Beinahe 12 Jahre ist es nun her, dass Herr der Ringe Online im April 2007 das Licht der Welt erblickte. Viele Spieler hat es damals schon gereizt in Tolkiens Welt, wenn auch nur virtuell, eintauchen zu können, um das Böse zu Bekämpfen. Zu Beginn war das Spiel kostenpflichtig, allerdings hat man sich 2010 dazu entschieden, dass Spiel als Free 2 Play- Version weiter laufen zu lassen. Im Laufe der Zeit wurden auch die Erweiterungen Die Minen von Moria, Die Belagerung des Düsterwalds, Der Aufstieg Isengarts, Die Reiter von Rohan, Helms Klamm und weitere veröffentlicht. Es war bzw. ist auch möglich, das Spiel als Pay2Play- Variante zu spielen.

Legendärer Server

2017 war es endlich soweit, dass der Ring im Spiel offiziell vernichtet wurde und lange Zeit war es relativ ruhig um das Spiel. Im Jahr 2018 allerdings konnten sich Fans des Spiels auf etwas „neues“ freuen. Es wurde eine Art Classic-Server veröffentlicht, welcher hier allerdings „Legendärer Server“ genannt wird. Um auf diesen Zugriff zu haben, muss man ein Abo abschließen. Wir haben Zugriff auf diesen legendären Server bekommen und möchten euch nun berichten, ob es sich lohnt, dies aktuell zu tun.

Die Reise beginnt

Wie es auch damals schon der Fall war, kann man zu Beginn des Spiels einen bzw. mehrere Charaktere erstelle. Zur Auswahl stehen hier beispielsweise Elben, Zwerge, Hobbits oder Menschen. Aber auch Rassen wie die Beorniger könnt ihr spielen, wenn ihr diese für Echtgeld freigeschaltet habt. Die Story ändert sich bei den verschiedenen Klassen nicht, sondern nur das Startgebiet. Nach einem kleinen Tutorial, um einen Teil der (üblichen MMO) Steuerung zu erlernen, startet man in eben diesen. Hobbits, Menschen und Beorninger starten allesamt im Bree-Land. Lediglich Elben und Zwerge starten in Ered Luin. Natürlich gibt es kleine Abweichungen der Quests in den verschiedenen Gebieten, aber Hobbits suchen ja im Normalfall auch nicht direkt das Abenteuer, sondern kümmern sich lieber um alltägliche Dinge. Nach einigen Quests gelangt man aber so oder so nach Bree und dort startet dann die epische Hauptquest bei Streicher, wie man es aus den Büchern und den Filmen kennt. Auf diese und auf ihren richtigen Verlauf möchten wir aber nicht genauer eingehen, um euch nicht den Spielspaß zu nehmen.

Ein Held möchte man sein

Grundsätzlich kann man aber sagen, dass der Verlauf der Story sehr liebevoll ins Spiel integriert wurde. Aber auch die Nebenquests fügen sich sehr gut in die Geschichte ein und gestalten das Ganze noch sehr persönlich, um es zu eurem Spiel zu machen und nicht nur zu dem der Gefährten. Die meisten Quests sind daher sehr interessant und es gibt nur gelegentlich die allseits bekannten Quests wie „Töte 9 von diesen Gegnern“ oder „Beschaffe mir dies und jenes“, wie man es auch anderen MMOs dieser Art kennt. Wir helfen den Bewohnern von Mittelerde, egal ob Zwei- oder auch Vierbeinig und erhalten dafür zumeist auch eine gute Belohnung. Auch besitzen viele NPCs ein Erinnerungsvermögen und bedanken sich beim Vorbeilaufen des Öfteren bei euch.

Neben den Quests gibt es aber noch das Buch der Taten, in welchem bestimmte Aufgaben eingetragen sind. Diese Umfassen zumeist das Beseitigen von einer bestimmten Feindsorte, aber auch das Entdecken spezieller Orte oder das Sammeln aller Blumen in einem bestimmten Gebiet. Auch wenn dies dem Spieler natürlich als enorm viel Aufwand vorkommt, lohnt sich jedoch genau die enorm. Man schaltet so für seinen Charakter diverse Tugenden frei, was in Herr der Ringe Online verschiedene Boni bedeutet. Hiervon gibt es 20 verschiedene von der Anzahl und diese erhält man nur durch das Buch der Taten. Bei dem normalen Server müssten wir nun darauf hinweisen, dass ein Abo zwingend notwendig ist, damit man die maximale Tugenden-Anzahl ausrüsten kann. Da man jedoch für den Legendären Server sowieso ein Abo besitzen muss, ist dies daher nicht notwendig.

