Bereits auf der diesjährigen gamescom hatten wir Codemasters einen Besuch abgestattet, um uns neue Informationen bezüglich des Rennspiels F1 2018 geben zu lassen.
Unsere Begeisterung war auch von dem was wir bereits dort gesehen haben so groß, dass wir uns daraufhin auch entschlossen haben, dass Spiel einem ausführlichen Test auf unserer Playstation 4 Pro zu unterziehen.
Über 43 GB nimmt das Spiel aktuell von unserer Playstation Festplatte in Beschlag, auch kleine Updates konnten ohne große Probleme (nach-) installiert werden. Gesteuert wird mit einem Gamepad oder einem Racing Lenkrad.
Der Spieler landet nach dem erstmaligen Starten in einem übersichtlichen Menü, bei welchem er folgende Spielmodi zur Auswahl hat:
- Karriere
- Grand Prix
- Mehrspieler
- Zeitfahren
- Event
- Meisterschaften
Die unterschiedlichen Modi bei F1 2018
Im Grand-Prix Modus legt man vieles selbst fest. Ob Bestrafungen, Wetterverhältnisse, Länge der Rennen oder Tag-/Nacht Rythmus. In eigens erstellten Cups kann man seiner Kreativität damit vollen Lauf lassen.
Bei den abwechslungsreichen und verschiedenen Events, welche auch zwischen den einzelnen Austragungsorten während der eigenen Karriere angeboten werden, bieten dem Spieler das besondere Fahrvergnügen. Denn hier hat man die Möglichkeit, in den einstigen Rennwagen Klassikern der Formel eins Platz zu nehmen um sein Können bei verschiedensten Vorgaben wie einer Aufholjagd oder dem Fahren gegen die Zeit bei einem Checkpoint Ereignis zu erfüllen. Viele Spieler der Vorgänger Titels dürften sich freuen, da auch hier die Meisterschaften übernommen und integriert wurden. Man spürt schon die Unterschiede der einzelnen Fahrzeuge von ihrem Handling, eine nette Abwechslung un Zugabe zugleich.
Der Multiplayer untergliedert sich wie folgt:
- Rangliste
- keine Rangliste
- Online-Meisterschaft
Gewertete Rennen fließen somit in eine Rangliste ein, was durchaus logisch ist. Bei der Super-Lizenz treffen damit nahezu gleiche Spieler durch ein ausgeklügeltes Matchmaking Systems aufeinander, um sich messen zu können.
Die Super-Lizenz lässt sich in drei Teile untergliedern:
Ein Rang untermauert den Skill-Level des Rennfahrers bzw. Spielers. Nach mehreren erfolgten Einreihungsrennen kann eine erste Bewertung vorgenommen werden. Ist man gut, erhält man Punkte als Gutschrift, wohingegen bei schlechtem Abschneiden vom Punktekonto Abzüge erfolgen werden. Auf- und Abstiege sind je nach erreichtem eigenen Punktestand möglich.
Die Safety-Wertung ist ein weiterer Teil der Super-Lizenz. Hohe Wertungen erzielt man hier durch wenig Kollisionen, wenig Strafen und sauberen Fahrstil eine Gentlemens. Eine hohe Wertung kann Ergebnis des Erfolges sein. Faire Fahrer werden eher auf entsprechende Gleichgesinnte treffen und diese ebenfalls auf der Strecke finden. Rowdys werden eher mit entsprechenden Gegenpart zusammenkommen und dürfen wie am Jahrmarkt Autoscooter spielen. Das System weist allerdings noch einige Macken auf, von daher sollte man sich nicht zu sehr aufregen.
Somit können die ersten beiden Punkte nur durch gewertete Rennen beeinflusst werden, hingegen der Level der Super-Lizenz auch bei nicht gewerteten Grand-Prix Rennen. Hier fließen gesammelte Erfahrungspunkte nach Abschluss ein.
In Ranglisten-Matches hat man Einfluss auf die Renndistanz: Eine Entscheidung zwischen 25 Prozent oder 5 Runden muss gefällt werden. In einer Lobby wird hierüber abgestimmt und man wird entsprechend zugeordnet. Allerdings kann es durchaus vorkommen, dass man in ein laufendes Event zugelost wird. Ein Rennen startet erst nach erfolgtem Blitz-Qualifying.
Die Spieloptionen werden über die Dreieck-Taste aufgerufen, bei welcher verschiedenste Einstellungen bezüglich Steuerung, Sound, Grafik, Bildschirm sowie Telemetrie und Kamera nach belieben vom Spieler vorgenommen werden können.
Natürlich übernimmt F1 2018 vieles von seinem Vorgänger, was Anfänger freut aber die alten Hasen eher enttäuschen könnte.
Der Karriere Modus
Ein besonderes Highlight ist auch in diesem Jahr der Karriere Modus, welchem wir uns auch hauptsächlich in diesem Test gewidmet haben. Warum also ein Vettel & Co. sein, wenn man eine eigene Karriere starten kann, um als deren Konkurrent antreten und sich mit den Stars messen kann?
Der eigene Fahrer, welchen wir ins kalte Wasser werfen, darf natürlich nach belieben gestaltet werden. Ob Nationalität, Helm, das eigene Gesicht, eine eigene Nummer und natürlich der Name. Dies wird ebenso ausgewählt wie auch einer der zehn Rennställe, welche uns von Beginn an als Auswahlmöglichkeit geboten werden.
Natürlich sind wir vorsichtig und entschieden uns dafür, einem Team wie Williams zu einstigem Rum zu verhelfen. Wir wollen uns hocharbeiten.
Neu ist in diesem Jahr und damit bei F1 2018 sowohl eine eingeführte Interviewmöglichkeit mit Reporterin Claire, aber auch ein Unterschied vom Fahrertyp. So arbeitet man sich von Interview zu Interview in der laufenden Saison entweder zu einem Selbstdarsteller oder einem fairen Sportsmann den Weg in die jeweilige Richtung voran.
Natürlich haben unsere Multiple-Choice Antworten auch Konsequenzen zur Folge,was wir natürlich tunlichst vermeiden wollen. Immerhin wollen wir ein gutes Team um uns aufbauen, mit dem wir Erfolge und Ruhm einfahren wollen. Alles in allem bereichert die Interviewmöglichkeit das Spiel, wirkt allerdings auch manchmal etwas nervend und eher eintönig und verkommen zur Pflichtaufgabe.
Verhandlungsmöglichkeiten während der Rennsaision
So starteten wir unsere Karriere und nach den ersten Erfolgen, der Auswahl der Konkurrenz, zu welcher der eigene Teamfahrer aber auch ein anderer aus dem Fahrerfeld gehört hat man auch während der Saison mehrmals die Möglichkeit, seinen Vertrag neu zu verhandeln. Gerade letzteren Konkurrent sollte man nicht vergessen, nach durchsetzen und eigenem Erfolg neu auszuwählen während der laufenden Saison, da ansonsten Punkte verloren gehen.
Dreimal hat man den Versuch, mehr aus dem aktuellen Vertrag Verbesserungen herauszuholen. Hierzu zählen schnellere Entwicklungen des eigenen Rennboliden oder auch bis zu drei stufige Verbesserungen (10%, 20%, 30%) und damit schnellere Boxenstopp. Hält man die Zielvorgaben des Vertrages in Training, Qualifying oder auch Rennen ein, wird man schnellstens ein absolutes Topfahrzeug sein Eigen nennen können. Hat man Misserfolg, wäre das natürlich nicht so gut für uns. Aber auch ein Wechsel zur Konkurrenz wäre durchaus denkbar, abhängig vom eigenen Ansehen, welches ebenfalls an einem eigenen Indikator abgelesen werden kann.
Enorme Einflussmöglichkeiten
Ob Training, Qualifying oder Rennen. Der Spieler hat als Fahrer eine enorme Möglichkeit auf das Spielgeschehen oder dessen Schwierigkeiten Einfluss zu nehmen.
Der Beste und größte Freund dürfte für viele Spieler wohl die eingebaute Rückspulfunktion darstellen, von welcher nach Belieben Anwendung erfolgen kann. So werden Fehler in Sekundenbruchteilen rückgängig gemacht ohne nochmals gleich komplett von vorne beginnen zu müssen. Des Weiteren können, was gerade Neulingen zu empfehlen wäre, die KI Gegner in verschiedenen 110 Schwierigkeit Stufen angepasst und damit festgelegt werden. Auch Fahrhilfen auf der Strecke oder Geschwindigkeitshilfen in der Boxengasse können nach Bedarf und eigenen Können hinzugeschaltet werden. Alles in allem hat der Spieler die Möglichkeit, sein gewünschtes Spiellevel bzw. seine Konkurrenz an den eigenen Stil perfekt anpassen zu können.
