Sogenannte Indie-RPG Simulationsspiele sind inzwischen bei vielen Spielern sehr beliebt, da sie zeitgleich an den PC fesseln und entspannend wirken. Bekannte Spiele in der Richtung wären beispielsweise Harvest Moon oder auch Stardew Valley, bei welchen es darum geht, einen Hof auf Vordermann zu bringen, Gemüse und Obst anzubauen, Tiere zu züchten, sich mit den Bewohnern anzufreunden, irgendwann zu Heiraten und Kinder zu bekommen. Bei Stardew Valley ging es sogar noch weiter, sodass man Monster besiegen musste, Objekte sammeln und alles selbst zusammenbauen, wenn man die Einzelteile gesammelt hat.
Auch wenn solche Spiele anfangs noch relativ unbekannt waren, gelangten die doch mehr oder weniger an „Berühmtheit“ hinzu und Stardew Valley wurde praktisch über Nacht zu einem Steam-Hit. Natürlich gibt es viele weitere Spiele, die versuchen, ein ähnliches Spielprinzip zu bieten, aber nur wenigen gelang es. „My Time at Portia“ lautet der Titel des neuen Spiels aus dem Hause von Team17 und es verspricht viele bekannte Inhalte, wie sie in Stardew Valley oder Harvest Moon vorkommen, aber auch ähnlicher Inhalte wie aus dem alten Playstation Spiel Dark Cloud und Animal Crossing. So gesehen handelt es sich bei My Time at Portia also um eine bunte Mischung aus vielen bekannten Spielen. Normalerweise sagt man ja: Zu viele Köche verderben den Brei. Aber ob dieses Sprichwort nun auf das My Time at Portia gemünzt auch stimmt oder es ein fesselndes Spiel geworden ist, das erfahrt ihr in unserem Preview.
Allgemein Informationen
Zunächst einmal haben wir aber einige, wichtige Informationen für euch zusammengetragen. Zunächst einmal sei gesagt, dass My Time at Portia über Kickstarter finanziert wurde. Die Kickstarter Kampagne fand damals vom 11.September bis zum 11.Oktober, also 30 Tage lang, statt. Das festgelegte Ziel betrug 100.000$ und wurde mit 146.697$ sogar noch übertroffen. Insgesamt hatte das Spiel bei Kickstarter genau 3708 Unterstützer. Dadurch, dass sogar ein höherer Betrag erreicht wurde, konnten diverse „Stretch Goals“ erreicht werden:
- 100.000$: In-Game Backer T-Shirt
- 110.000$: 10 zusätzliche Haus-Dekorationen (Möbel und Bilder)
- 120.000$: Tierzucht
- 130.000$: Portia Museum
- 140.000$: Reitbare Tiere
Genau 3.303$ haben gefehlt, um den letzten Meilenstein zu erreichen, welcher noch einen zusätzlichen Dungeon-Typ ins Spiel integriert hätte. Aber wer weiß, vielleicht wird dies von Team17 ja dennoch umgesetzt. Dies bleibt vermutlich auch vom Erfolg des Spiels abhängig.
Quelle: Team17 (Kickstarter)
My Time at Portia befindet sich seit dem 23.Januar 2018 in der Early Access Phase bei Steam. Aktuell beträgt der Preis ca. 19.99€ und bisher ist My Time at Portia auch nur in Englisch und vereinfachter Chinesischer Sprache und Untertitel erhältlich. Allerdings ließen die Entwickler verlauten, dass das Spiel bei dem offiziellen Release auch andere Sprachen unterstützen soll. Des Weiteren sind auch eine Veröffentlichung für die Xbox One, die Playstation 4 und sogar für die Nintendo Switch noch in diesem Jahr geplant.
Wie bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um ein Preview für ein Spiel in der Early Access Phase. Aus diesem Grund sind noch nicht alle Inhalte ins Spiel integriert und diese werden in den nächsten Wochen oder Monaten den Weg ins Spiel finden. Sobald das Spiel offiziell veröffentlicht wurde, werden wir hierfür dann noch einen separaten Review-Artikel veröffentlichen.