Qual der Wahl

Natürlich wählt man zu Beginn des Spiels auch eine Klasse aus. Hier gibt es Nahkämpfer, Fernkämpfer, Heiler und Tanks. Darunter befinden sich Jäger, Barden, Wächter, Runenbewahrer, Beorninger und viele weitere zur Auswahl. Natürlich gibt es auch einige Klassen, die Online-Spieler als Hybriden bezeichnen. Diese Hybriden können zwischen verschiedenen Rollen wechseln und so das spielen, was die Gruppe zwingend benötigt. Der Beorninger wäre der größte Hybrid, da dieser sowohl Tank, als auch Heiler oder DD spielen kann. Wir erwähnen jedoch von vorneherein, dass viele Kämpfe enorm Nahkampf lastig sind und Fernkämpfer daher etwas mehr auf ihre Haut aufpassen müssen.

Das Kampfsystem ist genauso wie in anderen MMORPGS. Es gibt eine Cast-Leiste mit euren verschiedenen Angriffen, welche mit der Tastatur oder der Maus in beliebiger Reihenfolge genutzt werden können, insofern die Skills keine Abklingzeit besitzen. Neue Skills lernen die meisten Klassen bei ihrem Klassenlehrer, welche man im Verlauf des Spiels trifft. Aber allgemein kann man nicht viel falsch machen. Insofern man mit Ton spielt, ändert sich die Musik sofort bei Kampfeintritt und außerdem kann man sich auch die Lebensbalken von Gegnern in der Nähe darstellen lassen. Wir empfehlen aber, es am Anfang langsam angehen zu lassen und immer nur mit 1-2 Gegnern gleichzeitig zu kämpfen. Wenn man merkt, dass es brenzlig wird, kann man auch die Beine in die Hand nehmen und flüchten, da die Gegner irgendwann umdrehen werden.

Allgemein kann man auch zwischen verschiedenen „Spielweisen“ unterscheiden. Neben dem normalen Gameplay in der offenen Welt gibt es auch noch Instanzen für Gruppen und Raids, auch Schlachtzüge genannt. Zu Beginn des Spiels gab bzw. im Falle des Legendären Servers gibt es 6 Mann Raids und im späteren Verlauf auch 12 Spieler-Instanzen. Raids waren zu Beginn auf 24 Spieler eingestellt, allerdings hat man diese aufgrund des Schwierigkeitsgrades zu 12 Spieler-Raids heruntergestuft.

Hoch zu Ross!

Wer die Welt von Tolkien nur zu Fuß erkunden will, der wird seines Lebens nicht mehr froh. Das Haupt-Fortbewegungsmittel der Wahl sind hier natürlich Pferde. Von diesen gibt es eine breite Anzahl an verschiedenen Rassen, welche alle freigeschaltet werden können. Einige kann man mit der Ingame-Währung erwerben, andere nur bei Ruffraktionen freispielen oder sogar durch das Buch der Taten erlangen. Zu Beginn des Spiels damals konnte man erst mit Level 30 die Quest im Bree-Land annehmen, um an ein Pferd und die Reitfähigkeit zu gelangen. Mittlerweile kann man sich diese Fertigkeit mit 95 TP freischalten oder aber auch mit Level 8 erwerben. Das Mount selbst kostet natürlich zusätzliche Währung. Die Fortbewegungsgeschwindigkeit erhöht sich auf 62% bei den Reittieren, bei speziellen Mounts auf 68% und bei einem Kriegsross auf 158%, welches es bei dem Legendären Server aber noch nicht gibt.

