Roguelite-Spiele gibt es wie Sand am Meer. Man bedenke nur Titel wie Binding of Isaac oder Dead Cells. Bei beiden handelt es sich um sehr gute Spiele, insofern man diese Genres mag. Bei Cult of the Lamb handelt es sich um eine Mischung aus Roguelike-Spiel in einer leichten Variante, gemixt mit einer Aufbau-Simulation und Management-System. Wir haben uns den Titel genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können.
Geheiligt sei das Lamm
Wir sind das letzte Lamm, welches auf Erden existiert und sollen von 4 Göttern geopfert werden, damit „Jener, der Wartet“ nicht von seinen Fesseln befreit werden kann. Die Opferung gelingt auch… zumindest zunächst. Allerdings bietet eben Jener uns einen Pakt an. Wir verschreiben uns seinen Lehren und gründen ihm zu Ehren einen Kult und beseitigen die 4 Götter, um ihm die Freiheit zu bringen. Dafür erweckt er uns mit neuen Kräften zum Leben. Als treues Lamm gehen wir diesen Pakt natürlich ein.
Sofort danach finden wir uns in der Spielwelt wieder und erlernen die Steuerung, welche nicht allzu schwer gestaltet ist. Wie es bei Roguelike Spielen der Fall ist sehen wir die Geschehnisse in einer Art Top-Down Perspektive, können mit unserem Lamm selbst entscheiden wohin wir gehen und Ausweichrollen vollführen.
Welcher Schwierigkeitsgrad soll es sein?
Ferner kann man als Spieler zu Beginn des Spiels einen Schwierigkeitsgrad festlegen, mit welchem wir das Spiel erleben wollen. Wir empfehlen den normalen Schwierigkeitsgrad, denn der höchste hat es durchaus in sich. Einen Teil der Spielzeit erleben wir in den Dungeons, von welchen es im übrigen 4 an der Zahl gibt:
- Darkwood
- Anura
- Anchordeep
- Silk Cradle
Um in diese Dungeons zu gelangen, ist man gezwungen, die Türen durch Blutrituale zu öffnen, für welche man jeweils eine bestimmte Menge an Kultmitgliedern benötigt. Aus diesem Grund ist zunächst auch nur der Darkwood zugänglich.
Auf in die Dungeons
Die Dungeons sind grundsätzlich so aufgebaut, wie man es von Rogue-Like Titeln erwarten sollte. Man startet in einem Raum und erlangt dort sowohl eine erste Waffe und einen Zauber, welcher in Cult of the Lamb als Fluch betitelt wird. Die Mini-Map ist hier grundsätzlich verdeckt und schaltet sich Raum für Raum frei, insofern man diesen betritt. Alle Räume in Dungeons haben ein unterschiedliches Design und abbaubare Ressourcen, welche durch simples Angreifen zerstört und abgeerntet werden können.
Aber auch Feinde warten darauf, dem Lamm an die Wolle gehen zu können. Hiervon gibt es eine unzählige Masse an großen und kleinen Feinden, welche im Verlauf des Spiels immer schwerer zu besiegen werden und ebenfalls ein eigenes Move-Set besitzen. Es empfiehlt sich definitiv, diese Move-Sets relativ schnell zu erlernen, um nicht getroffen zu werden. In jeder Runde stehen euch zu Beginn eine bestimmte Anzahl an Herzen zur Verfügung und pro Treffer verliert man ein halbes Herz. Sind diese aufgebracht, geht man Game Over und wird aus dem Dungeon geworfen.
Welchen Weg wählt ihr?
Hat man das Ende der jeweiligen Karte erreicht, wartet entweder ein kleiner oder großer Boss oder eine Schatzkarte und eine Tür auf euch. Ist ersteres der Fall, wird euch eine kurze Cutscene eingeblendet mitsamt dem Namen des Monsters, welches natürlich um ein vielfaches stärker ist als normale Feinde im Dungeon. Gelingt es euch, diesen zu besiegen, verwandelt es sich in vielen Fällen zu einem kleinen Tier, welches ihr zu eurem Kult senden und später indoktrinieren könnt.
In der Schatzkarte dagegen befinden sich Goldmünzen und Aufladungspunkte für eure Zauber, welche man nicht unbegrenzt nutzen kann. Diese laden sich im übrigen wieder auf, wenn ihr Gegner tötet und den Eifer einsammelt. Mit der Tür gelangt man stattdessen zum nächsten Bereich der Hauptkarte und hier gibt es verschiedene Wege, die auf euch warten.
Viel zu entdecken
Neben den normalen Kampfräumen, in welchen ihr gegen Gegner kämpft, könnt ihr zunächst einmal Tarot-Karten NPCs finden, bei welchem euch die Wahl zwischen 2 zufälligen oder 3 zufälligen Tarot-Karten gegeben wird. Diese haben die unterschiedlichsten Effekte und müssen vorher freigeschaltet werden, damit diese euch im Dungeon temporär aktiviert werden können. Hierbei kann es sich um Effekte handeln wie zusätzliche Herzen, mehr Schaden, verbesserte Flüche und vieles mehr. Auch hat man hier die Möglichkeit, für eine bestimmte Goldsumme eine zusätzliche Tarotkarte zu aktivieren.
Bei Abschluss einer normalen Ebene der Karte und nach dem Betreten der Tür erhaltet ihr eine Art gezeichnete Wegkarte und könnt entscheiden, wohin ihr geht. Die Schwertsymbole sind bereits erwähnte Kampfräume, welche auf euch warten. Sieht man dagegen eine betende Person, könnt ihr diese dort retten oder sofort zu eurem Kult schicken zum indoktrinieren. Ferner gibt es hier noch Ressourcen-Wege, bei welchem euch Nahrungsmittel, Holzvorkommen oder Stein/Gold-Vorkommen zum Abbauen erwarten. Auch Händler fürs Erwerben von Kultanhängern, Tarotkarten oder Designs könnt ihr begegnen. Entscheidet euch also immer für den Weg, welcher für euch momentan am sinnvollsten ist! Ganz am Ende erwartet euch dann der Hauptboss, welcher es zum Teil extrem in sich hat und gelingt es euch, diesen zu Besiegen, bekommt ihr deren Herz. Was es damit auf sich hat, erfahrt ihr später noch in diesem Review.
Verschiedene Bereiche der Weltkarte
Nach und nach trifft man in den verschiedenen Dungeons unterschiedliche NPCs, welche euch neue Gebiete der Weltkarte freischalten, welche ihr besuchen könnt. Hiervon gibt es 4 bzw. 5 an der Zahl und in jedem Gebiet gibt es unterschiedliche Dinge zu erledigen. Unter anderem könnt ihr hiermit eine Einsame Hütte im Wald besuchen und eurem Freund Rattau einen Besuch abstatten oder auch den Hafen besichtigen.
Auch dort warten in jedem Gebiet verschiedene NPCs mit Nebenaufgaben auf euch, welche ihr erfüllen solltet, da ihr so Bruchstücke von einer Art Edelstein erhaltet, die ihr sammeln solltet. Ferner gibt es in diesen Gebieten häufig Händler, welche ebenfalls neue Designs und Baumöglichkeiten für euren Kult freischalten. Zu guter Letzt findet man dort noch neue Skins und eine Erwerbmöglichkeit für eben solche, welche euch neue Aussehensoptionen für eure Kultanhänger freischalten.
Der Sektenführer und sein Kult
Natürlich braucht ein Kult eine Art Versammlungsplatz und diesen erhält man relativ früh im Spiel. Hier kommt dann schlussendlich auch der besagte Aufbau- und Management-Aspekt hinzu. Zu Beginn befindet man sich lediglich auf einer Art Lichtung, welche von Unkraut, Bäumen, Steinen und Ruinen umgeben ist. Zusammen mit dem ersten Anhänger kümmert man sich darum, diese Dinge zu ernten und abzubauen. Während man selbst lediglich den jeweiligen Bereich anklicken muss, damit das Lamm arbeitet, müssen dem jeweiligen Kultmitglied Anweisungen gegeben werden.
Von eben jenen Anweisungen und Handlungen gibt es eine Menge. Zu Beginn könnt ihr diese lediglich Holz- und Steine abbauen lassen, später könnt ihr sie aber auch zum Beten, auf die Farm, zur Raffinerie, zum Lager reinigen oder zu anderen Aufgaben schicken und sie erfüllen diese ohne Murren. Ferner steht es euch frei, sie zum Schlafen zu bewegen, aufzuwecken, ins Gefängnis zu stecken oder ihren Glauben durch Vorlesungen, Tänze und Geschenke zu erhöhen. Was es damit auf sich hat, erfahrt ihr noch.
