Simulationsspiele gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Seien es die allseits bekannten Farming Simulatoren, Tier-Simulationen oder auch die Art von Simulation, welche den Spieler die Jobs oder Hobbys am heimischen PC erleben lassen. Vor ca. einem Monat ist jetzt ein Simulationsspiel der besonderen Art erschienen. Hierbei handelt es sich um „Model Builder“ von Moonlit, welche gleichzeitig als Entwickler und Publisher fungieren. Wir haben uns das Spiel genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können.
Was ist Model Builder?
Wie es der Name schon sagt, ist eure AUfgabe im Spiel, Modelle zusammenzusetzen und ihnen ein neues oder einzigartiges Aussehen zu verleihen. Das klingt erst einmal einfacher, als es in Wirklichkeit ist und ja, das Spiel ist vermutlich nicht für jeden Spieler geeignet, da einige Modelle definitiv eine Menge Zeit in Anspruch nehmen. Prinzipiell ist das Spiel für jeden geeignet, allerdings werden in erster Linie Personen, welche dieser Art von Hobby schon real nachgehen und solche, welche es aus kostentechnischen Gründen nicht können, Spaß an Model Builder haben.
Hier warten Eisenbahnen, Schiffe, Flugzeuge oder andere Dinge darauf, von euch zusammengesetzt zu werden. Ob ihr Spaß daran habt und vor allem, wie lange dieser anhält, hängt also rein von euch selbst ab! Um euch auszutoben stehen im Übrigen zwei verschiedene Modi zur Verfügung. Hier wäre zunächst der Sandbox Modus zu nennen, bei welchem es lediglich darum geht, aus Spaß Modelle zu fertigen. Uns dagegen hat der Story-Modus mehr interessiert, auf welchen wir jetzt zu Sprechen kommen.
Großvater zu Ehren
Schon bei Spielbeginn erfahren wir, warum wir diesem Hobby oder vielmehr dieser Arbeit in Model Builder nachgehen. Unser Großvater besaß eine eigene kleine Werkstatt im Keller, in welcher er Modelle erstellte und diese schlussendlich verkaufen konnte, um sich ein geregeltes Einkommen für das Hobby verdienen zu können. Eben jene „Werkstatt“ hat er nun uns vermacht, wobei diese natürlich sowohl in die Jahre gekommen ist, als auch über wenig Bastelmöglichkeiten verfügt.
Grundsätzlich unterteilt sich die benutzbare Einrichtung in eine Werkbank, Mal-Bereich, Laptop und Vitrinen. Natürlich erscheinen die Modelle, welche wir bauen, nicht wie durch Zauberhand in unseren Besitz. Unser wichtigster Freund am Anfang: Der Laptop. Über diesen hat man die Möglichkeit Modell-Bausätze zu erwerben, neue Werkzeuge zu kaufen, diese zu verbessern und auch, neue Farben zu bestellen. Ferner könnt ihr über den Laptop im späteren Verlauf in eine bessere „Werkstatt“ umziehen, eure Modelle bei Auktionen verkaufen und, was am wichtigsten ist, Aufträge annehmen.
Anleitungen sind euer Freund
Schon hier zeigt sich, wie sehr man sich am realen Hobby orientiert hat. Besitzt man im Spiel ein Modell und wählt dieses als Projekt aus, wird erst einmal in einer Animation dargestellt, wie der Karton aufgeschnitten und ausgepackt wird. Danach folgt alles einer strikten Reihenfolge. Zunächst einmal öffnet sich die Anleitung im unteren, rechten Eck des Bildschirms, bei welcher wir von Seite zu Seite blättern können. Nach und nach werden die Einzelteile aus dem Gussrahmen getrennt und gesäubert. Nun kann man die benötigten Einzelteile von Hand heraussuchen oder diese in der Anleitung auswählen, wodurch sie automatisch platziert werden.
