Die Spiele der Borderlands-Reihe haben schon seit Jahren eine riesige Fanbase, was unter anderem natürlich an dem actionreichen Gameplay, dem schrägen Humor und auch daran liegt, das man die Titel problemlos mit anderen Spielern zusammen erleben kann. Dementsprechend begeistert und interessiert waren wir schon, als Tiny Tinas Wonderlands offiziell angekündigt wurde. Vor wenigen Wochen war es endlich soweit und der Titel ist offiziell erschienen. Wir haben uns diesen genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können!
Willkommen, Schicksalsbringer
Wer sich noch an Borderlands 2 , beziehungsweise an Tiny Tinas Assault on Dragon Keep erinnert, dem dürfte diese Spiele-Art durchaus bekannt vorkommen. Es handelt sich um eine witzige Mischung aus dem allseits bekannten Lootshooter und dem Dungeons & Dragons Spielstil, wobei es hier den Namen Bunkers & Badasses trägt. Die Geschichte dahinter ist einfach erklärt. Wir befinden uns als Neuling gemeinsam mit Tiny Tina, dem Roboter Frette und Valentine, welcher einen charmanten Ritter darstellt in einer Art Höhle und umringen einen großen Tisch voller Blätter, Würfel und der Darstellung eines großen Tempels. Aktiven D&D Spielern dürfte ein solches Setting bekannt vorkommen. Da Valentine es geschafft hat, unser Raumschiff gegen einen Felsen zu steuern, stecken wir fest. Und selbstverständlich nutzen wir diese Zeit, um gemeinsam Bunkers & Badasses Spielen zu dürfen.
Da hier eine komplett neue Session gestartet wird, ist es uns natürlich erlaubt, einen eigenen Charakter zu erstellen. Hierfür gibt es im Spiel den Charakter-Editor. Dort kann man sowohl das Geschlecht, die Anrede, Haare, Gesichtsform und vieles mehr auswählen, was dafür sorgt, dass jeder Spielercharakter einzigartig aussehen kann. Interessanter sind eher die Auswahl des Charakter-Hintergrund, der Klasse und der Stat-Verteilung, wobei diese Punkte in gewisser Weise alle miteinander zusammenhängen. Insgesamt gibt es 6 verschiedene spielbare Klassen im Spiel:
- Brr-Serker
- Killomant
- Klauenbringer
- Grabspross
- Zauberschuss
- Sporenhüter
Jede Klasse besitzt über 2 verschiedene Ultimative Fähigkeiten, welche die jeweilige Klasse einzigartig machen. So beispielsweise kann sich der Killomant unsichtbar machen und mehrere Sekunden lang bei jedem Treffer gegen die Gegner kritischen Schaden veursachen. Der Brr-Serker dagegen wirbelt mit einer Riesenaxt durch Wellen von Feinden und der Grabspross kann in einer riesigen Explosion viele Gegner gleichzeitig stark verwunden. Natürlich besitzt jede dieser Klassen bestimmte Stats, welche für ihn wichtiger oder unwichtiger sind. Hier spielt schon einmal der Charakter-Hintergrund mit hinein. Diese haben alle eine ziemlich amüsante Beschreibung, bringen, aber für diverse Stats Bonuspunkte mit sich und für andere einen Punkteabzug. Schlussendlich kann man noch 20 Punkte selbst verteilen, bevor wir endlich dazu in der Lage sind, mit Bunkers & Badasses zu starten.
Wir sind der Schicksalsbringer und unsere Aufgabe ist es, den sogenannten DragonLord und seine Armee aufzuhalten, welcher die Wonderlands bedroht. Klingt jedoch einfacher als es ist, alleine aus dem Grund, dass Tiny Tina den Bunkermaster, also den Session-Leiter spielt. Fokussiert ihr euch lediglich auf die Hauptmissionen und wenig Nebeninhalt, könnt ihr in ungefähr 20 Stunden fertig sein. Wollt ihr jedoch alle Ecken der Wonderlands erkunden, jede Nebenquest und jedes Rätsel erledigen, seid ihr bedeutend länger beschäftigt.
Der Riesenkopf in der Overworld
Schon im Trailer ist zu sehen, dass wir uns nicht permanent in den Gebieten befinden, mit welcher permanent mit Schusswaffen hantiert wird. Durch den Tabletob Aspekt hat man sich überlegt, eine sogenannte Overworld ins Spiel zu integrieren. Hier hat man sich, wenn auch auf eine Schräge Art und Weise, viel Mühe gegeben. Die komplette Karte, auf welcher wir uns immer weiter bewegen können, ist gesäumt von vielen Dekorationsartikeln, Truhen (welche uns sogar Geld gewähren), Bäumen, Flüsse verursachende Limonadendosen oder auch Erdnuss-Flips, welche sicher kurzerhand als Asteroid beschreiben lassen, welcher vor laaanger Zeit eingeschlagen ist, jedoch mit einem Schlüssel entfernt werden kann.
Auch Allgemein ist in der Overworld viel zu entdecken. Zunächst einmal befinden sich hier alle betretbaren Gebiete, welche wir entweder in der Hauptgeschichte oder durch Nebenquests entdecken können. Hin und wieder sieht man auch von Ästen abgetrennte Seitenwege, hinter welchen sich neben Truhen auch sogenannte Würfel befinden können. Es empfiehlt sich, gegen jeden Gegenstand einen Nahkampf-Angriff durchzuführen. Dieser beseitigt Hindernisse, öffnet eben jene Kisten und würfelt aus, wieviel Geld ihr bekommt. Woran ihr euch gewöhnen müsst, ist die Darstellung eures Charakters und die Kamera-Steuerung. Diese reagiert mit jeder Bewegung eures Charakters, welcher im Übrigen wortwörtlich einen Riesenschädel besitzt.
Häufig wird es vorkommen, dass euer Charakter durch hohes Gras wandern muss. Hier kommt es, wie es kommen musste. Häufig erscheint ein NPC in dem Gras, welcher versucht euch in einen Kampf zu verwickeln. Gelingt es euch, ihn schnell genug zu schlagen, verschwindet er wieder. Schafft ihr dies jedoch nicht, werdet ihr automatisch in einen kleinen Dungeon geportet und müsst Gegnerwellen überstehen. Schlussendlich winkt euch eine Kiste voller Loot, auch wenn dieser meist nicht sonderlich berauschend ausfällt. Der Vorteil ist natürlich, dass ihr hier auch gut leveln könnt. Im Verlauf der Geschichte werdet ihr in der Overworld immer mehr Gebiete freischalten, Abkürzungen in Form von Bierdeckeln platzieren und NPCs antreffen, welche euch Nebenquests geben, insofern ihr diese erledigen wollt.
Loot, soweit das Auge reicht
Was wäre ein Borderlands Titel, auch wenn es sich um ein Spinoff handelt, wenn es nicht eine Vielzahl an unterschiedlichen Waffenarten. Neben den bekannten Arten wie MPs, Automatikgewehren, Schrotflinten, Raketenwerfern, Pistolen und ähnlichen Waffen, hat es auch eine neue Waffenart ins Spiel geschafft. Hierbei handelt es sich um die Armbrüste, welche entweder per Einzelschuss oder in Salven abgeschossen werden können. Diese wirken zwar auf den ersten Blick relativ schwach, können aber mit der richtigen Klasse und dem richtigen Spielstil eine Menge Spaß machen. Aber auch die anderen Waffen wissen zu begeistern. Ihr könnt beispielsweise den Feind mit einem permanenten Giftstrahl beschießen, die Gegner mit Eiswaffen einfrieren oder vieles mehr. Besonders viel Spaß macht es vor allem, die Gegner einzufrieren und schlussendlich mit einer der enormen Nahkampfwaffen bestehend aus Schwertern, Äxten oder Hämmern in 1000 Teile zu zerdeppern.
