International, offen, tolerant, kreativ und einmalig – ist Berlin – das Epizentrum der Digital- und Kreativwirtschaft in Europa. Und das ist auch sein neuer englischsprachiger Master-Studiengang Management of Creative Industries – als erster mit einem übergreifenden Profil. Passend zu den Herausforderungen der Wachstumsbranche, die allein 2013 insgesamt 16 % aller Umsätze in der deutschen Hauptstadt generiert hat, startet die bbw Hochschule ab dem Herbstsemester 2015 mit diesem exklusiven Studienangebot für (Young) Professionals mit Bachelor-Abschlüssen in kreativen Richtungen, die Ambition auf Führungspositionen oder Unternehmensgründungen haben.

Eine Stadt wie Berlin mit einer boomenden Kreativwirtschaft braucht ständig neue Köpfe. Wer hierher kommt – Menschen und Firmen – kann mit seinen Ideen Teil der IT- und Medien-, Kunst- und Kulturszene Europas sein und die Creative City Berlin mitgestalten. Das ist für viele eine großartige Aussicht. Doch es wird zunehmend schwieriger, für Recruiter und Personaler anspruchsvolle Jobs im Management zu besetzen, weil vielen Kreativen das nötige ökonomische Wissen fehlt. Daneben scheitern nicht selten auch Gründer an ihrem unzureichenden Know-how über den Markt.

Deshalb startet die bbw Hochschule ab dem kommenden Wintersemester 2015/16 in Berlin den ersten Master-Studiengang Management of Creative Industries in Deutschland. „Die Genehmigung des neuen Studiengangs ist ein Meilenstein in der deutschen Hochschullandschaft und die Entwicklung des Faches Management of Creative Industries. Der Digital Shift betrifft den gesamten Sektor der Kreativwirtschaft übergreifend, insofern sind holistische Konzepte gefragt, die wir mit diesem Studiengang erstmals umsetzen“ sagt Prof. Dr. Malte Behrmann, Professor der bbw Hochschule, international anerkannter Branchenexperte und einer der Initiatoren des Studiengangs.

Mit diesem englischsprachigen Studiengang richtet sich zum ersten Mal ein Masterprogramm an ambitionierte Professionals aller Bereiche der Creative Industries und macht auch brancheninterne Umsteiger, die z.B. aus den Printmedien oder der darstellenden Kunst kommen und in neue Positionen wechseln möchten, fit für die Bewältigung der drastischen Veränderungen auf diesem Markt. Zugang haben aber auch frische Bachelor-Absolventen einer passenden Studienrichtung. Der Masterstudiengang der bbw Hochschule ist als Vollzeitstudiengang zugelassen. Er ist aber passend zum Arbeitsalltag und Lebensrhythmus in den Unternehmen der Creative Industries neben dem Beruf studierbar.

Manager für die Berliner Creative Industries

Ein neuer Studiengang der bbw Hochschule will Teil der Berliner Erfolgs-geschichte der Creative Industries werden

Interview mit Prof. Dr. Malte Behrmann, Professor für Medienrecht International Management, Entrepreneurship und Wirtschafts-kommunikation an der bbw Hochschule und langjähriger Geschäfts-führer des GAME Bundesverbandes in Berlin sowie Generalsekretär der European Games Developer Federation (EGDF), Helsinki.

Ist der Masterstudiengang Management of Creative Industries tatsächlich einzigartig?

Das ist er. Er ist der erste bundesweit mit einem branchenübergreifenden Ansatz.

Wie kam es zu der Idee, ihn an der bbw Hochschule zu implementieren?

Er passt genau ins Hochschulprofil. Einerseits, weil die bbw Hochschule sich als Hochschule der Wirtschaft für die Wirtschaft sieht und der neue Master-Studiengang für die Professionalisierung eines nicht nur für Berlin wichtigen Wirtschaftsbereiches konzipiert wurde. Andererseits passt der Master zu den schon etablierten wirtschaftswissenschaftlichen Bachelor-Studiengängen der bbw Hochschule – mit den Spezialisierungen wie Modemanagement, Medienmanagement oder Tourismus- und Eventmanagement. Unsere Absolventen können ihn selbstverständlich nutzen.

Was lernt man denn in diesem Master-Studium?

Zunächst möchte ich ein Missverständnis vermeiden: Unser Masterstudiengang ist kein künstlerischer Studiengang. Wenn Sie Filmregisseur oder Mode-Designer werden wollen, sind Sie sicher falsch. Hier werden Management-Fertigkeiten ausgebildet und weiter entwickelt. Unser Anspruch ist, dass die Absolventen in jedem Unternehmen, das dem Kreativsektor angehört, in der Lage sind, substantielle Beiträge im Management zu leisten. Das ist in Deutschland bisher einmalig – unser Studiengang ist deswegen in gewisser Weise auch experimentell.

