Wer unserer Seite regelmäßig einen Besuch abstattet, weiß, dass ich ein großer Fan von Strategie-Titeln aller Art bin. Age of Wonders bildet hier keine Ausnahme und nachdem ich alle Vorgänger-Titel gespielt habe, war die Begeisterung umso größer, dass nun nach knapp 10 Jahren der Nachfolger-Titel Nummer 4 angekündigt wurde. Vor knapp 3 Wochen war es nun endlich soweit und Age of Wonders 4 wurde offiziell veröffentlicht. Wir haben uns den Titel genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können. Ob sich der Kauf des Spiels lohnt, erfahrt ihr nun in unserem Review.
Back to the Roots
Wie es in Age of Wonders möglich ist, kann man bei Spielstart zunächst einmal einen eigenen Charakter und das eigene Reich gestalten und man erhält mithilfe der Tome of Magic die Einheiten, mit welchen man das Spiel startet. Allerdings ist dies nicht zwingend endgültig, denn im Verlauf des Spiels schaltet man nach und nach neue Möglichkeiten frei, den Held und auch die Fraktion stetig weiterzuentwickeln und zu verbessern. Das gilt unter anderem für neue Ausrüstungsteile, aber auch für die eigene Fertigkeit. Natürlich seid ihr nicht permanent an eure Einheiten der zu Beginn gewählten Tomes festgelegt. Auch von diesen erhält man nach und nach immer weitere, unterschiedliche und somit auch neue Einheiten, da es möglich ist, die Tomes zu kombinieren.
Wer Teil 3 von Age of Wonders gespielt hat, wird sich erinnern, dass man hier auch vorgefertigte Helden bzw. Rassen auswählen konnte. Dies funktioniert in Teil 4 natürlich auch, aber das bereits erwähnte eigenständige erstellen macht natürlich weitaus mehr Spaß. Hierunter zählen der Körperbau, die Länge der Gliedmaßen, die Augenfarbe, Kopfform, Frisur und viele weitere Einstellungen. Es gibt eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten, aus welchen ihr wählen könnt. Aber auch neben dem Helden und den bereits erwähnten Tomes könnt ihr auch weitere Einheiten freischalten. Dies geschieht im Übrigen über „alte Wunder“ oder Vasallen, welchen ihr im Spiel begegnen könnt.
Viel zu Entdecken
Natürlich warten in Age of Wonders 4 viele verschiedene Karten auf euch und auf diesen Karten gibt es eine Menge zu Entdecken. Angefangen bei Schätzen in unterschiedlichen Größen, über Zufallsereignisse auf Feldern bis hin zu Wegen durch den Untergrund, um schnell größere Entfernungen überbrücken zu können. Es empfiehlt sich also definitiv, die Karten richtig auszukundschaften. Gelegentlich ist es aber auch sinnvoll, den Rückzug anzutreten. Dies ist vor allem dann die beste Option, wenn man sieht, dass man eigentlich noch zu schwach für ein bestimmtes Ereignis oder einen Kampf ist. Das Gute daran ist, dass man versucht hat, diese Dinge im Spiel optisch leicht erkennbar zu machen. Natürlich kann man alles bis ins Detail lernen und sich richtig tief mit der Materie auseinander setzen, allerdings ist dies für den „Otto-Normal“ Spieler nicht zwingend nötig.
Um bereits erwähnte Dinge zu entdecken, könnt ihr automatisch Aufklärer über die Karte schicken, welche in Hexagon Feldern aufgebaut ist. Diese finden dann schlussendlich bereits erwähnte Dinge, oder aber auch Feinde und Konkurrenten. Versucht also definitiv immer, eure Aufklärer im Blick zu haben und zu sehen, was diese auf ihren Reisen so entdecken und finden können.
Lieber Diplomatie?
Bereits erwähnte Konkurrenten können natürlich bekämpft werden. Dazu aber gleich mehr. Dies ist nicht die einzige Variante. Euch steht, wie es bei Strategie-Titeln dieser Art üblich ist, auch die Diplomatie zur Auswahl. Egal was ihr tut oder was andere tun… alles hat Auswirkungen auf ihre Entscheidungen und Handlungen. Auch gibt es Fraktionen, die grundsätzlich anderen eher negativ oder positiv gegenüber eingestellt sind, während andere alles ignorieren was ihr tut und wieder einige andere reagieren auf jede Kleinigkeit. Im Verlauf der Zeit lernt man deren Verhaltensweisen besser kennen.
Durch das Diplomatie-System kann man sich Alliierte zulegen, was natürlich hilfreich sein kann. Allerdings muss man immer damit rechnen, dass eine Allianz mit einer Fraktion eine andere erzürnen könnte. Auch muss man damit rechnen, dass durch das Allianz-System Wünsche oder Bitten an euch gestellt werden können und wenn ihr diese nicht erfüllt, kann es sein, dass die Allianz aufgelöst wird und man schneller einen weiteren Feind hat, als man es sich eigentlich wünscht.
Oder doch eher der Kampf!
Durch die Produktion in den eigenen Städten erschafft man sich natürlich nach und nach auch immer mehr Einheiten und daher auch eine Art Armee. Die Produktion läuft im übrigen selbst automatisch relativ gut, wodurch wir uns nicht wirklich die Mühe gemacht haben, das ganze Manuell zu managen. Uns hat in dem Falle eher das Kampfsystem interessiert. Hier stehen euch ebenfalls der automatisierte Modus als auch der manuelle Modus zur Verfügung. Wenn ihr euch für einen automatischen Kampf entscheidet, rechnet das System in wenigen Sekunden das Ergebnis aus, welches man sich anhand einer Wiederholungs-Videosequenz genauer anschauen kann.
Ist euch eher danach die Kämpfe von Hand auszuführen, könnt ihr natürlich die Vorteile eurer Einheiten besser ausspielen und unserer Meinung nach sind die Gewinnchancen hier dann um einiges höher. Dies gilt sowohl für die einzelnen Scharmützel als auch für größere Gefechte oder sogar Belagerungen von gegnerischen Städten, welche einige Runden in Anspruch nehmen können und natürlich ist es möglich, dass in der Zeit auch ein Angriff auf eure Stadt vorgenommen wird. Plant also sinnvoll, was ihr mit welchen Einheiten anstellen möchtet, bevor ihr ins Hintertreffen geratet.
Sandbox Modus macht mehr Spaß
Neben dem Kampagnen-Modus, welcher durchaus unterhaltsam sein kann, gibt es natürlich auch einen Sandbox Modus, welcher unserer Meinung nach weitaus mehr Spaß macht als der Story-Modus. Das liegt unter anderem daran, dass man im Sandbox Modus einfach mehr Möglichkeiten hat, was die Einstellungen angeht. Auch sind die Konkurrenten im Sandbox Modus schwieriger zu besiegen, aber vielleicht ist dies auch nur Einbildung.
Egal in welchem Modus ihr spielt. Im Verlauf des Spiels entwickelt sich das eigene Reich immer weiter, was man anhand eines gewaltigen Dargestellten Diagramms wunderbar im Blick behalten kann. Alles in allem ist Age of Wonders 4 so aufgebaut, dass auch Neulinge nicht den Überblick verlieren können.
Technisch und grafisch vollkommen akzeptabel
Natürlich sollte man in Age of Wonders 4 keine AAA-Titel Grafik erwarten, denn bei einem Strategiespiel geht es seit jeher eher um das Gameplay und den strategischen Faktor. Beides wurde bei dem Titel wunderbar umgesetzt. Das bedeutet natürlich nicht, dass die Grafik oder die technische Umsetzung nicht gelungen sind. Man hat sich alle Mühe gegeben, die Karten detailreich zu gestalten und die Animationen sind ebenfalls gut gelungen. Grafikfehler oder Ruckler konnten wir in unserer Spielzeit nicht bemerken. Auch die Soundeffekte passen perfekt zum Spielgeschehen.
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Alles in allem ist Age of Wonders 4 eines der besten Strategiespiele der letzten Jahre!