Mehr als 20 Jahre sind vergangen, seit Homeworld 2 damals für den PC veröffentlicht wurde und viele hätten es nicht für möglich gehalten, dass ein Nachfolger der Spielereihe veröffentlicht werden wird. 2019 kam schlussendlich die offizielle Bestätigung, dass Homeworld 3 in Arbeit wäre. Nun wurde vor wenigen Wochen Homeworld 3 veröffentlicht. Wir haben uns den Titel genauer angesehen, um euch darüber berichten zu können.
Ein erneuter Krieg droht!
Wer sich an die Geschehnisse der vorherigen Titel erinnert, wird sich auch noch an Karan S’jet erinnern, welche als Navigatorin im Mutterschiff gearbeitet hat. Sie wurde auf eine Mission geschickt und kehrte von dieser nie wieder zurück. Knapp 20 Jahre später hat nun Imogen S’jet, ihr Schützling, die Kontrolle über besagtes Mutterschiff übernommen.
Mit Imogen macht man sich nun, da erneut ein gewaltiger Krieg droht, auf eine ziemlich unvorhersehbare und gefährliche Reise. Nebenbei gilt es noch, die ein oder anderen Geheimnisse zu lösen und andere Herausforderungen, welche es zu meistern gilt. Nebenbei bauen wir neue Schiffe für die eigene Flotte und müssen strategisch dafür sorgen, dass diese auch erhalten bleiben. In Homeworld 3 wartet ein richtiger Nostalgie-Faktor auf Fans der alten Teile.
Zufällig generierte Karten sorgen für Abwechslung
Neben anderen Neuerungen, auf welche wir noch zu sprechen kommen, gehen wir zunächst auf Steuerungstechnische Unterschiede ein. Früher musste man häufig umständlich seine Schiffe und Flotten steuern. Inzwischen kann man jedoch die Schiffsgruppen auswählen und sofort zu einem gewissen Punkt schicken, zu welchem sie sich auch begeben. Spieler können nun die Flotten so platzieren, dass einige Schiffen dem Feind auflauern und ihn aus dem Hinterhalt angreifen, während die anderen Schiffe von vorne frontal die Feinde attackieren. Alle möglichen „Tricks“ und Kniffe sind möglich.
Wenn man das Spiel mit den vorherigen Teilen vergleicht, merkt man relativ schnell einen der ersten großen Unterschiede zu den letzten Titeln. Die Karten besitzen nun weitaus mehr Fülle als es früher der Fall war. Seien es Nebel, Wrackteile, Asteroiden und Konstrukten.. es gibt allerlei zu sehen und zu entdecken. Einige dieser Objekte bieten auch genügend Platz zum Verstecken und für verschiedene Hinterhalte. Das kann man mit den oben genannten Möglichkeiten sehr gut kombinieren. Allerdings ist nicht jede Aktion auf jeder Karte möglich und an einigen Stellen, bei welchen man in bestimmten Zonen bleiben muss, kann man sich nicht zwingend verstecken.
Wichtig ist es allerdings, dass man das Spiel nicht aus der Vogelperspektive oder Top Down sehen kann, sondern wirklich in 3D denken muss, Man kann nicht nur die Seiten von Links und Rechts, oder vorne und hinten im Auge behalten, sondern muss auch Oben und unten schauen und praktisch einen 360° Blickwinkel im Auge haben, denn der Feind kann aus jeder erdenklichen Richtung kommen und verschiedene Schiffstypen können sich sogar mit einer Tarnung anschleichen.
Eine eigene Flotte
Die Schiffe, welche die eigene Flotte besitzt, können in unterschiedliche Kategorien eingeteilt werden und im Kampf funktioniert das Ganze wie das Schere, Stein und Papier Prinzip. Jede Art von Schiff ist also gegen andere Schiffe und Feinde effektiv oder eben auch ineffektiv und es gilt, im Auge zu behalten, welche Schiffe der Feind besitzt, um diese mit den richtigen Schiffen zu kontern. So sind schnelle und bewegliche Schiffe den langsamen in mancherlei Hinsicht bedeutend überlegen. Habt ihr also schnelle Schiffe, könnt ihr diese gegen langsame Schiffe setzen und wenn der Feind schnelle Schiffe hat, wäre es nicht ratsam , langsame Schiffe zu verwenden. Achtet also auf eine ausgewogene Mischung und nutzt die richtigen Schiffe im passenden Moment.
Mit genügend Material schafft man sich so im Verlauf der Zeit neue Schiffe und im Wechsel zwischen den verschiedenen Missionen nimmt man diese Flotte sogar mit. Neue Schiffe kommen hier immer aus dem Bauch des Mutterschiffs, während größere Schiffe zum Teil über einen Hyperraum-Antrieb verfügen. Da man immer wieder neue Schiffe erschaffen muss, gilt es, so viel Rohstoffe wie möglich zu sammeln und dadurch alles auszureizen, was möglich ist, denn häufig muss man nach Abschluss der Mission damit rechnen, zum Nächsten Punkt reisen zu müssen. Über etwas mehr Realismus hätten wir uns an der Stelle gefreut, wenn man erst alle Jäger zurück an Bord wären. Zumeist ist es nämlich möglich, den Hyperraumsprung durchzuführen, ohne dass alle Jäger an Bord sind.
Akzeptable Schwierigkeit mit leichter Komplexität
Neben dem Schere, Stein und Papier Prinzip sowie dem geforderten dreidimensionalem Denken gibt es auch mehr zu beachten, was man im Spiel umsetzen sollte. Während die Karten früher recht leer waren, gilt es nun , die eigenen Flotten zwischen den Hindernissen zu navigieren, was teilweise äußerst schwierig sein kann. Die Wegfindung ist bedeutend schwieriger als es früher der Fall war. Auch muss man hin und wieder besser planen, wie man gegen die Feinde vorgehen kann.
Hin und wieder kommt es auch zu schwierigen Situationen, bei welchen man voraus planen muss, wie man seine Flotte aufstellt und ob man eventuell Geschütze an einer Oberfläche eines Objektes anbringt. Seid ihr im Spiel zu weit fortgeschritten, ist es nicht mehr so leicht möglich, den Standort der Schiffe zu wechseln, ohne die Position zu verraten. Hilfreich ist hier vor allem das Pause-System, um die Lage im Blick zu behalten, die Schiffe mithilfe von Befehlen zu navigieren und die Priorisierungen im Blick zu behalten.
Die Kriegsspiele haben begonnen
Neben der normalen Kampagne, welche ungefähr 15 – 20 Stunden Zeit in Anspruch nimmt, gibt es auch weitere Modi, welche es zu erleben gilt. Einer der neuen Modi ist der sogenannte „Kriegsspiele“-Modus. Hier reist man von Karte zu Karte, muss gegen dauerhaft stärker werdende Feinde ankämpfen und sammeln was möglich ist, bis man zur nächsten Karte kommt. Je länger man braucht, desto schwieriger wird es im Verlauf der Zeit. Dieser Modus kann alleine oder mit einer weiteren Person erlebt werden, was jedoch den Modus nicht vereinfacht. Im Verlauf der Spiele schaltet man jedoch Artefakte und andere Objekte frei, welche den Spieler verstärken.
Zusätzlich gibt es noch den Skirmish-Matchmodus. Hier kann man relativ offen mit verschiedenen Schiffen den Kampf von 2 Flotten erleben, ohne sich um die Geschichte Gedanken machen zu müssen. Die NPCs agieren hier etwas eigenständiger und nicht fest nach einem bestimmten Prinzip, was für gute Abwechslung sorgt.
Detailreiche Grafik und angenehme Sounds
Homeworld 3 hat eine sehr gut gelungene Atmosphäre, welche sich im Einklang mit der detailreichen Grafik verbindet und einen wahren Augenschmaus bietet. Die Schatteneffekte, welche ohnehin schon äußerst realistisch wirken, werden durch die Raytracing Effekte noch verstärkt. Auch die Animationen der Schiffe sind gut gelungen und wirkliche Grafikfehler konnten wir nicht bemerken.
Passend dazu besitzt Homeworld 3 auch ein angenehmen Soundtrack und passende Soundeffekte, welche gut zu den jeweilig stattfindenden Aktivitäten im Spiel passen. Hin und wieder gibt es zwar kleine FPS Einbrüche, welche sich jedoch meist im Rahmen halten.