Life is Strange begeisterte im Jahr 2015 eine große Anzahl an Spielern, was nicht zuletzt an dem Spielprinzip lag. Hier wurde eine emotionale und ergreifende Geschichte erzählt, dessen Verlauf Spieler aktiv verändern konnten, um unterschiedliche Endings zu erreichen. Auch die Life is Strange Teile danach konnten mit einer fesselnden Story punkten, hatten jedoch nur in den seltensten Fällen ein wirkliches Happy Ending. In „Life is Strange: Double Exposure“ wird nun die Reihe fortgesetzt und das sogar mit einer uns bekannten Hauptcharakterin. Was euch in „Life is Strange: Double Exposure“ erwartet, könnt ihr nun in diesem Review nachlesen.
Von der Highschool zur Caledon Universität
Wer sich gut zurückerinnert, wird sich noch an die Abenteuer von Max Caulfield, 18 Jahre jung und Chloe in der Blackwell Academy erinnern. Max besaß schon zur damaligen Zeit einzigartige Kräfte, mit welchen sie die Zeit zurückdrehen konnte. Dies sorgte jedoch für mehr Probleme als hilfreiche Momente und entwickelte sich schlussendlich zu einem gewaltigen Sturm, der Arcadia Bay vernichtet hätte. Max musste also die Wahl treffen: Chloe retten und dafür Arcadia Bay dem Untergang weihen oder Chloe erschießen lassen, um Arcadia Bay zu retten. Die Wahl fiel schweren Herzens auf letztere Entscheidung und veranlasste Max schlussendlich, aus Arcadia Bay zu fliehen und einen Neuanfang zu wagen, ohne ihre Kräfte wieder einzusetzen.
Dieser Neuanfang führte sie schlussendlich durch das Land und brachte ihr durch ihre beispielhaften Fotografien einen gewissen Namen und auch einen dementsprechenden Ruf ein. Durch diese Bilder wurde auch „Yasmin Fayyad“ auf Max aufmerksam und lud sie schlussendlich ein, als eine Art Dozentin oder vielmehr als Fotografie-Lektorin in der berühmten Caledon Universität zu arbeiten und während dieser Zeit in der Hellerton-Hütte zu residieren. Hier trifft sie neue Gesichter und findet neue Freunde. Allen voran „Moses Murphy“, einen Astrophysiker Dozent sowie Safiya Llewellyn-Fayyad, eine Schriftstellerin mit großem Talent. Alles scheint friedlich und verläuft seinen nützlichen Verlauf, bis es jedoch eines Abends zu einem brutalen Vorfall mit einem Todesfall kommt, welcher Max komplett aus der Bahn wirft und schlussendlich ihre Kraft auf eine neue Art und Weise wieder zum „Leben erweckt“.
Fesselnde Geschichte mit vielen Geheimnissen
Die komplette Hauptgeschichte von Life is Strange: Double Exposure findet über 5 Hauptkapitel statt, welche je nach Spielweise 2-3 Stunden Zeit in Anspruch nehmen können. Auch ist die Geschichte relativ linear gestaltet, was den zeitlichen Ablauf angeht, allerdings können die Abläufe selbst Unterschiede aufweisen, was nicht zuletzt an dem allseits bekannten Spielprinzip von Life is Strange führt. In Life is Strange: Double Exposure gilt es, bei vielen Unterhaltungen und Aktivitäten bestimmte Entscheidungen zu treffen, welche schlussendlich nicht rückgängig gemacht werden können. Dies ist auch der Grund, warum es kein manuelles Speichersystem in dieser Art von Spiel gibt.