Stille und Idylle
Das Spiel beginnt zunächst im Hauptmenü, bei welchem wir die Grafik und Soundeinstellungen vornehmen können, die Steuerung begutachten, einen Spielstand laden oder einen neuen Spielstand erstellen können. Letzteres werdet ihr am Anfang logischerweise auswählen und dies führt euch in den Charakter-Editor. Hier müsst ihr zunächst einmal euer Geschlecht wählen und könnt die Stimme ein oder ausschalten. Weiter geht es dann mit dem Einstellen des Haares. Hier stehen aktuell bei beiden Geschlechtern 4 Frisuren zur Auswahl, welche ihr von der Farbe und auch von der Haarlänge noch anpassen könnt. Anschließend folgen noch die Einstellung des Gesichtstyps, die Hautfarbe, spezifischere Einstellungen des Gesichts wie die Augengröße, der Abstand, die Größe der Nase und andere Kleinigkeiten. Habt ihr euren Charakter fertig angepasst, müsst ihr ihm noch einen Namen geben und könnt dann das Spiel starten. Es ist auch möglich, das Aussehen auszuwürfeln.
Nach der Charaktererstellung finden wir uns auch schon im Spiel auf einem Boot wieder, was uns nach Portia bringt. Nach einem kleinen Plausch mit dem Bürgermeister, welcher in einer Videosequenz stattfindet, gibt es auch ein kleines Tutorial, welches uns die Grundlagen des Spiels näher bringen soll. Der Hintergrund von unserem Leben in My Time at Portia ist, dass wir von unserem Vater, der scheinbar gestorben ist, einen Hof mit einer Werkstatt geerbt haben.
Hier unterscheidet sich My Time at Portia schon einmal von anderen Spielen dieser Art, bei welchen man einen einfachen Bauernhof erbt und bewirtschaften muss. Unsere Aufgabe ist nun, das Haus und den Hof wieder auf Vordermann zu bringen und die beste Werkstatt in Portia zu werden, von welchen es mit unserer insgesamt 5 verschiedene gibt.
Portia ist eine Kleinstadt mitten in einer idyllischen Landschaft, welche bisher sowohl eine grüne Landfläche beinhaltet, aber auch hinter mehreren Flussmündungen in eine wüstenartige Landschaft führt, welche wir zu Anfang aber sowieso nicht besuchen können. Unsere Werkstatt befindet sich ein Stück außerhalb der Stadt und unsere Nachbarin sind Emily und ihre Großmutter, welche zu den besten Landwirtschaftlern in der Gegend gehören. Dies sieht man schon an dem großen, bewirtschafteten Feld mit Weizen, dem abgetrennten Bereich welcher Pferde und Kühe beinhaltet und auch den großen Außenstall für Hühner, Enten und Küken. Wo man nur hinschaut: Alles ist ruhig und friedlich und man kommt nicht auf die Idee, dass auch hier etwas Böses passieren kann.
Abbauen, Farmen, Questen und Craften
Den Hauptteil des Spiels, auch die Hauptgeschichte selbst, nimmt das Craften (erstellen) von Gegenständen und Objekten in Beschlag. Eine der ersten Aufgaben für unsere Werkstatt wird sein, zunächst einmal eine Axt und eine Spitzhacke zu erstellen. Dies geschieht natürlich an unserer Werkbank. Nach einem kleinen Blick darauf sehen wir, dass wir dafür sowohl Holz als auch Steine benötigen. Die kleinen und großen Bäume und Felsen können wir natürlich nicht mit bloßen Händen abbauen, daher machen wir uns auf die Suche nach Ästen und Steinen, welche auf dem Boden liegen. Diese machen sich durch ein leichtes Glitzern bemerkbar. Mit einer Spitzhacke und der Axt ausgerüstet, können wir zumindest kleinen Felsen und kleinen Bäumen zu Leibe rücken. Für die größeren Objekte reichen diese Anfänger Gegenstände noch nicht aus.
