Rundenbasierte Strategiespiele erfreuen seit vielen Jahren eine große Masse an Spielern. Besonders dann, wenn man diese nicht nur im Singleplayer Modus gegen NPCs sondern auch gegen richtige Gegner erleben kann. Ein solches Spiel wurde nun vor wenigen Wochen offiziell veröffentlicht. Die Rede ist hier von Solium Infernum. Eben jenes Spiel konnten wir nun einige Wochen intensiv ausprobieren und wollen euch darüber berichten, ob sich der Kauf des Spiels lohnt!
Der Krieg um den Thron
In Solium Infernum kämpfen 8 „Große Übel“ darum, den Thron im Pandämonium zu besteigen und sie bekriegen sich natürlich aus genau diesem Grund. Das dies erst vor kurzem angefangen hat, hat eine simple Erklärung: Der Teufel, welcher der ursprüngliche Herrscher über die Hölle war, ist aus unbekannten Gründen verschwunden und natürlich nutzen die 8 Übel diese Situation aus, um ihre Macht zu stärken. Dass das Ganze natürlich nicht gut ausgehen kann, kann man sich selbst denken.
Interessant ist hier die Möglichkeit, die jeweiligen Partien wirklich zu gewinnen. Die offensichtlichste Möglichkeit ist natürlich, den Thron zu besteigen, indem man andere Feinde besiegt. Allerdings gibt es noch weitaus mehr Möglichkeiten, diesen Punkt zu erreichen. Wir haben in unserem „Run“ beispielsweise dafür gesorgt, dass ein anderer Fürst den Platz auf dem Thron einnimmt, jedoch durch kluge Entscheidungen dafür gesorgt, dass dieser nach unseren Wünschen agiert. Es ist jedoch egal, welche Option ihr wählt: Es ist wichtig, Reichtum anzuhäufen, eine Armee aufzubauen, Artefakte zu beschaffen und Prätoren zu erhalten, um für andere Herrscher kein Opfer darzustellen, welches sie ohne Bedenken angreifen können.
Einfacher Einstieg dank Tutorial
Eines sei gleich gesagt: Auch wenn Solium Infernum zu Beginn wie ein klassiches, rundenbasiertes Spiel anfühlt, so gibt es viele Dinge, die hier anders funktionieren und zum Teil kann es für Anfänger durchaus überfordernd sein. Aus diesem Grund empfehlen wir auch, die Kampagne durchzuspielen, bevor ihr euch an Multiplayer-Matches wagt. Bei der Kampagne warten viele verschiedene Missionen darauf, von euch erfüllt zu werden. In der ersten Mission hilft euch sogar ein Tutorial dabei, die wichtigsten Gameplay Inhalte zu erlernen und hier sollte man gut aufpassen, da man sonst später enorm große Probleme haben wird.
Zunächst einmal lernt man hier den Umgang mit der Kamera, die Steuerung der eigenen Einheiten und das Platzieren der Prätoren, auf welche wir noch zu sprechen kommen werden. Jeder Fürst hat natürlich eine eigene „Hauptbasis“, welche es zu verteidigen gilt. Die Karte selbst ist in Hexagon-Formen angeordnet, über welche unsere Streiter sich bewegen können. Je nach Boden-Art kann diese unsere Truppen auch verlangsamen, verbrennen oder andere Effekte zufügen. Wichtig ist jedoch auch, dass man beim Bewegen der Truppen den Boden wirklich „einnimmt“. Das bedeutet, dass andere Gegner ihn nicht betreten können, außer sie haben eine Fehde (kurze Schlacht) oder einen Krieg mit euch. So könnt ihr Feinde auch gut einkesseln und sinnvolle Strategien planen. Wichtig ist, immer anhand der Anzeige im Auge zu behalten, welcher Feind gerade am Zug ist und dadurch vorauszuplanen. Im Vergleich zu anderen Spielen gilt dies jedoch nicht nur für eine oder zwei Runden, sondern am besten bis zu 4 oder 5 Runden.