Inwiefern?

Er muss schließlich auf enorme Differenzierungen eingehen, die sich aus sehr unterschiedlichen Entwicklungskurven der einzelnen Sektoren in den Cultural Creative Industries ergeben. Das Studium soll einem Absolventen z. B. aus der Theaterwissenschaft ermöglichen, Führungsaufgaben in einem Theater, aber z. B. auch in der digitalen Wirtschaft, im Mode-Management, in den klassischen Medien oder auch in der traditionellen Kulturwirtschaft zu übernehmen und damit quer zu wechseln. Oder Managementjobs zu bewältigen, die noch gar keiner kennt, denn vielleicht entstehen im Laufe der nächsten Jahre ja noch ganz neue Berufsbilder und Positionen in den Cultural-Creative Industries, zum Beispiel im reinen Mobile-Business oder auch in den ganz klassischen Bereichen.

Ist das nicht auch der Ansatz vieler Kulturmanagement-Studiengänge? Wird das Master-Studium Management-of-Creative-Industries nicht so etwas wie ein modernes Kulturmanager-Studium?

Nein. Anders als die herkömmlichen Kulturmanager-Studiengänge orientieren wir uns an dem Creative-Industry-Konzept. Es geht also um eine janusköpfige Struktur: Neben der klassischen kulturellen Schiene verfolgen wir stärker als das Kulturmanagement den Profitbereich, eigenständige privatwirtschaftliche Aktivität: Die Mischung macht’s.

Ich denke, dass das auch in einer privaten Hochschule wie der bbw Hochschule am überzeugendsten geht, die besonders eng mit der Berliner und Brandenburger Wirtschaft verknüpft ist und ihr letztlich gehört.

Aber die Kreativwirtschaft boomt in Berlin, vielfach wachsen die Umsätze – sie ist ein echter Wirtschaftsfaktor für die Hauptstadt der Bundesrepublik. Brauchen die Cultural Creative Industries tatsächlich mehr Management?

Insgesamt betrachtet wachsen die Umsätze, aber, wie in anderen Branchen auch, führt der Digital Shift zu einerseits zu rasantem Fortschritt, andererseits aber auch zu Verwerfungen, Umbrüchen und insgesamt großer Prozessdynamik. Wenn die Entwicklungen, besonders in jungen Firmen professionell gesteuert werden sollen und die Unternehmen, dafür gut ausgebildete Mitarbeiter finden sollen, die international mithalten können, braucht die Branche neue, kreative Manager für die Creative Industries. Gerade Berlin ist für den Kreativwirtschaftssektor zurzeit tatsächlich attraktiv. Viele Unternehmen sind vergleichsweise klein und volatil und es gibt viele Freiberufler. Derzeit entwickelt sich hier besonders die digitale Wirtschaft (Softwareentwicklung, z. B. das Gamedevelopment) sehr schnell. Und hier haben wir es heute eindeutig schon mit einem Fachkräftemangel zu tun. Dabei kann doch nicht sein, dass wir in diesem Bereich auf Fachkräfte aus Brasilien zurückgreifen müssen und zugleich unseren eigenen Talenten keine hinreichend hochwertigen Angebote zur Qualifizierung geben. Mitarbeiter für einfache Arbeiten findet man immer noch genügend. Aber es gibt relativ wenige, die in der Lage sind, im mittleren und höheren Managementbereich selbstständig Projekte zu leiten, kreative Teams zu steuern, vielleicht auch schon mehr Verantwortung zu übernehmen.

Ist die Einführung des Studiengangs quasi ein Politikum?

Das sollen andere beurteilen. Jedenfalls ist er ein Beitrag zur Unterstützung der Kreativwirtschaft als eine relevante Säule innerhalb des Berliner Wirtschaftslebens. Das kann viel Ehre bedeuten, bedeutet aber auch Verantwortung. Ich sehe diesen Studiengang als einen wichtigen Schritt hin zu einer Professionalisierung des Sektors. Die Genehmigung unseres Master-Studiengangs ist ein Meilenstein in der deutschen Hochschullandschaft und die Entwicklung des Faches Management of Creative Industries.

Warum benötigt man denn nicht eher immer stärkere Spezialisierung, wenn man einen Master macht?