Der Spieler muss viel Probieren und anpassen. Ob eigenes Reifen-Management, Benzin oder das neue ERS System. Hier bestimmt man die Ennergierückgewinnung in 5 Stufen selbst, welche dann zusätzliche Motorleistung bedeuten kann. Keine Angst, dies kann auch alles automatisch geschehen. Allerdings gerade in den Training Sessions hat der Spieler diverse Vorgaben, welche er erfüllen kann um, so die eigene Entwicklung des Rennwagens und somit den Rennstalls voranzutreiben. Hier kann man den Umgang mit dem ERS System gut einüben. Bei unseren Einstellungen, welche wir verwendet hatten, sind von der Training Session 1 bis zum Rennen, von welchem 25% der Gesamtstrecke absolviert wurden, mit anschließendem Interview oder anderen nötigen Einstellungen locker zwischen 1,5 – 2 Stunden Spielzeit genutzt worden. Man sieht, dieser Mix aus Arcade-Rennspiel sowie Simulation wird dem Spieler eine Menge Zeit und Spieltiefe bieten können.
Auch der Motor und das Getriebe spielen eine wichtige Rolle. Denn diese nutzen sich während der langen Rennsaison ebenso ab wie die eigenen Reifenmischungen.
Formel 1 – Wie im TV
Die Rennstrecken sind wirklich schön und authentisch dargestellt. Von Rennstrecke zu Rennstrecke erhält man eine Fülle an Informationen, welche eben auch echte Rennfahrer verarbeiten und umsetzen müssen. Aber auch die Wetterbedingungen oder Tages- und Nachtzeiten sowie die unterschiedlichen Streckenverhältnisse sorgen für eine Menge Abwechslung. Ob Hitzeflimmern, Dreck und Staub oder der dynamische Himmel samt Wolkentechnologie. Jede Strecke ist eine neue Herausforderung. Ein Aufkommen von langweiliger Routine ist eher selten zu verspüren. Aber durch drei Training-Sessions und Qualifying kann man sich Bestens vom aktuellen Austragungsort zum nächsten vorbereiten.
Ein Highlight sind natürlich Rennstrecken oder Austragungsorte, in denen außergewöhnliches passiert. Ob Regen-, Tag- oder Nachtrennen. Für Abwechslung ist auch hier gesorgt. Gerade Regen Rennen, wie einst Michael Schumacher sie so geliebt hatte und dann oftmals resultierende erfolgende Safety Car Phasen nach dem Start oder während dem Rennen, können so manche vorgeplante Teamstrategie über den Haufen werfen und muss augenblicklich während dem Rennen auch über Funk mit dem eigenen Rennstall abgeglichen sowie angepasst werden.
Auch während des Trainings kam es durchaus vor, dass wir aufgrund eines Problems zuerst einmal nicht auf die Strecke konnten, bis dieses behoben wurde. Verschleiß von Motor und Getriebe müssen ebenfalls beachtet werden wie die optimalen Reifen, da ansonsten die Zeiten je nach eingestelltem Schwierigkeitsgrad nicht mehr gehalten werden können.
Der Sound ist einem Rennspiel entsprechend angepasst, ein Publikum ist eher weniger zu hören, dafür aber ein Motor, welcher mit der Zeit abbaut und dies mit entsprechender Geräuschkulisse kund tut und erste Hinweise auf extremen Verschleiß gibt.
Was wäre zu bemängeln?
Belustigend finden wir auch den ein oder anderen Bug. Zu nennen wäre da, als man in der Boxengasse auf eine KI traf, welche wohl Autoscooter spielen wollte. Unglücklich wirken auch manchmal die Ansagen vom eigenen Teamfunk, im Bezug auf Zwischenzeiten des eigenen Stallrennfahrers oder auch im Bezug auf eine Stop-and-Go-Strafe, welche mit einem Boxenstop gelegt wurde und damit nicht beachtet wurde. Erst nach dem Rennen wurde dies bewusst, als man von Platz 1 auf 14 herabgestuft und die 5 Sekunden zur Endzeit addiert wurden.
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