Überdenkt eure Aktionen
Wichtig auch zu beachten, dass ihr in jeder Runde nur eine bestimmte Anzahl an Zügen zur Verfügung habt, die ihr mit diversen Aktionen füllen könnt. Darunter zählen beispielsweise das Schürfen nach der Währung im Spiel oder aber auch das Bieten auf dem Bazaar und den Kriegsanstrengungen. Auch das Bewegen diverser Truppen benötigt eben jene Züge und man sollte dies dadurch sinnvoll planen. Gelegentlich kann es unter anderem notwendig sein, seine Truppen nicht zu bewegen und stattdessen die Währung zu generieren. Diese Währung jedoch hat einen großen Unterschied zu anderen Spielen dieser Art, was ihr schnell merken werdet. Dazu gleich mehr.
Hat man seine eigenen Züge festgelegt, gilt es es, die Runde zu beenden. Spielt man im Singleplayer Modus, wird die Runde natürlich sofort abgeschlossen. Im Multiplayer Modus kann es je nach Einstellung und Spielart dauern und man sieht anhand eines kleinen Balken bei den Gegner-Portaits, ob diese die Auswahl getroffen haben. Solange nicht alle Bosse ihre Auswahl getroffen haben, kann man seine eigene jederzeit abändern.
Auf zum Bazaar
Der Bazaar ist eine Art Basar, zu dem alle 8 Herrscher Zugang haben und es handelt sich dabei natürlich wirklich um einen Basar. Diesem werdet ihr im Verlauf des Spiels sehr häufig einen Besuch abstatten, denn es ist nicht möglich, eigene Truppen oder Prätoren auszubilden. Vielmehr müssen sie mithilfe bestimmter Währungstypen erboten werden. Hier muss zwischen normalen Armee-Truppen und sogenannten Kommandanten (Prätoren) unterschiedene werden, denn diese verstärken die Truppen lediglich und können nicht eigenständig platziert werden.
Auch Artefakte und Manuskripte zur Verstärkung und Verbesserung der Einheiten und eigenommenen Festungen können hier erworben werden. Der Preis variiert natürlich je nach Wert und kann, besonders bei Elite-Einheiten enorm teuer werden. Interessant ist hier vor allem das Bietesystem. Anstatt einfach den Preis einzugeben, müssen die verschiedenen Siegel platziert werden. Das Ganze klingt jedoch einfacher als es ist, da es nur eine begrenzte Anzahl an Platzierungsflächen für die Siegel gibt. Hier kommt die Möglichkeit ins Spiel, bestimmte Siegel zu kombinieren, welche dann mehrere „Varianten“ integriert haben. Am Ende der Runde oder vielmehr am Anfang der neuen Runde erfährt man nun schlussendlich, wer das Gebot gewonnen hat!
Diplomatie oder Krieg?
Natürlich könnt ihr auch mit anderen Herrschern in Kontakt treten. An euch liegt jedoch, wie die Kontaktaufnahme ablaufen soll. Ihr könnt natürlich den mehr oder weniger diplomatischen Weg einschlagen und ein Bündnis mit ihnen eingehen. Dies funktioniert natürlich nicht immer und ihr müsst euch auch sicher sein, ob ihr dem eigentlichen Feind soweit vertrauen könnt. Bedenkt hier immer: Er kann euch jederzeit in den Rücken fallen. Eine etwas weniger diplomatische Lösung ist die Drohung. Ihr könnt von den Feinden einen bestimmten Tribut verlangen, damit ihr ihn in Ruhe lasst. Lässt er sich nicht darauf ein, kann es zu einer Fehde kommen oder einem Duell zwischen 2 Prätoren, welcher einer der beiden nicht überlebt.
