SunnySide – Test / Review (PC)

Farming-Simulationen gibt es in vielen verschiedenen Varianten und Formen. Dies können realistische Varianten wie der Landwirtschafts-Simulator sein, Chibi-Artige Spiele wie Harvest Moon oder 2D-Arten wie Stardew Valley. Der Entwickler RainyGames und Publisher Merge Games haben sich allerdings für eine andere Art entschieden und sorgen nun seit knapp einem Monat mit „Sunny Side“ für frischen Wind im Bereich des Farming-Genres. Wir haben uns den Titel genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können.

Von der Stadt aufs Land

Schnell fällt auf, dass das komplette Spiel im japanische Stil gestaltet wurde. Bei Spielstart selbst bekommen wir zunächst die Gelegenheit unseren Charakter zu gestalten. Darunter zählen sowohl der Körperbau auch auch die Frisur und die Frisurfarbe, bei welcher sogar ein Farbverlauf möglich ist. Auch die Augenbrauen und Bärte sind auswählbar und anpassbar. Darauf folgen noch die Darstellung von Accessoires wie einer Brille und der Auswahl unterschiedlicher Kleidungsstücke.

Nach der Erstellung findet man sich auch schon im Spiel wieder. Unser Charakter sitzt in einem japanischen Kaffee und schreibt mit seiner / ihrer Schwester darüber, dass man sich dazu entschieden hat, auf ein Stück Land bei einer Auktion zu bieten, um dort ein neues Leben als Farmer zu beginnen. Das Handy, welches wir schon zu Beginn des Spiels besitzen, wird unser Haupt-Interaktions und Kommunikations-Objekt über längere Strecken. Schnell wird noch ein Selfie für das eigene Profil erstellt und schon geht es mit dem Bus ab aufs Land.

Verbindet alt mit neu

Im Vergleich zu den üblichen Farming-Simulatoren geht man hier mit der Zeit. Natürlich ist euer Hauptziel trotz allem, einen funktionierenden Hof zu besitzen und dafür müssen Felder bestellt werden, was uns dank einiger hilfreicher Mitbewohner im Städtchen schnell erklärt wird. Zur Hofpflege gehören das regelmäßige Abernten von Unkraut, dem gelegentlichen Fällen von Bäumen und natürlich die Bearbeitung des Ackerbodens mit einer Harke. Schlussendlich müssen nur noch die Samen gesät und regelmäßig gegossen werden. Schon hier merkt man einen nennenswerten Unterschied. In SunnySide geht man mit der Zeit und die Nutzung einer Gießkanne gehört der Vergangenheit an. Mithilfe eines Wasserschlauchs funktioniert die Bewässerung deutlich schneller und effizienter.

Im Verlauf des Spiels können viele Aufgaben entweder automatisiert oder stark vereinfacht werden. So befinden sich später automatisierte Erntemaschinen im Fuhrpark, Drohnen können die Felder bewirtschaften und überwachen und wir können uns in dieser Zeit anderen Aufgaben widmen. Ein Blick aufs Handy zeigt jederzeit das Wetter an, was zu Beginn schnell zeigt, ob man sich das Gießen sparen kann. In SunnySide erwarten die Spieler mehr als 100 verschiedene Pflanzen und auch die Haltung unterschiedlicher Tiere, die natürlich ebenfalls Güter für euch produzieren, die auf dem Markt verkauft werden können. Dank diverser Drohnen könnt ihr selbstständig Gebäude und andere Bauten platzieren, wenn ihr an die Baupläne gelangt seid und auch die nötigen Materialien besitzt.

Erkundet SunnySide

Natürlich ist eure Farm nur ein kleiner Teil der großen Welt, welche es zu entdecken gilt. Zu Beginn könnt ihr diese lediglich zu Fuß erkunden, aber im späteren Verlauf gelangt ihr auch an ein Fahrrad oder sogar einen anderen fahrbaren Untersatz, was die Fortbewegung natürlich stark vereinfacht. Mithilfe einer kleinen Minimap auf dem Bildschirm und einer großen zu öffnenden Karte ist auch die Orientierung nicht sonderlich schwierig. Überall finden sich Wohnhäuser oder Läden und Werkstätten, welche natürlich unterschiedliche Öffnungszeiten besitzen. Für den kleinen Hunger finden sich an vielen Stellen Snackautomaten. Auch am Anfang, wenn noch kein eigenes Kochmaterial da ist, sind diese äußerst hilfreich.

SunnySide besitzt ferner eine Vielzahl an unterschiedlichen Höhlen, in welchen natürlich auch unterschiedliche Materialien abgebaut werden können und verschiedene Geheimnisse beinhalten. Was hat es zum Beispiel mit dem kleinen Roboter-Freund auf sich, den man relativ früh im Spiel findet? Ja das erfahrt ihr natürlich nur, wenn ihr selbst Hand an den Titel legt. Allerdings gibt es auch feindlich gesinnte Kreaturen in diesen Höhlen. Durch rundenbasierte Kämpfe könnt ihr diese allerdings auch beseitigen. Achtet allerdings auf eine gute Taktik, denn sonst könnte es euch übel ergehen. Hierfür stehen Angriffs- und Verteidigungsmöglichkeiten zu Auswahl sowie verschiedene Ausrüstungsgegenstände für euren Charakter.

Knüpft Kontakte mit Mitbewohnern und sozialisiert euch

In SunnySide gibt es natürlich viele Mitbewohner, zu denen ihr eine Verbindung aufbauen könnt. Insgesamt 27 Charaktere leben hier und gehen ihrem Alltag nach. Mit den meisten könnt ihr problemlos Freundschaft schließen oder sogar eine Romanze aufbauen. Um diese Bindungen zu stärken, solltet ihr regelmäßig mit ihnen reden oder auch Zeit verbringen. Per Handy ist es zum Glück schnell und leicht möglich, sich zu verabreden.

Diese Beziehungen gewähren euch aber nicht nur Abwechslung sondern auch zusätzliche Spielinhalte in Form von neuen Aktivitäten oder auch Handlungen und gewähren auch andere kleine Boni im Spiel. Es ist also sinnvoll, sich mit den meisten Charakteren zu befreunden, um von allen Inhalten profitieren zu können. Im Verlauf der Zeit verändert ihr auch euren eigenen Stil in Form von neuen Kleidungen und Frisuren und besucht sogar dank des Busses die hiesige Hauptstadt, um hier shoppen zu gehen! Alles natürlich in einem sehr gut dargestellten und atmosphärischen japanischen Grafikstil mitsamt einer malerischen musikalischen Untermalung.

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Kleine und große Probleme

SunnySide hat jedoch auch eine Hand voll negative Probleme, die wir erwähnen müssen. So kommt es häufiger beim Abspeichern zum Crash des Spiels und der Fortschritt des Tages ist dadurch natürlich verloren. Auch werden gesetzte Markierungen auf der Karte beim Erreichen des Zielortes nicht automatisch entfernt. Die Framerate ist trotz ausreichender Grafik an einigen Stellen schwankend. Hier muss dringend nachgebessert werden, damit das Spiel flüssig läuft.

An einigen Stellen fehlen auch noch Quality of Life Changes. Darunter zählt das fehlende Tutorial für Kämpfe und andere wichtige Mechaniken im Spiel, häufig nicht dargestellte Questziele auf der Karte und auch eine fehlende Filterfunktion bei den Läden. Aber abgesehen davon macht SunnySide durchaus eine Menge Spaß.