Harvest Moon dürfte vielen Spielern der Nintendo-Fanbase bekannt sein, denn die damaligen Spiele von Marvelous Entertainment begeisterten die Massen mit dem Bauernhof-Spiel. Irgendwann kam dann der Entwickler Natsume ans Ruder und hat die Reihe „Harvest Moon“ übernommen. Harvest feierte vor nicht allzu langer Zeit das 20 jährige Jubiläum und zunächst erschien Harvest Moon: Licht der Hoffnung für den PC. Ende Juni dann war es endlich soweit, und das Spiel wurde als Special Edition für die PlayStation 4 und für die Nintendo Switch veröffentlicht. Wir haben uns das Spiel genauer angeschaut, da wir auch alle Vorgänger-Teile gespielt haben, um euch darüber berichten zu können, ob sich ein Kauf lohnt.
Wer bin ich?
Wie man es auch von den letzten Harvest Moon-Teilen gewöhnt ist, kann man zu Beginn des Spiels auswählen, ob man einen männlichen oder einen weiblichen Charakter spielen möchte. Einzelheiten, wie zum Beispiel die Frisur, könnt ihr jedoch nicht ändern. Draußen tobt ein gewaltiger Sturm, ihr erleidet Schiffbruch und landet ohnmächtig auf einer Insel, auf welcher Holly euch schlussendlich aufweckt. Diese erklärt euch auch sogleich, dass ihr euch auf der Insel Leuchtdorf befindet. Den Namen erhält der Ort, wie könnte es anders sein, durch einen gigantischen Leuchtturm. Dieser funktioniert laut Holly, welche im übrigen die Ärztin der Insel ist, allerdings schon seit vielen Jahren nicht mehr und laut ihr wohnen auch nur noch wenige Menschen auf der Insel. Dies lag ebenfalls an einem gewaltigen Sturm vor vielen Jahren, der neben dem Leuchtturm auch viele Häuser, Brücken und andere Objekte zerstörte. So zeichnet sich schon am Anfang das Ziel des Spiels bzw. der Hauptgeschichte ab: Repariere die Häuser, locke so die Bewohner zurück auf die Insel und repariere den Leuchtturm, um der Insel neues Leben einzuhauchen!
Nach dieser kurzen Erklärung bekommen wir unser Haus…Verzeihung, unser Häuschen vorgestellt, welches allerdings auf einem großen Stück Land zu finden ist. Dort angekommen erklärt man uns noch genau, wie man im landwirtschaftlichen Aspekt aktiv werden muss, um Geld zu verdienen und sich einen guten Lebensstandard zu sichern!
Schaffe, Schaffe, Häusle baue!
Zunächst muss man sagen: Der eigene Bauernhof ist sehr heruntergekommen. Lediglich unser kleines Haus und der Brunnen sind noch funktionstüchtig. Damit kann man aber auf jeden Fall arbeiten. Einen Teil des Spielgeschehens nimmt bei einem Bauernhof-Simulationsspiels natürlich auch das Anpflanzen von Gemüse, Obst und Blumen in Anspruch. Dafür muss zunächst der Boden mit der Hacke gepflügt, danach die Samen gestreut, eventuell der Boden gedüngt und anschließend jeden Tag gegossen werden. Das Wasser dafür bekommt man natürlich aus dem Brunnen. Dünger kann anfangs noch nicht gekauft oder erstellt werden. Falls es regnet, müsst ihr die Pflanzen natürlich nicht gießen. Achtet jedoch darauf, dass einige dieser Objekte nur zu bestimmten Jahreszeiten und auch nur in bestimmten Gebieten wachsen können, falls ihr keinen Dünger benutzt. Die geernteten Produkte können auch unterschiedliche Qualitätsstufen haben, was natürlich Auswirkungen auf den Verkaufspreis oder auch auf das Herstellen von Nahrung hat. Anfangs stehen nur wenige Samen zum Kauf zur Verfügung. Diese werden im Laufe der Jahreszeiten und durch andere Aufgaben jedoch immer mehr, da neue Samen freigeschaltet werden können.
