, dass man eventuell wichtige, optionale Gegenstände oder Dinge verpasst. Im übrigen gibt es verschiedene nutzbare Gegenstände, welche vorrübergehend eure Werte verbessern, wenn euch beispielsweise einmal nur 1-2 Punkte fehlen sollten. Dies gilt auch für das Auffüllen von Willenskraft.
Wir brauchen Blut!
Der zweite, und bedeutend wichtigerer Punkt ist, ein Auge auf die Durst-Anzeige zu werfen und das in regelmäßigen Abständen. Durch Aktionen oder Gespräche und zum Teil auch automatisch bekommt der jeweilige Vampir, welchen wir spielen, automatisch Durst. Steigt dieser zu sehr an, kann es passieren, dass wir ein Blutbad anrichten und das ist bei der Maskerade strengstens verboten. Das wichtigste Gebot ist nach wie vor, dass Menschen nichts von der Existenz der Vampire wissen dürfen. Hierfür gibt es nur eine Ausnahme, die menschlichen Diener oder, wie wir sie bezeichnen, Blutspender.
In Clubs der Vampire oder auch im Hauptquartier gibt es diese Blutspender in Hülle und Fülle und wir können uns nach Herzenslust bei diesen Bedienen. In den normalen Gegenden jedoch müssen wir vorsichtig sein. Es gilt zunächst einmal, ein sicheres Versteck zu finden. Anschließend wird ein Mensch von uns in den Bann gezogen, zum Versteck gebracht und mit einer langatmigen, leider nicht skipbaren Videosequenz gebissen. Diese ist beim ersten mal noch interessant, bei allen weiteren Beißrunden allerdings ziemlich langweilig und langatmig. Immerhin muss man darauf achten, dem Opfer nicht zuviel Blut abzuzapfen, da es sonst stirbt und wir die Maskerade in Gefahr bringen, was das Spiel erschweren soll. Zum Glück hat man genug Zeit zum reagieren, wodurch dies normalerweise nicht passieren sollte.
Strengt eure Hirnzellen an
Eines können wir euch jedoch sagen: Die Rätsel und die Detektivarbeit haben es Vampire: The Masquerade – Swansong in sich, wobei die Dialoge unserer Meinung nach noch das einfachere Thema sind. Hauptsächlich folgen hierbei eine Menge Dialoge und viel Gerede, was uns zum Teil aber immerhin wichtige Informationen mit sich bringt. Auch ist es zumindest mit Leyshas Fertigkeit möglich, gewisse Gespräche zu belauschen. Beim Untersuchen von Objekten oder auch Leichen können wir häufig strategisch vorgehen und finden dadurch neue Objekte, Passwörter, Hinweise oder andere Dinge, die uns wiederum dabei helfen, die richtigen Rätsel zu lösen.
Beispielsweise gibt es ein Rätsel, bei welchem man bestimmte Bücher sortieren muss, um einen Geheimgang zu entdecken. Ordnet man stattdessen die Schwäne in einer richtigen Reihenfolge an, gelangen wir an vertrauliche Dokumente. Eines der schwierigsten Rätsel jedoch war der steinerne Fahrstuhl bei den Hexenmeistern, welchen man erst einmal zum Laufen bringen musste. Vampire: The Masquerade – Swansong hält den Spieler nicht für dumm und bringt eine Menge amüsanter und schwieriger Rätsel mit sich, um das Spiel interessanter zu gestalten!
Einsteiger haben es schwer
Eines, was vor allem Einsteiger in der Reihe schnell zu spüren bekommen, ist eine wahre Informationsflut. Von Begriffen wie Erstgeborener, über Dünnblut bis Hin zu dem „Ruf“ oder ähnlichem dürfte gerade bei Neueinsteigern des Vampire-Universums eine Menge Fragezeichen hervorrufen, zumal diese nicht automatisch erklärt werden. Immerhin hat man einen Kodex ins Spiel integriert, in welchem sich interessierte Spieler, die sich mit der Thematik nicht auskennen, die Grundinformationen beschaffen und durchlesen können. Dies ist auch zu empfehlen, um die komplette Geschichte nachvollziehen zu können.
Auch gibt es verschiedene Wege, wie das Spiel und dessen Geschichte ablaufen können, weswegen es auch unterschiedliche Endings für jeden einzelnen Charakter gibt. Auch dies erhöht auf jeden Fall den Wiederspielwert von Vampire: The Masquerade – Swansong um ein vielfaches. Allerdings gibt es hier auch unterschiedliche Meinungen, denn das Spiel hat durchwachsene Kritiken bekommen und daher sollte sich jeder seine eigene Meinung bilden. Dies liegt unter anderem auch an dem technischen Aspekt, auf welchen wir nun zu guter Letzt noch zu sprechen kommen.
Rätsel hui, Technik pfui!
Das, was das Gameplay und die Rätsel an Pluspunkten sammeln, verliert leider die technische Umsetzung des Spiels. Schon früh bemerkt man, dass viele Animationen stockend wirken und die Gesichtsanimation machen dies leider nicht besser. Bei einigen Charakteren hat man das Gefühl, dass man förmlich in ein Puppengesicht schaut, welches sich hin und wieder bewegt und den Mund öffnet und schließt, als würde die Puppe Luft holen. Nach wirklichen Gesprächs-Animationen sieht dies auf keinen Fall aus. Besonders auffällig ist das bei den wirklich hübsch aussehnden Vampiren.
Gut gestaltet dagegen sind die hässlichen wie Nostradamus oder , je nach Spielweise, auch bei Galeb. Hier wirken die Animationen seltsamerweise relativ flüssig und gutaussehend. Mühe gegeben hat man sich zumindest bei der Gestaltung der jeweiligen Räumlichkeiten und Gegenden, welche durchaus detailreich gestaltet wurden. Auch die gewählten Sprecher sind, bis auf wenige Ausnahmen, definitiv in Ordnung.
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