Wie immer untergliedert sich die Seltenheit des Loots in die Stufen Weiß, Grün, Blau, Lila und schlussendlich Orange, also Legendär. Zu Beginn werdet ihr natürlich verstärkt weiße oder grüne Ausrüstung finden, aber nach und nach ist die Chance auf besseren Loot immer höher. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass es euch möglich ist, euer Beuteglück zu erhöhen. Dies funktioniert in erster Linie durch die D&D Würfel, welche wir bereits in der Overworld gesehen haben. Dort gibt es meist nur Geld, im Gegensatz zu den richtigen Gebieten. Je höher ihr dort würfelt, desto besseren Loot gewährt euch der Würfel und euer Beuteglück wird dauerhaft erhöht. In den Errungenschaften im Spiel oder nach dem Betätigen eines Würfels seht ihr automatisch, wieviel Würfel ihr in dem jeweiligen Gebiet schon gefunden habt. Genaueres Suchen lohnt sich also definitiv, zumal sich somit hier und da auch Gedichtsseiten oder Waffenkisten finden lassen.
Besonders gut sind natürlich wie immer die legendären Gegenstände, welche man mit Glück erhalten kann. Diese haben zumeist besondere Animationen und Effekte und einige davon sind besonders gegen kleine und große Bosse wirksam. Wir haben beispielsweise mit einer kleinen Armbrust und dem unsichtbaren Killomant alle Gegner mit einem Schuss getötet, ohne selbst getroffen werden zu können. Besonders an dieser Waffe war, dass sie sich bei einem Treffer noch geteilt hat und nahstehende Feinde mit getötet hat. Eine weitere solche Waffe wäre eine Schrotflinte, welche am Zielort einen Pfeilhagel niederprasseln lässt und ebenfalls eine Menge Schaden verursacht. Neben Waffen könnt ihr natürlich auch Schilde, Ringe, Halsketten, Klassenrelikte oder auch Zauberbücher finden. Die Schilde erhöhen natürlich euer Schild, Ringe und Halsketten verstärken bestimmte Schadensarten, Klassenrelikte verbessern bestimmte Skills oder bewirken zusätzliche Effekte und Zauberbücher gewähren euch natürlich neue Zaubersprüche. Hierbei handelt es sich um übrigen um eine Spezialfertigkeit und diese ist je nach Zauberspruch anders. Einige lassen kleine oder große Meteore vom Himmel fallen, andere schießen Blitze oder Eiszapfen ab und wieder andere Zauber bewirken größere oder kleine Flächeneffekte. Hier empfiehlt sich natürlich, einen zum jeweils eigenen Spielstil passenden Zauber zu nutzen.
Dual-Klassen und der schräge Humor
Habt ihr einen bestimmten Punkt in der Story erreicht, könnt ihr eine Zweitklasse hinzuwählen. Das bedeutet, es ist euch möglich, 2 Klassen zeitgleich zu spielen. Jedoch kann immer nur eine Ultimative Fertigkeit aktiviert werden. Der Vorteil dagegen ist, dass ihr nun 2 Skillbäume zur Verfügung hat. Für diesen Skillbaum erhaltet ihr bei jedem Level Up Punkte, welche ihr verteilen müsst, um weitere Reihen in diesem Skillbaum freischalten zu können. Selbst wenn ihr hier einmal falsch skillt, könnt ihr dies wie in alter Borderlands-Manier am Charakter-Anpassungs-Automat für eine Gebühr rückgängig machen. Neben den normalen Skillpunkten gibt es im Übrigen noch die Heroischen Attribute, von welchen ihr bei der Charaktererstellung schon 20 Verteilen durftet. Dies gibt euch die Möglichkeit, die Abklingzeit oder beispielweise auch die kritische Trefferchance zu erhöhen. Am Ende der Hauptgeschichte ist es euch sogar möglich, die Zweitklasse jederzeit zu wechseln.