Der Digital Shift betrifft einerseits den gesamten Sektor der Kreativwirtschaft übergreifend, insofern ist ein holistisches Konzept sinnvoll, das wir mit diesem Studiengang erstmals umsetzen. Andererseits, wirkt der Digital Shift in den Sektoren der Branche völlig unterschiedlich – nehmen Sie z.B. die Filmproduktion oder die Game-Industry. Natürlich kann, wer unseren Master studiert hat, auch Filmproduzent werden. Aber die heutigen Filmproduzenten stehen doch vor dem Problem, dass sie mit ihren traditionellen Skills und Methoden angesichts des digitalen Wandels nicht unbedingt weiterkommen. Und schon gar nicht problemlos in einen anderen Sektor wechseln könnten. Insofern ist es in dieser Entwicklungsphase der Kreativwirtschaft erforderlich, mehr Überblickswissen zu bekommen und die unterschiedlichen ökonomischen Strategien, die die verschiedenen Sektoren innerhalb der Kreativwirtschaft entwickelt haben, genauer kennenzulernen, um durch den digitalen Wandel zu kommen. Insoweit ist es notwendig, den Professionals aus den einzelnen Bereichen übergreifendes Wirtschafts- und Management-Know-how zu vermitteln – reine Spezialisten sind angesichts der Schnelligkeit des Wandels künftig wahrscheinlich häufiger am Ende ihres Lateins. Das heißt natürlich nicht, dass wir nicht auch ein kulturelles Profil im Studium bewahren wollen. Hochwertiges kreatives Schaffen orientiert sich doch immer auch an klassischen kulturellen Werten.

Zu welchem Berufsbild führt der Abschluss?

Im Vordergrund steht, dass der Manager nur dann erfolgreich sein kann, wenn er direkt mit den Künstlern und Kreativen zusammenarbeitet. Er muss deren Tätigkeit ermöglichen, vermarkten und wirtschaftlich absichern. Das ist eine spannende, wenn nicht sogar die spannendere Aufgabe. Insoweit zeichnet das Berufsbild auch eine besondere Hands-On-Mentalität aus. Das gilt es hier sehr konkret und praktisch zu trainieren. Dabei ist klar: Keiner kann alles können, und mit dem generalistischen Ansatz darf keinesfalls Verflachung verstanden werden. Die Studieninhalte sind deshalb keine Ansammlung von Buzzwords, sondern in der Tiefe und Breite anspruchsvolle Forschungsthemen.

Welche Auswirkungen hat das auf Ihre Dozentenauswahl?

Dementsprechend werden wir Dozenten einsetzen, die genau die Skills und Methoden vermitteln, auf die es ankommt. Die Hochschule legt großen Wert darauf, dass sie schon in mindestens zwei unterschiedlichen Kreativ-Sektoren gearbeitet haben, z. B. beim Film, bei der Gameentwicklung, in Mode, Musik und Design.

Wenn theoretisch ab Herbst tatsächlich Theater-, Filmleute, Journalisten, Designer und Mediengestalter usw. zusammen im Seminar sitzen, ist auch ein interessanter Austausch unter den Studierenden garantiert…

Davon gehe ich aus. Natürlich werden die Studierenden, die ja schon einen ersten akademischen Abschluss in der Tasche und oft auch schon vielfältige Berufserfahrungen aus Praktika und Jobs haben, sehr viel Branchenwissen selbst in die Seminare einbringen. Das wird zusätzlich für ein gutes fachliches Niveau der Seminare sorgen. Und die Studierenden werden viel voneinander lernen. Dieser Effekt ist in Masterstudiengängen immer ein ganz besonderer. In den Studienfächern muss also ein hohes Maß an Interaktivität berücksichtigt und manchmal bestimmt auch ausgehalten werden. Das ist für mich immer wieder ein Experiment, aber auch eine spannende Herausforderung. Das Stärker-miteinander-Lernen wird in diesem Studium eine wichtige, für viele Studierende neue Form der Wissenserarbeitung sein, für die wir Professoren die passende Bühne bieten werden. Das Management im Bereich der Kreativwirtschaft kann man – davon bin ich überzeugt – nur so lernen und verstehen.

Die bbw Hochschule der Wirtschaft für die Wirtschaft in Berlin und Brandenburg hat sich in den acht Jahren Ihres Bestehens als die größte private, staatlich anerkannte Hochschule Berlins und Brandenburgs etabliert. Das Studienprogramm umfasst hauptsächlich wirtschaftswissenschaftliche, wirtschaftsingenieurwissenschaftliche und ingenieurwissenschaftliche Bachelor- und Master-Studiengänge. Sie wird getragen von der bbw Akademie für Betriebswirtschaftliche Weiterbildung GmbH, einem Unternehmen der bbw Gruppe. Weitere Informationen sind auf der offiziellen Website der BBW Hochschule zu finden.

Quelle: PM

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein