Neu gegen alt, Zukunft gegen Vergangenheit… Ja, wie oft hört man den Spruch „Früher war alles besser“. Nun, gelegentlich mag dies zwar zutreffen, aber eben nicht immer. Ein perfektes Beispiel hierfür liefert Capcom’s neuestes Spiel „Exoprimal“. In diesem 5 vs. 5 Shooter erwarten den Spieler laut des Publishers eine Menge Action, Spielspaß und Unterhaltung. Ob sich der Kauf des Spiels lohnt und ob das Spiel Langzeitmotivation mit sich bringt, könnt ihr in diesem Review nachlesen.
Willkommen bei Aibius
Nach einer kurzen Einführung im Sinne einer Videosequenz, finden wir uns bereits im Spiel wieder und damit auch in der Charaktererstellung. Diese umfasst eine durchaus akzeptable Menge an Einstellungsmöglichkeiten im Sinne des Geschlechts, der Frisur, kleinen Gesichtsänderungen und vieles mehr. Einen enorm großen Charakter-Editor solltet ihr nicht erwarten, aber die Auswahlmöglichkeiten sind in Ordnung. Sobald dies erledigt ist, folgen weitere Cutscenes, die uns unsere Crew genauer vorstellen.
Aibius… Natürlich könnt ihr euch unter diesem Namen nichts vorstellen. Hierbei handelt es sich um eine Firma, welche Exosuit Kämpfer anheuert, welche permanent gegen Dinosaurier kämpfen müssen, um den Untergang der Menschheit zu verhindern. Während einer Patrouille mit unseren Kameraden kommt es zu unvorhergesehenen Zwischenfällen, die darin münden, dass unser Transportschiff beinahe auf der Insel Bikitoa abstürzt. Um dies zu verhindern, sollen wir mithilfe unseres Mechs aus dem Schiff springen, um Gewicht loszuwerden.
Nach weiteren Zwischenfällen stellt sich heraus, dass Leviathan , welcher ursprünglich als Helfer gedacht war und als KI reagiert, eine Art „Eigenleben“ entwickelt hat und nun das Ziel hat, einen ultimativen Exosuit zu entwickeln. Damit dies gelingt, sendet Leviathan uns und andere Exofighter in sogenannte Kriegsspiele. Was euch in diesen erwartet, erfahrt ihr im nächsten großen Abschnitt. Alles in allem findet die komplette Story in Videosequenzen und kürzeren Cutscenes, sowie in Audio-Logs statt, welche man nach einer bestimmten Anzahl an abgeschlossenen Matches automatisch erlebt oder im Menü ansehen bzw. anhören kann. Insofern man sich diese nicht automatisierten Zwischensequenzen und Audio-Logs nicht zu Gemüte führt, kann man bei der Story durchaus den Überblick verlieren. Alles in allem werdet ihr rund 40-50 Kriegsspiele erleben, um den Abspann und damit das Ende der Geschichte von Exoprimal erleben zu dürfen. Die Geschichte ist ganz interessant gestaltet, kommt aber verständlicherweise nicht an Storys aus größeren RPGs heran. Viel wichtiger ist jedoch ohnehin das Gameplay von Exoprimal, auf welches wir jetzt zu sprechen kommen.
Aller Anfang ist zäh … im PvE und PVP
Auch wenn das Spiel ein Tutorial anbietet, erlernt man den Umgang mit den Exosuits am ehesten in den sogenannten „Kriegsspielen“. Theoretisch ist es euch überlassen, ob ihr den PvE Modus oder den PvP Modus spielen möchtet, aber auch eine Zufallsauswahl gibt euch das Spiel an die Hand. Lediglich das erste Match muss im PvP Modus abgeschlossen werden. Theoretisch ist das Spielprinzip in diesen Matches relativ leicht zu verstehen. Am oberen Bildschirmrand sieht man den Fortschritt des eigenen Teams und auch das des Gegners. Dies trifft sowohl für den PvE als auch für den PvP Modus zu. Diese Kriegsspiele selbst untergliedern sich zumeist in 2 Runden. Gerade die ersten Stunden sind hier relativ zäh gehalten, weil man da noch keine Story-Missionen freigeschaltet hat und sich gefühlt alles wiederholt. Da hilft nur Zähne zusammenbeißen und durchhalten.