Entscheidungen können in Life is Strange: Double Exposure in 3 Kategorien untergliedert werden: Unrelevant, Halb Relevant und Äußerst Relevant. Bei den beiden ersten Kategorien gibt es keinen Hinweis darauf, ob diese einen extremen Aufwand auf den Verlauf der Geschichte nehmen oder eben auch nur kleine Teile oder gar nichts verändern. Vor äußerst relevanten Entscheidungen bekommen Spieler in einer Art Zeitlupen-Darstellung beide Antwortmöglichkeiten dargestellt und können sich entscheiden. Mithilfe einer Einstellung im Menü kann sogar eine Doppel-Bestätigung aktiviert werden, wenn man sich eventuell bein Klick noch einmal umentscheiden möchte.
Beeinflusst die Beziehungen zu bekannten Charakteren
Neben Moses und Safiya, kurz Safi genannt, gibt es natürlich noch viele weitere Charaktere, welchen Max während ihrer Zeit auf dem Campus begegnet und jeder von ihnen hat seine eigenen Geschichten, seine eigenen Geheimnisse und eine Vergangenheit, welche allerdings durchaus mit anderen Dingen verknüpft sein können. Hier wird es für Spieler wieder besonders knifflig, denn um an bestimmte Informationen zu gelangen, welche man gerade benötigt, gilt es mit Fingerspitzen-Gefühl an die Sache heranzugehen. Stellt man die falschen Fragen oder wählt falsche Entscheidungen, können diese euch zwar weiterbringen, aber die freundschaftliche Beziehung aufs Spiel setzen.
Dies mag während dem Spielverlauf nicht zwingend für Probleme sorgen, kann allerdings den Ausgang der Geschichte verändern. Life is Strange: Double Exposure bietet zum Beispiel mehrere Endings und diese geschehen abhängig von euren getroffenen Entscheidungen. Auch welche Charaktere schlussendlich am Ende an eurer Seite stehen, ist von euer Beziehung zu Ihnen abhängig. Beziehungen können hier sowohl negativ behaftet, freundschaftlich oder in zwei Fällen sogar romantischer Natur sein. Falls ihr alle Erfolge, Wege und Zwischensequenzen erleben wollt, werdet ihr den Titel mehrmals durchspielen müssen, um alle zu erleben.
Eine neue Kraft: Der Dimensionswechsel!
Während Max in ihrer Jugendzeit die Zeit zurückdrehen konnte, besitzt sie nun eine neue Kraft, die natürlich ebenfalls erst einmal gelernt werden muss. Aufgrund der Geschehnisse entwickelt sie die Kraft, zwischen zwei Dimensionen oder auch „Welten“ an bestimmten Punkten in der Welt hin- und herzureisen, welche gleichzeitig existieren. Der einzige Unterschied zwischen diesen Dimensionen? Die zuvor brutal getötete Person ist in der ersten Welt nach wie vor tot und in der zweiten Welt quicklebendig. Wie genau dies funktioniert, bleibt zunächst schleierhaft. Max kann jedoch nun auf beiden Seiten mit allen Charakteren interagieren und Informationen sammeln.
Allerdings bieten sich nun auch weitaus mehr Möglichkeiten. So ist es möglich, in Räume „einzubrechen“ oder diese zu untersuchen, während die dort darin befindliche Person in einer der beiden Welten nicht anwesend ist, sie kann Objekte zwischen beiden Welten mittransportieren und, insofern sie ihre „Ruf“-Fertigkeit einsetzt, sogar Gespräche aus der jeweils anderen Dimension belauschen, um diese Informationen benutzen zu können. Dies bietet natürlich viele Möglichkeiten, wichtige Dinge zu erfahren und in der Erforschung des neuen Mysteriums und des Todesfalls voranzukommen.
Haltet eure Augen offen
Während der Reise in Life is Strange: Double Exposure führt euch das Spiel durch viele verschiedene Gebiete, Gebäude und Ortschaften. Darunter zählen natürlich der Todes-Standort, aber auch der Uni-Campus, diverse Universitäts-Gebäude, das eigene Heim oder auch die Ortskneipe „Snapping Turtle“. Jede dieser Ortschaften existiert schlussendlich zwei mal, da es nun einmal beide Dimensionen gibt und es lohnt sich, diese regelmäßig nach interessanten Dingen zu durchsuchen. Falls ein solches Objekt in der Nähe ist, wird es mit einem kleinen weißen Punkt markiert, aber in den Einstellungen kann sogar eine Art Sound-Sensor zur Hilfe aktiviert werden.