Gerade zu Beginn stehen euch nur wenig Werkzeuge zur Verfügung und viele Schritte, welche Anfangs eine Menge Zeit in Anspruch nehmen, werden durch die Upgrades nach und nach immer Einfacher. So schaltet man beispielsweise das „Waschen“ der Objekte, Trockenmalen oder andere Dinge erst im Verlauf der Zeit frei. Zu Beginn konzentrieren wir uns daher rein auf das Zusammensetzen der Einzelteile, dem Einfärben von kompletten Komponenten oder einzelnen Bereichen und dem Platzieren von sogenannten „Decals“. Anhand einer farbigen Anzeige auf der jeweiligen Tutorial-Seite sieht man, ob man den jeweiligen Schritt überhaupt angefangen hat (weiß), ob er fortgeschritten ist (orange/rot) oder sogar abgeschlossen wurde (grün). Dadurch verliert man auch nicht den Überblick. Hat man ein Modell fertig, bekommt man die Möglichkeit, das Projekt über einen kleinen Button in der oberen, linken Ecke zu beenden. Hier erfährt man noch die jeweilige Bewertung, welche zwischen einem und fünf Sterne erreichen kann!
Steuerund gewöhnungsbedürftig
Am schwierigsten und längsten werdet ihr jedoch mit der Steuerung zu kämpfen haben. Hier muss man bedenken, dass man beim Modellbauen im echten Leben jedes Objekt nach Belieben drehen oder verschieben kann. Natürlich hat man hier und da auch zu kämpfen, allerdings ist man nicht wie in Model Builder dazu gezwungen, mit einer Vielzahl an Steuerungskombinationen zu arbeiten, um die Objekte zu verschieben, zu drehen oder selbst neu auszurichten. Auch muss man häufig heranzoomen, um kleine Einzelteile passend zu platzieren oder bestimmte Dinge Ordnungsgemäß einzufärben bzw. Decals zu platzieren.
Gerade das Einfärben von bestimmten Bereichen wir euch zu Beginn starke Probleme machen, wenn ihr perfektionistisch veranlagt seid. Nehmen wir hier als Beispiel ein Kriegsschiff, dessen Rumpf weitgehend einfarbig dargestellt wird, allerdings ein ca 1cm hoher orangener Streifen am oberen Rand dargestellt werden soll. Diesen Streifen mit einem Pinsel halbwegs gerade zu setzen, ist vor allem zu Beginn schwierig und es wird häufig vorkommen, dass man hier wackelige Linien zu sehen bekommt. Später wird es durch das Abdeckband etwas leichter, allerdings funktioniert dies nicht immer 100% akkurat. Kurz und knapp: Hier braucht man eine Menge Geduld.
Das kommt uns doch bekannt vor
Bei den zig verschiedenen Modellen, ungefähr zwei Dutzend an der Zahl, stechen einem sofort eine Hand voll davon ins Auge, da diese an ähnliche Modelle aus dem echten Leben angelehnt sind. Nehmen wir hier beispielsweise den „Gunbot“, welcher ganz klar an Gundam angelehnt. Einige Ähnlichkeiten sind nicht zu übersehen, andere Modelle oder Firmen wurden wirklich lediglich erfunden. Lediglich ein Modell ist real ins Spiel integriert. Dabei handelt es sich um die Tian Forge Miniatures-Figuren, welche ihr auch im Verlauf der Story kennen lernt.
Allerdings ist es dem Entwickler und Publisher gelungen, AK Interactive für das Projekt zu gewinnen, welcher in der Szene bekannt zu sein scheint. Allerdings macht jedes einzelne Modell eine Menge Spaß, insofern ihr die nötige Zeit investiert. Hier warten auch bekannte Objekte wie eine Anlehnung an das Star Gate oder ein Lichtschwert auf euch. Grafisch ist das Spiel sehr detailreich und originalgetreu dargestellt, was auch die hohen Anforderungen erklärt. Auch der Sound lässt nicht zu wünschen übrig und untermalt das Geschehen mit einer Stimmungsvollen Musik.
Für 15€ kann man bei dem Spiel definitiv nichts falsch machen!
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