Die erste Runde umfasst mehrere Punkte, zu welchen die 2 Teams laufen müssen. Dort gilt es einen Punkt einzunehmen oder eine bestimmte Anzahl festgelegter Dino-Typen zu töten. Häufig handelt es sich hierbei gerade in den ersten Matches lediglich um Pterodactyl-Dinos oder auch Raptoren. Auch hier gibt das Spiel die benötigte Menge vor und es ist an euch, diese zu beseitigen. Gelingt es dem jeweiligen Team, kann es zur nächsten Aufgabe voranschreiten. Auch gibt eine KI mit Audio-Aufnahmen Hinweise, ob das eigene Team schneller oder langsamer ist als das der Gegner. Nach und nach können sich euch aber auch schwierigere, große Dinos wie ein Ankylosaurus, ein Carnotaurus, der Trex, ein Stegosaurus oder andere Dinos in den Weg stellen, die natürlich bedeutend mehr Schaden verursachen und daher schwerer auszuschalten sind. Ist es einem Team , oder auch beiden, gelungen, alle Aufgaben zu erfüllen, startet man automatisch in Runde 2.
Auf gehts in Runde 2!
Hier kommt es nun zu dem bedeutenden Unterschied zwischen PvE und PvP. Habt ihr euch lediglich für PvE gemeldet oder seit per Zufalls-Inhalt in den PVE Modus gelangt, funktioniert diese Runde genauso wie die erste. Es gibt wieder eine bestimmte Anzahl an Aufgaben, welche jedes Team erledigen muss und das Team, welches dies zuerst schafft gewinnt. Nachdem ein Team die letzte Aufgabe abgeschlossen hat, kann das zweite Team dennoch ebenfalls gewinnen, wenn es innerhalb von 20-30 Sekunden die letzte Runde abschließt. Dies ist allerdings verhältnismäßig selten der Fall.
Im PvP Modus jedoch erwartet euch mehr Action. Hier kann es unterschiedliche Aufgaben geben wie beispielsweise das Aufladen eines Hammers, um eine Art Relikt zu zerstören, eine Art Capture the Point Event, welches gleichzeitig von Dinos überrannt wird oder euch ein Fracht Transportieren- Event. Die Schwierigkeit hier liegt darin, dass man sich neben dem Erwehren gegen feindliche Dinosaurier auch darauf einstellen muss, jederzeit von den feindlichen Spielern angegriffen zu werden. Dies kann spaßig, aber auch enorm frustrierend werden, wenn das eigene Team nicht zusammenspielt.
Was jedoch beide Modi gemeinsam haben, ist der sogenannte „Dominator“, von welchem jedem Team im Verlauf der zweiten Runde einer zur Verfügung gestellt wird. Dieser kann von einem Spieler aufgehoben werden, um als sogenannter „Invader“ in die gegnerische „Dimension“ eindringen zu können. Hierfür erscheint bei Benutzen des Objektes ein großes Portal mit einem T-Rex, welchen wir mithilfe einer Fessel dazu bringen, dass wir diesen steuern können. So kann man in der gegnerischen Dimension das Team des Feindes durch gute Hinterhalte gezielt ausschalten und dafür sorgen, dass man deren Fortschritt blockiert. Natürlich habe die Feinde die Möglichkeit, euch kurzzeitig bewegungsunfähig zu machen und auch euren Dino zu töten. Gelingt ihnen das, oder läuft eure Zeit ab, landet ihr automatisch wieder in der eigenen Dimension. Auf diese Art ist es durchaus möglich, einen etwaigen Rückstand aufzuholen oder den eigenen Vorsprung zu verlieren. Je nach Dino-Art, welche gleichzeitig im Feld ist, lässt sich dies gut kombinieren, da diese ebenfalls Vorteile oder in dem Falle Nachteile für das Team mit sich bringen.
8 gegen Neo
Ab einem bestimmen Punkt in der Story kann es durchaus passieren, dass wir in 8-Spieler-Bosskämpfe geschickt werden. Hier spielen alle Spieler zusammen, oder auch mehr, um gegen große Dinowellen mit mehreren tausenden Feinden und Bossen anzutreten. Gerade in diesen Runden ist Teamplay enorm wichtig. Gegen kleine Feinde kann man sich noch relativ gut zur Wehr setzen. Gefährlicher wird es aber mit mehreren größeren Dinos wie T-Rex oder ähnlichen Feinden und besonders schlimm wird es, wenn noch sogenannte Neo-Saurier mitmischen wollen.
Bei diesen Dinos handelt es sich um Dinos, welche in allerhand Neon-Farben leuchten und bedeutend schwerer sind als ihre normalen Gegenstücke. Darunter zählen Gift-Scharfschützen Dinos (Spucksaurier), Explosions-Dinos, Verstärkte Tyrannosaurus-Varianten und vieles mehr. Diese halten ein vielfaches mehr aus als kleine Gegner und es müssen alle zusammenarbeiten, um diese zu beseitigen. Auch gibt es größere Missionen, in welchen man zusätzliche Aufgaben erledigen muss und diese sind wirklich knackig. Genauer wollen wir hier aber nicht darauf eingehen, da wir euch sonst spoilern könnten.
Genau diese Missionen sind es, weswegen sich das Durchhalten lohnt. Die ersten Stunden in Exoprimal sind wirklich kräftezehrend, da sich eben alles immer wiederholt und eine gewisse Eintönigkeit aufkommt. Hier hätte man mehr Abwechslung ins Spiel integrieren sollen, denn wir gehen davon aus, dass dies aktuell viele Spieler abschreckt, überhaupt soweit zu spielen, biss man bei diesen spaßigen Missionen angelangt.
Ferner wird in absehbarer Zeit noch der Spießrutenlauf-Modus hinzugefügt, in welchem man mit 5 Personen versucht, zeitliche Rekorde zu brechen und dieser Modus bietet einen weitaus höheren Schwierigkeitsgrad als der normale Spielmodus. Wie dieser schlussendlich funktionieren wird, bleibt abzuwarten.
Die Qual der Wahl: Verfügbare Exosuits
Natürlich gibt es in Exoprimal unterschiedliche Exosuits, welche man im übrigen in die typischen Rollen „Verteidiger“, „Heiler“ und „Angreifer“ untergliedern kann. Aktuell kann man folgende Exosuits in den Kategorien spielen:
Verteidiger
- Krieger
- Roadblock
- Murasame
Heiler
- Skywave
- Hexendoktor
- Nimbus
Angreifer
- Vigilant
- Zephyr
- Barrage
- Deadeye
Jede dieser Klassen verfügt über einzigartige Skills und Fertigkeiten und auch wenn einige dieser Klassen stärker sind als andere, kann man mit jeder Klasse oder in dem Sinne mit jedem Exosuit spielen und das Team unterstützen. Roadblock beispielsweise nutzt ein gigantisches Schild, um den Schaden feindlicher Spieler und Dinos zu blocken, während Murasame mit seinem Katana und einer eigenen Haltung den Schaden absorbiert und mit einem gewaltigen Angriff auf die Feinde zurückschleudert. Skywave besitzt eine Flug und Schwebefähigkeit, verursacht nebenbei akzeptablen Schaden und kann einzelne Spieler gut heilen, während Nimbus zwischen Angriff und Heilung wechseln kann, auf Schilde und AOE Heilung spezialisiert ist und dank ihrer Rollerblades schnell den Ort wechseln kann. Unter den Angreifern gibt es Sniper, starke Nahkampfangreifer wie Zephyr mit 2 Klingen und Dash-Angriffen oder auch Granatenwerfer wie Barrage. Man sieht also: Für jeden ist hier das richtige dabei!