Besonders liebevoll gestaltet finden wir aber auch, dass man mit den Pferden interagieren kann. Hoch zu Rosse kann man selbst mit Emotes noch interagieren und das Pferd selbst reagiert auch, wenn man sich nicht bewegt. Es wiehert, schnaubt, wackelt mit den Ohren oder reagiert auf andere Art und Weise. Wenn man das Pferd ruft, erscheint es sofort und beim Absteigen verschwindet es. Natürlich es es auch möglich, dass euer Pferd „stirbt“, sei es durch Angriffe von Gegnern oder durch Fallschaden. Ist dies der Fall, kann man das Tier aber nach wenigen Sekunden wieder rufen.

Neben Klassen auch noch Berufe

Natürlich gibt es in Herr der Ringe Online natürlich auch Berufe bzw. Handwerks-Berufe, welche man Erlernen kann. Im Crafting-Menü, welches im Vergleich zu früher vergrößert und einfacher gestaltet wurde, kann man die Gegenstände craften, insofern man die Items dafür besitzt. Rezepte können bei diversen Händlern erworben werden, bei Ruffraktionen eingetauscht oder sogar bei diversen Gegnern gedroppt werden. Ferner kann es beim Herstellen passieren, dass der Effekt „Kritisch“ auftrifft. Die Chance auf diesen Effekt kann durch diverse Werkzeuge oder auch Gegenstände erhöht werden. Es gibt mehrere verschieden Berufe, welche man in diesem Spiel erlernen kann. Es ist möglich folgende Gegenstände herzustellen:

  • Tränke
  • Waffen
  • Rüstungen
  • Talismane
  • etc.

Für die meisten Berufe braucht man die gleichen Grundmaterialien wie Erze, Holz, Fell, Edelsteine oder auch Blumen und diese müssen an Handwerkstischen oder Schmieden weiterverarbeitet werden. Daher empfiehlt es sich, als Handwerksinteressierter alle Materialien aufzuheben und notfalls einzulagern.

Kleider machen Leute

In Herr der Ringe gibt es sogar einen Kleiderschrank, in welchem man die eigene Kleidung verstauen kann, welche man erlangt. Dies gilt natürlich für spezielle Rüstungen, welche man bei einem der vielen über das Jahr verteilten Events erspielen kann, aber auch für Rüstungen von verschiedenen Klassen. Nehmen wir einmal an, euer Wächter hat eine spitzenmäßig aussehende Rüstung, welche ihr mit einem Waldläufer tragen wollt, was aber natürlich nicht funktioniert. Diese könnt ihr in den Kleiderschrank legen und alle Charaktere können diese, zumindest kosmetisch, ausrüsten. Das bedeutet, ihr habt zwar noch eure Rüstung an mit den Stats, aber das Aussehen ist das der Wächter-Rüstung.

Aber auch euer Pferd hat Zierwerk-Plätze. Bei diesen kann man die Fellfarbe ändern, was allerdings nur mit dem Turbine-Shop (Echtgeld) funktioniert. Dennoch kann man sein Pferd auch so anpassen. Es ist euch möglich, euer Ross mit Schabracken, Zaumzeug, Bandagen und Sätteln nach Belieben auszustatten. Allerdings ist der Platz natürlich nicht Unbegrenzt. Diesen kann man in 10er-Schritten erweitern. Die Preise halten sich aber im Rahmen.

Atmosphärisch einzigartig!

Besonders begeistern uns aber nach wie vor die ansprechende Grafik und die Hintergrundmusik, welche uns je nach Ort und Szene eine Gänsehaut bereitet hat. Seien es die Gegenden um Bree, das Land der Beorninger, Wäldern, Berge oder andere Gegenden, die unterschiedlicher nicht sein können. Vom Aussehen betrachtet sieht alles atmosphärisch wundervoll aus.

Aber auch die Musik ist die selbe wie früher. Die Musik ist abwechslungsreich und passend zum Geschehen. Aber auch Soundeffekte gibt es. Der Hund bellt uns an, Ziegen blöken, Katzen miauen… vom bunten und lauten Treiben in der Stadt mal abgesehen. Die Fackeln und Lagerfeuer wirken soundtechnisch sehr realistisch und man hört das Knistern des Feuers, die NPCs unterhalten sich angeregt und auch die Musik der Hobbits klingt wie in den Filmen.


Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein