„Only a Good Bug is Dead Bug“ – Dieser Sprucht prangt dick und fett auf einem T-Shirt, welches wir bei der diesjährigen gamescom erhalten haben und er könnte nicht wahrer sein. Viele von euch erinnern sich vielleicht noch an den damaligen Kult-Film „Starship Troopers“. Vor ca. 1 1/2 Jahren wurde der Titel im Early Access auf Steam veröffentlicht. Schon hier konnte man durchaus viel Spaß haben, wenn man von den, ACHTUNG WORTWITZ, Bugs abgesehen hat. Auch bemerkte man schnell, dass noch einiges an Content geplant ist. Vor wenigen Wochen war es nun endlich soweit und das Spiel wurde als 1.0 Version auf Steam, Playstation 5 und Xbox Series veröffentlicht. Wir haben uns das Spiel natürlich genauer angeschaut, um euch darüber berichten zu können.
Angetreten, Trooper!
Bei Spielstart des Titels und nach dem ihr eure „Unterschrift“ unter die Klageverzichtserklärung beim Verlust von Körperteilen oder dem Leben, äh pardon, den Nutzungsbedingungen gesetzt habt, könnt ihr sogleich ins Tutorial starten. Dort lernen die Spieler die Grundsteuerung, welche aus dem normalen Bewegen, dem Baumenü und natürlich auch dem Kämpfen besteht. Dieses Tutorial dauert nur wenige Minuten und sollte durchaus absolviert werden, um nachher nicht „medial begabt wie eine Türklinge“ zu sein, um den Film hier einmal zu zitieren.
Nach dem Tutorial befindet man sich sofort im Hauptmenü weiter, welches recht übersichtlich gestaltet ist und selbst für Neulinge kein großes Problem darstellen sollte. Hier kommen wir unter anderem in den Multiplayer Modus oder auch in den, seit dem Release der Vollversion erhältlichen Story-Modus, in welchem aktuell rund 25 verschiedene Missionen neben einem separaten Story-Modus Tutorial warten. Auf diesen kommen wir nun zuerst zu sprechen.
Seargent Rico erwartet dich!
Jeder, der den Film kennt, dürfte auch noch Seargent Rico kennen, welcher im Spiel wie auch im Film von Casper Van Dien gesprochen wird. Dieser führt uns in die Hintergründe der sogenannten S.O.G ein. S.O.G steht in diesem Falle für die Special Operations Troup, welche es sich zum Hauptziel gemacht hat, gegen die Bedrohung der Bugs anzukämpfen, was, wie bereits erwähnt, in rund 25 Missionen aktuell abläuft. Nach einer kleinen Erklärung zu jeder Mission geht es dann auch schon ans Eingemachte.
Die Missionen laufen vom Prinzip her alle Linear ab und haben wenig spezielle Aufgaben oder sonderlich viel Abwechslung. Zumeist geht es darum, in den verschiedenen Tunneln oder Gegenden die Bugs zu beseitigen, Objekte zu sprengen oder Dinge irgendwo zu platzieren, deren Sinn wir teilweise nicht ganz verstehen, was erneut Bugs hervorruft. Natürlich sind wir hier nicht allein unterwegs: Mit uns laufen einige Soldaten NPCs, die sofort auf alles schießen, was sich bewegt und zumeist auch genau dies treffen. Ihr könnt diesen NPCs zwar Befehle geben, wie sie sich zu bewegen oder was sie zu tun haben, aber sonst reagieren sie komplett eigenständig.
Munition gibt es im Singleplayer gefühlt wie Sand am Meer, also selbst mit einer Zielgenauigkeit eines halbblinden Maulwurfs sollten Spieler hier keine Probleme haben, genug Munition für Kämpfe übrig zu haben. Etwas störender dagegen sind die Bewegungen der eigenen NPCs, da diese sich häufig an kleinen Steinen oder anderen Gegenständen aufhängen. Die Story ist im großen und ganzen ganz passabel gestaltet und unterhaltsam, allerdings bei weitem kein „Must Have“ Erlebnis.
Mit 16 Leuten ab ins Gewimmel
Neben dem Story Modus wartet jedoch noch ein Multiplayer Modus auf euch, bei welchem insgesamt 16 Spieler gemeinsam gegen die Gefahr der Bugs antreten können. Hier gibt es die Option, mit 15 weiteren Spielern anzutreten oder vorher Freunde von der gleichen Plattform über die Freundesliste in die Gruppe einzuladen. Dank der Kompanie-Funktion, was eine Art Gilde darstellt, ist eine Einladung auch hierüber möglich und die restlichen fehlenden Personen bei einer Multiplayer Runde werden dann mit zufälligen Spielern auf dem jeweiligen Server (EU, US , etc) aufgefüllt.
Interessant ist das Prinzip, dass es sowohl normale Multiplayer-Modi gibt als auch Kompanie-Modi, welche über eine erspielte „Währung“ zusätzlich freigeschaltet werden und unterschiedliche „Queue“-Times, also Warteschlangen haben. Eines haben jedoch alle Modi gemeinsam: Man sammelt Erfahrung für die galaktische Front. Diese umfasst eine Hintergrundgeschichte, welche sich automatisch fortführt, wenn genügend Spielen daran teilnehmen. Innerhalb diese Menüs sieht man den Fortschritt und jeder getötete Bug oder auch jede Erfüllte Mission füllt die Anzeige ein Stück mehr, was nach und nach kosmetische Objekte für alle teilnehmenden Spieler freischaltet. Zumeist handelt es sich hier um Kleinigkeiten wie Waffen(Skins), Profilbanner-Änderungen, Helme und andere Kleinigkeiten.
Welcher Modus darf es sein?
Es warten viele verschiedene Modi im Multiplayer-Modus, welchen ihr als Spieler entweder per normaler Schnellsuche zufällig oder per Festauswahl definitiv erleben könnt. Der spaßigste Modus hier dürfte für viele der sogenannte „Horden“-Modus sein. Eines jedoch ist bei allen Modi gleich: Die Spieler landen mithilfe eines Jets nach der Auswahl von einem der verschiedenen Teamnamen im Missionsgebiet. Anschließend zeigt eine gelbe Markierung und eine Information an, welche Aufgaben zu erledigen sind. Im Falle der Horde gilt es lediglich, einen Baugrund zu erreichen, eine Basis aus dem Boden zu stampfen und diese gegen immer größer und stärker werdende Horden von Bugs zu verteidigen. Zwischen den Wellen geht es dann ans Reparieren oder Auffüllen von Munition.
Weiter geht es beispielsweise mit der AAR Verteidigung. Hier müssen wir uns durch Wellen von Bugs schnetzeln, einen Turm erreichen, diesen aktivieren und mithilfe des Baumenüs beschützen, sodass Bugs diesen nicht zerstören können. In „Vorsprung und Sicherheit“ kämpfen wir uns lediglich zu mehreren Punkten durch und müssen diese verteidigen. Diesen Modus haben wir meist gemieden, weil er auf Dauer eher eintönig wirkt. Hive-Jagd dagegen bringt die Spieler in Höhlen mit der Aufgabe, die dort befindliche Nester mithilfe von Sprengstoff in die Luft zu jagen. Die verschiedenen Modi gibt es in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und zum Teil auch noch mit erschwerenden Effekten, was mithilfe der roten Anzeige deutlich ersichtlich ist.
Zusammengefasst also sind die Aufgaben das Töten von Bugs, Zerstören von Nestern, das Einnehmen von Zonen, das Verteidigen von Basen und Sammeln von Erz aus Abbaustellen. Am Ende einer jeden Mission gilt es noch, den Extraktions-Punkt zu erreichen. Hierfür landet ein Rettungsschiff in der Nähe, welches von den Spielern erreicht werden muss, um nach Ablauf der Zeit in Sicherheit zu fliegen. Der Weg dahin ist teils aber nicht so einfach wie es sich anhört, denn die Bugs greifen weiter in Wellen an.
Unterschiedliche Bugs mit unterschiedlichen Kräften
Natürlich gibt es viele verschiedene Bugs, auf die man achten sollte, denn einige sind durchaus gefährlicher als andere. Die meisten Bugs bestehen aus recht kleinen Krabblern, welchen mit 1-2 Schüssen das Leben ausgepustet werden kann. Gefährlich sind diese nur in größeren Mengen, weswegen man sie nicht unterschätzen sollte, denn auch kleine können in der Masse euch und euren zu beschützenden Gerätschaften sehr gefährlich werden. Gefährlicher dagegen sind die größeren Bugs.
Die Gunner beispielsweise oder auch die Tiger-Bugs können euch mit wenigen Schlägen aus dem Leben neben oder einige Bugs beschießen sowohl eure Gebäude als auch euch mit Feuer, welches das vorhandene Leben schneller nieder brennt als man schauen kann. Am gefährlichsten sind wohl die Grenadiere, die euch gewaltige blau explodierende Feuerbälle um die Ohren schießen, die Gebäude teils sofort und euch auf jeden Fall instant töten. Auch wenn diese Bugs gegen keine Waffen mehr verwundbar sind als gegen andere, so besitzen sie alle Schwachpunkte, die durch eine Art rotes leuchten ersichtlich sind.
Am schwersten sind jedoch die großen Bosse, die bei einigen Missionen auftauchen und euch sowie auch eure Basis in wenigen Schlägen niedermähen können. Hier müsst ihr dringend mit euren Teamkameraden zusammenarbeiten und versuchen zu überleben. In unserem ersten „Bosskampf“ waren wir locker 10 Minuten am Stück beschäftigt, diesen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu bekämpfen.
Verschiedene Klassen sorgen für Balancing
In Starship Troopers: Exterminationen gibt es 6 verschiedene zur Auswahl, welche alle ihre eigenen Vor- und Nachteile besitzen. Mit diesen solltet ihr euch vor Spielstart genauer auseinander setzen, denn das kann über euer Leben und Tod entscheiden. Folgende Klassen sind aktuell im Spiel verfügbar:
- Wächter
- Zerstörer
- Ranger
- Scharfschütze
- Ingenieur
- Sanitäter
Jede einzelne Klasse verfügt über eine Spezialfähigkeit, welche nach einiger Abklingzeit erneut eingesetzt werden kann. Dazu zählen zum Beispiel ein kleiner mobiler Rundum-Schutzzaun, ein Jetpack oder sogar eine Drohne, welche andere Spieler heilen kann. Stirbt ein Spieler, kann dieser von anderen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt wiederbelebt werden, bevor er endgültig stirbt und an einem festgelegten Punkt respawnen kann. Besagte Drohne ist ebenfalls dazu in der Lage, niedergestreckte Spieler wiederzubeleben. Nimmt man dagegen nur Schaden und hat eventuell ein Stim-Pack dabei oder eingesammelt, kann dieses zum Gegenheilen verwendet werden.
Je mehr Kills ihr mit einer Klasse und explizit auch einer Waffe macht, desto höher steigt ihr in den Rängen auf und desto höher steigt auch das Level der jeweiligen Klasse. Dies sorgt dafür, dass ihr neue Waffen freischaltet, welche eventuell besser geeignet sind. Dazu zählt unter anderem beispielsweise eine Art LMG. Levelt ihr die Waffen hoch genug, werden sie „gemeistert“ und können auch bei anderen Klassen verwendet werden. Es warten hier Pistolen, Automatikgewehre, Scharfschützengewehre, Flammenwerfer und viele weitere Waffen auf euch. Kommen euch die Bugs doch einmal zu Nahe, helfen auch Granaten oder Nahkampfwaffen dabei, unter Umständen zu überleben.
Baut euch eure eigene Basis
Innerhalb einiger Missionen kommt ihr gelegentlich zu einem Baugrund. Dieser ist auch farblich markiert. Über das im Spiel vorhandene Baumenü könnt ihr, wenn genug Erz vorhanden ist, eine Basis oder Verteidigung ausbauen. Hierfür stehen mehrere vorgefertigte Gebäudeteile wie Wände, Zäune, Türme, Bunker, Tore und andere Dinge zur Verfügung. Gemeinsam mit euren Mitspielern könnt ihr also zusammenarbeiten und dadurch eine kleine Basis errichten mit Laufwerfen an den Wänden, damit man jederzeit freies Schussfeld auf die Bugs hat. Wichtig ist auch, innerhalb der Basis oder in den Bunkern Heilmittel-Stationen und Munitionsvorräte aufzustellen, um nicht irgendwann keine Munition mehr zu besitzen.
Neben den normalen Gebäudeteilen gibt es noch automatische Schießanlagen oder manuelle Geschütze, die von Spielern bedient werden können. Auch diese haben eine begrenzte Munitionsmenge. Dafür gibt es allerdings platzierbare Munitionsvorräte, welche von Hand zum jeweiligen Geschütz transportiert werden müssen. Bei einer Platzierung von Bauobjekten sind diese lediglich als „Plan“ in durchsichtiger Form ersichtlich und müssen mithilfe des Werkzeuges erst errichtet werden. Baut ihr diese dagegen ab, erhaltet ihr die verwendeten Ressourcen zurück. In kleinen „Feuerpausen“ gilt es auch, beschädigte Dinge mithilfe des Werkzeugs wieder zu reparieren.
Akzeptable Grafik, witzige Kommentare und typische Starship Trooper Atmosphäre
In Starship Troopers: Extermination solltet ihr keine High End Grafik erwarten. Das Spiel wurde allerdings mit einer Unreal 4 Engine entwickelt und sieht dennoch den Umständen entsprechend echt gut aus. Dass die Grafik keine komplette High End Grafik darstellt, ist wenig verwunderlich, denn die Objekte welche hier in Massen gerendert werden müssen, wie beispielsweise die Massen an Bugs, die sogar große Türme und Rampen bilden können, benötigen viel Leistung. Alles in allem sind die Regionen jedoch gut dargestellt, verhältnismäßig detailreich und die Atmosphäre passt perfekt zum Spielgeschehen.
Wirklich viele Musikstücke gibt es hier nicht, die meisten finden da lediglich im Hauptmenü statt. Die Soundeffekte dagegen sind gut gelungen und auch die Waffen haben unterschiedliche Vertonungen. Auch die Synchronsprecher passen sehr gut in ihre Rollen.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.