Nach einigen, kleinen Aufträgen, welche uns der Bürgermeister gibt, sind wir fortan eine eingetragene Werkstatt und können uns mit anderen Werkstätten, von welchen es vier verschiedene gibt, messen. Dies geschieht für gewöhnlich durch das Erledigen eines täglichen Auftrags. Man hat als Spieler täglich die Möglichkeit, sich in der Gilde der Stadt an der Tafel einen Auftrag abzuholen. Hier muss man allerdings aufpassen. Für manche Aufträge benötigt man zusätzliche Werkbänke wie eine Holzschneidemaschine, einen Schmelzofen oder auch ein Schleifgerät. Es gibt natürlich noch weitere Geräte, welche man im Laufe der Zeit freischalten muss. Dies wären unter anderem ein Mixer, eine Lederverarbeitungsstation oder auch eine fortgeschrittene Lederverarbeitungsstation
Ferner gibt es bei den Aufträgen auch eine zeitliche Vorgabe, bis wann dieser Auftrag erfüllt und der gewünschte Gegenstand abgegeben wurde. Wir empfehlen daher, euch die Aufträge am Brett anzusehen, dann in ihrem Notizbuch nachzuschauen, welche Objekte man benötigt und die Quest erst dann anzunehmen, wenn ihr die benötigten Werkbänke besitzt und euch sicher seid, dass ihr den Auftrag in der Zeit schafft. Anfangs werdet ihr natürlich nur Aufträge der Kategorie D bekommen, da ihr eine neue Werkstatt mit einem niedrigen Rang seid. Je höher euer Rang steigt und je mehr Rezepte ihr erlernt habt, desto bessere Aufträge erlangt ihr, welche natürlich mehr Ruf, mehr EXP und mehr Gold gewähren werden.
Ein weiterer Punkt, welchen man bei Aufträgen beachten muss, ist, dass es in My Time at Portia eine Hauptquestreihe gibt und auch Nebenquests, welche ihr unbedingt erfüllen solltet. Für solche Quests und auch für manche täglichen Aufgaben benötigt ihr nicht nur eure Werkbank sondern die große Arbeitsfläche. Bei eben jener können große Objekte wie die neuen Werkstationen, aber auch für Quests benötigte Objekte wie Brückenteile, Busstationen, Busse, Lampen oder andere dekorativ hochwertige Objekte erstellt werden. Dies geschieht aber nicht, wie man es von anderen Spielen gewöhnt ist, indem man die Objekte im Inventar hat und es sofort oder nach kurzer Wartezeit fertig gebaut wird. Stattdessen wird auf der Arbeitsfläche ein leicht durchsichtiges Abbild des gewünschten Gegenstands dargestellt und ihr könnt an dem Schild daneben nachlesen, welche Teile ihr benötigt. In eurem Notizbuch wird dies sogar genauer dargestellt, welche Teile ihr benötigt und wie ihr diese erstellt. Zumeist bestehen die benötigten Materialien auch noch einmal aus Zwischenschritten. Benötigt ihr beispielsweise „Stone Bricks“, müsst ihr zunächst Steine sammeln und diese am Ofen zu „Stone Bricks“ verarbeiten. Dafür muss der Ofen mit Holz befeuert werden. Je nach Gegenstand dauert es mehrere „Minuten“, „Stunde“ oder „Tage“ an Ingame-Zeit, bis alle Objekte verarbeitet wurden. Das positive an der Sache ist aber, dass ihr an mehreren Stationen gleichzeitg Objekte verarbeiten könnt. Benötigt man als Beispiel Kupferbarren, Holzplanken und Harz, könnt ihr im Ofen, oder auch in mehreren Öfen, das Kupfererz zu Barren schmelzen lassen, währenddessen an der Holzschneidemaschine Planken aus Holz fertigen und kleine Bäume fällen, um Harz zu erlangen.
Während die Werkbänke automatisch arbeiten, könnt ihr natürlich anderen alltäglichen Dingen in Portia nachgehen. Allerdings empfehlen wir euch, anfangs schnellstmöglich mehrere Kisten zu craften und diese entweder außerhalb eures Hauses oder innen aufzustellen, da man nur ein kleinen Inventar besitzt und man viele Objekte erhält. Später kann man das Inventar auch vergrößern, was jedoch Geld kostet, welches man anfangs nicht gerade zur Verfügung hat. Die beste Möglichkeit, an Geld zu kommen, sind die tägliche Aufgabe, das Erfüllen von Nebenquests, das Erledigen von Aufgaben für Bewohner und das Verkaufen von nicht benötigen Objekten.
Bewaffnet mit Schwert oder Jetpack und Spitzhacke
Wie bereits erwähnt, muss man viele von den Rohmaterialien selbst beschaffen. Während man Holz natürlich nur an der Oberfläche durch das Fällen von Bäumen erhält, kann man Stein und auch diverse Erze nur in einer Mine abbauen. Davon gibt es aktuell zwei verschiedene, wobei die zweite für hochwertigere Erze anfangs irrelevant ist. Beim ersten Besuch der Mine wird euch einer der Einwohner darüber aufklären, was es mit diesen verlassenen Minen auf sich hat. Dort werdet ihr keinen Monstern begegnen, sondern könnt euch fröhlich dem Abbau von Stein, Sand und Erzen widmen. Der Besuch der ersten Mine kostet wöchentlich 200 Gold und der Besuch der zweiten Mine 300 Gold, was man allerdings schnell wieder erwirtschaftet hat. Jedoch empfehlen wir Anfängern dennoch, die Zeit voll auszunutzen. Der erstmalige Besuch kostet euch sogar nur 60 Gold und ist daher spottbillig. Habt ihr einmal eine Mine so gut wie leergeschürft, könnt ihr außerhalb der Mine für 20 Gold eine andere „Ebene“ betreten.
In der Mine angekommen müsst ihr euch erst einmal an die etwas dunklere Umgebung gewöhnen, welche nur durch eine kleine Lampe erhellt wird. Ein wichtiges Objekt stellt hier euer Radar dar. Nutzt ihr diesen, seht ihr unter euch oder in den Wänden leuchtende, goldene Punkte. Markiert euch diese und grabt mit eurer Spitzhacke auf diese zu, um Objekte wie Power Stones, Data Disks, diverse Materialien oder auch Dekorationsobjekte zu erhalten. Power Stones werden benötigt, um fortgeschrittene Werkbänke zu betreiben oder um bestimmte Objekte bei einem Mysteriösen Händler erwerben zu können, welcher nur 1-2 Mal im Monat in Portia auftaucht. Die Data Disks sollte man regelmäßig ins „Research Center“ bringen, um neue Anleitungen für herstellbare Objekte für die Werkstation zu erlangen. Ihr könnt immer nur 5, 10 oder 20 Disks abgeben.
Achtet allerdings darauf, einen Vorrat anzulegen, da ihr auch für manche Quests Data Disks benötigt. Die Materialien, welche ihr neben den Erzen ausgrabt, könnt ihr für andere Objekte als Material nutzen oder bei einem Händler für gutes Geld verkaufen. Anfangs wird euch jedoch nur das Kupfer und das Zinnerz in der Mine interessieren. Beides erlangt man, wenn man Kupfererz abbaut. Dies ist im Vergleich zu einfachem Stein in der Mine, welcher gräulich dargestellt wird, eher in einem Kupferfarbton gehalten. Das Abbauen mit der Spitzhacke kostet euch natürlich Ausdauer, welche euch am unteren Bildschirmrand neben den Lebenspunkten dargestellt wird. Achtet also darauf, am besten einen ganzen Tag in der Mine zu verbringen, wenn eure Werkstationen schon am Arbeiten sind. Die in der Mine eventuell erhaltenen Dekorationsobjekte könnt ihr entweder verkaufen oder in euer Haus stellen, welches ihr jedoch zuerst mit Brettern reparieren solltet.