Nachdem man die Erzeugnisse geerntet hat, kann man diese bei einem Händler oder über die Versandbox verkaufen. Bei ersterem erhält man den Verkaufspreis sofort, bei letzterem am nächsten Tag. Speichern oder einfach nur den nächsten Tag starten kann man im übrigen über das Bett im eigenen Haus. Natürlich gibt es auch andere Einnahmequellen: Sammelt Blumen unterwegs, geht Angeln, betreibt Viehzucht oder stattet der Mine einen Besuch ab. Aber Moment… außer Blumen sammeln könnt ihr anfangs nichts der aufgeführten Dinge. Dafür müsst ihr anfangen, das Dorf wieder aufzubauen!
Dafür muss das jeweilige Objekt oder das Haus begutachtet werden. Dort wird euch dann angezeigt, wieviel die Reparatur kostet und welches Material benötigt wird. Anfangs solltet ihr euch Häuser aussuchen, für welche man lediglich Holz von den kleineren Tannen benötigt und natürlich das schnöde Geld. Um Bäume fällen zu können, benötigt ihr jedoch auch eine Axt. Zu dem Zeitpunkt im Spiel wird euch auch beigebracht, was es mit den Quests bzw. Aufgaben auf sich hat. Durch diese könnt ihr euch Objekte, wie diese Axt, oder aber auch Gold und Samen oder andere Kleinigkeiten verdienen. Sobald ihr die Axt erhalten und ausgerüstet habt, könnt ihr die Bäume fällen und so automatisch das Holz sammeln. Je mehr Gebäude man repariert, desto mehr könnt ihr in Harvest Moon: Licht der Hoffnung auch tun und desto mehr Geld verdient ihr schlussendlich auch.
Ein ganzer Bauernhof
Ihr seid endlich soweit, dass ihr euch ein halbwegs annehmbares Polster verschafft habt? Gut, dann seid ihr bereit, euren Bauernhof richtig in Betrieb zu nehmen. Zunächst einmal benötigt ihr Stein, welcher natürlich mit dem Hammer durch Steine klopfen abgebaut wird. Dieser wird im übrigen auch für die Mine gebraucht, dazu aber später mehr. Habt ihr das Holz, die Steine und auch das Geld zur Hand, könnt ihr nun sowohl den Tierstall, als auch den Hühnerstall und die Windmühle reparieren.
Letztere wird benötigt, um aus Weizen Mehl oder Tierfutter herzustellen. Dieses könnt ihr euch aber auch bei der Tierhändlerin erwerben. Da der Hühnerstall anfangs sowohl von den Material- als auch von den Geldkosten günstiger ist, solltet ihr euch zunächst um diesen kümmern. Habt ihr den Stall repariert, könnt ihr bei der Tierhändlerin für eine mehr oder weniger immense Summe ein Huhn erwerben. Anfangs stehen hier nur weiße Hühner zur Verfügung. Ein kleiner Tipp unsererseits: Macht nicht den Fehler und kauf euch mehrere Hühner auf einmal, wenn ihr ein wenig Geduld mitbringt. Das Huhn wird nach dem Kauf in den Stall gebracht, wo ihr ihm dann einen Namen geben könnt. Dort angekommen könnt ihr bei der Futterstelle das Tierfutter einfüllen, das Huhn hochheben oder streicheln und am dortigen Buch den aktuellen Freundschaftsgrad feststellen. Im Laufe der Zeit wird aus dem gekauften Küken ein Huhn, welches auch Eier legt. Diese könnt ihr zu Nahrung verarbeiten, verkaufen oder es in den Brutkasten legen, woraus nach wenigen Tagen ein weiteres Küken schlüpft. So seid ihr in der Lage, euch mehrere Hühner zuzulegen und nur eines zu kaufen.