Eine breite Masse an Gebäuden
Es gibt viele Gebäude und Objekte, welche ihr mit den benötigten Materialien bauen könnt. Die Hauptobjekte wären allerdings auf jeden Fall der Schrein und die Kirche, denn beides benötigt man zwingend, um den Kult vergrößern zu kommen. Besonders der Schrein ist überlebenswichtig, denn dort können eure Anhänger beten und ihr könnt den am Schrein gelagerten Glauben absorbieren und so eine Göttliche Intuition erlangen. Hierbei handelt es sich um Skillpunkte, welche man an dem besagten Schrein ausgeben kann, um neue Gebäude und Optionen freizuschalten oder bereits vorhandene verbessern zu können.
So ist es euch anschließend möglich, neben dem Schrein und der Kirche Schlafplätze für eure Anhänger zu bauen, welche sich nach und nach von Schlafsäcken zu einfachen Zelten bis hin zu Zelthütten entwickeln, welche zusätzlichen Glauben generieren. Eine weitere wichtige Einrichtung ist die Kochstation, denn die Kultmitglieder werden im Verlauf der Zeit immer hungriger, damit ungehaltener und können sterben oder den Kult verlassen. An der Kochstation habt ihr als Kultführer die Aufgabe, regelmäßig Mahlzeiten zu kochen und dafür werden natürlich Materialien benötigt, welche man an Beerensträuchern abernten, durch das Fangen von Kleintieren oder Fischen und durch den Kauf von Nahrungsmitteln bekommen kann. Anhand eines kleinen Minispiels kocht ihr diese dann und eure Kultmitglieder holen sich ihr Essen ab. Je nach Mahlzeit gibt es aber auch negative Effekte.
Weitere wichtige Gebäude werden demnach eine Farm zum Anbauen von Nahrungsmitteln, ein Reinigungshäuschen und eine Toilette, damit eure Mitglieder nicht die Gegend verschmutzen oder auch ein Krankenzelt, um kranke Kultmitglieder schneller versorgen zu können. Zwar ist es möglich, dass diese sich auch beim Schlafplatz ausruhen, aber dies dauert länger. Ferner finden sich hier die Raffinerie-Stationen zum Bearbeiten von Rohmaterial, ein Missionarszelt zum Aussenden der Mitglieder auf Missionen, ein Beichtstuhl zum Generieren von Glaubenspunkten und ein Gefängnis zum rehabilitieren von Abweichlern und auch ein Dämonenzirkel. Zusätzlich gibt das Spiel dem Spieler die Möglichkeit, das Dorf mit Dekorationsobjekten zu verschönern.
Erhöht die Stufe eurer Anhänger
Wie wir es bereits erwähnt haben, ist es sinnvoll, eure Anhänger auf lange Sicht zu verbessern. Dies geschieht automatisch durch Predigten und Zeremonien, dazu später mehr, aber auch wenn ihr jeden Tag mit ihnen redet, tanzt oder ihnen Geschenke macht. Eben jene Geschenke erhält man automatisch bei dem Besuch der Dungeons. Hierbei handelt es sich um normale Geschenke, welche keinen nennenswerten Nutzen haben, außer den Glauben bzw. die Stufe zu erhöhen oder aber um Amulette. Letztere gewähren dem Träger diverse Boni wie beispielsweise, dass dieser keinen Schlaf braucht, doppelt so alt wird oder mehr Ressourcen ernten kann. Da jedes Kultmitglied positive und negative Eigenschaften besitzt, solltet ihr euch gut überlegen, wen ihr beschenkt.
Je höher die Stufe eurer Kultmitglieder ist, desto aktiver und nützlicher sind diese für euren Kult, aber auch für die Dungeons. Mit dem Dämonenzirkel ist es möglich, die Kultanhänger für einen Tag von Dämonen besetzen zu lassen, welche euch dann in den Dungeons helfen. Einige gewähren euch zusätzliche Herzen, andere mehr Angriffspunkte und greifen selbstständig an, wieder andere sammeln und generieren mehr Eifer für die Flüche. Hier gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten und während man anfangs nur einen Dämon mitnehmen kann, ist es später sogar möglich, bis zu 3 Dämonen mitzunehmen.