Für viele herstellbare Gegenstände benötigt man allerdings Wolle, Knochen oder technische Objekte, welche die Kreaturen in Portia nicht freiwillig herausrücken. Den Anfang machen hier die harmlosen Lamas oder Marienkäfer, welche allerdings sehr niedlich gehalten wurden. Die Lamas sind kunterbunt und die Marienkäfer wirken auch nicht gerade gefährlich. Weiter geht es mit einer Art Seepocke, welche durch einen bunten Regenschirm an Land fliegen kann. Diese kleinen Anfangstierchen eignen sich hervorragend, um Leder und andere Objekte zu Farmen und das Kämpfen zu üben. Natürlich solltet ihr euch vorher ein geeignetes Schwert hergestellt haben. Das Kämpfen ist simpel gehalten und schnell zu verstehen. Mit der linken Maustaste greift man den Gegner an, was Ausdauer kostet und mit der rechten Maustaste kann man Ausweichrollen durchführen, welche ansich keine Ausdauer benötigen, aber nur alle 2-3 Sekunden genutzt werden kann, um Angriffen auszuweichen. Durch diese Kämpfe und auch durch das Abbauen von Erzen, Stein und Holz erlangt unser Charakter immer mehr Erfahrung und dadurch Level Ups.
In My Time at Portia gibt es auch einen Skillbaum, welcher sich in 3 Kategorien untergliedert:
- Kampf
- Abbau
- Soziales
Pro Level Up bekommt man jedoch immer nur einen Punkt zur Verfügung und man sollte gut entscheiden, in welchen Skill von welchem Skillbaum man diesen investiert. Die Skills des Kampfskillbaums erhöhen den Schaden, verringern die Ausdauerkosten von Angriffen, erhöhen die kritischen Trefferschadenspunkte oder andere Dinge, welche man im Kampf benötigt. Beim Abbau erhöht sich die Menge an Material, welche man erhält, verringert die Ausdauerkosten vom Nutzen der Axt oder der Spitzhacke, erhöht die Chance für seltene Materialien oder ähnliches. Im sozialen Baum geht es natürlich in erster Linie darum, mehr Freundschaftspunkte zu erhalten, wenn man Bewohnern Geschenke macht, mit diesen Sparring betreibt, Spiele spielt wie Stein, Schere, Papier oder einfach ein Gespräch führt.
Die schwierigeren Kämpfe wird man jedoch in den Story-Dungeons erleben und in der Monsterruine, welche 4 Ebenen beherbergt, welche für bestimmte Level vorgesehen ist. Die ersten zwei „Ebenen“ sind noch insofern einfach, dass es keine zeitliche Vorgabe gibt, um diese zu Durchlaufen. Pro Ebene muss der Spieler 5 Unterebenen durchspielen und auf der sechsten einen Boss bekämpfen, welcher es am Anfang in sich hat. Man gelangt nur dann in eine weitere Unterebene, wenn man auf der aktuellen alle Gegner besiegt hat. Dort erwarten euch postapokalyptische Tiere wie giftige Fische, Totengräber mit einer riesigen Schaufel, Giftmischer, Piratenratten, Feuerballwerfende Ratten und anderes Getier. Diese gewähren euch bei einem Kill allerdings Materialien und Gold. Des Weiteren gibt es auf den Ebenen Schatztruhen, welche ebenfalls Material beinhalten und Kisten, welche nach dem Zerstören ebenfalls Gold und Objekte fallen lassen. Nach dem Kill des „Endbosses“ kann man die nächste Ebene starten. Die Ebene 3 und 4 stellen aktuell die schwierigsten dar, da man bei jeder Unterebene nur 1 Minute und eine kleine Anzahl an Sekunden Zeit hat, um diese zu „clearen“ und in die nächste zu gelangen. Um Zusatzzeit hinzuzubekommen, muss der Spieler Kisten zerstören. Mit ein wenig Übung, einem höheren Level und einem sehr guten Schwert sollte allerdings auch die Ebene 3 oder Ebene 4 keine Probleme mehr machen. Auch hier gilt: Legt euch einen Vorrat an Material an und sammelt diese in einer Kiste, da man nie weiß, wann man diese Objekte benötigt. Auch wenn es in der Early Access Phase keinen Bedarf für manche Objekte gibt, heißt dies nicht, dass es bei dem offiziellen Release noch genauso sein wird.
