Vor einigen Jahren wurde ein Titel bei Steam veröffentlicht, welcher viele Fans in seinen Bann gezogen hat: Der Name des Spiels war „Stray“ und die Spieler konnten hier in die Rolle einer Katze schlüpfen. Nun wurde ein weiterer Titel veröffentlicht, in welchem dem Spieler die gleiche Möglichkeit geboten wird. Jedoch hat das neue Spiel, welches den Namen „Copycat“ trägt, einen ganz anderen Hintergrund und ein komplett anderes Spieldesign, weswegen man beide Titel nicht vergleichen sollte, denn die einzige Ähnlichkeit ist und bleibt die Tatsache, dass die Spieler eine Katze spielen können. Wir haben uns Copycat genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können.
Vom Tierheim ins neue Zuhaue
Copycat startet mit einer kleinen Videosequenz, in welcher eine bis dahin nicht zu sehende ältere Dame ein Tierheim besucht, um eine Katze zu adoptieren. Der nette Mitarbeiter bringt uns bereitwillig zu den Samttigern, von welchen sich zu dem Zeitpunkt 6 verschiedene im Tierheim befinden und erklärt uns während der Begutachtung auch die einzelnen Besonderheiten der Katze. Diese könnt ihr jedoch komplett ignorieren, denn abgesehen von den unterschiedlichen Darstellungen unterscheiden sich die Katzen nicht voneinander, weswegen man es gut vom „Aussehen“ abhängig machen kann.
Habt ihr euch entschieden, welche Katze sein sein darf, machen sich Olive, die neue Besitzerin und die adoptierte Katze namens Dawn auf den Weg ins neue Zuhause. Besonders zu Beginn ist Dawn natürlich nicht angetan, faucht und kratzt oder beißt , wass das Zeug hält und versteckt sich oder nutzt die Abwesenheit, um typische Katzenangelegenheiten zu erledigen: Essen klauen und Dinge herunterschmeißen oder auch den Erzfeind in 1000 Teile zerlegen: Das Klopapier. Jedoch geschehen recht schnell unvorhergesehen Dinge, welche das Leben von Dawn komplett auf den Kopf stellen: Eine andere Katze nimmt euren Platz ein und ihr findet euch erneut als Straßenkatze vor. Gelingt es Dawn, den eigenen Platz an Olives Seite zurückzuerhalten? Das bleibt abzuwarten. Jedoch warnen wir euch vor: Copycat spielt mit euren Gefühlen, bringt das dunkle der Menschen ans Tageslicht und sorgt für kleine Gänsehaut-Momente, die die Spieler zum Nachdenken bringen sollen.
Schlüpft in die Rolle der Katze
Copycat erleben die Spieler komplett aus der Sicht der Katze. Wir empfehlen für die Steuerung den Controller, da sich der Stubentiger damit besser steuern lässt. Die Steuerung selbst ist leicht zu erlernen, denn lediglich das Herumlaufen oder Herumrennen, das Miauen und Sprünge sind mit der Katze möglich. Durch ein Kollisionssystem ist es selbstverständlich dennoch möglich, Objekte von Tischen oder Kommoden herunterzuwerfen und so viel Chaos anzustiften. Während der ersten Zeit lediglich im Haus, später jedoch auch unfreiwillig in der Natur. Schnell macht sich bemerkbar, dass die Darstellung und Animationen des Titels relativ kantig wirken und es zu kleinen Rucklern kommt, hier sollte man eventuell nachbessern, wobei es zu beachten gilt, dass nur ein kleines Team an Entwicklern hinter diesem Indie-Titel steckt.
Während der unfreiwilligen Zeit in der Natur muss sich Dawn natürlich auch vielen unbekannten Dingen und Gefahren stellen. Tagsüber kann man zwar zu Beginn noch die Nachbarschaft unsicher machen, aber Nachts und im Verlauf des Spiels ist es nicht mehr so angenehm, eine Straßenkatze zu sein. So begegnet Dawn wilden Hunden, Straßenkatzen und anderen Dingen, die bedohlich wirken können. Neben der normalen Steuerung gibt es auch kleine Runner-Segmente, in welchem die Spieler Dawn zwischen 3 Bahnen hin und her lenken muss, damit sie auf kein Hindernis trifft. Laufen tut die Katze hier von allein. Auch leichte und später schwerere „Quick Time Events“ sind mit von der Partie. Diese sind zunächst zeitbasiert, aber bei einigen Fehlversuchen verfällt diese Anzeige.
Kleine Nebenaufgaben belohnen den Spieler
Neben der Hauptgeschichte, welche ungefähr 3 Stunden Spielzeit in Anspruch nimmt, gibt es natürlich auch eine Handvoll Erfolge, welche die Spieler freischalten können. Einige erhält man automatisch beim Spielen des Spiels, andere erfordern bestimmte Dinge. So gibt es einen Erfolg, welchen die Spieler nur erhalten, wenn sie das Spiel am Stück durchspielen. Dies ist aufgrund der recht geringen benötigten Zeit jedoch kein Problem. Interessanter dagegen sind die anderen Erfolge, die man durch bestimmte Aktivitäten mit Dawn freischalten kann.
Hier müsst ihr zumeist nur den typischen Aktivitäten einer Katze nachgehen. Rollt das Klopapier von der Rolle bzw. zerfetzt es, untersucht Müllcontainer, klettert auf Bäume und verjagt die Vögel aus eurem Revier. Wirklich schwierig ist kein einziger Erfolg in „Copycat“, was das Erreichen des 100% Badges in Steam umso leichter macht.
Tolle Atmosphäre und gute Synchronsprecher
Copycat wurde auf Basis der Unity Engine gestaltet und auch wenn das Spiel an den meisten Stellen recht flüssig läuft, merkt man noch hier und da Probleme in Form von kleinen Rucklern oder den bereits erwähnten kantigen Animationen. Auch kommt es vor, dass durch das Springen auf, über und von höheren Objekten Verzögerungen auftreten und Dawn so kurzzeitig in der Luft schwebt. Abgesehen davon wirkt Copycat jedoch atmosphärisch gut gelungen, was nicht zuletzt auch an den Wettereffekten und den Lichteinstrahlungen beziehungsweise der Schattendarstellung liegt. Auch der Nebel ist beispielsweise sehr gut gelungen.
Passend zur Grafik und der Atmosphäre wurde hier auch eine gute Palette an Soundtracks ausgewählt, welcher zur jeweiligen Situation oder der Tageszeit passen. Eine gute Wahl hat man ferner auch bei der Auswahl der Synchronsprecher genutzt, welche sehr gut zu den im Spiel vorhandenen Charakteren passen. Wir raten euch zudem, euch genau umzuschauen, denn Dawns Gedanken werden in schriftlicher Form dargestellt und sind entweder zum Schießen komisch oder traurig und emotional.
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