Fehden überdauern knapp 3 Runden und die darin beteiligten Parteien können nun die jeweils anderen Gebietsgrenzen des Feindes überschreiten und die Festungen angreifen. Nach drei Runden jedoch ist die Fehde vorbei und weitere Angriffe sind nicht möglich. Wenn es euch nach einem längeren Krieg steht, müsst ihr der Partei den Krieg erklären. Dann seid ihr nicht mehr an den Timer gebunden. Natürlich gibt es auch noch nicht eingenommene Festungen, welche ihr einnehmen könnt oder auch feindliche Kreaturen, welche sich zum Leveln eignen. Nutzt ihr jedoch irgendwann eure Erfahrung, um im Rang aufzusteigen, sinkt automatisch euer gesammelter Triumph und ihr werdet schwacher. Behaltet dies also immer im Blick.
Mithilfe von Ritualen, welche man selbst ausführen kann, ist es sogar möglich, die Züge anderer Spieler zu unterbrechen oder viel Schaden anzurichten. Diese Rituale sind jedoch nicht immer Nutzbar und müssen zum Teil erst freigeschaltet werden. Zusätzlich besitzt jeder Herrscher eine spezielle Fähigkeit, die man einmal oder auch mehrmals im Spielverlauf einsetzen kann!
Die drei Phasen
Kommt es doch einmal zum Kampf, kommt es bei euren Einheiten vor allem auf 2 Faktoren an: Wieviel Lebenspunkte haben sie und welche Angriffstypen besitzt die Einheit. Sinken die HP der Einheit auf 0, sterben sie natürlich automatisch. Lebenspunkte selbst füllen sich in Solium Infernum nicht automatisch wieder auf, sondern nur dann, wenn die Truppe in der Nähe der Hauptbasis platziert wird. Kommen wir nun aber zu den Angriffs-Phasen.
Hiervon gibt es drei an der Zahl. Den Anfang macht die Fernkampf-Angriffsphase, gefolgt von der Nahkampf-Phase und am Ende die Zerstörungs/Chaos Phase, welche magische Angriffe benutzt. Je nachdem, wie die Werte eurer Truppe sind und abhängig vom Ziel kann es auch vorkommen, dass sich eine Phase wiederholt. Wiederholt sich zum Beispiel die Nahkampf-Angriffsphase und eure Einheit hat hier einen hohen Wert, steigt die Wahrscheinlichkeit für einen Sieg natürlich enorm.
Normaler oder asynchroner Multiplayer Modus
Natürlich gibt es, wie bereits erwähnt, neben dem normalen Singleplayer Modus auch noch zwei Multiplayer-Modi. Der normale Multiplayer Modus funktioniert wie jeder andere Strategie-RPG Multiplayer Modus auch. Zu Beginn werden die Karte und die Regeln festgelegt, bei welchen es sich unter anderem darum handelt, wie lange die Zeit zum Auswählen der Aktionen ist oder wieviel Runden es geben kann. Hier kann das Spiel verständlicherweise nicht pausiert werden und man sollte genügend Zeit mitbringen, zumal man Solium Infernum mit insgesamt 8 Spielern erleben kann.
Interessanter dagegen ist der Asynchrone Multiplayer Modus. Auch hier können noch diverse Einstellungen vorgenommen werden. Allerdings kommt hier ein besonderer Aspekt ins Spiel: Man kann jederzeit das Spiel beenden und wird von Steam informiert, wenn man mit dem nächsten Zug dran ist. So kann sich das Spiel über Tagen, Wochen oder auch Monate hinziehen, ohne dass man den Spielfortschritt verliert!
Tolle Grafik und packender Sound
Auch wenn die verschiedenen „Biome“ natürlich eine relative Einöde darstellen müssen, ist es dem Entwickler trotz allem gelungen, eine beeindruckende Grafik zu erschaffen. Dies gilt vor allem für die Darstellung der verschiedenen Dämonenherrscher und Einheiten, sowie die der Prätoren und wilden Feinde. Aber auch die Ereignisse, welche auftreten können und die Animationen der Angriffe sind sehr gut gelungen.
Ebenfalls positiv beeindruckt haben uns die Soundeffekte und Musikuntermalung, die perfekt zum geschehen passt. Hier erwarten euch keine fröhlichen Lieder und Melodien, sondern melancholische Melodien und passende Synchronsprecher für die verschiedenen „Rollen“. Alles in allem können wir uns hier also nicht beschweren!
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