25 Jahre ist es nun schon her, dass Outcast offiziell veröffentlicht wurde. Der Titel begeisterte schon damals viele Spieler, auch wenn das Action-Adventure so einige Hardware-Komponenten zum Glühen brachte. Für damalige Verhältnisse waren die Anforderung auch äußerst hoch gegriffen, allerdings lohnte sich das Spielen von Outcast definitiv. Auch wenn die Jahre danach eine Fortsetzung angekündigt wurde, kam es leider nie dazu. Vor wenigen Jahren wurde nun die Fortsetzung unter dem Namen „Outcast: A New Beginning“ angekündigt. Wir haben uns den Titel genauer angesehen, um euch darüber berichten zu dürfen!

Der Ulukaï ist wieder zurück

Wie schon im ersten Teil schlüpfen wir erneut in die Rolle von Cutter Slade, welcher ein Ex-Navy Seal ist und bereits damals den Planeten Adelpha gerettet hat. Von den „Ureinwohnern“ wurde er bereits damals als Held gefeiert und „Ulukaï“ genannt. Durch mysteriöse Umstände kehrt Cutter jedoch auf den Planeten zurück und besitzt keinerlei Erinnerungen an damals. Einige einheimische Begriffe kommen ihm zwar noch bekannt vor, allerdings kann er diese nicht zuordnen. Spieler des ersten Teils werden hier weniger Probleme haben, während Neulinge sich erst einmal orientieren müssen. Aber das Unverständnis legt sich im Verlauf der Zeit.

Schnell wird jedoch klar, aus welchem Grund Cutter wieder auf den Planeten zurückgeschickt wurde. Nur das Wie steht eine Weile in den Sternen. Allem Anschein nach wird Adelpha von „unbekannten“ Invasoren heimgesucht und Cutter soll sich und die Welt sowie ihre Einwohner gegen diese verteidigen. Besagte Invasoren versklaven die Eingeborenen Talaner, beuten diese und den Planeten aus und beseitigen die Widerständler. Zur Hilfe steht ihnen dabei eine gewaltige Armee an Roboter-Soldaten. Die Geschichte von Cutter Slay in Outcast – A New Beginning umfasst ungefähr 30 Stunden und ist verhältnismäßig unterhaltsam und zum Teil auch spannend. Gewöhnen sollte man sich lediglich an die relativ langen und häufigen Zwischensequenzen und Textpassagen. Im Großen und Ganzen ist die Geschichte aber relativ interessant gestaltet.

Eine gewaltige Open World

Das „Open World“ Konzept wurde in Outcast – A New Beginning äußerst groß geschrieben, denn der Spieler kann die komplette Welt offen erkunden und dabei jeden Berg erklimmen und durch die tiefsten Seen tauchen. Dafür sorgt das neue Jetpack, welches Cutter relativ früh im Spiel erhält. Adelpha ist eine relativ große Welt mit vielen unterschiedlichen Biomen und Gegenden, viel Gebirgen, Tälern und auch Seen, in welchen es immer wieder etwas zu entdecken gibt. Das Erkunden ist daher definitiv anzuraten.

Schön ist auch, dass die Welt im Vergleich zu anderen Spielen sogar nicht leer ist, sondern mit allerlei Flora und Fauna gefüllt ist, die Cutter teilweise feindlich oder aber auch freundlich gesinnt sind. Welcher der beiden Fälle eintritt, hängt teilweise nicht zuletzt vom Spieler ab. Es macht auf jeden Fall Spaß, die Welt zu bereisen und alle Geheimnisse aufzudecken, welche Adelpha zu bieten hat. Durch diese offene Welt kommt es auch zu keinen Ladezeiten, wenn man von den Schnellreise-Zielen absieht. Gewöhnungsbedürftig ist jedoch, dass man mit Cutter nicht klettern kann, sondern lediglich die Schubdüsen zum Erklimmen von erhöhten Objekten geeignet ist. Hin und wieder ist die Steuerung an der Stelle etwas ungenau, aber man gewöhnt sich im Verlauf der Zeit daran.