Bei dem normalen Viehstall funktioniert das Ganze im übrigen genauso. Dort gibt es allerdings mehr Plätze für Tiere und auch verschiedene Arten:
- Ein Pferd
- Kühe
- Schafe
- Esel
Wir empfehlen hier zunächst einmal das Pferd zu erwerben. Wenn ihr euch mit diesem anfreundet, könnt ihr es natürlich reiten und somit viel schneller von A nach B gelangen. Ist euer Pferd nicht in Reichweite, aber ihr befindet euch außerhalb, könnt ihr mit einer Pfeife das Pferd zu euch rufen. Die anderen Tiere geben, wenn diese ausgewachsen sind, natürlich Milch, Wolle und Eselswolle, welche ihr wieder für Aufgaben benötigt, um Dinge zu reparieren oder einfach, um es zu verkaufen. Beachtet jedoch, dass Schafe und Esel nur alle paar Tage geschoren, die Kuh aber jeden Tag gemolken werden kann. Dies funktioniert jedoch nur, wenn die Tiere gefüttert sind. Haben sie ein Futtersack als Symbol über dem Kopf, bedeutet dies, dass sie noch hungrig sind. Wir haben uns angewöhnt, den Tieren entweder morgens und abends oder nur abends das Futter in den Trog zu legen.
Auch bei der Tierversorgung könnt ihr jedoch Geld sparen. Zunächst einmal ist es euch möglich, Gras zu säen und wachsen zu lassen. Dieses dient Tieren im Frühling, Sommer und Herbst als Nahrung, wenn ihr außerhalb der Ställe die Glocke betätigt. Dadurch gehen die Tiere auf die Weide. Tut dies allerdings nicht, wenn es draußen regnet oder im Winter. Dadurch werden eure Tiere nur krank und das geht richtig ins Geld. Außerdem muss man dran denken, dass man die Tiere abends zurück in den Stall bringt, was ebenfalls wieder mit der Glocke gemacht wird.
Das letzte, was in dem Spiel noch mit Tieren zu tun hat, ist das Angeln. Die Fische unterschiedlicher Art können in Flüssen, Seen oder im Meer vorkommen und das auch zu bestimmten Jahreszeiten. Ferner solltet ihr euch Köder bei einem Händler kaufen, da ihr damit mehr Fische anlockt und die Chance, den anbeißenden Fisch zu angeln, größer ist.
Steine und Bling, bling!
Ein weiterer Aspekt des Spiels und auch eine gute Einnahmequelle ist die Mine. „Bewaffnet“ euch mit eurem Hammer, nehmt euch eventuell etwas zu „Essen“ mit und stattet der Mine einen Besuch ab.
Dort angekommen werdet ihr bemerken, dass ihr lediglich die Treppe nach oben seht und herausragende Steine. Diese solltet ihr zunächst mit dem Hammer zertrümmern. Darunter findet ihr Steine zum Reparieren von Objekten und Häusern, aber auch Edelsteinerze.
Wer sich nun fragt, wie man in die nächste Ebene gelangt: Grabt nun einfach jeden einzelnen Fleck auf dem Boden um. An einer Stelle werdet ihr ein Loch finden, welches euch in die nächste Ebene bringt. Je tiefer ihr euch in die Mine begebt, desto mehr Steine und desto bessere Edelsteinerze könnt ihr finden. Alle 5 Ebenen bekommt ihr einen Savepoint, an welchem ihr bei dem Mineneintritt starten könnt. Dort habt ihr dann die Auswahl zwischen Ebene 1, Ebene 6, Ebene 11, usw.
Die Steine müssen zu Ziegeln verarbeitet werden, um damit Sachen zu reparieren. Dies könnt ihr beim Schmied für ein kleines Entgelt tun lassen. Auch empfehlen wir hier dringend, die Edelsteinerze zu Edelsteinen veredeln zu lassen, um diese anschließend zu verkaufen. Dies ist unserer Meinung nach aktuell der beste Weg, um Geld zu verdienen. Es ist möglich, am Tag mehr als 40.000-50.000 Gold zu verdienen!
Glück in der Liebe
Natürlich ist es auch möglich, in Harvest Moon: Licht der Hoffnung zu heiraten. Dafür müsst ihr ein Bewohner des anderen Geschlechts umwerben, indem ihr täglich mit diesem sprecht und ihm Geschenke macht, welche er mag. Die Dorfmagierin, zumindest eine der drei, kann euch hier weiterhelfen.