Ohne Mods seid ihr nichts
Gerade zu Beginn sind die meisten Exosuits relativ schwach. Kein Wunder, denn diese befinden sich ja noch immer auf Level 1. Mit jedem Kriegsspiel, ob man dieses nun gewinnt oder verliert, erhält man Erfahrungspunkte für den eigenen Account-Rang, eventuell für den verfügbaren „Battlepass“ und auch für den gewählten Exosuit. Je nach Level schaltet man nun bestimmte Modifikationen frei und diese sind es, die den jeweiligen Exosuit so stark machen können.
Insgesamt gibt es 3 Mod-Plätze und nicht jede Mod kann in jedem Platz ausgerüstet werden. Man sieht bereits vorher, welche Modifikationen in den jeweiligen Slot hinein passen und auch, mit welchem Level man diese freischaltet. Bei einigen findet dies recht früh statt, während man bei anderen durchaus auch einmal auf Level 16 oder eine ähnliche Stufe warten muss. Natürlich kann man sich online belesen und sogenannte „Meta“-Builds nutzen, allerdings macht es bedeutend mehr Spaß, sich einen Exosuit nach eigenen Vorstellungen „zusammenzubauen“. Ferner ist es möglich, diesen zu markieren, um automatisch den jeweiligen Exosuit im Spiel zu Beginn aktiviert zu haben. Im Notfall kann man jedoch auch während dem Match jederzeit den Exosuit wechseln. Die Mods können und müssen im übrigen mit sogenannten BikCoins aufgewertet werden. Diese erhält man automatisch bei Level Ups!
Kosmetische Anpassungen und Battle-Pass
Natürlich kann man BikCoins auch für andere Sachen ausgeben: Kosmetische Verbesserungen. Für jeden Exosuit gibt es eine große Anzahl an seltenen (blauen), epischen (lilanen) und legendären (orange) Skins. Je nach Seltenheit kosten diese mehr oder weniger BikCoins. Wir empfehlen hier, die Coins erst einmal für die Mod-Freischaltung und Verbesserung zu verwenden, sowie für die gewählte Zusatzwaffe. Neben den Skins können auch Emotes und Sticker freigeschaltet werden, mit welchen ihr euren Exosuit ausstattet, sowie andere Waffenskins. Dinge wie Profilbanner schaltet man durch bestimmte Erfolge automatisch frei. Bei bestimmten Level Up bis Stufe 50 winken euch außerdem noch Lootboxen, welche euch 3 zufällige Belohnungen wie BikCoins, Skins, Emote oder ähnliches gewähren. Ab Stufe 50 erhaltet ihr diese, sowie 1000 BikCoins automatische bei jedem Level Up.
Ferner gibt es in Exoprimal natürlich auch einen BattlePass. Dieser kann kostenlos oder auch kostenpflichtig gespielt werden, wie man es von anderen Battle-Passes in diversen Spielen kennt. Diesen levelt man automatisch bei jedem Kriegsspiel mit. Wie auch beim normalen Account-Level ist hier 50 das Maximum. In diesem Battlepass winken euch ebenfalls BikCoins, Exosuit Skins, Waffenskins, Emotes und vieles mehr.
Gute Atmosphäre, klasse Soundeffekte
Die Grafik von Exoprimal ist durchaus gelungen. Natürlich sollte man hier keine High-End Grafik erwarten. Dennoch hat man sich Mühe gegeben, die bisher vorhandenen Maps abwechslungsreich und detailreich zu gestalten. Dies ist den Entwicklern auch gelungen. Aber auch die Exosuits haben mit ihren unterschiedlichen Skin durchaus ein gutes Aussehen erhalten und die Dinos sind relativ realistisch dargestellt. Dies gilt auch für die Angriffsanimationen.
Bezüglich der Soundeffekte gibt es eigentlich auch nichts zu meckern. Die Waffen und auch die Dinos haben unterschiedliche Soundeffekte erhalten, das Brüllen eines Tyrannosaurus hört man über weite Strecken und auch die Synchronsprecher und Unterhaltungen in den Cutscenes lassen nicht zu wünschen übrig.
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