Hilfsbedürftige Siedlungen

Auf Adelpha gibt es insgesamt 7 Siedlungen, welche natürlich im Verhältnis bedroht sind. Einige haben sich zwar mit den Invasoren abgefunden, allerdings ist es natürlich nicht erstrebenswert, als Sklave für die Invasoren zu arbeiten. Um jedoch gegen besagte Feinde vorgehen zu können, müssen wir uns die Hilfe von den Dörfern sichern, um eine Rebellion starten zu können. Diese Dörfer sind alle für unterschiedliche Aufgaben zuständig. So ist das erste Dorf beispielsweise für das Pflücken einer Obstsorte zuständig und befindet sich mitten in einer Art Dschungel. Außerdem gibt es noch weitere Dorftypen, die zum Beispiel fürs Fischen oder auch für das Bierbrauen zuständig sind.

In jedem Dorf gibt es außerdem unterschiedliche Berufe. So könnt ihr hier bei Heilern oder Geistlichen eure Lebenspunkte wiederauffüllen, bei Handwerkern Verbesserungen erwerben oder auch Informationen von den Einwohnern sammeln. In einer der besagten Siedlungen brütet ihr auch euer eigenes, etwas weiter oben erwähntes Reittier aus. Das Feeling und die Atmosphäre sind auf jeden Fall sehr gut gelungen. Ferner geben euch einige der Einwohner auch Nebenquests, welche mit auf der Karte dargestellt werden. Diese Aufgaben sind teilweise etwas eintönig, aber so manches mal auch spannend und haben immer einen Zusammenhang mit der jeweiligen „Dorf“-Art.

Allerlei Nebenaktivitäten 

In der kompletten Welt gibt es für die Spieler allerlei Nebenaktivitäten zu erledigen, die durchaus die eine oder andere nette Belohnung gewähren. Ob ihr diese erledigen wollt, liegt natürlich ganz bei euch allein. Eine der Aufgaben, welche ihr auf jeden Fall mitnehmen solltet, ist das Beseitigen von Gork-Nestern. Diese befinden sich an unterschiedlichen Stellen in Adelpha und die befallenen Kreaturen wollen euch davon abhalten, diese Nester zu zerstören. Gelingt es euch, erhaltet ihr „Gork“, welches ihr gegen die örtliche Währung tauschen könnt, um damit in den Läden einzukaufen. Zwar ist das etwas eintönig, allerdings bieten diese Nester daher eine gute Einnahmequelle.

Spaßiger dagegen sind die einnehmbaren Basen der Invasoren, bei welchem allerlei Verbesserungen für Winken, sowie die kleinen Schatz-„Truhen“ und Tempel, für welche man als Spieler allerlei Geschicklichkeits-Tests bestehen muss. Häufig geht es darum, mithilfe des Jetpacks zu gleiten oder erhöhte Positionen durch Sprünge zu erreichen. Das Ganze wird häufig noch erschwert durch Giftpflanzen oder Dornenranken und anderes Getier, welchem man Ausweichen muss. Diese Rätsel sind alles in allem Spaßig, allerdings haben sie keinen hohen Schwierigkeitsgrad.

Konvois und Verbesserungen

Wie es im Trailer schon ersichtlich ist, erhält man im Verlauf der Zeit die Möglichkeit auf einer Art gigantischem Weltraum-Wal zu fliegen und mit ihm die Gegend zu erkunden. Diese Kreaturen sind jedoch nicht nur zum Erkunden gedacht, sondern helfen Cutter Slay dabei, die erhöhten Konvois zu erreichen, welche Adelpha unsicher machen. Diese sind nicht sonderlich schwer zu beseitigen. Häufig muss man mit Cutter lediglich die „Schwachpunkte“ in Form von roten leuchtenden Lichtern abzuschießen, um die Konvois zum Abstürzen zu bringen.

Durch verschiedene Aktivitäten erhält der Spieler außerdem unterschiedlichen Ressourcen und Währungen sowie Modifikationen. Zu Letzteren kommen wir später noch. Besagte Ressourcen werden jedoch benötigt, um die zwei Skillbäume zu füllen. Der Kampfskillbaum sorgt dafür, dass ihr mit Cutter mehr Schilde oder Leben verfügbar hat, sowie eine erhöhte Ausdauer und andere kampfbedingte Verbesserungen. Der zweite Skillbaum dagegen ist für die Verbesserung von Cutters Jetpack und anderen Bewegungsfähigkeiten gedacht. Nur durch das Verteilen von Punkten in eben jenem erlernt man die Fähigkeit, mit erhöhter Geschwindigkeit über den Boden zu fliegen oder auch das Gleiten. Es lohnt sich definitiv, Nebenaufgaben zu erledigen, um diese Fähigkeiten zu erlenen. Interessant ist auch das Prinzip, dass sich durch manche Quests die Gegenden ändern. Alles in allem ändert sich aber durch eure Entscheidung nur relativ wenig am Spiel selbst.

Waffenwahl und Upgrade-System

In Outcast – A New Beginning gibt es nicht eine große Anzahl an Waffen, die auf den Spieler warten. Vielmehr sind nur 2 Arten im Spiel erhältlich: Eine Energiepistole, welche man beinahe von Spielstart an benutzen kann und ein Energiegewehr. Die beiden Waffenarten erfordern unterschiedliche Munitionsarten, welche man jedoch schnell von wilden Bestien oder Gegnern erhalten und in Kisten finden kann. Grundsätzlich sind beide Waffen relativ gleich stark, allerdings ist die Pistole eher für schnelle Feuerstöße geeignet, während das Gewehr langsamere, aber stärkere Schüsse abgibt.

Um das Ganze nicht so eintönig werden zu lassen, gibt es jedoch eine Vielzahl an unterschiedlichen Modulen, die besagte Waffen verstärken oder deren Anwendungen ändern. So ist eines der ersten Module dafür zuständig, Feinde schneller zu betäuben oder die Pistole mit einer Art Automatischem Feuersystem auszustatten. Schade ist hier an der Stelle lediglich, dass man diese Modul-Setups nicht abspeichern kann, sondern dass man diese immer von Hand abändern muss.

Auf Adelpha warten einige Feinde darauf, sich mit euch anlegen zu können. Darunter zählt besagte Fauna, aber auch die Invasoren und die Roboter, sowie andere Gegnertypen, welche unterschiedliche Fähigkeiten, Waffen und Widerstandskräfte besitzen. Bei Standardgegnern hilft es natürlich, sie einfach mit euren Waffen aufs Korn zu nehmen. Aber es gibt auch Feinde, welche gegen Schüsse immun sind und nur mit Nahkampf-Angriffen ins Visier genommen werden können. Dank eines Schildschlags ist dieser Gegnertypus jedoch kein Problem.

Am schwierigsten dürften jedoch die Feinde sein, welche in besagten feindlichen Basen zu finden sind. Darunter zählen Geschütztürme, Scharfschützen oder Bombenwerfer, aber auch größere Feinde. Hin und wieder muss man wirklich aufpassen, dass man nicht überrannt wird. Hilfreich ist das Ausweichen mithilfe des Jetpacks oder aber auch das Nutzen des Schildes, welches jedoch auch mal „brechen“ kann. Einige Feinde müssen allerdings noch etwas überarbeitet werden, da diese teilweise ungenau reagieren. Selbiges gilt auch für die Nahkampf-Angriffe, welche relativ langsam sind und ungenau, wodurch es manchmal schwierig ist, die Feinde zu treffen.

Tolle Atmosphäre mit guten Synchronsprechern

Wie etwas weiter oben erwähnt ist die Grafik in Outcast – A New Beginning gut gelungen, wenn auch nicht vergleichbar mit den großen Triple A Titeln. Das muss es aber auch nicht, denn die Atmosphäre von Outcast: A New Beginning ist sehr gut gelungen. Seien es die grünen Dschungelgebiete oder auch die Wüstengegend. Gemixt mit den unterschiedlich aussehenden Talanern und den verschiedenen Pflanzen und Tieren, welche man zum Teil auch in den Hauptquests zu sehen bekommt, haben unterschiedliche Designs und die Animationen sind bis auf wenige Stellen gut gelungen.

Passend zu den Geschehnissen ist auch der Soundtrack, welcher orchestralisch die Geschehnisse in Outcast – A New Beginning gut untermalt. Aber auch die Dialoge sind gut gelungen, vor allem in der englischen Fassung. Die deutsche Fassung ist aber bis auf wenige Ausnahmen gut gelungen. Sehr gut fanden wir auch die neue Stimme von Cutter Slay, welche unserer Meinung nach sogar besser ins Spiel hinein passt. Outcast – A New Beginning kann auf der PC Variante sowohl in der DX11 und DX12 Variante gespielt werden. Zu Beginn hatten wir noch leichte Ruckler im Spiel, aber diese wurden nach einiger Zeit behoben. Hin und wieder gibt es noch Gamecrashes, aber diese halten sich in Grenzen.

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Unsere Gesamtbewertung
Bewertung
82 %
QuelleOutcast: A New Beginning
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Bevor ich das neue Online-Gamingmagazin Alpha-Omegagaming mit aufgebaut habe / am Aufbauen bin, war ich ca. 2 Jahre bei Game2gether als Redakteur dabei. Toni und ich haben uns nach reichlicher Überlegung dazu entschlossen, ein eigenes Magazin auf die Beine zu stellen. Meine Interessen liegen hauptsächlich im MMO und RPG Bereich.
outcast-a-new-beginning-test-review-pc<blockquote>Outcast: A New Beginning ist meiner Meinung nach eine sehr gut gelungene Fortsetzung des damaligen Titels, welcher mit einer relativ Unterhaltsamen Geschichte daherkommt. Aber auch abgesehen von der Hauptquests warttn durch viele Nebenquests, kleine Nebenaktivitäten und dem Drang, alles zu Entdecken viel Spielspaß auf die Spieler. Lediglich einige wenige Aufgaben sind relativ Öde, und man überlegt sich zweimal, ob man diese alle abschließen möchte. </blockquote> <blockquote>Sehr gut gelungen ist dagegen der Jetpack, welcher uns förmlich alle Freiheiten im Sinne der Erkundung gewährt. Wir können mit einer gewaltigen Geschwindigkeit über den Boden düsen, die höchsten Höhen erklimmen und dank unserer Waffen und der Module ist kein Feind zu schwer. Die Grafik und die Atmosphäre sind ebenso sehr gut gelungen und laden zum Teil zum entspannen ein. Passend dazu wartet Outcast - A New Beginning mit einem tollen Soundtrack, guten Soundeffekten und Synchronsprechern auf. Alles in allem ist Outcast - A New Beginning also ein gelungener Titel!</blockquote> <hr /> <blockquote> <strong>Positiv</strong> <ul> <li>Interessante Story</li> <li>Abwechslungsreiche Sidequests</li> <li>Nebenaktivitäten</li> <li>Eigenes Reittier</li> <li>Umfangreiches Jetpack</li> <li>Modul- und Skillsystem</li> <li>Gewaltige Open World</li> <li>Tolle Atmosphäre</li> <li>Guter Sound und passende Synchronsprecher</li> </ul> <strong>Negativ</strong> <ul> <li>Aktivitäten teils öde</li> <li>Wenig Gegnervielfalt</li> </ul> </blockquote> <hr /> <blockquote>Name: Outcast - A New Beginning</blockquote> <blockquote>Plattform: PC, Xbox Series, PS5</blockquote> <blockquote>Genre: Adventure, Shooter</blockquote> <blockquote>Release: 14. Februar 2024</blockquote> <blockquote>USK/PEGI: 12 / 16</blockquote> <blockquote>Entwickler: Appeal Studios</blockquote> <blockquote>Publisher: THQ Nordic</blockquote> Anmerkung: Die PC-Version von Outcast - A New Beginning wurde game7days für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

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