Geld regiert die Welt (und die Liebe)
Natürlich hat man neben den bereits erwähnten Aufgaben noch ein Leben in Portia. Zunächst einmal kann man die Welt erkunden, versteckte Schatztruhen finden, kochen oder auch Angeln gehen. Zum Kochen benötigt ihr natürlich den Kochtopf und zum Grillen einen Grill. Beides müsst ihr erst einmal als Anleitung lernen, dann bauen und anschließend in eurem Hof aufstellen. Das Angeln ist schnell erlernt. Baut euch an eurer kleinen Werkbank eine Angel, sammelt Köder oder kauft diese bei Emilys Laden und sucht euch einen Fischschwarm. Dort könnt ihr nun die Angel auswerfen. Sobald ein Fisch angebissen hat, müsst ihr die linke Maustaste gedrückt halten, um die Schnur einzuholen und zeitgleich mit dem Cursor auf dem Fisch bleiben beziehungsweise diesem folgen, dass die Schnur nicht reißt. Es dauert nicht lange, bis man ein Gefühl dafür entwickelt hat. Beim Grill gibt es festgelegte Rezepte. Bei dem Kochtopf jedoch müsst ihr aktuell auf gut Glück Objekte in einer bestimmten Zeit in den Topf werfen und am Schluss das daraus entstandene Essen herausnehmen. Wir hoffen, dass es bald eine Art Rezeptbuch geben wird, in welchem die erlernten Kochrezepte zu finden sind.
Aber auch das soziale Leben sollte nicht vernachlässigt werden. Es gibt zum aktuellen Zeitpunkt genau 46 NPCs in My Time at Portia, mit welchen man sich anfreunden kann. Dazu ist es nötig, sich mit ihnen zu unterhalten, ihnen Geschenke zu machen, zu spielen, Sparring zu betreiben und diese täglich anzusprechen. Auch Aufgaben, welche diese NPCs an euch richten, gewähren euch bei Erfüllen Freundschaftspunkte.
Natürlich ist es in My Time at Portia sogar möglich, sich zu verlieben und zu heiraten. Hat man genug „Herzen“ bei einer Person gesammelt, welche man heiraten kann, muss man ihr einen Strauß Rosen schenken, um die Herzen fertig sammeln zu können. Auch Dates könnt ihr mit eurem oder eurer Zukünftigen ausmachen und abhalten, welche sogar relativ romatisch dargestellt werden. Um schlussendlich heiraten zu können, benötigt ihr einen Hochzeitsring, welcher erworben werden muss, ein größeres Haus und damit verbunden einen viel größeren Hof. Dies kostet natürlich eine Menge Geld.
Das Haus kann aktuell einmal für 10.000 Gold und einige Materialien vergrößert werden, der Hof stattdessen sogar 4 bzw 5 Mal und jedes mal wird es teurer. Die letzte Stufe kostet beispielsweise sogar happige 300.000 Gold. Damit habt ihr aber mehr als genug Platz, um euch das große Haus leisten zu können, mehrere Werkstationen der gleichen Art platzieren, einen Platz für das Anpflanzen von Obst, Gemüse und Bäumen zu haben und auch für Platz vorzusorgen, wenn Team17 dann die Tierzucht ins Spiel integriert. Aber bis dahin hat man genug zu tun, um alle Dinge freizuschalten und den Hof komplett fertig auszubauen.
