Zweieinhalb Romane mit seinem Ermittler der anderen Art, Dirk Gently, schrieb Schriftsteller-Genie Douglas Adams. Für nicht wenige seiner Fans sind Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele, Der elektrische Mönch und das leider unvollendete Buch Lachs im Zweifel noch eine Idee genialer als die Per Anhalter durch die Galaxis-Reihe oder die Doctor Who-Storys, die der britische Kult-Autor schrieb. Nun erlebt der holistische Detektiv, dessen Ermittlungsmethoden so unorthodox und skurril sind wie die Fälle, die er bearbeitet, einen zweiten Karriereschub: Ganz nah am Ton von Douglas Adams erzählen die von Fans und Kritikern gleichermaßen gefeierte Dirk Gently-TV-Serie auf Netflix und die Comic-Reihe Dirk Gentlys Holistische Detektei, deren erster Band Schrödingers Katzenkiller gerade bei Panini erschienen ist, neue, hirnverknotende Abenteuer mit dem schrägen Schnüffler.

Der holistische Detektiv Dirk Gently ist davon überzeugt, dass alle Dinge miteinander verbunden sind und er deswegen bei der Lösung seiner Fälle nur den Hinweisen folgen muss, die ihm das Universum präsentiert. Dass diese bisweilen so gar nichts mit den Ermittlungen zu tun haben, oder zu haben scheinen, und er sowieso der Einzige ist, der hier Zusammenhänge herstellen kann, stört ihn dabei wenig … Schließlich hängt ja alles zusammen! Diese obskure „Schnitzeljagd“ ist es dann auch, die Dirk Gently in seinem ersten Comic-Abenteuer Schrödingers Katzenkiller aus seiner Heimat England ins sonnige Kalifornien bringt. Dort stolpert er im wahrsten Sinn in seinen neuen Fall, in dem es um wiedergeborene, energiesaugende Pharaonen geht, wobei sich der eigentliche Fall – ein serienmordendendes Touristenpärchen – als Nebenhandlung in die Geschichte einflicht und ebenso beiläufig wie genial im Zuge der Haupt-Neben-Haupthandlung gelöst wird. Es ist eben alles verbunden.

Diese erzählerisch brillant konstruierte Geschichte, die sehr viel von Douglas Adams‘ Geist transportiert, ohne den Versuch zu machen, den Meister kopieren zu wollen, stammt aus der Feder des versierten und mehrfach ausgezeichneten Comic-Autors Chris Ryall, der zudem ein großer Fan von Douglas Adams ist. Er entwickelte die Dirk Gentlys Holistische Detektei-Comics zusammen mit Arvind Ethan David, einem Schüler von Douglas Adams, der sich nach dessen Tod, in Absprache mit der Witwe des Autors, der Fortführung der Dirk Gently-Abenteuer verschrieben hat. Gemeinsam entwarfen sie die Comic-Idee, ebenso wie die Idee zur erfolgreichen und kongenial umgesetzten Dirk Gently-TV-Serie auf Netflix, mit Samuel Barnett als Dirk Gently und Elijah Wood als dessen widerwilligen Sidekick Todd Brotzman.

Arvind Ethan David ist ausführender Produzent der TV-Serie und übernimmt mit Nummer zwei auch die Comic-Reihe als Autor. Chris Ryall, der in der aktuellen Ausgabe von Panini Comics TV im Interview einiges zur Entstehung und den Hintergründen von Dirk Gently erzählt, hatte viel Spaß mit dem Start der Comics, meint aber: „Arvind hat mit Douglas Adams zusammengearbeitet. Er ist prädestiniert, die Geschichte weiterzuführen.“

In Arvind Ethan Davids Händen wird es auch liegen, die Comic-Reihe, die TV-Serie und die Romane, die ihre Handlungsstränge derzeit noch losgelöst voneinander verfolgen, zusammenzubringen. Chris Ryall: „Dazu kann ich noch nicht viel sagen, aber es scheint so, dass es Dirk Gently als eine Art interdimensionale Konstante gibt. Und Arvind wird die verschiedenen Dirks zusammenbringen.“ Dazu wird der Autor mit dem dritten Comic-Band auch die von Douglas Adams begonnene Story Lachs im Zweifel aufgreifen und weiterspinnen. Man darf also schon jetzt auf die zukünftigen Verwirrungen in der genial-chaotischen Welt von Dirk Gently gespannt sein.

Die zweite TV-Staffel läuft in den USA übrigens im Oktober an, Staffel drei ist in Planung. In Deutschland kehrt der Ermittler wohl im November auf die Mattscheibe zurück – bis dahin gibt es zum Glück den Comic: Dirk Gentlys Holistische Detektei: Schrödingers Katzenkiller, um die Wartezeit zu verkürzen.

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