Dieses Jahr wurden schon so einige Survival-RPGs veröffentlicht und nach wie vor ist kein Ende in Sicht. Kurz nach dem Mega-Hit Enshrouded hat es nun ein weiterer Titel in den Early Access geschafft. Hierbei handelt es sich um das Spiel „Nightingale“, welches wir uns bereits auf der diesjährigen gamescom genauer anschauen zu können. Nun ist der Titel seit wenigen Tagen auf Steam im Early Access verfügbar und wir haben uns das Spiel zum aktuellen Stand genauer angeschaut.

Von Fae und Menschen

Nightingale selbst spielt ungefähr im 19. Jahrhundert und ähnelt sehr dem viktorianischen Zeitalter. Knapp 3 Jahrhunderte früher jedoch fand ein großer „Plottwist“ im Vergleich zur realen Welt statt. Sogenannte „Fae“ betraten die Welt der Menschen und lehrten sie den Gebrauch von Magie, woraus natürlich eine komplett neue Geschichte und die Stadt „Nightingale“ entstand. Allerdings ist nicht alles so toll, wie es den Anschein hat. Nach einiger Zeit hat sich ein Übel namens „Die Blässe“ verteilt und viele Gebiete unbewohnbar gemacht. Lediglich eine Menschenstadt hat bisher standhaft standgehalten: Nightingale. Zu eben jener Stadt wollen wir uns auf den Weg machen, was allerdings leichter gesagt als getan ist, denn die Portale sind alle kaputt und der Weg nach Nightingale damit erst einmal in weiter Ferne.

Mithilfe von dem Fae Puck, welcher unserem Charakter viele Dinge erklärt und Aufgaben zuteilt, machen wir uns im Verlauf des Spiels daran, den Weg nach Nightingale zu finden. Allerdings hat besagter Fae eine seltsame Art an sich, die den Spieler durchaus erst einmal stutzig werden lässt. Fae gelten zum Teil als hinterlistig und ihnen zu trauen, kann sich auch als Fehler erweisen. Ob dies auch in Nightingale der Fall ist, müsst ihr selbst erleben!

Spezielle Art der Charakter-Erstellung

Bevor ihr natürlich mit eurer Reise beginnen könnt, müsst ihr zunächst einmal einen Charakter erstellen. Hier stehen sowohl die männliche als auch weibliche Menschengestalt zur Verfügung. Bei dieser könnt ihr vor allem die Hautfarbe, Haarfarbe, die allgemeine Gesichtsbehaarung und andere Kleinigkeiten ändern. Momentan ist die Wahl von Narben und Tattoos noch deaktiviert, allerdings wird sich dies im Verlauf der Zeit noch ändern. Am detailreichsten ist jedoch die detailreiche Bearbeitung der Gesichtszüge, welche zum Teil äußerst seltsam anmuten.

Ein wenig Verbesserung bringt hier der Stammbaum, welchen man selbst mithilfe der Auswahl diverser NPCs festlegt. Am Ende kann man mithilfe von einem Regler die Proportionen im Gesicht noch verfeinern. Auch wenn die Grafik im Spiel enorm gut aussieht, an den Gesichtern sollte definitiv gefeilt werden, denn so manche Auswahl sieht eher aus wie ein „Unfall“ oder eine Begegnung mit der Backsteinwand. Hat man einen Charakter erstellt, den Namen und die Stimme gewählt, startet man sogleich wie üblich lediglich mit Unterwäsche begleitet in der Welt.

Sichert euer Überleben

Dank des Tutorials oder auch durch Erfahrungen in anderen Spielen dieser Art sollten die Spieler normalerweise kein Problem haben, ihr Überleben zu sichern. Hier gilt es vor allem, auf zwei Dinge zu Achten: Genug Schlaf und genügend Nahrung. Hier helfen entweder der Bau einer Hütte oder eines Hauses oder aber die Herstellung und Platzierung eines provisorischen Zeltes. Ersteres sollte lediglich dort gebaut werden, wo man seinen Heimatpunkt mithilfe einer gebauten Steinsäule markiert, da man die Stelle sonst eventuell später nicht wiederfinden kann. Das Zelt dagegen hilft schnell gegen schlechtes Wetter, benötigt nur wenige Materialien und es ist möglich, darunter einen Schlafsack zu platzieren, um die Energie wieder aufzufüllen und gegebenenfalls die Nacht zu überspringen. Ein weiteres kleines Lagerfeuer hilft uns beim Braten von Nahrung und sorgt für einen vollen Magen, da wir sonst schnell Lebenspunkte verlieren.

Über das Herstellungsmenü kann der Charakter im Verlauf vom Spiel die nötigsten Objekte schnell herstellen. Darunter zählen eine provisorische Ausrüstung in Form von Stiefeln, Hosen, Brustschutz und Händen. Aber auch die nötigsten Werkzeuge, die im Übrigen auch als Waffen fungieren, sollte man herstellen. Darunter zählen eine Spitzhacke zum Abbauen von Steinen, die Axt für das Fällen von Bäumen, die Sichel zum Abernten von Gräsern und ein Jagdmesser zum Häuten von getöteten Tieren. All diese Objekte benötigt man, wie in jedem Survival-Spiel zum Überleben.

Die Essenzen

Im Verlauf von Nightingale erlangt ihr immer mehr Essenzen. Diese sind für euch Überlebenswichtig. Zunächst einmal sind die Standard-Essenzen dafür gut, dass ihr mit ihnen eure Ausrüstung jederzeit reparieren könnt. Dafür muss der Spieler nicht einmal an einem Amboss stehen, sondern es funktioniert überall in der Welt. Allerdings benötigt man die Essenzen auch für zwei weitere, wichtige Punkte in Nightingale: Den Essenzhändler und die Herstellung von besseren Objekten.

Auf jeder Karte findet man sogenannte Essenzhändler. Diese verkaufen euch im Gegenzug zu Essenzen allerhand Ressourcen, aber auch Rezepte. Besonders letzteres solltet ihr hier stets überprüfen. Zu diesen Rezepten gehören neue Herstellungsstationen, Dekorationsobjekte, Ausrüstungsteile und vieles mehr. In eurem selbst gebauten Haus, was im Übrigen mithilfe von vorgefertigten Bauteilen wie Wänden, Fundamenten und ähnlichem platziert werden muss, könnt ihr nun eure Werkbänke und Herstellungsstationen platzieren. Diese erhalten sogar einen Bonus, wenn sie auf einem ebenen Untergrund stehen und sich in der Nähe von anderen speziellen Herstellungsobjekten befinden. An diesen können nun mithilfe der Rezepte allerlei andere Dinge wie ein Regenschirm zum Gleiten oder Kletterhaken hergestellt werden. Besonders interessant sind allerdings die Karten!

Mit Karten auf Weltenreise

Die Fae sind wahre Meister der Magie, aber auch die Portalreise liegt ihnen im Blut und dank Puck erlernen wir diese Macht ebenso. Auf jeder Karte gibt es sogenannte Fae Portale. Diese spucken bei einem Besuch jedoch nicht einfach ein Portal aus. Vielmehr muss man mithilfe einer davor stehenden Maschine ein Portal beschwören. Dafür werden in Nightingale sogenannte Karten benötigt und diese kann der Spieler herstellen, wenn er auf der Hauptwelt bestimmte „Dungeons“ säubert und den Endboss beseitigt.

Allerdings erhaltet ihr auf diese Art und Weise keine sofortige Karte, sondern lediglich das Rezept zur Herstellung. Diese Karten benötigen Beispielsweise zumeist Alchemistische Tinte und natürlich auch Pergament, welches ihr ebenfalls an anderen Herstellungsstationen herstellen müsst. Es gibt eine breite Auswahl an unterschiedlichen Karten. Die Biome, welche zum Aktuellen Zeitpunkt im Spiel verfügbar sind, sind der Wald, ein Sumpf und die Wüste. Bei Spielstart könnt ihr eure Startwelt auswählen, diese aber später bei Bedarf noch wechseln. Mithilfe der verschiedenen Karten könnt ihr unterschiedliche Weltentore öffnen. Hier gilt es zunächst, diverse Gegner zu besiegen, die eine Art „Check“ der Stärke des Spielers sind. Schafft ihr es, sie zu besiegen, seid ihr auch bereit für die neue Welt. Im späteren Verlauf könnt ihr euch auch ein kleines, eigenes Portal herstellen, was für niedrig- mittelschwere Karten geeignet ist. Diese Welten können jederzeit zurückgesetzt werden. Ferner gibt es noch kleine herstellbare Karten, die man in der Welt nutzen kann, um sich selbst Vorteile zu erschaffen.

Klappert die Karte ab!

Überall auf der Karte gibt es interessante Dinge zu finden. Darunter zählen nicht nur die Schatztruhen mit netten Belohnungen, sondern auch feindliche Lager, die es einzunehmen gilt. Um sich selbst zu stärken, kann man auch vorher bestimmte Nahrungsmittel zu sich nehmen, die diverse Buffs verleihen. Hier und da finden sich zusätzlich auch noch nette Lore-Artikel für die eigene Sammlung, welche euch mit Hintergrundwissen dienen. Wichtiger dagegen sind jedoch die Rätsel-Ruinen und die Rekrutier-Missionen.

Erstere erwarten von euch, dass ihr unterschiedliche Rätsel löst, um am Ende an „Hoffnung“ zu gelangen. Diese benötigt man, um Zutritt zu den besagten Dungeons zu erhalten. Außerdem winkt beim Lösen des Rätseln gelegentlich auch ein neues Rezept zum Herstellen, bei welchen es sich meist um Dekorationen handelt. Die Rekrutiermissionen sind denkbar simpel: Der besagte NPC fordert von euch, diverse Dinge herzustellen oder fertigzustellen wie beispielsweise kleine Gebäude. Gelingt euch dies, könnt ihr ihn rekrutieren und mit in die Heimatwelt nehmen. Insgesamt ist es möglich, 3 NPCs zu rekrutieren, allerdings kann man immer nur einen mit sich führen.

Gegner-KI verbesserungswürdig

Auch wenn manche Kämpfe durchaus knackig sein können, ist die Gegner KI in Nightingale noch stark verbesserungswürdig. Dies gilt vor allem für die Wildtiere in der Außenregion, welche sich zum Teil in den Boden buggen oder förmlich in uns stehen, sodass wir verständlicherweise am Gegner vorbeischlagen. Gelegentlich sind diese sogar unsichtbar und der Spieler kann ihnen keinen Schaden zufügen.

Die Bosse dagegen sind in Nightingale sehr gut gelungen. Auch einige große Kreaturen in der offenen Welt haben interessante Gameplay-Mechaniken, die uns hier und da ins Schwitzen gebracht haben. Besonders der Riesenbaum hatte es zu Beginn in sich und wir mussten uns erst einmal zurückziehen. Aber mit besserer Ausrüstung war es dann schlussendlich doch ein interessanter Kampf.

Tolle Grafik und guter Sound zum spaßigen Gameplay

Auch wenn es hier und da noch kleine Dinge zu bemängeln gibt, ist Nightingale definitiv ein spaßiges Spiel mit viel Potential. Dies liegt nicht nur daran, dass man es alleine oder im Koop spielen kann. Die vielen unterschiedlichen und zum Teil neuen Gameplay Inhalte sind definitiv unterhaltsam und zeigen, was für ein Potential in dem Titel steckt. Auch wer gerne die Baumechanik ausreizen will, kann dies mithilfe der vielen Objekte tun.

Die Grafik ist, wie bereits weiter oben erwähnt, enorm gut gelungen und äußerst detailreich. Das gilt auch für die verschiedenen Biiome und unterschiedlichen Gegenden auf der Karte. Besonders beeindruckend waren hier die Sonneneinstrahlung und die Schatteneffekte, aber auch die Wasser- und Wellenanimation. Gemixt mit den passenden Musikstücken und Soundeffekten kommt man sich teilweise vor wie in einer magischen Märchenwelt, was vermutlich auch so angedacht war. Alles in allem können wir Nightingale also definitiv empfehlen!

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