Ferner benötigt man auch ein größeres Haus, um heiraten zu können. Dies könnt ihr euch bei dem verrückten Professor erwerben. Selbiges gilt auch für Vergrößerungen der Ställe und Dekorationsobjekte wie Zäune, Vogelscheuchen oder ähnliches. Den Professor schaltet man ebenfalls im Verlauf der Hauptgeschichte frei, wenn man sein Gebäude repariert.
Neben den Wohnhäusern und dem Tierladen gibt es noch einen Blumenladen zu reparieren, um Blumen anbauen zu können oder beispielsweise auch ein Restaurant, bei welchem ihr neue Kochrezepte erwerben könnt.
Wir empfehlen jedoch besonders die Reparatur der Heißen Quelle. Da man im Verlauf eines Tages eine Menge zu tun hat, wie beispielsweise das Versorgen der Tiere, das Ernten und neu säen des Gemüses oder des Obstes bzw. der Blumen und das Graben in der Mine, kann einem schnell die Energie ausgehen. Hierdurch wird man zusammenbrechen und am nächsten Tag ziemlich gerädert wieder aufwachen, was einen schnelleren Energieverlust bedeutet. Die Heiße Quelle regeneriert alle paar Sekunden ein halbes Herz, wodurch ihr am Tag viel länger arbeiten könnt!
Alleine spielen oder zusammen?
Richtig, es gibt (zumindest auf der Switch Version, bei den anderen sind wir uns nicht sicher) eine Art kleinen Multiplayer. Im Verlauf des Spiels findet man einen lilanen Kristall, welchen man täglich berühren soll. Nach wenigen Tagen findet ihr eine Art Kristallwächter, der zu dem Kristall gehört und ab einem bestimmten Zeitpunkt könnt ihr einmal am Tag diesen um Hilfe bitten. Hier gibt es zwei Möglichkeiten:
Nutzt man keinen Edelstein, hat dieser Helfer nur eine Mindestmenge an Energie. Je besser der Edelstein ist, welchen man dem Wächter gibt, desto mehr Energie hat der Helfer dann auch.
Nun würde der Koop-Modus starten. Bei der Switch kann dies über mehrere Controller oder aber auch über die einzelnen Joycons betrieben werden. Der Erntewichtel kann alles tun, was auch der normale Spieler tun kann. Jedoch kann sich der Erntewichtel nicht weit vom Spieler entfernen, da er sonst zu dem Spieler zurückgeportet wird.
Wenn ihr jedoch keinen Mitspieler habt, könnt ihr natürlich beide Charaktere steuern, auch wenn es etwas umständlich ist. Kleine Extras hellen im Übrigen den Alltag auf. Neben den normalen Alltags-Aufgaben gibt es auch ab und an Dorffeste, wenn man alle Häuser repariert hat. Dies kann ein Kochwettbewerb sein oder auch ein Hunderennen. Ja ihr lest richtig. Ihr könnt euch einen kleinen, vierbeinigen Gefährten erwerben. Aber Achtung: Auch dieser braucht viel Liebe und viel Futter von euch!
Im Übrigen schaltet ihr neue Arten von Tiere frei, wenn ihr die Hauptgeschichte durchgespielt habt!
Grafik sehr Oldschool, Sound atmosphärisch gut
Die Grafik kann man weder als schlecht, noch als gut bezeichnen. Diese ähnelt am ehesten einer Mischung aus Konsolen und Mobile-Grafik, jedoch mit mehr Details. Auch gibt es eine Ähnlichkeit zu dem 2D Aussehen wie man es aus älteren Spielen kennt, was sehr nostalgisch rüberkommen kann. Viele haben über Abstürze geklagt, vor allem bei der Switch Version. Diese haben wir nicht ein mal bemerkt. Lediglich die etwas längeren Ladezeiten können als störend empfunden werden!
Der Sound, welcher im Hintergrund je nach Gebiet abgespielt wird, passt perfekt zum Geschehen und lädt förmlich zum Entspannen in Harvest Moon ein. Natürlich gibt es auch kleine Soundeffekte wie die Schritte beim Laufen oder das Plätschern des Wassers beim Angeln. Wir haben auch keine negativen oder auf Dauer nervenden Geräusche festgestellt.
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