Von Predikten, Doktrinen bis hin zu aktiven Festlichkeiten
Zunächst einmal müssen wir darauf hinweisen, dass ihr zwingend ein Auge auf euren aktuellen Glaubensstand werfen müsst, denn dieser sinkt mit der Zeit und auch durch diverse Geschehnisse automatisch ab, wodurch euch Kultmitglieder verlassen wollen, was nur durch das Gefängnis zu beheben ist. Um dies zu umgehen, solltet ihr jeden Tag eine Predigt halten, denn diese erhöht den Glauben und gewährt euch eine Menge Erfahrungspunkte, welche ihr in der Kirche benötigt.
Durch verschiedene Aktivitäten auch mit den Kultmitgliedern erhält man als Spieler eine Art Steinfragment. Hat man hier 3 gesammelt, könnt ihr den Grabstein gegen eine neue Doktrin eintauschen. Hier stehen euch 5 verschiedene Skillbäume zur Auswahl, welche euch bestimmte Event-Möglichkeiten oder Boni gewähren.
Für besagte Events, welche im übrigen eine lange Abklingzeit besitzen, benötigt man Knochenfragmente, welche man durch Gegner in Dungeons erhält. Je nach Auswahl der verschiedenen Doktrin-Möglichkeiten stehen euch auch unterschiedliche Events zur Verfügung. Beispielsweise könnt ihr Festmähler stattfinden lassen um den Glauben zu erhöhen und den Hunger zu stillen, ihr könnt Anhänger für mehr Macht opfern, diese Aufsteigen lassen, Kultmitglieder wiederbeleben und vieles mehr.
Die Herzen und die Vliese
Wie bereits erwähnt erhaltet ihr bei jedem der vier Hauptbosse ein Herz und bei den NPCs in den Gebieten kleine Edelstein-Fragmente. Erstere sind mitunter am wichtigsten, denn durch diese könnt ihr euch permanente Verbesserungen für euer Lamm und euren Kult in der Kirche freischalten. Dies geschieht während der Hauptgeschichte automatisch.
Optional dagegen sind die Edelsteine. Wenn ihr diese erlangt, könnt ihr sie in der Kirche gegen Vliese eintauschen, welche unterschiedliche Fertigkeiten besitzen. Bei dem goldenen Vlies beispielsweise erhöht sich euer ausgeteilter Schaden enorm, aber ihr erleidet auch den doppelten Schaden, demnach verliert ihr pro Hit einen Herz. Besser fanden wir dagegen das dunkle Vlies, welches eure roten Herzen in graue umwandelt, aber dafür die Menge um das 1,5-fache erhöht.
Erfüllt euer Schicksal… aber auch die Aufgaben eurer Kultmitglieder
Hin und wieder geben euch auch eure Kultmitglieder kleine bis große Aufgaben, welche ihr Erfüllen solltet, um mehr Glauben zu generieren, neue Anhänger zu gewinnen und euren Kult zu vergrößern. Diese Aufgaben können beinhalten, Objekte in Dungeons zu suchen, anderen Kultmitgliedern Streiche zu spielen oder besagte Events stattfinden zu lassen. Achtet aber permanent darauf, eure Kultmitglieder mit genügend Schlaf und Essen zu versorgen und den Bereich sauber zu halten, da sich sonst Krankheiten entwickeln.
Abgesehen davon ist euer Ziel klar: Schaltet alle Dungeons frei, beseitigt die Hauptbosse und tretet am Schluss Jenem, der Wartet, erneut unter die Augen und entscheidet: Wollt ihr knien oder selbst zur Gottheit werden?!
Cult of the Lamb bezaubert den Spieler mit seiner gezeichneten Cartoon-Grafik und vielen Details, welche man in den verschiedenen Gebieten begutachten kann. Durch die verschiedenen Skins der Kultmitglieder ist auch der Detailreichtum bei den verschiedenen Personen gegeben. Auch die Animationen sind gut gestaltet und wirken nicht stockend.
Gemixt mit den Soundtrack und den tollen Soundeffekten im Kampf kann Cult of the Lamb zusammen mit der Grafik und dem Gameplay definitiv begeistern!
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