Während das Gameplay schon eine Menge Spaß bereitet, ist auch der schräge Humor absolut passend gewählt. Zumindest häufig. Jeder, der Borderlands kennt, weiß auch , dass Tiny Tina definitiv die Definition von „durchgeknallt“ darstellt. Kuscheltier-Bomben mit Teepartys, Pizzabomben und Züge entgleisen lassen. All dies haben wir mit ihr schon erlebt. Daher war es von Anfang an klar, dass der Humor auch in Tiny Tinas Wonderlands nicht auf sich warten lässt. So sprengen wir beispielsweise Katapulte mit Fanta-C4 in die Luft, da normales C4 absolut nicht in das Setting passt, wie Frette und Valentine Tina darauf aufmerksam machen. Auch müssen wir mit Zugbrücken flirten oder einer Zahn-„Fee“ helfen, Zähne zu sammeln. Die Sprüche, welche die Gegner zum Besten geben, sind teilweise ebenfalls zum schießen.
Besonders toll wird dieser Humor allerdings auch in den Nebenquests ausgereizt. Sei es, wenn wir einem bekannten Charakter, dessen Namen wir jetzt nicht erwähnen, mit seiner Laute helfen oder auch Pflanzen zum Blühen bringen müssen. Wir beschwören Dämonen, lassen uns von diesen besetzen und löschen praktisch eine komplette Gruppe Satanisten aus. Aber auch Anspielungen auf andere Spiele und Filme findet man in Tiny Tinas Wonderlands an allen Ecken, wenn man nur genau aufpasst.
Chaos-Modus und der passende Style
Häufig findet man beim Spielen sogenannte Anpassungsgegenstände. Mit diesen könnt ihr euch am Anpassungsautomat ein anderes Aussehen verleihen wie neue Frisuren, Hautfarben oder auch die Rüstungsfarbe kann abgeändert werden. Ferner ist es möglich, euer eigenes Banner anzupassen, eine Statue umzugestalten (welche in der ganzen Stadt Prachthuf herumsteht) und Emotes ausrüsten. Letzteres ist natürlich vor allem im Koop gut zu gebrauchen. Neben dem Anpassungsautomat findet man ferner noch das eigene Lager und den Automat, welcher nicht eingesammelte Gegenstände wieder ausspuckt. Die Menge ist begrenzt, allerdings könnt ihr bei der Schmiede die Größe von beiden als auch die Munitionsmenge eurer Waffen und den Inventarplatz vergrößern, was allerdings nach und nach immer mehr ins Geld geht.
Nach der Hauptgeschichte geht es in erster Linie daran, das eigene Gear zu perfektionieren. Hierfür könnt ihr sogenannte Skelettschlüssel einlösen, welche in den Social Media Kanälen immer wieder mal gepostet werden. Diese öffnen die Skeletttruhe in der Stadt und bringen euch häufig gute Gegenstände mit. Der Beste weg jedoch ist, im Schloss in Prachthuf den Chaos-Modus zu betreten und dort immer weiter aufzusteigen bis zu einem Maximum von Chaosstufe 20. Dieser Chaosmodus funktioniert wie die Mini-Dungeons. Ihr beseitigt Welle um Welle von Gegnern, sammelt dabei vor allem Loot und Steinchen ein, welche ihr entweder am Ende jeder Runde in Buffs investieren könnt oder am Ende eines kompletten Runs in Automaten zu stecken, um gute Ausrüstung zu erhalten.
Alles in allem kann man in Tiny Tinas Wonderlands viel Spaß haben, vor allem dann, wenn man mit anderen Spielern zusammen spielt. Aber auch alleine weiß das Spiel definitiv zu überzeugen!
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