Bei einigen dieser Objekte handelt es sich lediglich um begutachtbare Bilder, Gerätschaften, Menschen oder andere Dinge, die euch spielerisch nicht weiter bringen. Allerdings gibt es auch sammelbare Gegenstände für das eigene Haus und seltsame Polaroid Fotos, welche eingesammelt werden können. Da Max bekanntlich eine talentierte Fotografin ist, bieten sich auch hin und wieder Schnappschüsse von diversen Menschen und Objekten an. Gelingt es euch, alles zu sammeln und alles zu fotografieren, winkt hier auch schlussendlich der dementsprechende Erfolg.
Immer mit dabei: Das Handy
Häufig wird Max informiert, dass neue Nachrichten eingetroffen sind. Dies betrifft natürlich ihr eigenes Handy. Die Hauptfunktion des Handy ist, dass es mit der „Aufgaben“-Kategorie jederzeit die zu erledigenden Dinge aufzählt. Unter Nachrichten dagegen werden Max häufiger SMS geschickt von verschiedenen Charakteren, auf die sogar geantwortet werden können. „Crosstalk“ dagegen ist eine Art Social Media Kanal, auf welchem bekannte Charaktere oder auch Gesellschaften und Gruppierungen Nachrichten posten. Auch Max‘ geschossene Fotos werden hier veröffentlicht und kommentiert. Die Notizen dagegen liefern lediglich die aktuell gesammelten Informationen über alle bekannte Charaktere.
Das Tagebuch dagegen wird innerhalb jedes Abschnitts und jedes Kapitels von Life is Strange: Double Exposure erweitert und die Einträge ändern sich auch je nach getroffenen Entscheidungen. Der Anfang jedoch ist immer gleich: Die Information über Chloes Beerdigung, ihre darauffolgende Reise und die Ankunft in Caledon. Hin und wieder ist es interessant, sich die Einträge durchzulesen. Zu guter Letzt hat man über das Handy noch Zugriff auf die Sammelobjekte. Dort finden sich alle gesammelten Polaroids während der kompletten Geschichte. Falls euch in einem Kapitel ein Polaroid nicht aufgefallen ist, kann dies mit der Erkundungs-Funktion im Hauptmenü der Zwischenschritte in den Kapiteln erneut gesucht werden.
Ansprechende Grafik, viele Details und tolle Soundtracks
Für die Entwicklung von Life is Strange: Double Exposure wurde die Unreal Engine 5 verwendet, was sich auch anhand der beeindruckend aussehenden Grafik bemerkbar macht. Dies gilt nicht nur für die Wettereffekte und die Darstellung der Natur, sondern auch für die detailreiche Kleidung, die Gesichtsanimationen und die Bewegungen im allgemeinen. Besonders die Gesichtsausdrücke und Mimiken der verschiedenen Charaktere, die in Situationen den Emotionen angepasst werden, sind extrem gut gelungen. Lediglich an wenigen Stellen kommt es zu kleinem Grafik-„Flickering“, welches allerdings womöglich bei Release behoben sein wird.
Sehr gut gelungen sind außerdem die verschiedenen im Spiel verwendeten Musikstücke, welche bei unterschiedlichen Situationen wechseln und abgespielt werden. Auch bei den Selbstfindungsmomenten auf Sitzplätzen sind diese sehr gut gewählt, wie es bereits bei den Vorgänger-Titeln der Fall gewesen war. Mitsamt der treffenden Synchronsprecher für die verschiedenen Charaktere bildet das ganze ein passendes Gesamtbild.
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