Aktuell findet auch einmal im ersten Monat des Jahres ein Fest statt, an welchem man teilnehmen kann, aber nicht muss. Wir empfehlen allerdings die Teilnahme, da es wortwörtlich Geschenke vom Himmel regnet und man so auch die Möglichkeit hat, alle NPCs kennenzulernen, da wirklich alle daran teilnehmen. Später sollen natürlich noch viel mehr Feste in Portia stattfinden!
Niedlich anzuschauen und soundtechnisch passend
Natürlich sollte man bei My Time at Portia keine High End Grafik erwarten. Hierbei handelt es sich nach wie vor um eine Indie Spiel, dessen Grafik am ehesten den neueren Harvest Moon-Spielen und Animal Crossing ähnelt. Dies dürfte sowohl eingefleischten Fans solcher Spiele zusagen, als auch kindergerecht sein. Wobei wir nicht sagen würden, dass jüngere Kinder mit der Spielweise klarkommen, da es doch viel zu beachten gibt. Die Animationen wirken flüssig und Grafikprobleme konnten wir keine bemerken.
Auch der Sound passt grundsätzlich perfekt ins Spiel. Die verschiedenen Aktionen haben unterschiedliche Soundeffekte erhalten und unterscheiden sich auch voneinander. Diverse Videosequenzen wurden sogar komplett vertont, andere sind es bisher noch nicht. Einen Fehler, welchen wir bemerkt haben, ist, dass sich manchmal der Sound aufhängt oder sich ein Soundeffekt wiederholt, obwohl man nicht in der Nähe der jeweiligen Quelle ist. Auch einige Videosequenzen besitzen noch keinen Ton. Wir hoffen, dass dies noch verbessert werden kann.
Fazit
Dafür, dass sich My Time at Portia noch sehr frisch in der Early Access Phase befindet, sind wir von dem Spiel restlos begeistert. Bisher haben wir innerhalb kürzester Zeit schon rund 40 Spielstunden erreicht und die Hauptstory für den aktuellen Stand abgeschlossen. Allerdings hat Team17 hier schon geplant, regelmäßig weitere Hauptstory-Quests nachzuschieben. Wir konnten nie behaupten, dass wir in Portia zu wenig zu tun haben, im Gegenteil. Häufig war es sogar der Fall, dass wir nicht wussten, was wir zuerst machen sollen, weil man vor allem am Anfang viel beachten und unter einen Hut bekommen muss. Stein, Holz oder Erze farmen, die Monsterruine besuchen, soziale Kontakte pflegen, die Beete mit Dünger versorgen…es gibt soviel, was man machen kann. Würden die Werkstationen nicht weitgehend automatisch laufen, wäre die tägliche Zeit in My Time at Portia nicht ausreichend. Das Craftingsystem wirkt gut durchdacht und es gefällt uns gut, dass sich die größeren Objekte in viele kleine erstellte Gegenstände, welche kombiniert werden müssen, einteilen. Anfangs gab es ab und zu Probleme, dass sich das Spiel aufgehängt hat oder ähnliches, allerdings haben wir positiv bemerkt, dass Team17 bzw. der Entwicker Pathea Games täglich einen wenn nicht sogar mehrere Hotfixes oder Patches veröffentlicht. Wenn nun noch die geplanten Features wie die Tierzucht, das Reiten von Tieren und andere Kleinigkeiten hinzugefügt werden, wird das Spiel noch besser als es ohnehin schon ist. Wir können allerdings jetzt schon bedenkenlos den Kauf des Spiels in der Early Access Phase empfehlen.
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